Guten Morgen aus Tennessee! Während wir mal wieder unser Köfferchen packen und Nashville in Richtung Memphis (und Elvis) verlassen, begrüßen wir heute unsere Münchner Foodbloggerfreundin Ines von Münchner Küche, die diese Woche freundlicherweise unsere Urlaubsvertretung übernimmt. Mit Ines verbinden wir besonders tolle Kuchen und Törtchen – kein Wunder, denn sie versorgt ihre Arbeitskolleginnen und -kollegen jede Woche (!!) mit Selbstgebackenem und präsentiert auf ihrem Blog Backwerke wie Karottenkuchen mit Walnüssen, mallorquinischen Mandelkuchen oder Cupcakes mit Erdnussbutter-Frosting. Dabei findet man bei ihr durchaus auch herzhafte Kreationen, gerne auch mal mit bayrischem Einschlag – wir befinden uns ja schließlich in einer Münchner Küche. Während wir uns nun überlegen, wie wir schnellstmöglich in Ines’ Kollegenkreis aufgenommen werden, freuen wir uns, dass die Queen of Cakes einen Pecan Pie dabei hat, der sicher auch den King glücklich gestimmt hätte.
URLAUB – endlich ist er da, und im Grunde befinden wir uns schon mittendrin. Seit gut einer Woche sind wir in den Südstaaten der USA unterwegs – wenn ihr uns auf Instagram folgt, habt ihr es vielleicht schon mitbekommen. Kulinarisch gehören die Staaten zwischen Louisiana und Georgia sicherlich zu den interessantesten und vielfältigsten der USA, sind sie doch geprägt von einer Vielzahl kultureller und ethnischer Einflüsse. Gumbo, Jambalaya, Fried Chicken, Fried Green Tomatoes, Biscuits, Grits, Po’ Boy Sandwiches – gerade die Cajun-Küche wird für uns bestimmt einige Überraschungen bereithalten. Gleichzeitig stellt mich die Südstaatenküche als Vegetarierin vor die ein oder andere Herausforderung, denn Fleisch und Fisch dominieren die Speisekarten (Steffen ist dagegen Feuer und Flamme und spricht seit Wochen nur noch von BBQ, Dry Ribs und Pulled Pork).
Was bisher geschah: März 2017 – kulinarisch durch Thessaloniki, vietnamesisch in München & Craft Beer in Pasing
Puh, schon wieder ist ein Monat vorbei und damit auch ein Viertel des Jahres. Wann hat es eigentlich angefangen, dass die Zeit einfach so vorbeifliegt? Vermutlich als wir anfingen zu arbeiten, denn im Studium kam mir das noch nicht so vor. Vielleicht vermisse ich auch nur die Zeit, die man zwischendurch fürs Nichtstun hatte. Besonders genervt hat uns letzten Monat, dass das letzte Märzdrittel von Hustenanfällen und viel zu hohem Taschentuchverbrauch bestimmt war. Es wird wirklich Zeit, dass wir die noch viel zu kühlen deutschen Nächte hinter uns lassen, aber mehr dazu weiter unten.
Sich im Büro vernünftig zu ernähren, ist keine einfache Aufgabe. Auch wenn viele Kantinen beteuern, auf ausgewogene Ernährung achten zu wollen, ist es vor allem für Vegetarier_innen schwierig, dort dauerhaft glücklich zu werden. Sinnvoller erscheint da die Alternative, etwas von zu Hause mitzubringen oder vielleicht sogar im Büro zu kochen. Letzteres versuche ich regelmäßig gemeinsam mit meinen Kolleginnen, aber auch dabei gibt es einige Hindernisse zu überwinden. Die Gerichte müssen bei uns auf einer einzigen Kochplatte zubereitet werden, die Auswahl der Küchengeräte ist beschränkt und außerdem kann die Mittagspause ja auch nicht immer zwei Stunden dauern. So kommt es, dass unser übliches Mittagessen aus Salat oder Nudeln mit Pesto besteht. Soll es etwas Aufwendigeres sein, muss jemand früh genug ein Gericht aussuchen, den Einkauf koordinieren und einen Tag wählen, an dem keine Besprechungen die Mittagspause zerstören könnten.
Dementsprechend bin ich seit einiger Zeit am Tüfteln, wie das Mittagessen im Büro etwas einfacher gelöst werden kann; beispielsweise indem ich etwas von zu Hause mitbringe. Als sich kürzlich das ZDF meldete und fragte, ob ich Lust hätte, nach meinem Herbstburger noch einmal einen Beitrag für die Küchenträume in der Drehscheibe zu drehen, diesmal zum Thema gesundes, schnelles Mittagessen fürs Büro, war das ein willkommener Anlass, um nach ein paar Lösungen für mein Mittagspausendilemma zu suchen. Salat im Glas sollte es werden, denn diese Idee schlummerte schon etwas länger in meinem Kopf, und Gläser, um den Salat unbeschadet ins Büro zu bringen, haben wir ohnehin mehr als genug im Haus. Herausgekommen ist ein Antipasti-Brotsalat im Glas mit Aubergine und Paprika aus dem Ofen, Granatapfelkernen, Mozzarella und knusprigen Ciabatta-Würfeln. Wichtig ist – wie bei allen Salaten im Glas –, dass die feuchten Zutaten zuerst ins Glas geschichtet und die, die frisch und knackig bleiben sollen (z.B. Salat und Brotwürfel), ganz nach oben gepackt werden. So hält sich der ganze Salat fest verschlossen auch einige Tage im Kühlschrank.
