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    Gegessen, Gereist, Getrunken, San Sebastián, Spanien

    Gin Tonics, Txakoli und die besten Pintxos der Welt: San Sebastián kulinarisch

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    Wie ihr vielleicht schon in unserem Tortilla-Post oder über Twitter und Instagram mitbekommen habt, hat es uns Anfang April ins schöne Baskenland verschlagen. Paella, Tapas, Crema catalana – die spanische Küche hatte es uns ohnehin schon ziemlich angetan, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht unbedingt vegetarierInnenfreundlich erscheint. Doch was uns da im Norden Spaniens, allen voran in San Sebastián, erwartete, war kulinarisch gesehen mit Abstand wirklich das Beste, das uns je in Spanien auf die Teller kam! Let’s talk Pintxos! – Um Himmels willen, wir ahnten ja nicht, welche großartigen, kreativen und mutigen Geschmacksexplosiönchen sich hinter der baskischen Tapas-Version verbergen würden. WAHNSINN, wir sind ganz offiziell pintxosüchtig!

    Keinen halben Tag brauchte es, da hatte das Küstenstädtchen San Sebastián (oder Donostia, wie der baskische Name des Seebads lautet) bereits unser Herz erobert, denn die Kombination aus traumhaft schönem Stadtstrand, schroffer Atlantikküste, satt-grüner Landschaft, kleinen verwinkelten Gässchen, hübschen Geschäften, freiem W-LAN in den Bussen und einer Aneinanderreihung kulinarischer Highlights ist eigentlich unschlagbar. Grund genug also, San Sebastián einen Beitrag zu widmen und ein paar unserer kulinarischen Highlights an euch weiterzugeben. Im Übrigen lässt es sich hier auch als VegetarierIn vorzüglich aushalten (auch wenn es, wie in allen Regionen Spaniens, sicherlich hilfreich ist, ein paar Worte Spanisch zu sprechen, um gezielt nach vegetarischen Speisen zu fragen).

    Unsere kulinarischen Tipps für San Sebastián:

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    {Bar Azkena}

    Womit startet man einen kulinarischen Streifzug durch eine Stadt besser als mit einem Rundgang durch die lokale Markthalle? Gerade in Spanien gehört für uns der Besuch von Markthallen zum absoluten Pflichtprogramm. Das Vorbeiflanieren an filigran konstruierten Gemüsetürmen, an prall gefüllten Olivenauslagen, an Bergen von Trockenobst sollte man sich keinesfalls entgehen lassen (ok, ich gebe zu – die großen Fisch- und Fleischabteilungen samt Innereien, Schafsköpfen und Co. erspare ich mir meist). Die meisten Markthallen beheimaten darüber hinaus auch kleine Stände, an denen man gut und günstig einen Café con leche und ein kleines Frühstück erstehen kann. So auch La Bretxa, die im Zentrum San Sebastiáns gelegene große Markthalle. Etwas versteckt, am Stand mit der Nummer 36, findet man dort mit der Bar Azkena eine hervorragende Frühstücksmöglichkeit. Nimmt man Platz an der langen Theke der Eckbar, ist man auch früh morgens schon versucht, nach einem der unzähligen und hübsch drapierten Pintxos zu greifen, die sich vor einem auftürmen. Die obligatorische Bollería – eine Auswahl an süßem Gebäck, das bei keinem spanischen Frühstück fehlen darf -, findet man hier natürlich auch, darüber hinaus gibt es ausgesprochen guten Kaffee, vorzügliches Rührei mit Champignons, einen sympathischen Inhaber und nette, redselige Rentner, die ihre Kaffees bereits morgens mit klaren Flüssigkeiten “aufwerten” – was will man mehr? Bar Azkena // Mercado la Bretxa, Stand 36.

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    {Pastelería Oiartzun}

    Praktisch gelegen am Rand der Altstadt und einen Steinwurf von der Promenade entfernt, kommt man an der Auslage der Pastelería Oiartzun nicht vorbei, ohne dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft. Also schnell reinspringen, die große Theke mit feinstem Gebäck bestaunen und sich mit einer der Köstlichkeiten auf der Terrasse niederlassen – oder besser noch: sich von der riesigen Auswahl an Kuchen, Keksen und anderen Süßspeisen etwas einpacken lassen! Mit Sonne und Wind im Gesicht und dem Blick aufs Meer schmecken die kleinen Köstlichkeiten der Pastelería gleich noch besser. Sehr zu empfehlen sind die großen und saftigen Kokosbollen und die Mini-Tarta-de-Vasca. Pastelería Oiartzun // Calle Igentea 2.

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    {Ni Neu}

    Das moderne Veranstaltungsgebäude Kursaal beheimatet nicht nur ein nobles Restaurant, sondern auch das dazugehörige, günstigere – aber nicht weniger empfehlenswerte – Café Ni Neu. Insbesondere die Plätze auf der schönen Sonnenterrasse laden dazu ein, sich hier am Nachmittag vom Stadtbummel zu erholen. Dort sitzt man herrlich entspannt zwischen Fluss und dem Surferstrand Zurriola, blickt auf die Altstadt und kann seinen Kaffee genießen. Außerdem haben wir dort eine ganz neue Süßspeise kennengelernt: die Torrija caramelizada, eine samtigere, karamellisierte Variante des Armen Ritters – unfassbar gut und unbedingt empfehlenswert! Wenn ihr also mal dort in Donostia in der Sonne landen solltet, lasst euch diese Köstlichkeit nicht entgehen! Ni Neu // Avenida de Zurriola 1.

    San Sebastian Donostia Hotel de Londres y de Inglaterra-1

    {Hotel de Londres y de Inglaterra}

    Verregnete Nachmittage lassen sich besonders gut im Café des Hotels de Londres y de Inglaterra verbringen. In blaue plüschige Sofas gekuschelt und mit freiem Blick auf die Playa de la Concha und die Promenade lässt sich mit einer Tasse Tee der Verdruss über das schlechte Wetter schnell wegschlürfen. Und sollte das Regenwetter doch mal etwas länger anhalten, empfiehlt es sich, mit dem kleinen knarzenden Aufzug bis ins oberste Stockwerk zu fahren. Dort warten bequeme Sofas und eine stilsichere Auswahl an internationaler Literatur, in die man mehr als nur ein Weilchen versacken kann. Hotel de Londres y de Inglaterra // Calle Zubieta 2.

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    {Borda Berri}

    Erster Abend, erste Pintxo-Bar und gleich ein Volltreffer! Das kleine rustikale Borda Berri setzt auf eine übersichtliche Auswahl an warmen Pintxos, die alle auf Zuruf frisch in der Küche zubereitet und nicht wie in vielen anderen Bars auf der Theke präsentiert werden. Eine Tafel an der Wand kündigt das Angebot des Tages an, auch hier findet man zwei bis drei vegetarische Optionen. Dass sich hinter dem besten Risotto, das wir je essen würden (!!!), eigentlich ein Fake-Risotto mit Puntalette verbirgt, hätten wir uns vorher auch nicht träumen lassen. Doch das Pilzrisotto auf Sauerrahmspiegel ist so cremig und perfekt abgeschmeckt, dass wir gleich eine zweite Portion hinterherbestellen müssen. Auch die restlichen Pintxos sind mehr als überzeugend – alles recht deftig, aber immer raffiniert kombiniert und toll angerichtet. Hier fällt es schwer, sich nicht einfach durch die gesamte Karte zu probieren: der gratinierte Ziegenkäse mit Kirschkonfitüre ist ein weiteres Highlight, die gefüllte Paprika mit Ziegenfleisch und einer vor Knoblauch nur so strotzenden Aioli sowie die gebratene Ente mit Waldmeistersoße lassen Steffen wohlig grinsen. Zum Abschluss ein dunkler Schokoladenpudding mit Birnenkompott und Cointreau und wir sind im Himmel! Hatte ich eigentlich schon erwähnt, wie gut das Risotto ist? Borda Berri // Calle Fermín Calbetón 12.

