Die Tage, an denen ich unverhältnismäßig viel Zeit in Tiefgaragen und dunklen Treppenhäusern verbringe, sind zurückgekehrt, sind dies doch scheinbar die einzigen Orte, die gegen die brennende Hitze ankommen und mich nicht in ungrazile Schweißausbrüche verfallen lassen. Kurzum: Es ist heiß! Ich zerfließe. Und ihr wahrscheinlich auch. Was gerade niemand braucht, sind aufwendige Rezepte, die noch mehr Wärme in die Küche bringen. Simpel, erfrischend und schnell zubereitet soll es sein. Der Sommer schreit nach kalter Suppe!
Rezept
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Fenchel fand nur langsam den Weg in unsere Küche. Während ich in alles verliebt bin, das nur nach einem Hauch von Anis schmeckt, stand der Mann mit der grün-weißen Knolle seit jeher auf Kriegsfuß. Ein Kindheitstrauma war schuld (wie so oft), der berüchtigte Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, um genau zu sein. Doch immer lauter und eindringlicher wurden meine Begeisterungsstürme, wenn ich mal wieder ein Fenchelgericht vor mir hatte. Er möge doch mal probieren, es schmecke so gut, das Fenchelaroma sei auch gar nicht so dominant. Und zack, funkte es endlich (okay, vielleicht eher so “1000 Mal berührt, 1000 Mal ist nichts passiert”) …
In Tel Aviv ist freitags Hummus-Tag. Dann machen sich die Einwohner_innen auf den Weg nach Jaffa, um in der Altstadt schüsselweise Kichererbsenpüree zu vernichten. Unter den unzähligen Restaurants hat natürlich jede_r einen Lieblingsladen, der den einzig wahren Hummus der Stadt herstellt. So groß wie in Israel ist die Auswahl in München trotz wachsender Begeisterung für die israelische Küche bzw. die des östlichen Mittelmeerraums leider noch nicht, sodass wir im Falle von akutem Hummus-Hunger noch selbst Hand anlegen müssen.
Sommersalat: Gerösteter-Blumenkohl-Salat mit Kichererbsen, Radieschen, Dill und Avocadodressing
Ob sich der Blumenkohl von uns wohl gemobbt fühlt? Immerhin haben wir ihn jahrelang ignoriert und seinen grünen Kumpel, den Brokkoli, bevorzugt. Vermutlich führten die Erfahrungen mit gnadenlos verkochter Blumenkohlmatsche oder den völlig geschmacklosen Röschen, die in Jugendherbergen, Kantinen und schlechten Restaurants aus der Tiefkühltruhe auf die Teller wandern, dazu, dass der weiße Kohl nicht allzu oft in unserer Küche zu Gast war. Auch die als Low-Carb-Highlight gepriesene “Blumenkohlpizza” mit zerbröseltem Blumenkohlboden haben wir probiert und sind blitzschnell und reumütig wieder beim echten Pizzateig gelandet.
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Wir haben Post bekommen, und sie ist kööööstlich! Und das gleich in doppelter Hinsicht. Denn das Paket, das uns Lou von Happy Serendipity zugeschickt hat, offenbart nicht nur ein Glas Rhabarber-Chutney, das so genial schmeckt, dass wir es innerhalb einer Woche wegatmen (liebe Lou, meeegagut geworden, wir danken dir sehr! Liebe Britta, was ein Knallerrezept!!), sondern auch ein Buch, das derzeit auf Deutschlandreise ist und zur Zwischenmiete in verschiedene Bloggerhaushalte einzieht. Britta, unsere Blogger- und Bierfreundin aus dem hohen Norden, die ihr sicherlich schon auf ihrem Blog Glasgeflüster besucht habt, hat kürzlich ihr erstes Buch im BLV Verlag veröffentlicht. “Liebe im Glas” heißt es, und treffender könnte der Titel wirklich nicht sein. Weil es so schön geworden ist und wir Brittas Rezepte allen nur ans Herz legen können, stellen wir “Liebe im Glas” etwas ausführlicher vor. Ein Rezept aus dem Buch, das euch bestens durch den Grillsommer begleiten wird, haben wir außerdem parat: Zitronensenf mit geröstetem Knoblauch.
Wir gehören ja eher nicht zu den Menschen, die, sobald draußen die Sonne brennt oder die Luft vor einem Sommergewitter schwül und schwer in den Straßen hängt, den Backofen ignorieren und sich nur noch von Wassermelone, Luft und Smoothie Bowls ernähren. Wie lieben zwar Salate (den Spargelsalat mit Erdbeeren und Avocado gerade ganz besonders), doch unsere Lust auf Süßkartoffel-Spinat-Quesadilla, Pasta mit Spargel und Burrata und – NATÜRLICH – Pizza (mit Zucchini. Mit Dill. Mit Feta. So gut!) ist ungebrochen.
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Als wir kürzlich unseren Urlaub nach New York planten, sahen wir uns mindestens jeden zweiten Abend auf einer der zahlreichen Rooftop-Bars in Brooklyn. Laue Frühlingsabende mit Blick auf die Skyline Manhattans cocktailschlürfend ausklingen zu lassen – das klang nach dem perfekten Urlaubstraum. Doch New York und das Wetter spielten nicht mit. Keine einzige Rooftop-Bar haben wir besucht, die allgemeine Cocktailausbeute fiel überschaubar aus. Wir haben in Sachen Drinks in diesem Frühling also einiges nachzuholen! Auch wenn unsere Dachterrasse eher ein Balkon ist, wäre es schön, wenn uns jemand einen kühlen Gin-Drink direkt nach Hause bringen würde. Per Gin-Taxi zum Beispiel. Oh, Moment, das geht sogar!
Ein tiefes Hellblau strahlt mir entgegen, wenn ich aus dem Fenster schaue. Darunter puffig weiße Wölkchen, die aussehen, als würden sie einen begleitet von einem leisen “Boioioing” zurückfedern, wenn man auf sie fiele. Ich glaube, das ist der erste Blogpost, den ich in der Luft schreibe. Gut 12.000 Meter über dem Boden, mit einem mich anknurrenden Magen und Bangen vor dem, was ich gleich als Mittagessen verkauft bekommen werde, gelüstet es mich nach einem Risotto. Etwas Frühlingshaftes und Frisches, mit grünem Kerbel, leichten Zitrusnoten und einem pochierten Ei, das sich über dem schlotzigen Risottoreis ergießt. Dafür gäbe ich jetzt viel. Während ich auf einem pappigen Cracker herumkaue und meinem Sitznachbarn beim Schnarchen lausche, liegt mein Kerbel-Zitronen-Risotto mit pochiertem Ei jedoch in weiter Ferne. Ganz bei mir ist dafür die Gewissheit, dass mich in etwa acht Stunden und in den kommenden zwei Wochen unzählige kulinarische Highlights erwarten werden. Das ist doch auch was. Und bis dahin werden es der Cracker und ich auch irgendwie überleben.