Puuh, so richtig finden wir seit dem Umzug noch nicht in den wöchentlichen Blogrhythmus zurück. Aber Regale, die danach verlangen, aufgebaut zu werden, neue Nachbarschaften, die erkundet werden wollen, und Computer, die plötzlich abschmieren und einem den Zugang zu Fotos und anderen Daten verwehren, machen es uns nicht gerade leichter. Egal, kommt Zeit, kommt Regelmäßigkeit. Immerhin haben wir es noch vor Ostern geschafft, uns selbst in die Bloggerhintern zu treten und zu backen: wunderbar saftige Rübli-Donuts aus dem Ofen.
Gruß aus der neuen Küche: Rotkohl-Möhren-Salat mit karamellisierten Walnüssen, Cranberrys und Dill
Im Umzugsstress vergisst man schon mal, dass man noch einen Blog hat. Schließlich macht er – im Gegensatz zu den zwei flauschigen Mitbewohnern – nicht lautstark auf sich aufmerksam, wenn er Hunger hat oder etwas Zuwendung möchte. Doch so langsam kehren sie zurück, die Gedanken an ein Leben nach dem Umzug und ohne Kartons in jeder Ecke. Und mit ihnen kommt auch die Lust aufs Kochen wieder (aufs Essen sowieso). Die neue Küche ist so gut wie eingerichtet, kein Teller ist zu Bruch gegangen, und der größte Wochenmarkt der Stadt ist auch fast vor der Tür. Gute Voraussetzungen also für einen ersten zaghaften Kochversuch in der noch ungewohnten Umgebung. Damit es nicht allzu kompliziert wird, halten wir uns an einen schnellen Salat – an einen Rotkohl-Möhren-Salat mit karamellisierten Walnüssen, Cranberrys und Dill.
Ich habe ein Déjà-vu. Wir sind erneut im Lockdown und backen Bananenbrot – oder zumindest etwas Ähnliches: Mamorkuchen mit Banane und schwarzem Sesam. Kaum zu glauben, dass schon ein Jahr vergangen ist, seitdem Viren begonnen haben, unseren Alltag zu bestimmen. Nach dem Back-Hype im Frühjahr 2020 und #HefeGate ist allerdings wieder Normalität auf Instagram (okay, was ist dort schon normal?) und in den Supermärkten eingekehrt. Offensichtlich können die meisten Leute doch nicht unbegrenzt Kuchen essen. Auch bei uns steht immer noch mehr das Kochen im Mittelpunkt, geschlossene Restaurants und Homeoffice treiben uns fast täglich an den Herd. Das Homeoffice ist auch für den Mangel an Kuchen in unserem Haushalt verantwortlich. Denn wer wenn nicht die Kolleg:innen soll sonst die Reste eines ganzen Blechkuchens vertilgen?
Zugegeben: Gerichte, die sich superschnell und mit nur wenigen Zutaten zubereiten lassen, sind rar auf diesem Blog. Aber wenn es sie gibt, dann spielt oft Burrata die Hauptrolle – ihr wollt Beweise? Voilà: Fenchel-Salat mit Burrata, Zitrone und Minze oder sommerlicher Burrata mit Wassermelonen-Tomaten-Salsa und Minze. Der italienische Frischkäse mit dem sahnigen Kern braucht eben nicht viel Chichi und glänzt auch in winterlichen Kombinationen – als Blutorangen-Burrata-Salat mit Minze und Pinienkernen zum Beispiel. Dabei ist die Bezeichnung „Salat“ eigentlich schon zu hochtrabend – es sind vielmehr ein paar wenige Zutaten, die sich wunderbar mit Burrata verstehen und zusammen ein schnelles und köstliches Mittagessen abgeben.
Der Blick aus dem Fenster macht es mehr als deutlich: Wir stecken mitten im tiefsten Winter. Seit Tagen sind wir hier im Süden eingeschneit und noch immer wehen uns dicke Schneeflocken um die Nasen, sobald wir uns mal nach draußen wagen. Was nach einem Spaziergang durch Schnee und Kälte guttut? Suppe natürlich! Also machen wir es uns warm und bunt auf dem Teller – mit einer Rotkohl-Kartoffel-Suppe mit Birne und Pistazie.
Nun ist auch der Blog im neuen Jahr angekommen, nachdem er im Anschluss an die Foodblogbilanz in einen tiefen Winterschlaf gefallen ist. Um ihn schnell wieder auf die Beine zu bekommen, gibt’s für ihn (und euch) etwas Süßes: Schwarze-Bohnen-Brownies mit Walnüssen – klingt komisch, schmeckt aber hervorragend! Und vielleicht sind sie der Anfang einer neuen Tradition, schließlich begann auch das letzte Jahr mit Kuchen. Damals prophezeite eine Birnen-Mandel-Tarte die Goldenen 20er – nun ja, was daraus geworden ist, wissen wir alle. Zu viel sollte man auf das Kuchen-Orakel also nicht geben, zumindest wäre es zu hoffen, dass sich das Jahr nicht so düster zeigt, wie die Brownies es vermuten lassen.
Die Weihnachtsfeiertage haben wir erfolgreich hinter uns gebracht – mit gutem Essen, krummen Fingern und einem ausgemisteten Keller. Nun trudeln langsam die ersten Foodblogbilanzen ein und kündigen das Ende des Jahres an. Auch wir bleiben der lieb gewonnenen Tradition treu und blicken beim Beantworten der acht Fragen, die sich Sabine von Schmeckt nach mehr ausgedacht hat, auf das Jahr 2020 zurück. Ganze 57 Blogbeiträge sind in den vergangenen zwölf Monaten zusammengekommen – deutlich mehr als in den Jahren zuvor, was wohl am häufigen Kochen und Wegfallen von Urlaubszeiten liegt.
// Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung //
Auch wenn das Jahr in vielerlei Hinsicht bescheiden war, lieferte es uns immerhin zahlreiche Gelegenheiten zum Kochen und Backen. Das Arbeiten im Homeoffice machte es möglich, auch mal am Mittag gemeinsam etwas aufwendiger zu kochen und vom üblichen Standard-Mittagspausen-Repertoire abzuweichen. Dazu beigetragen haben auch einige neue Kochbücher, die 2020 veröffentlicht wurden. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, wann wir zuletzt so viele Rezepte aus Kochbüchern nachgemacht haben. Einige der Neuerscheinungen, in denen wir in den letzten Monaten eifrig gelesen haben, wollen wir euch hier vorstellen. Mit dabei: Must-haves wie der neue Ottolenghi, alte Bekannte wie Jamie Oliver, Deftiges für alle, die gerne vegan kochen und – wenn das Reisen in diesem Jahr schon viel zu kurz kam – absolute Fernwehküche, die uns nach Japan, Mexiko und Palästina entführt.
Wenn ihr also noch ein Last-minute-Weihnachtsgeschenk sucht und keinen Mist verschenken oder euch selbst mit Lesestoff für die Feiertage eindecken wollt, ist hier vielleicht das eine oder andere spannende Kochbuch für euch dabei. Mit diesem ausufernden Post verabschieden wir uns auch in die Weihnachtspause – wir wünschen euch schöne, entspannte und vor allem schmackhafte Feiertage und freuen uns, wenn ihr hier am 31.12. zur traditionellen Foodblogbilanz wieder reinschaut.