    San Sebastian Donostia Pintxos Casa Urola-1

    {Casa Urola}

    Schon nach dem ersten Abend gefällt uns das Prinzip des Txikiteos – der baskischen Art des Barhoppings (essen, trinken und in der nächsten Bar wiederholen) – so gut, dass wir unsere Pintxo-Tour durch die Altstadt San Sebastiáns auch die nächsten Tage fortsetzen. Vom etwas unterkühlten Ambiente der Casa Urola sollte man sich keineswegs abschrecken lassen, denn innen erwartet einen eine vollbepackte Theke mit warmen und kalten Leckerbissen. Besonders erwähnenswert sind die marinierten Artischocken auf schwarzer Oliventapinade und krossem Brot sowie Steffens marinierter Thunfisch und die hausgemachten, mit Schinken gefüllten Kroketten. Wem nach etwas mehr ist, als nach ein paar Pintxos, findet im ersten Stock übrigens auch ein hochgelobtes Restaurant. Casa Urola // Calle Fermín Calbetón 20.

    San Sebastian Donostia Pintxos Txalupa-1

    {Bar Txalupa}

    Eine der traditionelleren Einrichtungen in der Fermín Calbetón ist die Bar Txalupa. Die lange schmale Bar hat sich auf etwas klassischere und unprätentiösere Pintxos spezialisiert, die in riesiger Auswahl auf der langen Theke präsentiert werden. Sofort ins Auge springt aufgrund seiner knalligen Farbe der gebratene Ziegenkäse mit Tomatenmarmelade. Die Marmelade ist köstlich, der Käse extrem kräftig, beides zusammen harmoniert wunderbar. Steffen lässt sich vom Kellner eine geschmorte Rinderschulter empfehlen, die Spezialität des Hauses, und wird nicht enttäuscht. O-Ton: “So zart, dass sie auf der Zunge zerfällt.” Wenn das mal nicht ein guter Abschluss des Abends ist! Bar Txalupa // Calle Fermín Calbetón 3.

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    {Atari Gastroteka}

    ¡Atari, nuestro amor! Eine Bar, die sich auf Pintxos und Gin Tonics spezialisiert hat – wir fühlen uns sofort zu Hause. Gleich mehrere Abende enden hier; immer pappsatt, immer feuchtfröhlich, immer beglückt. Ab 19.30 Uhr versammeln sich die Pintxo- und Gin-Aficionados San Sebastiáns in der modernen Atari Gastroteka und stürmen die häppchenbeladene Theke. Hier sieht einfach alles großartig aus – gegrillte Aubergine mit Rucola, Ziegenkäse und Tomate gefüllt, Mini-Veggie-Burger mit Kürbiscreme, Patatas Bravas, Schinkenspieße mit getrockneten Tomaten, Ziegenkäse und Zwiebel-Chutney. Steffen ist froh, beim Steak-Workshop seine Vorliebe für kurzgebratenes Fleisch entdeckt zu haben und kommt aus dem Schwärmen für sein Solomillo teriyaki gar nicht mehr heraus. Im Schatten der hübschen Basilíca de Santa Maria del Coro futtern sich die köstlichen Atari-Pintxos quasi wie von selbst. Wir möchten einfach nur hierbleiben und uns beim Pintxos knabbern durch das Gin-Tonic-Sortiment der Bar schlürfen. Das klingt nämlich ebenfalls ganz hervorragend. Schon die Standarddrinks mit Wacholderbeeren und Zitronenschale können überzeugen, doch wer sich hier die tollen Premium-Gin-Tonics, z.B. mit Apfel-Rosmarin und G’Vine oder Zitrone-Pomelo und Botanic-Gin, entgehen lässt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Allergrößte Empfehlung! Atari Gastroteka // Calle Mayor 18.

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    {A Fuego Negro}

    Punk meets pintxo oder so ähnlich. Mit einer Rock’n’Roll-Bar, die Harold McGees “On Food and Cooking” im Regal stehen hat, kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Die graue Tafel über der Theke kündigt wilde Kreationen an, die Tortilla wird auf einem Plattenteller präsentiert und Steffens Augen könnten beim Anblick seines Mini-Burgers mit Wagyu-Rind, Tomaten Bun und Bananenchips (Makcobe con txips) nicht größer sein. Mein Oliven-Algen-Risotto ist ebenfalls köstlich. So köstlich sogar, dass wir sofort nach den beiden eigenen Kochbüchern der Bar fragen, die über der Theke prangen. Wahnsinn, welche kleinen Wunderwerke hier im Fuego Negro vollbracht werden, die Molekularküche lässt grüßen. A Fuego Negro // Calle 31 de Agosto 31.

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    {Bar Zeruko}

    Noch einen Schritt weiter geht die Bar Zeruko – hier grüßt die Molekularküche nicht nur, man befindet sich bereits mittendrin im Experimentierkasten. Am Tisch neben uns steigt Rauch auf, Kameras werden von alles Seiten gezückt, und wir brauchen eine Ewigkeit, um uns zu entscheiden, welche der verrückten Kreationen wir probieren möchten. An den abenteuerlichen Pintxos, die auf der Theke aufgefahren werden, können wir uns einfach nicht sattsehen. Keine der kunstvoll inszenierten Speisen lässt auf den ersten Blick erahnen, was sich dahinter verbirgt. Glibbrige Kugeln mit irgendeiner Füllung, bunte gummiartige Würfel, kleine grüne Nester mit … ach, ich habe keinen Schimmer! Hier ist man wirklich auf die Hilfe der Kellner angewiesen, um nicht in einer vermeintlichen Süßspeise plötzlich Gänseleber herauszuschmecken. Freundlich werden uns auch die vegetarischen Optionen gezeigt, deren Anzahl zwar übersichtlich ist, aber geschmacklich mehr als zufriedenstellt. Für mich gibt es Ziegenkäse mit Apfel und Honig sowie eine Filoschleife gefüllt mit Mozzarella auf Apfelkompott. Steffen ist wagemutiger und traut sich an eine kleine Dose mit Fischeintopf und einen gefüllten Seeigel. Dazu trinken wir – wie fast immer – ein Gläschen Txakoli, ein traditioneller fruchtig-säuerlicher Wein aus dem Baskenland, der aus theatralischer Höhe in die Gläser gegossen wird. Wer Apfelwein mag, wird sich sicher auch mit Txakoli anfreunden können. Bar Zeruko // Calle Pescadería 10.

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    {La Viña}

    Ein kleines Stück Käsekuchen für 5€? Ganz schön happig! Aber allein dafür lohnt sich der Besuch im traditionellen La Viña. Denn so eine cremige, samtige und leichte Variante der Tarta de queso haben wir selten probiert. Ganz klar, der Hype um die Spezialität des Hauses ist berechtigt! Auf die Frage, wie viele Käsekuchen am Tag hergestellt würden, lächelt der Kellner nur: “muchísimas” – seeeehr viele! Wir zählen spät am Abend allein über 20 große Kuchen, die sich am Ende der Bar stapeln und überlegen kurz, ob wir nicht als Wegzehrung für die Fahrt nach Bilbao einen ganzen Käsekuchen mitnehmen sollten. Die Vernunft siegt, wir lecken unsere Gabeln noch einmal ab, zahlen und schlendern ein letztes Mal durch die Gassen der nächtlichen Altstadt. La Viña // Calle 31 de Agosto 3.

