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Wenn das Fernsehen zweimal klingelt: Vegetarischer Herbstburger mit Kürbis und Ziegenkäse + Süßkartoffelpommes

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Mit Beginn des Herbstes werden wir immer etwas melancholisch. Die Tage werden kürzer, der Regen zwingt uns dazu, die festen Schuhe aus dem Keller zu holen und ehe man sich versieht, wird der erste dicke Pulli aus dem Schrank gekramt. Auch wenn wir definitiv Sommermenschen sind und manchmal von einem Umzug in den Süden träumen, hat der Herbst auch seine guten Seiten. Es ist schön zu sehen, wie sich das Gemüseangebot ändert und plötzlich Rezeptideen geboren werden, die den Sommer über von der Hitze unterdrückt wurden. Ganz vorne mit dabei ist natürlich alles mit Kürbis – unser Herbstgemüse schlechthin. Kaum ist der September da, liegt der erste kleine Hokkaido im Einkaufskorb und landet bald darauf im Ofen, z.B. als Beilage für ein cremiges Zitronenrisotto.

Als kürzlich das ZDF anklopfte und fragte, ob ich für die Drehscheibe ein herbstliches Rezept zubereiten würde, war sofort klar, dass es etwas mit Kürbis sein sollte. Und da wir auf dem Blog zwar einen Winterburger und einen sehr sommerlichen Burger haben, aber noch keinen, der explizit nach Herbst schreit, war die Idee schnell geboren: ein vegetarischer Herbstburger mit Kürbis-Patty, Ziegenkäse und Birnen-Rosmarin-Chutney. Das Fernsehteam schien ebenfalls begeistert und so ging es nach zwei Probedurchgängen in der heimischen Küche auf zur Fernsehkochpremiere.

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Gedreht wurde übrigens nicht in unserer eigenen Küche, denn die ist eigentlich schon voll, wenn man zu zweit darin herumwerkelt – von einem Kamerateam und den ganzen Lampen ganz zu schweigen. Zum Glück war eine Freundin der Redakteurin so nett, uns ihre schöne große Küche zur Verfügung zu stellen, in der ich mich an einer Kochinsel ausbreiten konnte, ohne ständig über das Fernsehteam zu stolpern. Der Dreh verlief recht entspannt und es wurde auch erstaunlich wenig getrickst (fast verwunderlich, immerhin mussten am Ende ja drei Stunden Zubereitungszeit in einem fünfminütigen Beitrag untergebracht werden). Ich habe also einfach vor mich hin gekocht, zwischendurch ein paar Fragen beantwortet und ab und zu mal etwas wiederholt, damit der Kameramann eine zweite Perspektive einfangen konnte. Wirklich anstrengend waren dabei vor allem die Temperaturen, denn dank der auf mich gerichteten Scheinwerfer und der Dauerbenutzung von Herd und Backofen lief der Schweiß bald in Strömen (was man am Ende des Beitrags auch sehen kann – ich “freue” mich schon darauf, meine Schweißperlen in HD zu sehen, hust).

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Nach sechs Stunden Dreh war alles im Kasten und es standen vier Burger so auf dem Tisch, wie ich sie auch zu Hause zubereitet hätte. Dem Team und meinen “Leihkindern” (äh ja, seht ihr dann im Beitrag) haben sie geschmeckt, und wer sich selbst davon überzeugen möchte, kann das am 7. Oktober um 12.10 Uhr im ZDF tun, wenn der Drehscheibe-Beitrag im Fernsehen läuft. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was ihr von meinem Ausflug vor die Kamera haltet!

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Vegetarische Herbstburger mit Kürbis, Ziegenkäse und Birnen-Rosmarin-Chutney (für 4 Burger):

Für die Kürbis-Patties

100 g Champignons
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 + 4 EL Olivenöl
50 ml Weißwein
50 ml Gemüsebrühe
200 g Hokkaido-Kürbis
70 g eingeweichte Kichererbsen
1 EL gehackter Rosmarin
1 EL gehackter Thymian
40 g Kürbiskerne
50 g grobe Haferflocken
30 g + ca. 100 g Semmelbrösel
Salz, Pfeffer

1. Die Champignons putzen und klein würfeln. Die Zwiebel schälen und grob würfeln. Den Knoblauch schälen und fein hacken. 1 EL Olivenöl in einen kleinen Topf geben, erhitzen und Pilze, Zwiebeln und Knoblauch bei mittlerer Hitze darin anbraten, bis sie Farbe angenommen haben (etwa 8-10 Minuten). Mit 1/2 TL Salz bestreuen, mit Weißwein ablöschen, kurz einkochen lassen und dann die Gemüsebrühe dazugeben. Etwa 5 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis die Flüssigkeit leicht sämig eingekocht ist. In der Zwischenzeit den Kürbis in Spalten schneiden, entkernen und grob raspeln. Ebenfalls in den Topf geben und unter Rühren 2-3 Minuten anbraten. Vom Herd nehmen und zur Seite stellen.

