Wir lieben Frühstück! French Toast, Porridge, Huevos Rancheros – immer her damit! Wer unsere kulinarischen Reiseberichte liest, weiß, dass wir im Urlaub viel Zeit damit verbringen, den perfekten Ort für den Start in den Tag zu finden. Dafür fahren wir auch gerne mal quer durch die Stadt, weil die Waffeln in diesem einen Café besonders fluffig sein sollen. Zu Hause beschränkt sich der Luxus eines aufwendigen Frühstücks auf das Wochenende, unter der Woche bleibt es meist bei einer schnellen Scheibe Brot, einem Joghurt oder einer Schüssel Granola. Wenn dann aber Zeit ist, wird oft richtig aufgefahren. Frühstücksburritos, Pancakes, Shakshuka, Brioche – you name it. In Zukunft wollen wir unsere Frühstücksliebe auch auf dem Blog stärker in den Vordergrund rücken und hier etwas öfter als bisher unsere liebsten Rezepte für einen ausgedehnten Start ins Wochenende teilen.
Rezept
Sauerteigbrot und ich. Unsere Beziehung: kompliziert. Eine Scheibe frisches Sauerteigbrot mit Butter und etwas Salz esse ich für mein Leben gern. Doch in der Küche harmonieren wir nicht gut miteinander. Ich habe des Öfteren Sauerteige angesetzt. Mal ist er gleich in die Hose gegangen, mal – okay, nur einmal – ist ein unansehnliches, aber geschmacklich gar nicht mal so übles Brot daraus entstanden. Doch es war eine schwere Geburt, die uns beide traumatisiert zurückließ. Offenbar bin ich nicht gut darin, etwas am Leben zu erhalten, das nicht auf sich aufmerksam machen kann. Katzen – kein Problem! Penetrantes Geschrei plus Verfolgung durch die ganze Wohnung = Fütterungszeit. Bei Pflanzen sieht es da schon anders aus, weshalb wir unsere Wohnung nur noch mit Orchideen teilen, die es einem locker verzeihen, wenn man ihnen mal vier Wochen keine Beachtung schenkt. Sauerteig verlangt da doch etwas mehr Aufmerksamkeit und fordert sie leider nicht lautstark ein. Kurzum: Ich vergesse ihn, er ist beleidigt, ich bin nachtragend.
Sandwiches gehören meiner Meinung nach zu den unterschätzteren Gerichten. Wo Burger den Sprung zum Hipster-Food mit Läden bis in die hinterletzte Kleinstadt geschafft haben, ist den kleinen Geschwistern der ganz große Durchbruch bislang verwehrt geblieben. Höchstens die vietnamesische Variante Bánh mì hat es zu gewissem Ansehen gebracht. Ich muss zugeben, auch in unserer Küche sind Sandwiches mehr Notfalllösung als bewusste Kochentscheidung, bei der die Überbleibsel aus Kühlschrank und Speisekammer zusammengeschmissen werden – glücklicherweise sind die Ergebnisse dennoch meist recht ansehnlich. Dabei kann ein einfaches Sandwich doch so gut sein! Wir denken heute noch mit Freude an einen Abend in Fort Myers Beach, Florida, zurück, an dem uns der nicht aufhörende Regen an die Theke eines kleinen Restaurants gespült hat. Dort verbrachten wir mit einer Handvoll anderer Gäste, einem redseligen Koch mit Stand-up-Qualitäten und dem wohl besten Grilled Cheese Sandwich der Welt wunderbare Stunden – dem Sandwichgott sei Dank!
Das Rezept für die besten Blaubeer-Pancakes der Welt – übertreibt ihr nicht ein bisschen? Nein, das ist kein Clickbait und größenwahnsinnig sind wir auch nicht, das meinen wir völlig ernst! Denn die Blaubeerpfannkuchen, die am letzten Wochenende auf dem Frühstückstisch landeten, waren wirklich die besten, die wir je gegessen haben. Und ich habe in meinem Leben schon viele Pancakes probiert.
