Wir lieben Frühstück! French Toast, Porridge, Huevos Rancheros – immer her damit! Wer unsere kulinarischen Reiseberichte liest, weiß, dass wir im Urlaub viel Zeit damit verbringen, den perfekten Ort für den Start in den Tag zu finden. Dafür fahren wir auch gerne mal quer durch die Stadt, weil die Waffeln in diesem einen Café besonders fluffig sein sollen. Zu Hause beschränkt sich der Luxus eines aufwendigen Frühstücks auf das Wochenende, unter der Woche bleibt es meist bei einer schnellen Scheibe Brot, einem Joghurt oder einer Schüssel Granola. Wenn dann aber Zeit ist, wird oft richtig aufgefahren. Frühstücksburritos, Pancakes, Shakshuka, Brioche – you name it. In Zukunft wollen wir unsere Frühstücksliebe auch auf dem Blog stärker in den Vordergrund rücken und hier etwas öfter als bisher unsere liebsten Rezepte für einen ausgedehnten Start ins Wochenende teilen.
Frühstück
Das Rezept für die besten Blaubeer-Pancakes der Welt – übertreibt ihr nicht ein bisschen? Nein, das ist kein Clickbait und größenwahnsinnig sind wir auch nicht, das meinen wir völlig ernst! Denn die Blaubeerpfannkuchen, die am letzten Wochenende auf dem Frühstückstisch landeten, waren wirklich die besten, die wir je gegessen haben. Und ich habe in meinem Leben schon viele Pancakes probiert.
Wie ihr sicherlich aus eigener Erfahrung wisst, können Gerüche und Geschmäcke extreme Emotionen auslösen und Erinnerungen hervorbringen. So ging es mir mit diesen Blaubeer-Pancakes. Ein Bissen und ich fühlte mich sofort, als wäre ich in einem Diner mitten in den USA. Die perfekte Luftigkeit, die Balance aus süß und salzig sowie die leichte Säure der Früchte – mehr braucht es nicht, um mich ganz und gar in den Urlaubsmodus zu versetzen. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, liegt die Chance, solch gute Pfannkuchen zu bekommen, auch im Heimatland der Pancakes nicht bei 100 Prozent. Denn was diesmal aus der Pfanne kam und mit echtem Ahornsirup aus Vermont übergossen wurde, toppte sogar die amerikanischen Pancakes, die wir im Urlaub gegessen haben. Echt jetzt, so gut!
Was bisher geschah: Mai & Juni 2017 – kulinarisch durch Danzig, Frühstück im Café Erika & Negronis für den guten Zweck
Nachdem wir zuletzt etwas nachlässig in Sachen Monatsrückblick waren (Urlaub, Arbeit und akute Unlust kamen uns dazwischen), folgt hier ein kleiner Rundumschlag zu den Monaten Mai und Juni. Wie immer verfliegt die Zeit im Anschluss an einen Urlaub wie im Flug, die Tage der Erholung sind längst dahin, auch wenn die Gedanken noch irgendwo zwischen Palmen und Bergspitzen festhängen. Eigentlich wollten wir schon längst einige Food & Travel Guides zu den spannendsten Orten und kulinarischen Highlights unserer Südstaatenreise veröffentlicht haben, doch gerade solche Reiseberichte gestalten sich immer als besonders zeitintensiv. Immerhin gabs schon einen ersten Rückblick auf unsere Begegnung mit Harry Potter & Co. und der nächste Beitrag steht bereits in den Startlöchern. Jetzt geht es aber erst mal nach Danzig, Berlin und München …
Seit Wochen, ach was, Monaten spielen die Menschen in den sozialen Netzwerken verrückt. Sie drücken ihre Zugehörigkeit zu irgendwelchen Teams aus, teilen zum 72. Mal den gleichen Trailer und zählen aufgeregt die Tage bis zum 25. November. Es geht um die Gilmore Girls, natürlich, und die heiß ersehnte Fortsetzung auf Netflix (für alle, die noch nie von der Serie gehört haben, hier die Kurzfassung: Mutter-Tochter-Gespann, eine verschrobene Kleinstadt und jede Menge Kaffee). Ich bin zwar kein Die-hard-Fan (und von einigen Charakteren ziemlich genervt), doch irgendwie habe ich mich vom Fieber anstecken lassen und die letzten Monate damit verbracht, alle Folgen noch einmal anzuschauen. Vielleicht weil mich die Serie sieben Jahre jünger macht, denn ich verbinde sie ganz stark mit meinem letzten Jahr an der Uni. Sie hat mich durch die sechs Monate meiner Magisterarbeit begleitet, bot mir Erholung an, wenn ich sie brauchte (oder einfach keine Lust hatte), und belohnte mich am Abend, wenn ich genügend Text zu Papier gebracht hatte. Okay, eigentlich war die Serie für mich Prokrastination deluxe – ich entdeckte sie in einem schwachen Moment, zu dem ich eigentlich partout keine Zeit für sie hatte (und ja, die Magisterarbeit war erstaunlicherweise dennoch ganz passabel).
