Seit Beginn der Erdbeersaison habe ich nur eines im Kopf: Ichigo Daifuku. Die großen gefüllten Mochi, auf denen eine dicke Erdbeere thront, haben wir letzten Herbst in Japan kennen- und lieben gelernt. Okay, regelrecht süchtig waren wir nach den süßen japanischen Reiskuchen! Die mit Abstand besten Ichigo Daifuku haben wir in Tokio auf dem Tsukiji Fish Market probiert – gigantisch groß, mit Füllungen wie Vanille- und Melonencreme und einer riesigen, saftigen Erdbeere on top. Knatschig, samtig, fruchtig, einfach perfekt. Vielleicht haben wir ausgerechnet diese Mochi so gut in Erinnerung, weil es die ersten waren, die wir in Japan probiert haben. Im Laufe des Urlaubs folgten viele weitere – zum Beispiel in der regionalen Variante mit Sika-Hirsch-Deko in Nara oder ganz klassisch mit roter Bohnenpaste gefüllt. Sofort war uns klar: Die müssen wir im Sommer zu Hause nachmachen!
Food
Tokio II: von Godzilla, Karaokebars und Katzentempeln – Sightseeing und Kulinarisches in Shinjuku | Shibuya | Harajuku | Shimokitazawa
Shibuya Crossing, ein röhrender Godzilla, Winkekatzentempel, bunte Streetfood-Trends und vieles mehr – dass mich Tokio überfordert, habe ich an anderer Stelle ja schon einmal erwähnt. Und auch jetzt bin ich wieder etwas ratlos, wie ich unsere kulinarischen Empfehlungen und Sightseeing-Highlights im Westen der Stadt alle unter einen Hut bringen soll. Holt euch einen Kaffee und macht es euch gemütlich, denn es könnte länger werden! Im zweiten Teil unserer kleinen Tokio-Serie geht es also in den Westen, oder besser: nach Shinjuku, Harajuku, Shibuya und Shimokitazawa – und somit zu den ersten Tagen, die wir in Japan verbringen. Wir nehmen euch mit zu unseren liebsten Sehenswürdigkeiten in Tokio, streuen ein paar Shoppingtipps ein und natürlich auch kulinarische Empfehlungen: Streetfood, Sushi, Udon (oh mein Gott, sooo gut!), Craft-Bier und Süßes für zwischendurch. Alle genannten Restaurants und Cafés bieten auch einige vegetarische Optionen an – längst noch keine Selbstverständlichkeit in Japan.
Das Homeoffice-Leben geht in den dritten Monat, und auch wenn ich inzwischen wieder zwei Tage pro Woche im Büro verbringe, ist es noch immer ein ganz anderes Arbeiten. Weniger lange Anfahrten, damit aber auch deutlich weniger Bewegung und frische Luft. Mehr Flexibilität im Tagesverlauf, aber gleichzeitig fällt mir die klare Abgrenzung von Job und Freizeit (noch) schwerer als sonst. Dazu kommen die berüchtigten Videokonferenzen, die zwar abgenommen haben, aber noch immer an meinen Kräften zehren. Großer Vorteil im Homeoffice ist allerdings, dass nur wenige Schritte weiter auch mal gebacken wird und mir plötzlich ein ganz frisches Stück Rhabarberkuchen mit Kokos-Baiser in den Video-Call gereicht wird. Der Kuchen war in kürzester Zeit verputzt, so gut ist die Kombination aus fluffigem Teig, säuerlichem Rhabarber und luftigem Kokos-Topping.
Kulinarisches Traumpaar: Silvaner trifft Spargelrisotto mit Minze-Pistazien-Topping
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Endlich ist sie da, die Spargelzeit! Gerade noch haben wir das Ende der Bärlauchsaison beweint, doch die grünen und weißen Stangen, die nun vermehrt überall erhältlich sind, trösten uns zum Glück ein wenig über den Verlust hinweg. Den ersten Spargel der Saison haben wir wie schon in den letzten Jahren für eines unserer liebsten Frühlingsgerichte reserviert: Spargelpasta mit Burrata, Chili und Zitrone – noch immer zum Reinlegen gut und für uns ein absolutes Must-eat zwischen Ende April und Ende Juni. Daran gibt es nichts zu rütteln, doch mit dem übrigen Spargel, der uns in der Saison über den Weg läuft, experimentieren wir gerne und probieren ihn in neuen Varianten und ungewöhnlichen Kombinationen. Als Spargelrisotto mit Minze-Pistazien-Topping zum Beispiel. Frühlingshaft und herrlich grün – auch dank der Extraportion Erbsenpüree, das noch eine leicht erdige Note ins Risotto bringt.
