Der Gedanke an eine große Portion French Toast mit Beeren spukt schon eine Weile in meinem Kopf herum, doch die letzten Wochen waren einfach zu voll gepackt, um sich die Zeit für ein großes Frühstück zu gönnen. Ständig gab es etwas zu wurschteln, zu feiern, zu arbeiten, zu besprechen. Und wenn wir viel um die Ohren haben, macht sich das auch in der Küche bemerkbar. Die Hitze tat ihr Übriges, sodass wir – wenn wir mal zu Hause waren – oft erschöpft auf dem Sofa lagen und nur widerwillig in die Küche schlurften. Gut gegessen haben wir trotzdem, aber eben selten zu Hause. Dank zweier Hochzeiten und dem fortlaufenden Projekt, alle vietnamesischen Restaurants der Stadt zu testen, aber zum Glück ziemlich abwechslungsreich.
Richtig zu kurz gekommen ist allerdings das Frühstück, das sich bei mir vor allem auf eine schnelle Schüssel Müsli im Büro beschränkte. Kein Wunder also, dass wir die ersten freien Tagen sofort genutzt haben, um ein Gericht zu rekonstruieren, das Sabrina im letzten Jahr in Savannah auf dem Teller hatte. Der luftige French Toast mit den “drunken berries”, den kandierten Nüssen und Bourbon-Maple-Sirup aus dem australisch-amerikanischen Café Collins Quarter ging uns einfach nicht aus dem Kopf, und der richtige Zeitpunkt war gekommen, um die beschwipsten Beeren auf dem amerikanischen Frühstücksklassiker auch nach München zu holen. Denn an Marktständen und in Supermärkten stapeln sich die reifen Brombeeren, Himbeeren, Blaubeeren und Co. und warten nur darauf, von uns verarbeitet zu werden.
Die säuerlich-süßen Beeren und der würzige Rum im Hintergrund halten die in Eiern, Milch und Zimt getränkten Brotscheiben im Zaum und ein paar blitzschnell karamellisierte Mandeln sorgen für den nötigen Crunch auf der Gabel. Beeilt euch also, wenn ihr den Beeren-French-Toast noch mit frischen Früchten probieren wollt oder friert welche ein für den morgendlichen Beerenkick im Herbst.
French Toast mit beschwipsten Beeren und Mandel-Crunch (Rezept für 2-3 Personen)
Zutaten für den Mandel-Crunch
- 3 EL Mandelblättchen
- 3 TL Zucker
Zutaten für die beschwipsten Beeren
- 350 g gemischte Beeren (z. B. Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Blaubeeren) + eine Handvoll Beeren für die Deko
- 3 EL Spiced (oder dunkler) Rum
- 2-3 TL Zucker
- 1 EL Speisestärke
Zutaten für den French Toast
- 2 Eier
- 150 ml Milch
- 3 EL Spiced (oder dunkler) Rum
- Mark einer 1/2 Vanilleschote
- 1 TL Zimt
- 1 Prise Salz
- neutrales Pflanzenöl
- 6 Scheiben Weißbrot
Zubereitung
- Für den Mandel-Crunch die Mandelblättchen und den Zucker in einer beschichteten Pfanne vermischen und bei mittlerer Hitze hellbraun karamellisieren lassen. Dabei immer wieder vorsichtig umrühren, sodass alle Mandeln eine Karamellschicht abbekommen und nichts anbrennt. Vom Herd nehmen und zur Seite stellen.
- Für das Beerenkompott die Beeren zusammen mit Rum und Zucker in einen Topf geben und erwärmen. Wenn sich genügend Flüssigkeit abgesetzt hat, 2 EL Saft in eine kleine Schale geben und mit der Speisestärke glatt rühren. Die Beeren aufkochen lassen und etwa die Hälfte der angerührten Speisestärke hinzufügen und gut verrühren. Etwas köcheln lassen und wenn die Beeren eingedickt sind, vom Herd nehmen. Ggf. noch etwas mehr Speisestärke dazugeben, bis die Konsistenz passt. Das Beerenkompott abdecken und zur Seite stellen.
- Für die French Toasts Eier, Milch, Rum, Vanillemark, Zimt und Salz in einer Auflaufform oder einem tiefen Teller gut verrühren.
- In einer beschichteten Pfanne etwas Öl erhitzen. Jeweils zwei Brotscheiben gründlich in der Eiermilch wenden, etwas abtropfen lassen und in der Pfanne von beiden Seiten knusprig braun braten. Mit den restlichen Brotscheiben ebenso verfahren.
- Die French Toasts auf Teller geben, mit Beerenkompott, Mandel-Crunch und ein paar frischen Früchten anrichten.
Noch mehr amerikanische Frühstücksklassiker findet ihr übrigens hier: Blaubeer-Pancakes, Frühstücks-Burritos und Pumpkin Spice French Toast mit Ahorn-Bourbon-Sirup.
2 Kommentare
Ihr wieder! Schade nur dass ich mit so einem Frühstück alleine wäre….
27. August 2018 at 19:35Ach, du bist hier jederzeit am Frühstückstisch willkommen. 🙂
28. August 2018 at 18:40