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    Huch, das waren jetzt ganz schön viele Tipps – wir hätten sogar noch mehr auf Lager, denn so ziemliche jede Bar, die wir in San Sebastián besucht haben, konnte mit hauseigenen Pintxo-Spezialitäten aufwarten. Wer auf Pintxo-Tour gehen möchte, sollte sich übrigens entgegen der generellen spanischen Essgewohnheit nicht allzu spät auf den Weg machen. Während man in spanischen Restaurants in der Regel vor 21.30 Uhr auf leere Tische und Stühle blickt, füllen sich die typischen Pintxo-Bars bereits ab 19/19.30 Uhr. Startet man seine Tour zu spät, muss man in Kauf nehmen, dass beliebte Pintxos bereits vergriffen sind und nicht mehr aufgefüllt werden. Hier gilt also, der frühe Vogel fängt den Pintxo!

    Wer aktuell keinen Urlaub in Nordspanien plant, aber dennoch in den Genuss von Pintxos kommen möchte, sollte unbedingt mal einen Blick in das Buch “Pintxos de vanguardia a la donostiarra” werfen – eine großartige (Rezept-)Sammlung der besten avantgardistischen Pintxo-Bars San Sebastiáns. ¡On egin!

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    Gebacken, Gekocht

    Fleischlos glücklich: Vegetarischer Burger mit Mango-Tomaten-Koriander-Salsa

    Vegetarischer Burger mit Mango-Tomaten-Koriander-Salsa-Rezept-2

    Auf dem Foodbloggercamp in Reutlingen habe ich (wie bereits berichtet) eine Burger-Session angeboten. Da ich nicht nur über Fleisch-Burger reden wollte, hatte ich im Vorfeld ein wenig herumexperimentiert und unser altes Rezept für vegetarische Patties (Achtung, Gruselfotos!) optimiert. Während beim Standardpatty der Geschmack idealerweise direkt aus dem Fleisch kommen sollte und man nur ein wenig Salz und Pfeffer fürs Feintunig benötigt, muss man bei veganen und vegetarischen Bratlingen für eine ordentliche Geschmacksexplosion etwas tiefer in die kulinarische Trickkiste greifen. Ich habe als Basis also eine kräftige Zwiebelsuppe gekocht und zudem eine halbe Aubergine mit Pilzen im Ofen gegrillt. Überhaupt ist es wichtig, bei der Auswahl der Zutaten darauf zu achten, dass am Ende auch eine ansprechende Textur entsteht. Zusätzlich wurden also Walnüsse, eine geraspelte Möhre und grob zerdrückte Kichererbsen zur Burger-Masse gegeben, was einen guten Kontrast zur weichen Konsistenz der Aubergine bildet. Haferflocken, Semmelbrösel und Hartweizengrieß dienen als Bindemittel, sollten aber nicht dominieren, da sonst das Patty zu trocken wird. Die fertige Mischung hält super zusammen, hat ordentlich Biss und ist schön saftig!

    Mithilfe von Kräutern oder Gewürzmischungen kann jetzt noch an der Geschmacksschraube gedreht werden, je nachdem, wie der Belag für die Burger aussehen soll. Bei uns kam eine Mango-Tomaten-Koriander-Salsa zum Einsatz, die man eigentlich am liebsten pur aus der Schüssel löffeln würde und auch schon beim Foodbloggercamp gut ankam. Als Soße eignet sich in diesem Fall der Klassiker Tomatenketchup oder eine schnelle Guacamole – beides passt prima zur Salsa. Am Ende noch ein wenig Salat dazu, und fertig ist ein saftiger, fruchtig-exotischer vegetarischer Burger.

    Vegetarischer Burger mit Mango-Tomaten-Koriander-Salsa-Rezept-3

    Vegane Burger-Patties (für 4 Stück):

    1/2 Aubergine (ca. 160 g)
    100 g Pilze
    1 kleine Zwiebel
    1 Knoblauchzehe
    50 ml Weißwein
    50 ml Gemüsebrühe
    1 kleine Möhre (ca. 80 g)
    70 g Kichererbsen
    40 g Walnüsse
    2 EL gehackte Kräuter (z.B. Koriander, Minze, Petersilie)
    35 g Haferflocken
    25 g Hartweizengrieß
    2 EL Semmselbrösel
    Olivenöl
    Salz, Pfeffer

    1. Den Ofen auf 200°C vorheizen. Aubergine waschen und halbieren, die Pilze putzen, beides großzügig mit Olivenöl bestreichen und im Ofen ca. 30 Min. garen.

    2. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen, die Zwiebel in dünne Viertelringe schneiden und den Knoblauch hacken. Reichlich Olivenöl in einem kleinen Topf geben und Zwiebeln und Knoblauch bei mittlerer Hitze braten, bis sie Farbe angenommen haben (ca. 8-10 Min.). Mit 1/2 TL Salz bestreuen, mit Weißwein ablöschen, kurz einkochen lassen und dann die Gemüsebrühe dazuschütten. Etwa 15 Min. bei kleiner Hitze köcheln lassen, bis die Flüssigkeit leicht sämig eingekocht ist.

    3. Die Möhre schälen und grob raspeln. Die Kichererbsen mit einer Gabel grob zerdrücken, Walnüsse und Kräuter hacken. Zusammen mit den Haferflocken und dem Hartweizengrieß in eine Schüssel geben.

    4. Aubergine und Pilze aus dem Ofen holen, kurz abkühlen lassen. Die Pilze klein schneiden. Die Aubergine häuten und klein hacken, sodass sie schön matschig wird. Alles zusammen mit den Semmelbröseln zu den restlichen Zutaten geben und gut verrühren. Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren – kalt lassen sich die Patties besser formen.

    5. Aus der Masse 4 Patties formen (nicht zu dünn, sonst fallen sie auseinander) und in einer beschichteten Pfanne ordentlich Olivenöl erhitzen. Die Patties von jeder Seite ca. 4 Min. anbraten. Ggf. nach dem Wenden mit einer Scheibe Käse belegen.

    Tipp: Der Geschmack der Patties kann zum Schluss ganz einfach an den jeweiligen Burger-Belag und den eigenen Geschmack angepasst werden. Mit etwas Zatar oder Harissa bekommt die Masse z.B. eine nordafrikanische Note, mit Sojasoße nähert man sich der asiatischen Küche an.

    Vegetarischer Burger mit Mango-Tomaten-Koriander-Salsa-Rezept-1

    Mango-Tomaten-Koriander-Salsa (für 4-6 Burger):

    1/2 geschälte Mango
    1 kleine rote Zwiebel
    2 mittelgroße Tomaten
    ca. 1/2 frische rote Chili
    Saft von einer Limette
    1 große Handvoll Koriander
    Salz, Pfeffer

    Mango, Zwiebel und Tomaten klein schneiden und in eine Schüssel geben. Je nach gewünschtem Schärfegrad Chili fein hacken und zusammen mit dem Limettensaft unterrühren. Den Koriander waschen, hacken und zur Salsa geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

    Als Brötchen kamen diesmal die Brioche-Buns von HighFoodality zum Einsatz, für die Uwe ein Rezept von Smitten Kitchen adaptiert hat. Die Brötchen haben einen feinen, leicht süßlichen Geschmack, sind fest genug, um die ganzen Soßen und Säfte eines Burgers aufzunehmen und lassen sich im Übrigen auch noch super einfrieren.

    Vegetarischer Burger mit Mango-Tomaten-Koriander-Salsa-4

    Zum Schluss noch ein Hinweis für alle FreundInnen der Burger-Kultur in München: Blog’n’Burger kommt an die Isar und am 27. Mai findet im Hard Rock Cafe die Premiere statt. Wer auch in Zukunft informiert bleiben und sich seinen Platz sichern möchte, sollte den Twitter-Kanal gut im Auge behalten, denn in wenigen Tagen geht es los mit der Platzvergabe!

