Sommer
Ich gebe zu, so gerne ich Cocktails mixe und mir neue Rezepte ausdenke, im Alltag ist es mir dann doch oft zu aufwendig. Da greife ich auf möglichst einfache Drinks zurück, oft ist es simpler Longdrink wie ein Gin and Tonic oder ein Dark’n’Stormy, der nach dem Abendessen zusammengerührt wird. Umso mehr freue ich mich, wenn sich Gelegenheiten ergeben, bei denen ich mehrere Leute mit guten Drinks beglücken und mich ein wenig austoben kann. Beim Restaurant Day war das früher so, und ich denke auch gerne noch an eine feuchtfröhliche Buchparty zurück, bei der ich die Gäste mit Rum-Drinks versorgen durfte. Auch als ich im letzten Jahr den Job wechselte, bedankte ich mich bei den Kolleg_innen mit einer kleinen Cocktailparty für tolle acht Jahre. So war es nicht verwunderlich, dass ich in diesem Sommer auch beim Abschied meiner ehemaligen Chefin für die Versorgung der Gäste mit kühlen Drinks zuständig war.
Wer hier auf dem Blog öfter mal reinliest, ist sicher schon über Hummus, Fattoush und Taboulé gestolpert. Sie alle sind Bestandteil der Küche des östlichen Mittelmeerraums und landen dort zusammen mit anderen Mezze-Gerichten als großes kulinarisches Fest auf dem Tisch. Wir sind schon lange große Fans dieser kleinen Speisen, die seit ein paar Jahren auch hierzulande immer beliebter werden. Wir lieben es, zusammen mit Freund_innen kleine Mezze-Partys zu schmeißen, bei denen zum Beispiel unser klassischer Hummus (oder die Variation mit gerösteten Möhren), eingelegter Feta, Baba Ghanoush oder gefüllte Zucchinirollen auf dem Tisch zusammenfinden.
Kibbeh – der libanesische Mezze-Star
Neu war für uns bis vor Kurzem allerdings eine andere Spezialität, die besonders im Libanon weit verbreitet ist. Wie ein roter Faden ziehen sich Kibbeh in allen Varianten durch die unterschiedlichen Regionalküchen des Landes. Die aus Bulgur und häufig mit Fleisch, Fisch, Linsen oder Kartoffeln geformten Klöße oder Finger sind sehr beliebt, wenn es darum geht, eine Auswahl an Mezze zusammenzustellen. Vegane Linsen-Kibbeh sind einfach und schnell zuzubereiten und ein würziges, leichtes Sommergericht, das sich auch prima als Beilage zu Gegrilltem oder Falafel macht.
Ich bin ein Augustkind. Das meine ich nicht nur wortwörtlich, weil der August mein Geburtstagsmonat ist, sondern auch, weil ich ihn besonders mag. Ich mag die Fülle an Beeren, die er auf den Teller bringt, das Feriengefühl, das er noch immer in mir auslöst (selbst wenn ich ihn in diesem Jahr die meiste Zeit am Schreibtisch verbringen werde) und die leichte Wehmut, die gegen Ende des Monats unweigerlich aufkommt, wenn klar ist, dass auch dieser Sommer allmählich zu Ende gehen wird.
Erdbeeren haltbar machen
August ist auch genau der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, ob und in welcher Form man den Sommer konservieren möchte. Bevor sich die letzten Erdbeeren der Saison endgültig verabschieden, schnappen wir uns noch ein paar Früchte und verarbeiten sie zu würzigen Erdbeer-Pickles. Tatsächlich teilen sich die süßen Erdbeeren ganz gerne das Glas mit Apfelessig, Senfkörnern und Koriandersamen. Merkwürdige Mischung? Ganz und gar nicht! Die sauer eingelegten Erdbeeren machen sich besonders gut mit etwas Ricotta auf einer Scheibe Brot oder im Salat.