Es gibt Rezepte, die schlummern seit einer halben Ewigkeit auf meiner “Möchte ich irgendwann mal kochen/backen/mixen”-Liste. Der Hefezopf mit Pistazien ist so ein Fall. Von Jahr zu Jahr wird die Rezeptidee weitergetragen und ploppt in der Regel pünktlich zu Ostern wieder auf (eigentlich dämlich, denn wieso sollte man nicht auch abseits der Osterzeit einen Hefezopf backen? Eierlikör trinke ich ja schließlich auch das ganze Jahr). Im nächsten Frühjahr dann, sage ich mir und vergesse das Vorhaben, bis ich erneut beim Osterbrunch sitze und mich über mich selbst ärgere.
Vermischter Reis – nichts anderes verbirgt sich hinter dem deutlich wohlklingenderen (und für mich nicht ohne Stolperer aussprechbaren) Namen Bibimbap. Neben Kimchi ist der hübsch in einer Schüssel drapierte Reis mit Gemüse, Ei & Co. das wohl bekannteste koreanische Gericht und auch bei uns seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Warum Bibimbap bislang nicht den Weg in meine Schüssel fand? Vielleicht weil ich grundsätzlich kein großer Fan von unhandlichem Bowl Food bin, das nur für ein schnelles Instagram-Bildchen akribisch arrangiert wird und dann geschmacklich meist doch nicht überzeugt. Warum es Bibimbap dann doch in meine Schüssel schaffte? Weil ich neugierig bin und selbst erschmecken wollte, ob der Hype um das koreanische Soul Food gerechtfertigt ist. Weil ich es spannend finde, dass dabei üblicherweise alle Geschmacksrichtungen auf dem Teller landen – süß, salzig, sauer, bitter und umami. Und vor allem: weil Gemüsereste im Haus waren, die dringend verarbeitet werden mussten. Das Reisgericht eignet sich nämlich bestens als Resteessen, denn im Grunde darf hier alles rein, was man gerade so zur Hand hat – Möhren, Brokkoli, Zucchini, Gurke, Tofu (oder Rindfleisch, wer es nicht vegetarisch möchte), Pak Choi, Spinat, Pilze, Ingwer, Kimchi, Sprossen, you name it.
Was bisher geschah: Februar 2017 – Käsekoma, Spirituosentrends & Münchens bestes Sushi
Der Februar war etwas launisch, schwankte von Schnee zu Tulpen und wieder zurück. So langsam haben wir das triste Wetter satt und freuen uns auf wärmere Tage und erste Biergartenbesuche – besonders, weil wir im letzten Monat eine so schöne Location am Tegernsee entdeckt haben. Welche das ist und wo wir sonst noch unterwegs waren, verrät der kulinarische Monatsrückblick:
Mallorca Food & Travel Guide #2: Fornalutx, Deià, Valldemossa, Lluc – die schönsten Bergdörfer
Während ich das erste Mal in diesem Jahr die Sonnenbrille aufsetze, die Sonnenstrahlen schon nach Frühling riechen, doch die Kälte mir gleichzeitig das Gesicht schockfrostet, muss ich an Mallorca denken. An den letzten Sommer in Sóller, an Orangenplantagen, Olivenhaine und Bergidylle. Mir ist nach Wärme! Vielleicht ist das genau der richtige Zeitpunkt, um noch einmal zurückzublicken und mit dem zweiten Teil unseres Mallorca Food & Travel Guides ein bisschen Sommerstimmung in die Kälte zu holen.
Nachdem wir uns im ersten Blogbeitrag Sóller und Port de Sóller gewidmet haben, ziehen wir weiter in die Berge. Die Serra de Tramuntana im Nordwesten Mallorcas bietet nicht nur unzählige Wanderrouten, sondern beheimatet auch die wohl schönsten Dörfer Spaniens. Allen voran Fornalutx (gesprochen Fornalutsch), das kaum malerischer sein könnte, sowie etwas weiter westlich Deià und Valldemossa. Auch der Wallfahrtsort Lluc etwas weiter im Landesinneren ist nicht allein wegen des bekannten Klosters einen (kurvigen) Abstecher wert. Die jeweiligen Orte lassen sich von Sóller aus gut mit dem Auto in einem Halbtagesausflug erreichen und teilweise kombinieren.