Wenn mitten im Kürbismonat der Sommer noch einmal ausbricht, Menschen Jacken von sich werfen und Nasenspitzen von der Sonne rot gefärbt werden, darf es auch auf dem Teller ein kleines sommerliches Comeback geben. In der Frühstücksschüssel, um genau zu sein – denn auch wenn das wärmende Porridge so manch frostigen Oktobermorgen erträglicher werden lässt, steht es noch mit einem Bein (und einer Handvoll Weinbergpfirsichen) im Spätsommer. Eine kulinarische Übergangsjacke sozusagen, die unserem bisherigen Lieblingsporridge gefährlich werden könnte. Also, kratzt die Reste der warmen Jahreszeit noch mal zusammen, bevor wir bald vollends in Zimt- und Kardamomwolken verschwinden, nur noch durch Schalschlitze gucken und auf den vielen Schnee und die glatten Straßen schimpfen
Veganes Pfirsich-Mandel-Porridge mit Chia und Vanille (für zwei Portionen):
3 Weinbergpfirsiche
125 g grobe Haferflocken
350 ml Sojamandelmilch
1 TL Agavendicksaft
Mark einer ½ Vanilleschote
1 TL Chiasamen
Ein guter Schuss Amaretto
20 g Mandelblättchen
1. Die Pfirsiche waschen – zwei davon in kleine Stücke schneiden und zusammen mit Haferflocken, Mandelmilch, Agavendicksaft, Vanille, einem ½ TL Chiasamen und Amaretto in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze unter Rühren etwa 5 Minuten köcheln lassen, bis die Haferflocken weich sind. Falls die Masse zu dickflüssig ist, kann noch etwas Mandelmilch hinzugefügt werden. Den dritten Pfirsich in Spalten schneiden und zur Seite stellen.
2. Die Mandelblättchen in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze anrösten. Das Porridge vom Herd nehmen und sofort in kleine Schüsseln füllen. Mit Pfirsichspalten, Mandeln und restlichen Chiasamen belegen und gleich weglöffeln. Guten Appetit!