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    Deutschland, Gereist, Getestet, Getrunken, Münchner Umland

    Ich liebe den Geruch von Whisky am Nachmittag! Ein Besuch in der Slyrs-Destillerie

    Der ganz große Aha-Moment kam für mich gegen Ende des Rundgangs durch die Slyrs-Destillerie am Schliersee. Der Moment, in dem ich durch die Tür ins Fasslager eintrat und mir dieser unglaubliche Geruch in die Nase stieg. Hunderte von Fässern voller Single Malt lagern dort und aus jedem verdunsten pro Jahr etwa 2% Whisky. Diesen Verlust durch Verdunstung nennt man Angels’ share und glaubt mir, es riecht wirklich himmlisch. Die ganze Luft ist erfüllt von diesem süßlichen, warmen, holzigen und leicht alkoholischen Aroma, und ich hätte einfach stundenlang dort stehen und ihn einatmen können.

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    Aber mal von vorne. München liegt ja bekanntlich ganz nah an den Bergen, und bei warmem Wetter überkommt uns öfter mal so was wie Wanderlust. Insbesondere die Seen haben es uns angetan und bald sollten wir auch alle größeren der Umgebung umlaufen (und teilweise auch durchschwommen) haben. Der Schliersee fehlte allerdings noch auf der Liste und nachdem ich die Frau mit der wunderschönen Natur zu einem Ausflug überredet hatte, erwähnte ich ganz nebenbei, dass es am Schliersee zufälligerweise auch eine Whiskybrennerei gäbe, die man unter Umständen besichtigten könne. Zurückrudern konnte sie jetzt ja nicht mehr und so machten wir uns an einem etwas diesigen Karfreitag gemeinsam mit meiner Mutter auf zum Schliersee. Nach gut zwei Stunden Herumkraxelei an den Josefstaler Wasserfällen, trieb uns der Regen direkt in die Arme der Whiskydestillerie Slyrs.

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    Slyrs ist einer der bekanntesten deutschen Single Malts. Die ersten Whiskyexperimente fanden in den 1990er Jahren statt. Das Standardprodukt ist ein sehr junger, dreijähriger Whisky, der immer wieder durch Sonderabfüllungen ergänzt wird. Seit einigen Jahren ist die Whiskyproduktion in einen eigenen Gebäudekomplex umgezogen, und wie in vielen schottischen Brennereien üblich, gibt es auch hier ein kleines Besucherzentrum. Im hübsch eingerichteten Laden kann man sowohl die aktuell verfügbaren Slyrs-Abfüllungen als auch die Produkte der Destillerie Lattenhammer erwerben, aus deren Familie der Slyrs ursprünglich stammt. Für 6 € darf man außerdem die Brennerei besichtigen und am Ende an einer Verkostung teilnehmen. Haben wir natürlich gemacht und bekamen erst einmal einen kleinen Film präsentiert. Dieser verklärt erzählt die Geschichte der Brennerei (mit viel bayrischem Lokalkolorit) und gibt einen ersten Einblick in die Kunst der Whiskyproduktion. Im Anschluss wird man dazu eingeladen, sich in der kleinen Produktionshalle umzusehen, in der anhand von Tafeln der Brennprozess noch einmal genauer erklärt wird. Hier war für mich einiges sehr erhellend, auch wenn ich mir an einigen Stellen noch ein paar mehr Details erhofft hätte. Außerdem wünschte ich mir, ich hätte damals im Chemieunterricht besser aufgepasst und mich noch einigermaßen an die Grundlagen des Ganzen erinnern können. Im Anschluss ging es dann ins bereits erwähnte Fasslager. Hier lernt man nicht nur einiges über Fassherstellung und -lagerung, sondern erhält nebenbei auch die Möglichkeit, an den verschiedenen Stadien der Whiskyproduktion zu schnuppern. Dabei wird ganz deutlich, dass schon eine kurze Lagerzeit von nur drei Jahren das Aroma des Rohbrands verändert und das typische Whiskyaroma entstehen lässt. Überrascht hat mich auch die Menge der dort lagernden Fässer, und ich habe erfahren, dass es zukünftig (ca. 2015) auch einen zwölfjährigen Slyrs geben wird. Ich bin schon sehr gespannt, was uns dann erwarten wird!

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    Für die Gegenwart muss man sich allerdings noch mit dem jüngeren Angebot zufriedengeben. Normalerweise beinhaltet der Tasting-Gutschein je ein Gläschen der Standardabfüllung und des Whiskylikörs, auf Nachfrage bekam ich jedoch stattdessen die beiden brandneuen Sherryfassabfüllungen eingeschenkt. Die erst im März 2014 erschienenen Sonderabfüllungen basieren auf dem dreijährigen Slyrs, haben im Anschluss aber noch einige Monate in Sherryfässern spendiert bekommen – zum einen in Oloroso-, zum anderen in Pedro-Ximénez-Fässern. Hinter Pedro Ximénez verbirgt sich übrigens ein köstlicher spanischer Süßwein, den man hierzulande leider nur schwer bekommt. Dabei ist er der perfekte Abschluss eines Menüs. Gleichzeitig sind die verwendeten Fässer ein beliebtes Hilfsmittel für die Whiskyveredelung und verleihen den so verfeinerten Tropfen ein deutlich süßeres Aroma. Also, auch wenn ihr das übliche Slyrs-Sortiment schon kennt, lohnt sich ein Besuch am Schliersee allemal und wer nett fragt, darf vielleicht auch etwas Besonderes probieren! Sláinte!

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    Hier aber nun meine Verkostungsnotizen:

    Slyrs Single Malt mit Oloroso-Finish (2014, 46%)

    Aroma: Der erste Eindruck in der Nase ist voller Getreide- und Fruchtaromen, aber gleich dahinter kommt der scharfe Alkohol zum Vorschein und auch die 60 Jahre alten Sherryfässer sind nicht zu verleugnen.

    Geschmack: Auch im Mund ist eine deutliche Schärfe der erste Eindruck, da ist noch nichts abgeschliffen und die 46% machen sich ordentlich bemerkbar. Darauf kommt dann aber der typische Slyrs-Geschmack zum Vorschein sowie ein angenehmer Hauch von Schokolade und die schon im Aroma vorhandenen Fruchtnoten (vor allem Zitrus und Orange). Vom Sherryfass schmeckt man leider nicht so viel, da waren meine Erwartungen höher.

    Abgang: Im kurzen Abgang dominieren wieder die Fruchtnoten, aber auch die sind recht schnell verschwunden.

    Mit etwas Wasser wird der Single Malt weicher, die Schärfe tritt nach hinten und sowohl in der Nase wie auch im Mund machen sich deutliche Toffee- oder Karamellnoten bemerkbar.

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    Slyrs Single Malt mit Pedro Ximénez-Finish (2014, 46%)

    Aroma: Gleich zu Beginn ist hier ganz viel Süße in der Nase, es riecht sehr angenehm weich nach getrocknetem Obst, Rosinen und frischem Holz, und ich bekomme sofort noch mehr Lust auf den ersten Schluck.

    Geschmack: Von Beginn an macht dieser Whisky deutlich, dass mehr zu erwarten ist, als vom Bruder aus dem Oloroso-Fass. Es entfalten sich komplexere Geschmacksnoten wie nussige Elemente, Rosinen, etwas Zitrus, auf der Zunge wechseln sich süße und herbe Nuancen ab und lassen die Verkostung zu einem echten Erlebnis werden. Der Whiskycharakter ist immer noch deutlich, die Schärfe spürbar, aber längst nicht so dominant wie bei der vorherigen Probe.

