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Sandwich deconstructed: Bánh-Mì-Panzanella

Bánh-mì-Panzanella - das vietnamesische Sandwich als Salat

Mein erstes Bánh Mì habe ich vor einigen Jahren in New York gegessen. Es war der zweite Tag in der Stadt und wir hatten den Vormittag mit Notfallshopping verbracht, da unsere Koffer und damit sämtliche Kleidung auf dem Weg nach New York gerade noch einen Umweg über Boston nahmen. Nachdem wir Unterwäsche, Zahnbürsten und sonstige Basics zusammen hatten, nahmen wir uns Dumbo vor, die Gegend zwischen der Manhattan Bridge und der Brooklyn Bridge, wo mich schließlich der Hunger packte. Den kleinen Streetfood-Truck unter der Manhattan Bridge erspähte ich gerade noch im richtigen Moment – ein vietnamesisches Sandwich klang genau nach dem, was meinen knurrenden Magen beruhigen würde (ich bin dafür bekannt, schnell ungemütlich zu werden, wenn mich im Urlaub der Hunger überkommt). Seitdem haben wir zahlreiche Bánh Mìs in Lokalen, Imbissen und Food Trucks bestellt, doch erstaunlicherweise haben wir es nie geschafft, uns das neben Phở und Sommerrollen wohl bekannteste vietnamesische Gericht zu Hause zuzubereiten. Bis jetzt! Denn die Idee eines Bánh-Mì-Brotsalats, die wir bei Serious Eats entdeckt haben, hat uns so gut gefallen, dass die Mischung aus Baguette, Möhren- und Rettich-Pickles, Gurken, Tofu, Koriander und würzigen Soßen nun endlich auch in der heimischen Küche ein regelmäßiger Gast ist. Nur eben in dekonstruierter Form.

Vom Prinzip her ist der Bánh-Mì-Panzanella immer noch aufgebaut wie das bekannte Sandwich, aber die Zutaten werden der Einfachheit halber in einer Schüssel oder auf einer Platte vermischt – für das Feierabendessen zu Hause also die etwas schnellere Version. Wir haben das ursprüngliche Rezept ein wenig an unseren Geschmack und unsere Kochgewohnheiten angepasst. In dieser Variante landete der südostasiatische Brotsalat in diesem Sommer des Öfteren auf unseren Tellern. Zu beachten ist allerdings, dass das eingelegte Gemüse, das bei keinem Bánh Mì fehlen darf, etwas Vorlauf benötigt. Mindestens eine Nacht – noch besser zwei oder drei – sollten Möhren und Rettich Zeit haben, im Essigsud zu ziehen. Für den Salat benötigt ihr für zwei Personen nur die Hälfte davon, aber die Pickles machen sich auch hervorragend auf dem Käsebrot und sind bei uns immer innerhalb weniger Tage aufgebraucht.

Falls ihr nun auch nach einem passenden vietnamesischen Nachtisch sucht, hier entlang: Bánh trôi – Klebreisbällchen mit Kokos-Bananane- und Erdnussbutter-Füllung.

Bánh-mì-Panzanella - das vietnamesische Sandwich als Salat

Möhren- und Rettich-Pickles (Rezept für ein Glas mit 1 Liter Fassungsvermögen)

Zutaten

  • 200 g Möhren
  • 300 g weißer Rettich oder Daikon-Rettich
  • 3 EL Zucker
  • 1,5 EL Salz
  • 80 ml Reisessig
  • ca. 300 bis 350 ml Wasser

Zubereitung

  1. Die Möhren und den Rettich schälen, dann mit einer Mandoline/einem Gemüsehobel der Länge nach in dünne Scheiben hobeln. Die Scheiben zu einem Stapel aufeinanderlegen und in sehr feine Streifen (ca. 10 cm lang) schneiden.
  2. Die Gemüsestreifen mit Zucker und Salz in eine Schüssel geben und mit den Händen vorsichtig verkneten, sodass das Gemüse weicher wird.
  3. Die Streifen in ein steriles Einmachglas geben. Den Reisessig dazugeben und mit Wasser auffüllen. Vor der Verwendung mindestens über Nacht, idealerweise zwei oder drei Tage, im Kühlschrank ziehen lassen.

Bánh-Mì-Panzanella (Rezept für 2 Personen)

Zutaten

  • 200 g (Räucher-)Tofu
  • 1 EL fein gehacktes Zitronengras (frisch oder aus dem Glas)
  • 1 EL Sojasoße
  • 1 EL Honig
  • 1 EL Sesamöl
  • 1/2 Baguette (150 bis 200 g)
  • etwas Olivenöl
  • Salz
  • 1/2 Salatgurke
  • 1 mittelgroße Chilischote
  • 1 große Handvoll Koriander
  • etwa die Hälfte der Möhren-Rettich-Pickles, etwas abgetropft

Zutaten für die Hoisin-Honig-Soße:

  • 2 EL Hoisin-Soße
  • 1 EL Reisessig
  • 1 EL Honig
  • 1/2 EL Sesamöl
  • 1/2 EL Sojasoße

Zutaten für die Chili-Mayo:

  • 3 EL Mayonnaise
  • 1/2 bis 1 EL Sriracha oder eine andere Chilisoße, je nach gewünschtem Schärfegrad
  • 1/2 EL Reisessig

Zubereitung

  1. Den Tofu würfeln und mit Zitronengras, Sojasoße, Honig und Sesamöl vermischen. Abdecken und mindestens 30 Minuten (oder über Nacht) im Kühlschrank ziehen lassen.
  2. Den marinierten Tofu in einer beschichteten Pfanne knusprig anbraten und zur Seite stellen. Währenddessen den Ofen auf 200 °C vorheizen und das Baguette in mundgerechte Stücke würfeln. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech mit etwas Olivenöl und Salz vermischen und ca. 6-8 Minuten im Ofen knusprig rösten. Aus dem Ofen nehmen und zur Seite stellen.
  3. Die Gurke in dünne Stifte schneiden, die Chili entkernen und in dünne Ringe schneiden, die Blätter des Korianders abzupfen und ggf. nochmals grob hacken.
  4. Für die Hoisin-Honig-Soße alle Zutaten gründlich verrühren. Für die Chili-Mayonnaise ebenfalls alle Zutaten vermischen. Beide Soßen bis zur Verwendung kalt stellen.
  5. Zum Servieren Tofu, Gurke, Chili, Koriander und Möhren-Rettich-Pickles mit der Hoisin-Honig-Soße in einer Schüssel vermischen. Die Baguettewürfel darunterheben, alles auf eine große Platte oder direkt auf die Teller geben und mit der Chili-Mayonnaise beträufeln.
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1 Kommentar

  • Reply Wallygusto | Essig-Öl-Dressing mit Kräutern

    […] mal einen Blick bei Sabrina und Steffen riskieren: Die beiden servieren Euch einen köstlichen Bánh-Mì-Panzanella mit Hoisin-Honig-Soße und Chili-Majo. Oder dann doch lieber ein bisschen klassischer in Form eines Ceasar-Style Salad ohne Sardellen auf […]

    16. Oktober 2020 at 7:30
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