Letzte Woche haben wir mit reichlich Verspätung die diesjährige Grillsaison eingeleitet und einen Abend mit Bloggerfreund_innen, gutem Essen und erfrischenden Gin Tonics verbracht. Unser allerliebstes Grillgut hatten wir auch dabei: vegane Seitanspieße mit Erdnuss-Kokos-Soße. Eigentlich kaum zu glauben, dass es das Rezept nicht schon früher auf den Blog geschafft hat, sind die Spieße doch das Beste, was einem vegetarischen Grillfest passieren kann und seit Jahren unsere erste Wahl, wenn das Wort BBQ fällt. Doch einen Haken haben die veganen Grillspieße: Sie sind einfach furchtbar unfotogen. Als wären die knubbeligen orange-braunen Brocken aus Weizeneiweis nicht unförmig genug, servieren wir dazu eine Erdnuss-Kokos-Soße, die mit ihrem wunderschönen Braunton nun wirklich kein Highlight auf dem Teller ist.
Ich erinnere mich genau an meine erste Horchata. Nach einer dreiwöchigen Reise durch Spanien waren wir in València angekommen. Wir, das waren Steffen, ich und ein guter Freund. Die ersten beiden Semester lagen hinter uns. Dass wir alle Spanisch im Nebenfach belegt hatten, ohne jemals zuvor mehr als drei Wörter der Sprache gesprochen zu haben, erscheint mir aus heutiger Sicht ganz schön dämlich. Da standen wir also auf der Plaza del Ayuntamiento und versuchten, uns mit den paar Brocken Spanisch, die wir bisher gelernt hatten, irgendwie zu verständigen. Für die Bestellung von Speisen und Getränken reichte es jedenfalls. Obwohl ich erst mal nicht viel mit der Aufschrift “Orxata de Xufa” anfangen konnte, machten mich die kleinen Imbisswagen, an denen überall in der Innenstadt Valèncias milchartige Getränke verkauft wurden, neugierig. Auch der Geschmack ließ sich nicht sofort einordnen. Erfrischend, nussig, cremig, süß, mit einer ordentlichen Prise Zimt.
Schon seit mehreren Jahren landet mehrmals pro Woche der Rezepte-Newsletter der New York Times in meinem Postfach. Mal geht es um potenzielle Gerichte für die kommende Woche, mal gibt es eine Sammlung von Rezepten rund um eine saisonale Zutat. Nicht immer ist etwas Interessantes dabei, manchmal landet die Mail auch wegen Zeitmangel ungelesen im Papierkorb. Immer wieder stoße ich hier jedoch auf Ideen, die uns bereits den ein oder anderen ratlosen Abend gerettet haben. Vor einiger Zeit hat ein als Adobo betiteltes Rezept mit Blumenkohl meine Aufmerksamkeit erregt, das seitdem zum festen Bestandteil unserer Feierabendküche geworden ist. Die zunächst unscheinbare Kombination aus Gemüse, würziger Soße und Reis hat uns derart begeistert und zu riesigen Adobo-Fans gemacht, dass das Blumenkohl-Adobo nun mindestens alle zwei Wochen in der Pfanne brutzelt. Dabei handelt es sich übrigens um die vegane Variante des inoffiziellen Nationalgerichts der Philippinen, das sonst mit Hühner- und Schweinefleisch zubereitet wird.
Sommerliches Comfort Food: Erdbeer-Spinat-Quesadilla mit Mozzarella und Erdbeer-Pistazien-Salsa
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Im Februar hatte ich mich schon gefreut, dass 2019 weniger stressig daherkommt als das letzte Jahr. Doch die Freude war wohl etwas verfrüht, denn gefühlt jagt seitdem ein Termin den anderen. Da ist der eigentlich noch recht frische Job, der sich inzwischen bereits ganz schön routiniert anfühlt und viele spannende und herausfordernde Projekte mitbringt, doch gleichzeitig ziemlich viel Energie zieht. Dazu kommen zahlreiche private Termine, die es unterzubringen gilt – hier mal ein sonniges Hochzeitswochenende bei der Familie in Hessen, da mal der ein oder andere lange Abend in schwitzigen Clubs, um die Emo-Helden meiner Jugend endlich (noch einmal) live zu erleben. Und irgendwo dazwischen ruft der Blog nicht ganz leise nach Aufmerksamkeit und möchte weiterhin gefüllt werden mit zig gedanklich bereits umgesetzten Rezeptideen, die sich mit unfertigen Reiseberichten um die nächste Veröffentlichung streiten.