    Abgang: Auch wenn der tolle Geschmack das junge Alter schnell vergessen lässt, beim Abgang wird man dann doch wieder von der Wirklichkeit eingeholt. Es bleibt nur kurz etwas hängen, vor allem die typischen trockenen Noten des Sherryfasses und etwas dunkle Schokolade, dann ist auch schnell wieder alles vorbei. Aber letztendlich ist das ja eine super Ausrede, sich sofort das nächste Glas einzuschenken …

    Fazit: Der Slyrs mit dem Oloroso-Finish ist ein interessanter Single Malt mit viel Frucht, der aber leider den Erwartungen an ein Finish im Sherryfass nur bedingt gerecht wird. Der Kollege aus dem Pedro Ximénez-Fass hat da ganz klar die Nase vorn. Etwas dunkler in der Färbung und deutlich komplexer in Aroma und Geschmack, lässt er auch den schwachen Abgang schnell vergessen. Der einzige Wermutstropfen ist wie immer der Preis, der mit gut 67 € für einen nicht einmal vier Jahre alten Single Malt natürlich recht hoch liegt. Andererseits ist die kleine Familienbrennerei vom Schliersee natürlich äußerst unterstützenswert und sollte noch eine Weile bestehen bleiben, damit wir in Zukunft vielleicht auch einen 16-jährigen Slyrs aus dem Pedro-Ximénez-Fass kosten können. Da verspreche ich mir einiges von!

    Slyrs Destillerie GmbH & Co. KG
    Bayrischzeller Straße 13
    83727 Schliersee
    Täglich von 10.00 – 17.00 Uhr geöffnet (auch an Sonn- und Feiertagen)
    www.slyrs.de
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    Gewappnet für die Grillsaison: Steak-Kochkurs im Münchner Marriott

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    Für die ganz Harten unter euch hat die Grillsaison sicherlich schon längst begonnen, aber ich persönlich warte lieber auf den Sommer (und den tollen neuen Grill, den wir bis dahin hoffentlich unser Eigen nennen dürfen). Um darauf bestens vorbereitet zu sein, hat das Münchner Marriott Hotel Anfang April einen Steak-Kochkurs ausgerichtet und dabei mich und einige andere BloggerInnen mit genügend Wissen für die kommenden Monate ausgestattet. Dank einer hauseigenen Sports Bar und einem Grillrestaurant verfügen die Köche/-innen des Marriott in Schwabing über jede Menge gesammelter Erfahrung in der Zubereitung großer Fleischmengen. Und glaubt mir, große Fleischmengen waren das Motto dieses Abends. Ich habe selten ein kleineres Bedürfnis nach Beilagen verspürt als hier.

    Küchenchef David Seidel und Souschef Martin Gruß haben sich wirklich mächtig ins Zeug gelegt und ihre Erfahrungen freizügig mit mir und den anderen TeilnehmerInnen geteilt. Schon bei der Begrüßung merkte man den beiden zudem ihre Passion für gutes Essen und hochwertige Zutaten an. Sie plädierten dementsprechend auch dafür, lieber nur einmal in der Woche hochwertiges Fleisch zu essen, statt täglich zur billigen Supermarktware zu greifen. Sehr sympathisch!

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    Begonnen haben wir den Abend mit einer Blindverkostung von vier verschiedenen Filetsorten (Durchschnittsware aus Bayern, Tiefkühlfleisch, USDA Prime Beef und Dry-Aged Beef), bei der die Unterschiede schnell deutlich wurden. Für mich war das USDA Prime Beef der klare Gewinner, knapp gefolgt vom Dry-Aged-Produkt. Ersteres fand ich einfach saftiger und es hatte für mich auch ohne Trockenlagerung genügend Eigengeschmack. Bei USDA Prime handelt es sich im Übrigen um die höchste Qualitätsstufe, die das amerikanische Landwirtschaftsministerium zu vergeben hat – nur etwa 3% aller geschlachteten Rinder erhalten diesen Status. Ausschlaggebend ist dabei eine möglichst dichte Marmorierung des Fleisches von möglichst jungen Tieren. Dagegen hatten die anderen beiden Sorten natürlich keine Chance, aber wir erfuhren zumindest, was man mit TK-Fleisch anstellen sollte: langsam auftauen lassen, gründlich trocken tupfen und lieber für Kurzgebratenes oder Fondue als für Steaks verwenden. Nachdem wir alle noch am Fleisch schnuppern durften (auch eine gute Möglichkeit, die Qualität zu prüfen!), ging es schließlich ans Braten.

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    Die Köche aus dem Marriott schwören dabei auf sehr heiße Pfannen, in die erst zum Schluss ein wenig Öl hineingegeben wird. Das Fleisch sollte nicht dicker als 1,5-2 cm sein, damit das Innere die gewünschte Garstufe erreichen kann, ohne dass man außen schon wieder Holzkohle hat. Mit einer Zange wurde das Fleisch zwischendurch außerdem so gehalten, dass auch die Seiten Kontakt mit der Pfanne hatten. Auf die Idee wäre ich jetzt auch nicht unbedingt gekommen. Bei der Frage nach dem Gargrad schieden sich die Geister, aber ich muss sagen, dass ich mich seit diesem Abend auch durchaus für blutiges Steak begeistern kann. Wenn die Qualität des Fleisches stimmt, darf es für mich in Zukunft also auch mal etwas roher sein. Als AnfängerIn an Pfanne und Grill sollte man sich übrigens an Rib-Eye-Steaks aus der Hochrippe oder Striploin-Steaks aus dem Mittelrücken halten, meint Steak-Experte Gruß, da sie durch ihren höheren Fettgehalt einfacher zu handhaben seien, als beispielsweise ein sensibles Filet, das leichter austrocknet.

    Steakkochkurs Marriott München-5

    Zum Abschluss des Abend wurde dann noch die Krönung des Fleischgenusses aus der Küche gerollt: ein kiloschweres deutsches Rib-Eye, das am ganzen Stück für vier Stunden bei Niedrigtemperatur im Ofen gegart worden war. Bei 50-52°C Kerntemperatur wurde es herausgeholt, durfte noch eine halbe Stunde ruhen und landete dann auf unseren Tellern. Hauchzart, butterweich, perfekt im Geschmack und die Beilagen gerieten da – wie schon erwähnt – völlig zur Nebensache. Satt, glücklich und mit einem kleinen Geschenk aus der Küche ausgestattet ging es nach Hause und ich freue mich jetzt umso mehr auf den Start der Grillsaison!

    Vielen Dank an das Team vom Marriott München und an Serviceplan PR, die mich zu diesem informativen und leckeren Abend eingeladen haben. Meine Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.

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    Gemixt

    Schmeckt gar nicht nach Oma: Eierlikör mit weißer Schokolade und Vanille

    Eierlikör mit weißer Schokolade Rezept Feed me up before you go-go

    Na, habt ihr euren Cholesterinspiel über die Ostertage in ungeahnte Höhen getrieben und könnt jetzt keine Eier mehr sehen? Das hoffe ich nicht, denn ich hätte da ein Geständnis zu machen: Ich habe noch NIE Eierlikör probiert. Zumindest nicht in purer Form. Im Kuchen oder auf dem Pfannkuchen ist mir der Omalikör zwar ab und zu schon begegnet, aber zu einem Zusammentreffen im Glas kam es bisher nie. Warum auch? In meiner Vorstellung hatte Eierlikör immer einen üblen Beigeschmack von Gelsenkirchener Barock, Kegelverein und verstaubter Hausbar. Doch neugierig, wie der hellgelbe Likör wohl genau schmecken würde, war ich trotzdem. Also wurden eines Nachmittags ein paar wenige Zutaten zusammengerührt, das Ursprungsrezept leicht abgeändert und mit etwas weißer Schokolade aufgepimpt und in kleine Flaschen abgefüllt. Deren Pegel sinkt seitdem stetig, denn unser erster selbst gemachter Eierlikör mit weißer Schokonote schmeckt so lecker und cremig (und gar nicht nach Oma!), dass mit jeder Öffnung des Kühlschranks Augen und Hand schon in Richtung Flasche zucken. Houston, wir haben ein Likörproblem!