“Was tun, wenn euer Essen unfassbar lecker ist, aber sauhässlich?” Diese Frage stellten die Mädels von Kochblog Action kürzlich auf Twitter. Hm, essen natürlich! Aber auch auf den Blog stellen? Joa, wenn’s wirklich gut schmeckt, warum nicht? Sofort kommt mir ein Drink in den Sinn, der schon seit einiger Zeit in der Blogschleife baumelt. Einen Schönheitswettbewerb wird er vermutlich nie gewinnen, denn sexy geht eindeutig anders. Doch mit ordentlichem Mango-Wumms, einer leichten Kokosnote und ein paar glibberigen Chiasamen (okay, wir entfernen uns immer weiter von sexy …) im Gepäck, sind seine inneren Werte so überzeugend, dass wir ihn gerade bei den sommerlichen Temperaturen gerne zum Frühstück mixen. Auch auf dem Blog befindet sich der Mango-Kokos-Chia-Drink in guter Gesellschaft, denn “Ugly Food” gab es hier jedenfalls schon öfter (an dieser Stelle bitte mal den Food-Lookismus beiseiteschieben und sich durch die unattraktiven – aber garantiert leckeren – Gerichte aus unseren (peinlichen) Anfangstagen klicken. Also Augen zu und durch: M&M-Cookies, Banane-Walnuss-Pancakes, Rigatoni mit Linsen-Zitronen-Soße, Ricotta-Kürbis-Cannelloni, Camemburger, Chorizo con garbanzos, Kichererbsen-Sambal mit Minze, Mango und Couscous, Tofu-Süßkartoffel-Pfanne). Und im Vergleich schlägt sich der Drink dann vielleicht doch gar nicht mal so schlecht …
Mango-Kokos-Chia-Drink (für ca. 3-4 Gläser):
1 sehr reife Mango (ca. 300 g Fruchtfleisch)
250 ml Mangosaft
500 ml Kokoswasser
40 g Chiasamen
Die Mango schälen, das Fruchfleisch vom Kern schneiden und zusammen mit dem Mangosaft und dem Kokoswasser fein pürieren. Die Chiasamen unterrühren und quellen lassen (am besten über Nacht im Kühlschrank). Dann noch einmal gut verrühren und kühl servieren. Und immer schön daran denken: Auf die inneren Werte kommt es an!
Caféreise um die Welt: The Butcher’s Daughter in New York
Heute sind wir zu Gast bei Cooking World Tour, denn die liebe Becky hatte passend zur Reisezeit die großartige Idee, eine Gastbeitragsreihe ins Leben zu rufen, in der FoodbloggerInnen ihre Lieblingscafés auf der ganzen Welt vorstellen. Mittlerweile ist dort schon eine eindrucksvolle Sammlung von schönen Cafés und persönlichen Tipps entstanden – falls ihr also noch Inspiration für den nächsten Urlaub sucht, ist die “Caféreise um die Welt” sicher eine gute Quelle!
Da wir unsere beiden liebsten Hobbys Kulinarik und Reisen auch so gerne miteinander verbinden, freuen wir uns natürlich, dass auch wir einen Cafétipp zu Beckys Sammlung beisteuern dürfen. Wer unsere Food Guides (z.B. zu Brooklyn und Manhattan) aufmerksam verfolgt, dem ist dort bestimmt schon ein New Yorker Café ins Auge gestochen, das es uns ganz besonders angetan hat: The Butcher’s Daughter. Ein paar Impressionen haben wir hier für euch zusammengestellt; um zu unserem ausführlichen Bericht über das hübsche kleine Café in NoLIta zu kommen, klickt doch mal zu Beckys Caféreise rüber!
Weitere Berichte über New York:
Lieblingsorte in New York: 10 Blogger*innen verraten ihre Geheimtipps
New York Food: Kulinarisch durch Brooklyn und Manhattan
New York Food: Kulinarisch durch Williamsburg
Brooklyn Food Guide: No eat till Brooklyn: New York kulinarisch I
Manhattan Food Guide: If I can’t eat it here, I won’t eat it anywhere: New York kulinarisch II
In fremder Gesellschaft: Supper Clubbing in New York und Augsburg
“Eh, wo ist es denn out momentan? … Goetheplatz, genau! Südliche Lindwurmstraße. Harras, genau!” Anfang der 80er Jahre kommt der Münchner Stadtteil Sendling in der Serie Monaco Franze nicht besonders gut weg. Auch heute ist die Gegend zwischen Lindwurmstraße und Harras nicht gerade als Zentrum des Hipstertums bekannt. Dabei verstecken sich gerade in Untersendling eine ganze Reihe von hervorragenden kleinen Restaurants, Imbissen und Cafés, für die es sich lohnt, in die U3 oder U6 zu steigen. Im letzten Jahr wurde die Gegend um ein weiteres nettes Lokal bereichert. Morgens Café, mittags Deli, abends Bar – der Stenz in der Lindwurmstraße will sich nicht festlegen und muss es auch gar nicht, denn das Konzept scheint bestens aufzugehen.