Ich weiß nicht mehr, wer auf die glorreiche Idee kam, unser virtuelles Osterfrühstück mit der Familie auf feiertagsunfreundliche 9:30 Uhr zu legen, aber der Person haben wir jedenfalls die Blätterteigschnecken mit Bärlauch und Gorgonzola zu verdanken. Schließlich wollten wir am Ostersonntag nicht nur mit einem Käsebrot vor der Kamera sitzen. Etwas Besonderes musste her, doch bloß nicht zu aufwendig, denn wer will schon im Halbschlaf lange in der Küche werkeln?! Gut, dass im Kühlschrank ohnehin einige Gläser Pesto auf ihren Einsatz warteten und auch noch genügend frischer Bärlauch vom letzten Sammeln übrig war.
Tage, an denen man mit der aktuellen Krisensituation nicht so gut zurechtkommt, werden übrigens nicht besser, wenn man eine komplette Portion Bärlauchknödelteig in den Mülleimer werfen muss und nebenbei auch noch das schöne japanische Messer zerstört hat. Haben wir für euch getestet, ist nicht zu empfehlen! Aber der Reihe nach: Da sich in unmittelbarer Entfernung von unserer Wohnung ein kleines Bärlauchfeld befindet und unser täglicher Spaziergang fast immer daran vorbeiführt, stehen bei uns aktuell Rezepte mit Bärlauch hoch im Kurs: Bärlauchpesto, Bärlauchpizza, Bärlauch-Weißwein-Suppe – alles durchgespielt in den letzten Wochen. Ein neues Rezept musste also her: Brezenknödel mit Bärlauch, dazu ein Zitronen-Pilz-Ragout.
Wenn wir in diesem Jahr nicht zur Grünen Soße kommen können, muss die Grüne Soße eben zu uns kommen! Das Leben in Zeiten von Corona erfordert Kreativität, und gerade jetzt ist es wichtig, kleine Unternehmen durch Bestellungen zu unterstützen, die sonst keine oder nur eingeschränkte Vertriebswege haben. In vielen Städten entstehen neue Lieferdienste für Restaurants, Craft-Bier wird mit dem Lastenrad zu uns gebracht und Schneidereien stellen auf die Produktion von Mund-Nasen-Masken um. Warum also nicht auch die sieben Grüne-Soße-Kräuter Schnittlauch, Petersilie, Borretsch, Kerbel, Pimpinelle, Sauerampfer und Kresse online bestellen, denn unser regulärer Dealer auf dem Viktualienmarkt ist aktuell nicht erreichbar. So kommen wir außerdem an den echten Frankfurter Stoff! Ursprünglich hatten eine Kollegin und ich (ebenfalls als Exilhessin auf Grüne-Soße- und Apfelweinentzug) geplant, beim Büromittagessen unsere anderen Kolleg*innen von der hessischen Spezialität zu überzeugen, doch wegen kollektivem Homeoffice fällt das zunächst einmal flach.
Tokio I: Basics für die Reiseplanung – wie viele Tage, wo übernachten und was es sonst so zu beachten gibt
Tokio also. Ich schiebe diesen Beitrag schon ein Weilchen vor mir her, ganz einfach, weil ich nicht weiß, wo ich überhaupt anfangen soll. Tokio überfordert mich nun schon zum dritten Mal. Das erste Mal bei der Planung unserer dreiwöchigen Reise durch Japan (In welchem Stadtteil Tokios sollen wir übernachten? Wie viele Tage sind für Tokio genug? Gibt es für diese Stadt überhaupt ein “Genug”? Und wie zur Hölle sollen wir jemals dieses Metrosystem durchblicken?). Ein zweites Mal schlägt mir die Überforderung mitten ins Gesicht, als wir durch die Straßen Shinjukus laufen, vorbei an blinkenden und sprechenden Leuchtreklamen, immer begleitet von mindestens drei parallel abgespielten Liedern in ohrenbetäubender Lautstärke und dem Gefühl, gleich eine Migräneattacke zu bekommen. Und nun schon wieder. Wie soll ich dieser irren Stadt, die ständig zwischen laut und leise schwankt, zwischen schrill und zurückgenommen, zwischen Hektik und absoluter Ruhe, nur in einem oder zwei (oder drei oder vier) Blogbeiträgen gerecht werden? Gar nicht vermutlich, und trotzdem versuche ich, ein paar unserer Tokio-Highlights – sowohl kulinarisch als auch in Sachen Sightseeing – in Worte zu fassen. Die spannendsten Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Empfehlungen für den Westen der Stadt (Shinjuku, Shibuya, Harajuku und Shimokitazawa) haben wir in einem Blogbeitrag schon zusammengefasst.
Vielleicht beginne ich einfach mit der Beantwortung einiger Fragen, die wir selbst bei der Planung unserer Japanreise hatten – sofern das überhaupt möglich ist, denn einige Fragezeichen sind auch nach dem Urlaub geblieben. Bevor ihr uns hier also in Kürze kulinarisch durch Tokio begleiten und unsere Highlights in Japans Hauptstadt nachlesen könnt, folgen erst mal ein paar Basics für die Reiseplanung.