    Eierlikör mit weißer Schokolade Rezept Feed me up before you go-go

    Eierlikör mit weißer Schokolade und Vanille (für ca. 1 Liter):

    1 Vanilleschote
    400 ml Sahne
    100 g weiße Schokolade
    8 Eigelb
    180 g Puderzucker
    200 ml Wodka

    1. Die Vanilleschote aufschneiden und auskratzen. Mark und Schote zusammen mit der Sahne in einen Topf geben und erwärmen. Ca. 10 Min. ziehen lassen, aber nicht aufkochen. Die Schokolade in der Zwischenzeit grob hacken. Die Vanilleschote aus der warmen Sahne entfernen, die Schokolade hineingeben und unter Rühren schmelzen lassen. Dann vom Herd nehmen.

    2. Eigelb mit dem Puderzucker vermischen und im Wasserbad schaumig schlagen. Die Eimasse sollte dabei nicht über 40°C erhitzt werden, sonst beginnt das Ei zu stocken. Die Schoko-Vanille-Sahne unter die Eimasse rühren und den Wodka löffelweise hinzufügen. Wenn die Masse cremig wird, vom Wasserbad nehmen. In gut verschließbare und vorher ausgekochte Flaschen füllen. Im Kühlschrank hält sich der Likör etwa zwei Wochen. Bei unserem derzeitigen Verbrauch aber ganz sicher nicht länger als eine.

    Ich könnte mit den Eierlikör mit weißer Schokolade auch gut in Pralinenform vorstellen. Wie ist denn euer Verhältnis zu Eierlikör? Lahme Omaplörre oder köstliches Retrogesöff?

    PS: Falls ihr euch selbst noch ein verspätetes Ostergeschenk machen wollt, nehmt doch an unserem Gewinnspiel teil, denn bis zum 29.04. könnt ihr bei uns ein Exemplar von Ducasse Nature* gewinnen!

    Hinweis: Bei den mit Sternchen (*) markierten Links handelt es sich um Werbelinks. Wenn ihr etwas darüber bestellt, erhalten wir eine kleine Provision, für euch ändert sich der Preis aber natürlich nicht.

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    Blogger schenken Lesefreude: "Ducasse Nature" und Zucchini-Pizza mit getrockneten Tomaten und Ziegenkäse {Give-Away}

    Ducasse Zucchini-Pizza_Rezept-1

    23. April, Welttag des Buches – so ein Datum geht an einem literaturaffinen Haushalt natürlich nicht unbeachtet vorüber. Umso schöner also, dass Dagmar und Christina mit ihrer wunderbaren Aktion “Blogger schenken Lesefreude” auch in diesem Jahr wieder die Lust am Lesen zelebrieren. Rund 1000 literatur- und buchbegeisterte BloggerInnen verlosen heute im Rahmen dieser Aktion ausgewählte Bücher – von Romanen über Ratgeber bis hin zu Kochbüchern ist dabei so ziemlich alles vertreten. Stöbert doch mal in der Liste der teilnehmenden Blogs, bestimmt ist auch für euch das eine oder andere interessante Buch dabei. Auch wir stehen natürlich nicht mit leeren Händen vor euch und ändern den Titel der Aktion kurzerhand in “Blogger schenken Lese- UND Gaumenfreude”. Von uns bekommt ihr nicht nur ein Buch, sondern auch gleich ein Rezept daraus für eine leichte, krosse Zucchini-Pizza mit getrockneten Tomaten und Ziegenkäse.

    Ausgesucht haben wir uns für die schöne Aktion zum Welttag des Buches ein Kochbuch, dessen kleine Deutschlandtour ihr in den letzten Wochen vielleicht mitverfolgt habt. Bis zum 29.04. könnt ihr bei uns ein Exemplar des brandneuen Kochbuchs von Alain Ducasse “Ducasse Nature gewinnen, das gerade ganz frisch im Hädecke Verlag erschienen ist. Wir durften den netten Franzosen bereits vorab zu uns nach München einladen und mit ihm gemeinsam kochen. Neben einer Zucchini-Pizza mit knusprig-leichtem Teig, konnte uns der französische Sternekoch mit einem leckeren Trockenfrüchte-Chutney für sich und seine Rezepte begeistern. Wenn ihr euch noch unsicher seid, ob “Ducasse Nature”, das überraschend unfranzösisch und mit erstaunlich vielen vegetarischen Rezepten daherkommt, wirklich in eure Küche passt, dann schaut doch mal hier: letzten Monat haben wir bereits ausführlich über das Buch berichtet. Wie ihr ein Exemplar des schwergewichtigen Franzosen gewinnen könnt, erfahrt ihr weiter unten. Hier nun aber erst mal ein kleiner kulinarischer Vorgeschmack.

    Ducasse Zucchinipizza mit getrockneten Tomaten und Ziegenkäse-1

    Zucchini-Pizza mit getrockneten Tomaten und Ziegenkäse (für ca. 2 Personen):

    Für den Teig

    ¼ Päckchen Trockenhefe
    2 EL Wasser
    145 g Weizenmehl
    ½ TL Salz
    1 TL Olivenöl

    Für den Belag

    4 Zucchini
    1 rote Zwiebel
    ca. 40 Blätter Basilikum
    1 Knoblauchzehe
    1 EL Olivenöl
    1 Thymianzweig
    ½ Rolle Ziegenkäse
    ca. 15 getrocknete Tomaten
    ca. 15 schwarze Oliven
    Salz, Pfeffer

    1. Für den Teig die Trockenhefe in 2 EL lauwarmem Wasser auflösen. In einer Schüssel Mehl, Salz, Olivenöl und Hefewasser miteinander verbinden und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen, mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort mind. 30 Min. gehen lassen.

    2. Für den Belag die Zucchini waschen, 2 davon längs halbieren und die Kerne herauskratzen, dann in etwa 5 mm große Würfel schneiden. Die anderen beiden Zucchini in etwa 2 mm dünne Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Basilikum waschen, trocken schütteln und fein hacken. Den Knoblauch schälen und fein hacken. Die Thymianblätter vom Zweig zupfen. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen, Zucchiniwürfel, Knoblauch und Thymianblätter zugedeckt 15 Min. garen und anschließend alles mit einer Gabel zerdrücken. Etwas Salz und die gehackten Basilikumblätter dazugeben und gut vermischen.

    3. Den Ofen auf 200°C vorheizen. Den Teig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ca. 4 mm dick ausrollen und 3 Min. auf mittlerer Schiene des Ofens vorbacken. Den Ziegenkäse in Scheiben schneiden. Den Teig aus dem Ofen holen, gleichmäßig mit dem Zucchinipüree bestreichen. Mit Zucchinischeiben, Ziegenkäse, getrockneten Tomaten und Oliven belegen. Dann 10-15 Min. im Ofen backen. Mit etwas Salz und Pfeffer bestreuen und sofort servieren.

    Ducasse_Nature

    Und so könnt ihr ein Exemplar von “Ducasse Nature” gewinnen:

    Da uns eure Antworten im letzten Jahr so gut gefallen haben und einige schöne Buchtipps dabei waren, möchten wir auch diesmal wieder von euch wissen, welches Buch ihr zuletzt gelesen habt bzw. ihr gerade lest. Hinterlasst einfach bis Dienstag, 29.04.2014, 23.59 Uhr einen Kommentar unter diesem Beitrag, in dem ihr uns das verratet, gerne auch mit einem kurzen Vermerk, ob ihr das Buch weiterempfehlen würdet. Wir freuen uns natürlich, wenn ihr uns auch auf Facebook, Twitter oder Instagram folgt – auf die Teilnahme am Gewinnspiel hat das allerdings keinen Einfluss.

