Die Tage, an denen ich unverhältnismäßig viel Zeit in Tiefgaragen und dunklen Treppenhäusern verbringe, sind zurückgekehrt, sind dies doch scheinbar die einzigen Orte, die gegen die brennende Hitze ankommen und mich nicht in ungrazile Schweißausbrüche verfallen lassen. Kurzum: Es ist heiß! Ich zerfließe. Und ihr wahrscheinlich auch. Was gerade niemand braucht, sind aufwendige Rezepte, die noch mehr Wärme in die Küche bringen. Simpel, erfrischend und schnell zubereitet soll es sein. Der Sommer schreit nach kalter Suppe!
Sommer
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Fenchel fand nur langsam den Weg in unsere Küche. Während ich in alles verliebt bin, das nur nach einem Hauch von Anis schmeckt, stand der Mann mit der grün-weißen Knolle seit jeher auf Kriegsfuß. Ein Kindheitstrauma war schuld (wie so oft), der berüchtigte Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, um genau zu sein. Doch immer lauter und eindringlicher wurden meine Begeisterungsstürme, wenn ich mal wieder ein Fenchelgericht vor mir hatte. Er möge doch mal probieren, es schmecke so gut, das Fenchelaroma sei auch gar nicht so dominant. Und zack, funkte es endlich (okay, vielleicht eher so “1000 Mal berührt, 1000 Mal ist nichts passiert”) …
In Tel Aviv ist freitags Hummus-Tag. Dann machen sich die Einwohner_innen auf den Weg nach Jaffa, um in der Altstadt schüsselweise Kichererbsenpüree zu vernichten. Unter den unzähligen Restaurants hat natürlich jede_r einen Lieblingsladen, der den einzig wahren Hummus der Stadt herstellt. So groß wie in Israel ist die Auswahl in München trotz wachsender Begeisterung für die israelische Küche bzw. die des östlichen Mittelmeerraums leider noch nicht, sodass wir im Falle von akutem Hummus-Hunger noch selbst Hand anlegen müssen.
Was bisher geschah: Juni 2018 – Karibik am Wörthsee, Kajaken auf dem Chiemsee & alpine Küche in Schwabing
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Der Sommer ist da – und wir haben ihn überschwänglich begrüßt. Obwohl es uns gar nicht so vorkam, waren wir rückblickend im Juni scheinbar recht aktiv: Da wurde(n) ein Geburtstag in der bayrischen Karibik vorgefeiert, eine Woche dank Weisheitszahnbehandlung mit dicken Backen und Flüssignahrung verbracht, mal eben für den Junggesellenabschied des Bruders nach Gießen gedüst (und das Wissen über die dortige Kneipenszene aufgefrischt), eine Bloggerkonferenz in München besucht, die Nachricht gefeiert, dass im Herbst große berufliche Veränderungen anstehen, mit dem Gin-Taxi den Samstagvormittag begossen, zwei Tage in Hessisch-Sibirien verbracht (inklusive dem schlimmsten Schnaps der Welt) und natürlich mit den Katzen auf dem Balkon die Sonne genossen.
Sommersalat: Gerösteter-Blumenkohl-Salat mit Kichererbsen, Radieschen, Dill und Avocadodressing
Ob sich der Blumenkohl von uns wohl gemobbt fühlt? Immerhin haben wir ihn jahrelang ignoriert und seinen grünen Kumpel, den Brokkoli, bevorzugt. Vermutlich führten die Erfahrungen mit gnadenlos verkochter Blumenkohlmatsche oder den völlig geschmacklosen Röschen, die in Jugendherbergen, Kantinen und schlechten Restaurants aus der Tiefkühltruhe auf die Teller wandern, dazu, dass der weiße Kohl nicht allzu oft in unserer Küche zu Gast war. Auch die als Low-Carb-Highlight gepriesene “Blumenkohlpizza” mit zerbröseltem Blumenkohlboden haben wir probiert und sind blitzschnell und reumütig wieder beim echten Pizzateig gelandet.
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Cocktails sind für mich immer von einer besonderen Aura umgeben. Gerade früher, als das Geld noch knapp und die Drinks sehr süß waren, hatten Cocktails einen ganz besonderen Reiz und kamen vor allem zu speziellen Anlässen ins Glas. Genau dann, wenn ein einfaches Bier oder eine günstige Flasche Apfelwein nicht genug waren. Inzwischen sind meine Ansprüche zwar gestiegen, doch den Hauch des Außergewöhnlichen haben Cocktails für mich behalten. Ich mag es, in einer Bar an der Theke zu sitzen und den Barkeeper_innen zuzuschauen, wie sie aus vielen Flaschen ein kleines Kunstwerk schütteln und rühren, das dann in einem speziellen Glas ansprechend serviert wird. Auch zu Hause hat die Zubereitung eines Drinks einen rituellen Charakter. Man legt die Werkzeuge bereit, hat vielleicht vorher schon Sirups angesetzt und misst anschließend jede Zutat peinlich genau ab, damit das Ergebnis stimmt.
Hallo, mein Name ist Steffen und ich bin süchtig nach Donuts. Meine Donutliebe begann in der 8. Klasse. Ein Schulpraktikum war angesagt und nerdig wie ich damals schon war, verbrachte ich zwei Wochen im Archäologischen Institut der Universität Gießen. Dort war man schwer begeistert von den ersten (und vermutlich einzigen) Schülerpraktikanten auf den Fluren des Philosophikums I und kümmerte sich herzlichst um meinen Klassenkameraden und mich. Dazu gehörte auch die regelmäßige Versorgung mit Donuts aus der Uni-Cafeteria. Ab da war es um mich geschehen – die Teigkringel wurden sofort mein neues Lieblingsgebäck, an dem sich alle anderen Stückchen messen lassen mussten.
Es gibt Zeiten, in denen stehen wir fast jeden Abend in der Küche und kochen neue aufregende Gerichte. Da fahren wir quer durch die Stadt, um die eine fehlende Zutat zu kaufen, die es nur in diesem einen weit entfernten Laden gibt. Da springen uns die Ideen aus Kochbüchern, Blogs und Erinnerungen geradezu entgegen, und ein schnelles Scrollen durch Pinterest genügt als Inspiration für ganze Menüs. In solchen Momenten stört es uns auch nicht, wenn es mal länger dauert und uns der Hawaii-Burger mehrere Stunden an den Herd fesselt. Leider ist heute kein solcher Tag. Ehrlich gesagt, ist es schon eine Weile nicht so. Ein neues Projekt im Job, das viel Aufmerksamkeit verlangt. Ein altes Projekt im Job, das noch mehr Aufmerksamkeit bräuchte. Und ein wenig Freizeit wäre ja auch noch ganz schön. Dementsprechend eintönig sieht es kulinarisch bei uns aktuell aus. Viele einfache Favoriten aus unserer Alltagsküche landen auf dem Tisch und leider keines der spannenden Rezepte aus The Food Lab*, das in den wenigen freien Minuten vor dem Einschlafen noch mal zur Hand genommen wird.