Wie ihr sicherlich aus eigener Erfahrung wisst, können Gerüche und Geschmäcke extreme Emotionen auslösen und Erinnerungen hervorbringen. So ging es mir mit diesen Blaubeer-Pancakes. Ein Bissen und ich fühlte mich sofort, als wäre ich in einem Diner mitten in den USA. Die perfekte Luftigkeit, die Balance aus süß und salzig sowie die leichte Säure der Früchte – mehr braucht es nicht, um mich ganz und gar in den Urlaubsmodus zu versetzen. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, liegt die Chance, solch gute Pfannkuchen zu bekommen, auch im Heimatland der Pancakes nicht bei 100 Prozent. Denn was diesmal aus der Pfanne kam und mit echtem Ahornsirup aus Vermont übergossen wurde, toppte sogar die amerikanischen Pancakes, die wir im Urlaub gegessen haben. Echt jetzt, so gut!
Heute sind wir bei Gabi von USA kulinarisch zu Gast, die uns eingeladen hat, zu ihrem “Travel Tuesday” ein Rezept und eine Reiseerinnerung aus den USA beizusteuern. Das machen wir gerne, denn zum einen war ihre Seite für uns bereits lange bevor wir selbst einen Foodblog hatten ein fester Anlaufpunkt für alle möglichen Fragen zur amerikanischen Küche. Zum anderen waren die Vereinigten Staaten eines unserer Haupturlaubsziele in den letzten Jahren, sodass auf dem Blog mittlerweile einige Rezepte, (nicht nur) kulinarische Erinnerungen und Reiseberichte zusammengekommen sind.
Dieser Beitrag enthält Werbung
Cocktails sind für mich immer von einer besonderen Aura umgeben. Gerade früher, als das Geld noch knapp und die Drinks sehr süß waren, hatten Cocktails einen ganz besonderen Reiz und kamen vor allem zu speziellen Anlässen ins Glas. Genau dann, wenn ein einfaches Bier oder eine günstige Flasche Apfelwein nicht genug waren. Inzwischen sind meine Ansprüche zwar gestiegen, doch den Hauch des Außergewöhnlichen haben Cocktails für mich behalten. Ich mag es, in einer Bar an der Theke zu sitzen und den Barkeeper_innen zuzuschauen, wie sie aus vielen Flaschen ein kleines Kunstwerk schütteln und rühren, das dann in einem speziellen Glas ansprechend serviert wird. Auch zu Hause hat die Zubereitung eines Drinks einen rituellen Charakter. Man legt die Werkzeuge bereit, hat vielleicht vorher schon Sirups angesetzt und misst anschließend jede Zutat peinlich genau ab, damit das Ergebnis stimmt.
Hallo, mein Name ist Steffen und ich bin süchtig nach Donuts. Meine Donutliebe begann in der 8. Klasse. Ein Schulpraktikum war angesagt und nerdig wie ich damals schon war, verbrachte ich zwei Wochen im Archäologischen Institut der Universität Gießen. Dort war man schwer begeistert von den ersten (und vermutlich einzigen) Schülerpraktikanten auf den Fluren des Philosophikums I und kümmerte sich herzlichst um meinen Klassenkameraden und mich. Dazu gehörte auch die regelmäßige Versorgung mit Donuts aus der Uni-Cafeteria. Ab da war es um mich geschehen – die Teigkringel wurden sofort mein neues Lieblingsgebäck, an dem sich alle anderen Stückchen messen lassen mussten.
Es gibt Zeiten, in denen stehen wir fast jeden Abend in der Küche und kochen neue aufregende Gerichte. Da fahren wir quer durch die Stadt, um die eine fehlende Zutat zu kaufen, die es nur in diesem einen weit entfernten Laden gibt. Da springen uns die Ideen aus Kochbüchern, Blogs und Erinnerungen geradezu entgegen, und ein schnelles Scrollen durch Pinterest genügt als Inspiration für ganze Menüs. In solchen Momenten stört es uns auch nicht, wenn es mal länger dauert und uns der Hawaii-Burger mehrere Stunden an den Herd fesselt. Leider ist heute kein solcher Tag. Ehrlich gesagt, ist es schon eine Weile nicht so. Ein neues Projekt im Job, das viel Aufmerksamkeit verlangt. Ein altes Projekt im Job, das noch mehr Aufmerksamkeit bräuchte. Und ein wenig Freizeit wäre ja auch noch ganz schön. Dementsprechend eintönig sieht es kulinarisch bei uns aktuell aus. Viele einfache Favoriten aus unserer Alltagsküche landen auf dem Tisch und leider keines der spannenden Rezepte aus The Food Lab*, das in den wenigen freien Minuten vor dem Einschlafen noch mal zur Hand genommen wird.