In vier Tagen geht das Jahr zu Ende, und ich frage mich, wann genau Silvester für mich an Bedeutung verloren hat. Waren wir früher noch hoch motiviert, das Jahr möglichst ereignisreich und mit großem Tamtam zu verabschieden, ist heute davon nur noch wenig übrig geblieben. Wenn ich daran denke, wie viel Zeit und Energie wir jedes Mal dafür aufgebracht haben, den Silvesterabend mit einer großen Truppe Freund_innen im Gepäck vorzugsweise in Madrid, València oder Barcelona zu verbringen und um Mitternacht regelmäßig beinahe an den zwölf Trauben zu ersticken, die zusammen mit roter Unterwäsche fest zur spanischen Silvestertradition gehören, wird mir fast ein bisschen schwindelig.
Nach den für uns meist mit langen Autofahrten verbundenen Weihnachtsfeiertagen freuen wir uns heute dagegen auf die verschlafenen Tage danach und wissen ein ruhiges, entspanntes Silvester zu zweit oder in kleiner Runde zu schätzen. An Bedeutung gewonnen hat dagegen das Silvesteressen. Mal kochen wir aufwendig und mehrgängig, mal gibt es eine Tapas– oder Mezzeparty mit vielen kleinen Schälchen und Töpfchen, mal Fingerfood vom Buffet – immer anders, aber immer köstlich!