    Mitmachen kann jede/r (mit oder ohne Blog) mit einer Adresse in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz. Bitte hinterlasst im entsprechenden Feld eure E-Mail-Adresse (die ist natürlich nur für uns sichtbar) und einen Namen, damit wir euch kontaktieren können, falls ihr gewonnen habt. Den oder die Gewinner/in werden wir über random.org auslosen und hier am 01.05.2014 verkünden. Der Rechtsweg ist selbstverständlich ausgeschlossen. Mit der Teilnahme erklärt ihr euch damit einverstanden, dass eure Adresse im Falle des Gewinns an den Hädecke Verlag weitergegeben wird, damit euer Buchgewinn auch zugestellt werden kann.

    EDIT (01.05.2014): We have a winner! Aber zunächst erst mal vielen lieben Dank für eure zahlreichen Kommentare und eure wunderbaren Buchtipps. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass ihr uns teilweise so umfangreiche Einblicke in eure Bücherstapel gewährt habt. Unsere Wunschlisten wurden in den letzten Tagen jedenfalls um einige Titel bereichert.

    Und der Glücksfeezufallsgenerator hat uns natürlich auch eine Gewinnerin ausgespuckt. Ein Exemplar von „Ducasse Nature“ geht an SANDRA REDLICH, die folgenden Kommentar hinterlassen hat:

    “Vielen Dank für die tolle Gewinnaktion! Was für ein tolles Buch 🙂
    Ich habe als letztes das Buch “Ich und die Menschen” von Matt Haig gelesen und ich kann es nur jedem empfehlen. Es ist ein wirklich wunderschönes Buch.
    Liebe Grüße
    Sandra”

    Herzlichen Glückwunsch, liebe Sandra! Eine E-Mail-Benachrichtigung geht gleich noch an dich raus. Bitte teile uns doch per Mail deine Adresse mit, damit wir sie für den Versand des Gewinns an den Hädecke Verlag weiterleiten können. Allen anderen nochmals vielen lieben Dank fürs Mitmachen!

    Auch wir gewähren euch natürlich wieder einen kleinen Einblick in unseren Lesestapel: Steffen ist gerade bei Band 4 der Game-of-Thrones-Reihe von George R.R. Martin “A Feast for Crows” angelangt (er hat also bereits über 2000 Seiten der Saga hinter sich, das sagt wohl alles …) und ich (Sabrina) habe gerade Tom Wolfes “Back to Blood” angefangen (inhaltlich kann ich dazu noch nicht viel sagen, da ich gerade erst ein paar Seiten gelesen habe, aber mit Tom Wolfe lag ich bisher noch nie daneben). Wir sind gespannt, welche Bücher gerade auf euren Nachttischen liegen und freuen uns auf zahlreiche Literaturtipps!

    Herzlichen Dank an den Hädecke Verlag, der uns ein Verlosungsexemplar von “Ducasse Nature” zur Verfügung gestellt hat.

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    Gekocht

    Ein Klecks Hessen auf dem Teller: Grüne Soße mit Pellkartoffeln

    Grüne Sauce 7 Kräuter Feed me up before you go-go

    In Hessen kennt jedes Kind Goethes (angebliches) Leibgericht, die Grüne Soße. Hier in München schaut man eher in ratlose Gesichter, wenn man von der köstlichen Kräutersoße spricht. Aber zum Glück gibt es ja den Viktualienmarkt und dort bekommt man auch südlich des Weißwurstäquators frische Kräuterpakete. Allerdings muss man dort in Kauf nehmen, vom Gemüsehändler angegrantelt zu werden, wenn man es wagt, in München nach den hessischen Grüne-Soße-Kräutern zu fragen. Doch auch darüber lässt sich hinwegsehen, denn allein der Gedanke an die leckere Kräutersoße entschädigt dafür. Die wichtigste Zutat sind nicht weniger als 7 (!) Kräuter (Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch), die fein gehackt werden und der Soße ihren Namen verleihen. Damit ist die Liste der allgemein anerkannten Zutaten auch quasi schon zu Ende, denn Grüne-Soße-Rezepte gibt es vermutlich so viele wie HessInnen. Ganz so eng sehen wir es mit der Zusammenstellung der Kräuter jedoch nicht und tauschen Kresse ganz gerne mal gegen Dill aus. Dem Geschmack schadet es jedenfalls keineswegs. Hart gekochte Eier dürften bei den meisten noch dazugehören und eine ganze Reihe von Milchprodukten. Welche das genau sein müssen, daran scheiden sich die Geister. Schmand, Saure Sahne oder lieber Dickmilch? Hier kommt’s einfach auf die persönliche Vorliebe an.

    Traditionell beginnt die Grüne-Soße-Saison übrigens (wie soll es auch anders sein?) genau heute am Gründonnerstag und dauert bis zum ersten Frost im Herbst. Mehr als genug Zeit also, sich etwas Abwechslung zum deftigen bayrischen Essen auf den Teller zu holen und sich in dieses Gericht zu verlieben. In Frankfurt geht die Verehrung übrigens so weit, dass es seit 2007 sogar ein Denkmal für die Grüne Soße gibt (angeblich Deutschlands erstes Denkmal für ein Nationalgericht!). Völlig zu Recht finden wir und wünschen guten Appetit! Ach ja, und frohes Eiersuchen natürlich auch.

    Grüne Soße mit Pellkartoffeln Rezept

    Grüne Soße mit Pellkartoffeln (für 4-5 Personen):

    1 großer Bund Grüne-Soße-Kräuter (Schnittlauch, Kerbel, Petersilie, Borretsch, Sauerampfer, Dill und Pimpinelle)
    4 hart gekochte Eier
    400 g Dickmilch
    250 g Joghurt
    250 g Schmand
    3 EL Mayonnaise
    2-3 TL Senf
    etwas Zitronensaft
    Salz, Pfeffer
    1 kg Kartoffeln

    1. Die Kräuter waschen, gut trocken schütteln, dicke Stiele wegschneiden und alles fein hacken. Die Eier pellen und in kleine Stücke schneiden.

    2. Dickmilch, Joghurt, Schmand, Mayonnaise und Senf in einer großen Schüssel miteinander verrühren. Kräuter und Eier unterrühren und mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Soße etwa 1 Std. durchziehen lassen.

    3. In der Zwischenzeit die Kartoffeln in einem Topf Wasser garen. Dann zusammen mit der grünen Soße servieren.

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    Gegessen, Geteilt, Getrunken

    Zwei Tage Kochwahnsinn – das Foodbloggercamp 2014 in Reutlingen

    Als FoodbloggerIn wird man von “normalen” Menschen (also solchen ohne Blog) manchmal etwas komisch angeschaut. Das Abendessen schon mittags vorkochen, damit man es bei Tageslicht ablichten kann? Essen im Restaurant fotografieren? Ständig neue Kochbücher kaufen? Quer durch die Stadt fahren, um merkwürdige Zutaten aufzutreiben? Im Urlaub neben Museen auch Küchenfachgeschäfte und Bauernmärkte aufsuchen? Haben wir ehrlich gesagt alles schon getan und entsprechend ungläubige Blicke geerntet. Als wir also erfuhren, dass es die Möglichkeit geben würde, ein ganzes Wochenende mit Leuten zu verbringen, die genauso ticken wie wir und einen z.B. nicht komisch anschauen, wenn man mitten in der Unterhaltung anfängt, Twitternachrichten zu schreiben und mal eben dies und das bei Instagram postet, mussten wir nicht lange überlegen. Denn Anfang März fand in Reutlingen ein Foodblogger-Barcamp statt und mit uns fielen 60 weitere FoodbloggerInnen in das kleine Städtchen in Baden-Württemberg ein.