2. Die Kichererbsen mit einer Gabel grob zerdrücken. Zusammen mit gehackten Kräutern, Kürbiskernen, Haferflocken und 30 g Semmelbröseln in eine Schüssel geben. Die Kürbismischung hinzufügen und alles gut verrühren. Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren – kalt lassen sich die Patties besser formen.

3. Aus der Masse 4 Patties in Größe der Burgerbrötchen formen (nicht zu dünn, damit sie nicht auseinanderfallen). In einer beschichteten Pfanne 4 EL Olivenöl erhitzen. Die restlichen Semmelbrösel auf einen Teller geben. Die Patties vorsichtig darin wenden und von allen Seiten panieren. Die panierten Patties anschließend von beiden Seiten knusprig anbraten.

Für das Birnen-Rosmarin-Chutney

1 kleine Zwiebel
400 g weiche Birnen
2 Zweige Rosmarin
Olivenöl
50 g brauner Zucker
40 ml Apfelessig
1 Spritzer Zitronensaft
1 Zimtstange
2 Sternanis
Salz, Pfeffer

Die Zwiebel schälen und fein würfeln, die Birnen entkernen und ebenfalls würfeln. Den Rosmarin von den Zweigen zupfen und fein hacken. Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin glasig anbraten. Den braunen Zucker dazugeben und karamellisieren lassen, mit dem Essig ablöschen und kurz aufkochen lassen. Birne, Rosmarin, Zitronensaft, Gewürze und 1 Prise Salz hinzufügen. Bei niedriger Hitze einkochen lassen, sodass eine kompottartige Konsistenz entsteht. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.

Für die Senf-Mayonnaise

3 EL (selbst gemachte) Mayonnaise
2–3 TL Dijon-Senf
Salz, Pfeffer

Mayonnaise und Senf verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Kürbisspalten

12 Spalten Hokkaido-Kürbis
2-3 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer

Den Ofen auf 220 °C vorheizen. Die Scheiben auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Mit Olivenöl bestreichen und mit Salz und Pfeffer würzen. Etwa 20 Minuten im oberen Drittel des Ofens backen, bis die Spitzen der Kürbisspalten kross geworden sind, dann warm halten.

Außerdem

2 TL Butter
4 (selbst gemachte) Burgerbrötchen
1 kleine rote Zwiebel
80 g Feldsalat
½ Rolle Ziegenkäse

1. Um den Burger fertigzustellen, 1 TL Butter in einer großen Pfanne erhitzen. Die Burgerbrötchen aufschneiden und jeweils 2 Brötchen auf den Innenflächen in der Butter goldgelb anrösten. Mit der restlichen Butter und den Brötchen ebenso verfahren.

2. Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Den Feldsalat waschen und trocken schleudern und den Ziegenkäse in dünne Scheiben schneiden.

3. Die Burger wie folgt zusammensetzen: Die Ober- und Unterseiten der Burgerbrötchen jeweils mit etwas Senf-Mayonnaise bestreichen. Eine kleine Handvoll Feldsalat auf die Unterseite geben, dann das Kürbis-Patties daraufsetzen. Das Patty mit Ziegenkäsescheiben belegen, darüber etwas Birnen-Rosmarin-Chutney verteilen, mit Zwiebelringen und Kürbisspalten belegen und jeweils mit den Brötchendeckeln abschließen.

 

Beilage: Süßkartoffelpommes aus dem Ofen mit Minz-Koriander-Dip:

2 mittelgroße Süßkartoffeln
2 EL Speisestärke
1 TL Salz
Chilipulver, nach Belieben
4 EL Olivenöl

Die Süßkartoffeln schälen, in Stifte schneiden und etwa 20 Minuten in kaltem Wasser einweichen. Anschließend abgießen und gründlich abtrocknen. Die Stifte in eine Schüssel geben. Speisestärke, Salz und Chilipulver darüberstreuen und alles gründlich vermischen. 3 EL Öl hinzufügen und alles nochmals gut verrühren. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und mit dem restlichen Öl bestreichen. Die Süßkartoffeln darauf nebeneinander verteilen und bei 230 °C für etwa 40 Minuten im Ofen kross backen.