Betritt man den Stenz, wird man sofort von seinem gemütlichen Café-Charme bezirzt – die Einrichtung hell und farbenfroh, modern mit einem Hauch Omaflair, eine gut befüllte (und ausschauende) Kuchentheke (ich sage nur Kaiserschmarrntorte!!!), dazu der Duft von frisch gebrühtem Kaffee. Wirft man einen Blick hinter die Theke, tritt dagegen der Bar-Charakter des Ladens zutage. Dort reihen sich feine bayrische Spirituosen und Limonaden, die sich größtenteils auch in unserer Hausbar tümmeln: Slyrs, Simon’s Gin, Hopster, Aqua Monaco. Spätestens hier fällt der Fokus aufs Regionale auf. Allein der Name “Stenz” deutet ja schon auf eine enge Verbundenheit zu München hin, und das spiegelt sich auch im kulinarischen Konzept des Ladens wider. Die Speisekarte ist klein, aber fein, mit wechselnden Gerichten, die sich am regionalen und saisonalen Angebot orientieren (und natürlich bio sind). Für die Panini wird z.B. ordentliches Bauernbrot verwendet und aktuell steht natürlich Bärlauch ganz oben auf der Liste der Zutaten. Positiv fällt auch das umfangreiche vegetarische Angebot auf.
Da wir zum Frühstücken gekommen sind, fällt die Wahl etwas leichter und wir entscheiden uns für das “Elli und Stenz”-Frühstück” für zwei Personen (17,90€). Serviert wird unsere Bestellung hübsch angerichtet in zwei Holzboxen, in denen sich ein abwechslungs- und umfangreiches Angebot versteckt: Neben zwei kleinen frisch gepressten Karotte-Orangen-Säften finden wir darin zwei gegrillte Panini (vegetarisch mit Käse, Birne und Rucola sowie mit Käse, Schinken, Tomate und Rucola), die wunderbar kross und extrem lecker sind. Zwei Gläser Rührei mit Tomaten und Kresse, zwei kleine Croissants mit Butter und Pfirsichmarmelade, ein großes Glas Joghurt mit Haferflocken und ein kleines Gläschen Joghurt mit Fruchtkompott. Alles schmeckt hervorragend und ist gut abgestimmt, nur beim Ei müssen wir ein wenig nachwürzen. Latte Macchiato (3,30€) und Cappuccino (auch um die 3€) sorgen für die längst überfällige Koffeinzufuhr, die wir zu Hause dank der sich in Reparatur befindlichen Kaffeemaschine schmerzlich vermisst haben.
Der eigentliche Plan, uns nach dem Frühstück noch auf mindestens eins der von den Kuchentratsch-Omas (die gerade übrigens ein Crowdfunding laufen haben) gebackenen Kuchenstücke zu stürzen, scheitert leider an akuter Übersättigung. Dabei hätten wir die Kaiserschmarrntorte wirklich zu gerne probiert, haben nun aber zumindest eine Ausrede, möglichst bald wieder in der Lindwurmstraße vorbeizuschauen.
Wer sich übrigens ein wenig Stenz mit nach Hause nehmen möchte, kann das im caféeigenen Shop tun. Dort gibt es schöne kleine Mitbringsel wie Osterkörbchen, kleine Schnaps- und Likörfläschchen, Wein, Schokolade, Marmelade & Co. Natürlich alles aus der Region.
Fazit: Der Stenz bereichert Sendling um ein hübsches kleines Lokal, das tolle Alternativen zu den andernorts üblichen Frühstücksoptionen bietet und das auch noch zu sehr humanen Preisen. Wir können euch nur ermutigen, den Weg über die Poccistraße hinaus in “unsere” Hood auf euch zu nehmen, denn es lohnt sich sicher nicht nur zum Frühstücken! Die ganz Mutigen können nach dem reichhaltigen Frühstück auch noch zehn Minuten in Richtung Süden laufen und den Vormittag im Westpark ausklingen lassen. Dort findet ihr uns dann auf der Wiese mit einem Stück Kaiserschmarrntorte! 5 von 5 Franzl.
Stenz
Lindwurmstraße 122
80337 München