    Foodbloggercamp_Reutlingen_2014-2

    Schon im Vorfeld stieg unsere Aufregung, denn immerhin sollte dies auch unsere Barcamp-Premiere werden. Konferenzen, Tagungen, Workshops – das kennen wir alles schon, aber was zur Hölle ist ein Barcamp??? Im Unterschied zu anderen Veranstaltungen steht hier das Programm vorher noch nicht fest, sondern wird von den TeilnehmerInnen selbst vor Ort gestaltet. Zu Beginn jeden Tages setzt man sich also zusammen und jede/r kann eine “Session” vorschlagen. Finden sich genügend Interessierte, werden Ort und Zeitraum festgelegt und nach kurzer Zeit existiert ein spannendes Programm. Hört sich furchtbar chaotisch an und wir waren erst auch etwas skeptisch, ob das wirklich so funktionieren würde. Aber ja, das hat es sogar erstaunlich gut. Zu verdanken haben wir dies Jan, einem der Organisatoren, der uns mit seiner geballten Barcamp-Erfahrung während des Wochenendes an die Hand nahm und dafür sorgte, dass alles ganz geregelt ablief. Das Schöne an dieser Struktur ist, dass alles weitaus hierarchiefreier funktioniert, als bei normalen Konferenzen – jede/r kann ExpertIn sein!

    Foodbloggercamp_Reutlingen_2014-1

    Die Schwierigkeit bei einem Foodblogger-Barcamp ist allerdings, dass nicht alles völlig spontan ablaufen kann. Schließlich soll die Praxis nicht zu kurz kommen und da ist doch einiges an Vorbereitung notwendig. Zutaten müssen gekauft, Rezepte ausprobiert und Küchengeräte bereitgestellt werden. Ich hatte mich im Vorfeld beispielsweise bereit erklärt, eine Burger-Session anzubieten und dafür um eine lange Liste an Zutaten gebeten. Netterweise hat sich mit Werner von Werner kocht Wild schon vorher ein passender Partner gefunden, sodass ich mich der Herausforderung auch nicht alleine stellen musste. Denn als ich die Session ankündigte, hoben sich nicht wie erwartet zehn Arme in die Höhe, sondern fast der ganze Raum hatte Lust auf Burger. So wurde die Session kurzerhand zu einem Teil des Abendessens gemacht. Die Brotbackgruppe unter der Leitung von Ulrike von Küchenlatein und Ina von Feinschmeckerle erklärte sich freundlicherweise bereit, dafür noch schnell eine zusätzliche Ration Brötchen zu backen und ich erhöhte einfach die Menge der vegetarischen Patties. Werner hatte außerdem noch Rehhack und Wildfleischrippen mitgebracht. Am Ende lief die Session dann zwar etwas chaotischer ab als erwartet, 30 Leute mit Aufgaben und Informationen zu versorgen, war wirklich nicht ganz einfach. Dank der vielen tollen und hilfsbereiten Menschen konnten wir am Ende aber über 40 Burger fabrizieren, und es zeigte sich, wie toll das Barcamp-Konzept funktioniert. Alle haben ihr Wissen eingebracht, schnell noch Soßen zusammengerührt und gemeinsam versucht, den perfekten Burger zu kreieren. In naher Zukunft folgt hier auch noch ein Artikel mit den Rezepten und dem geballten Wissen aus der Session.

    Foodbloggercamp_Reutlingen_2014-5

    Aber auch die vielen anderen Sessions waren toll! Sabrina und ich konnten uns zum Glück aufteilen und so massig neue Informationen mit nach Hause nehmen. Bei Jan habe ich beispielsweise gelernt, wie man vorgeht, wenn die eigenen Bilder ungefragt verwendet werden und wie man das überhaupt herausfindet (z.B. ganz einfach über die Suche anhand von Bildern). Gemeinsam mit den Sweetup-Jungs habe ich mich eine Stunde lang durch ein Süßigkeitenbuffet probiert und bei Jessi von Luxuria gelernt, wie die Schokoladenproduktion funktioniert. Unter Leitung von Carina von … like a piece of New York Cheesecake wurde das gesammelte SEO-Wissen der SessionteilnehmerInnen aktiviert (und von uns inzwischen schon fleißig auf dem Blog angewendet). Bei der Session zu grünen Smoothies haben uns Claudia von Fool for Food und Franziska von Veggie Love am Mixer gezeigt, wie aus Blattgrün, Obst und Kräutern tolle Drinks gezaubert werden. Grundregel: Alles, was man um den Finger wickeln kann, darf rein! Die netten Damen vom Hädecke Verlag berichteten von der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Verlagen und BloggerInnen und dank Sabrina von Harr Cooking wissen wir jetzt, dass Rauchtee nach Lagerfeuer schmeckt und durften unser bisher nur sporadisch vorhandenes Wissen zu grünem Tee deutlich erweitern. In ihrer Doppelsession “Foodfotografie supergeil” teilten Julia von Chestnut & Sage und Ylva von Der Klang von Zuckerwatte wertvolle Tipps zum Thema Fototechnik und Bildkomposition. Mit Ylva ging es auch gleich weiter und wir lauschten gebannt ihrem leidenschaftlichen Plädoyer für die japanische Küche. In einer der letzten Sessions teilte Sabine von Siktwinfood ihr geballtes Wissen zum Thema “Twitter” mit uns. Seitdem wissen wir z.B., was sich genau hinter dem Kürzel MT verbirgt (nämlich ein “Modified Tweet”, also ein abgewandelter oder verkürzter Tweet). Unglaublich, was wir an den beiden Tagen in Reutlingen durch die Sessions und den Austausch mit anderen BloggerInnen lernen durften!

    Foodbloggercamp_Reutlingen_2014-3

    Stattgefunden hat das alles übrigens in den Räumlichkeiten von Cooking Concept, einer Kochschule, deren Besitzer Markus ein wirklich cooler Typ ist, der sich das ganze Wochenende nicht einmal aus der Ruhe bringen ließ. Auch nicht, als wir anfingen, uns durch seine Schränke zu wühlen oder seine Biervorräte leer zu trinken. Stattdessen hatte er immer einen Spruch auf den Lippen oder eine Flasche Grappa in der Hinterhand. Tausend Dank für die Gastfreundschaft!

    Foodbloggercamp_Reutlingen_2014-6

    Der Termin für das Foodbloggercamp 2015 steht bereits fest, es wird wieder bei Cooking Concept stattfinden und ist schon dick im Kalender vermerkt. Im Kopf schwirren jetzt schon massenweise Ideen für Sessions herum (ein Whisky-Tasting sollte in jedem Fall dabei sein!) und ich bin gespannt, was im nächsten Jahr noch auf uns zukommen wird. Die größte Schwierigkeit dürfte wohl sein, die Balance zwischen der Spontanität eines Barcamps und der fürs Kochen und Backen nun einmal notwendigen Vorbereitung zu halten. Wir würden uns jedenfalls freuen, wieder dabei zu sein! Vielen Dank an Jan und Mella für die tolle Organisation – wir können nur erahnen, wie viel Nerven euch das Wochenende gekostet haben muss!

    Zum Abschied gab es übrigens noch eine riesige Goodie Bag mit tollen Produkten der Sponsoren, denen wir hiermit noch einmal herzlich für die Unterstützung des Foodbloggercamps 2014 danken möchten!

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