Für den Minz-Koriander-Dip

1 große Handvoll Minze
1 große Handvoll Koriander
10 Ringe eingelegte Jalapeños
Saft von etwa 1 Limette
200 g griechischer Joghurt
Salz

Minze, Koriander und Jalapeños fein hacken und zusammen mit dem Limettensaft unter den Joghurt rühren. Mit Salz und ggf. noch etwas Limettensaft abschmecken.

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17 Kommentare

  • Reply Anna C.

    hach wie klasse!
    Übrigens hab ich heut den Rollkragen rausgekramt- und kann mich zwischen Schwitzen und Frieren überhaupt nicht entscheiden

    6. Oktober 2016 at 11:43
    • Reply Steffen

      Danke! 🙂 Das kann ich gut nachvollziehen. Seit gestern läuft die Heizung!

      7. Oktober 2016 at 9:44
  • Reply Karin

    Steffen, Du läufst noch Tim Mälzer den Rang ab! Wann kommt die eigene Kochshow!?
    Toller TV-Beitrag, super Rezept – gratuliere!!!! 🙂

    LG Karin

    6. Oktober 2016 at 11:48
    • Reply Steffen

      Hehe, vielen Dank! Ähh, und nein – das kann ich Herrn Mälzer ja nicht antun. 😉

      7. Oktober 2016 at 9:46
  • Reply Ela

    Wie toll! Das muss ich mir angucken 🙂 Und der Burger sieht auch super aus!
    Liebe Grüße,
    Ela

    6. Oktober 2016 at 15:14
    • Reply Steffen

      Danke! Ja, ich freue mich auch schon auf meine verschwitzte Stirn in HD. 😉

      7. Oktober 2016 at 9:46
  • Reply Token

    Kürbis und Ziegenkäse ist gerade meine Lieblings-Kombi! Ich kann gar nicht genug davon bekommen! Toller Beitrag! 🙂

    6. Oktober 2016 at 16:49
    • Reply Steffen

      Ach ja? Als hätten wir’s geahnt. Dann kommt der Burger ja wie gerufen. 🙂

      7. Oktober 2016 at 9:47
  • Reply Ina Apple

    Ja aber bist du des Wahnsinns?! Der grüne Pfannenwender ist doch nur für den Thermomix geeignet!!!!!
    Sorry, konnts mir nicht verkneifen 😉
    Liebe Grüße an den Fernsehstar 🙂
    Ina

    6. Oktober 2016 at 17:34
    • Reply Steffen

      Hahaha, vielen Dank für den Lacher (ich hatte es schon fast wieder vergessen)! 😀 Mal schauen, ob das ZDF wütende Zuschriften erhält …

      7. Oktober 2016 at 9:48
  • Reply zorra

    Bravo! Kommst sympathisch rüber und der Burger sieht auch toll aus, wobei hier im Blog ist er doch um einiges besser präsentiert. 😉

    7. Oktober 2016 at 9:22
    • Reply Steffen

      Vielen Dank, das freut mich sehr! 🙂 Und ja, die Variante auf dem Blog stammt vom Probekochen und ist auch leicht abgewandelt – im Beitrag konnten wir z.B. keine Kürbisspalten auf den Burger legen, das hätte zeitlich den Rahmen gesprengt. (Und zu Hause hat man natürlich etwas mehr Zeit, den Burger hübsch herzurichten.) 😉

      7. Oktober 2016 at 9:51
  • Reply Kerstin

    Ein schöner Beitrag (allein die Nachwuchs-Sache ist ein bisschen albern :)). Wenn Burger-Machen nur nicht immer so ein Aufwand wäre.

    7. Oktober 2016 at 12:18
    • Reply Steffen

      Hehe, auf jeden Fall. 😉 Und ja, Burger haben eigentlich wirklich nichts mit Fast Food am Hut – zumindest, wenn man alles selbst macht.

      8. Oktober 2016 at 17:16
  • Reply Julia

    So schnell geht das also mit Kindern XD Ein sehr schöner Beitrag und ein sehr leckeres Rezept, wie immer super!
    Liebe Grüße!
    Julia

    7. Oktober 2016 at 16:55
    • Reply Steffen

      Vielen Dank, freut mich! Ja, ja, das mit den Kindern müssen wir unseren Eltern noch irgendwie beibringen. 😀

      8. Oktober 2016 at 17:17
  • Reply Jetzt wird's gemütlich: 30 herbstliche Rezeptideen

    […] Zwischen die Hälften dieses Burgerbuns hat sich ein ganz fleischloser Herbstpattie aus Kichererbse, Haferflocken und Hokkaido-Kürbis gekuschelt. Dazu schmecken Rosmarin-Birnen-Chutney und Süßkartoffel-Pommes. Zum Rezept […]

    28. Februar 2018 at 10:31
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