Wir werden in letzter Zeit häufig gefragt, wie es denn so um unsere Beziehung stehe – also, die zwischen München und uns. Wer uns kennt, weiß, dass wir nicht ganz vorurteilsfrei in den Süden gezogen sind und dort, wo andere mit Heimatgefühlen und Liebesbekundungen für ihre Stadt um sich werfen, doch eher verhalten und augenrollend reagieren. Nach über sechs Jahren in München können wir aber sagen, dass wir mittlerweile ganz gerne hier leben. Zwar gibt es nach wie vor einige Charakteristika, die uns nerven (hallo, fehlende Subkultur; hallo, aufgesetztes Bussibussitum!), aber die vielen Vorzüge, die München bietet, sehen wir inzwischen und nutzen sie auch. Nicht von der Hand zu weisen ist dabei die geografische Lage, die uns nicht nur verhältnismäßig oft mit gutem Wetter verwöhnt, sondern sich auch für Tages- oder Wochenendausflüge als ziemlich ideal erwiesen hat. Schnell ist man mal eben an einem der umliegenden Seen oder in den Bergen. Ländergrenzen werden fast unbemerkt überquert – Frühstück in Italien, kein Problem; Sachertorte in Österreich erst recht nicht! Eigentlich wissen wir das, uneigentlich vergessen wir das gerne mal. Ganz bewusst wird es uns, als wir Anfang Dezember im Zug nach Salzburg sitzen, sich das Handy schon nach kürzester Zeit auf Roaming schaltet und wir nach gerade mal eineinhalb Stunden am Salzburger Bahnhof stehen. Ein Adventswochenende im Salzburg und Großarl steht uns bevor, zu dem das Salzburger Land uns und einige andere Blogger_innen eingeladen hat.
unterwegs
Was bisher geschah: November 2016 – Bloggeburtstag mit Jamie Oliver und amerikanischem Frühstück
November, der Geburtstagsmonat. Nicht unser eigener, aber trotzdem der eines Quasi-Familienmitglieds: Der Blog ist vor gut zwei Wochen heimlich, still und leise fünf Jahre alt geworden und somit im besten Alter, um aufmüpfig zu sein. Wir sind gespannt, was er sich einfallen lässt und harren der Dinge, die da kommen. An dieser Stelle aber vor allem ein riesiges DANKESCHÖN an euch, dass ihr es schon fünf Jahre mit uns aushaltet, hier immer wieder reinklickt, mitlest, kommentiert und nachkocht. Darüber freuen wir uns noch so sehr wie am ersten Tag (okay, blödes Beispiel – damals hat hier vermutlich überhaupt niemand reingeschaut und kommentiert, aber ihr wisst schon wie das gemeint ist)! Genauso freuen wir uns immer noch über das, was sich durch den Blog in den letzten Jahren ergeben hat – Freundschaften, Bekanntschaften, Begegnungen und vieles mehr. Dass so ein kleines Internetding mal so viel Auswirkung auf unser Privatleben haben würde, hätten wir vor fünf Jahren nie gedacht. Wir lassen uns überraschen, was das nächste Jahr für den Blog bereithält und freuen uns, wenn ihr uns weiterhin begleitet.
Kulinarisch durch Elsass & Lothringen #4: Metz – Quiche Lorraine, Moselwein & Quartier impérial
Wie bereits zuvor auf unserer Reise durch den Nordosten Frankreichs, haben wir auch bei Metz zunächst wenig Vorstellung von der Stadt. In den Tiefen meines Gedächtnisses tauchen während der Fahrt von Nancy nach Metz Bilder aus der Nibelungensage auf, nur äußerst dunkel erinnere ich mich an die Pflichtvorlesungen zum Mittelalter und versuche im Kopf Ordnung in die Geschichte des deutschen Kaiserreichs zu bringen – denn irgendwie bin ich sicher, dass das auch mit Metz zusammenhing. Mein Gedächtnis täuscht mich nicht und schon bald wird klar, dass die Stadt noch mehr als Mulhouse, Nancy und Straßburg für die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich steht. Somit findet unsere Reise durch eine Grenzregion, deren wechselhafte Geschichte wir in den Tagen zuvor schon ausführlich erkundet haben, in der Stadt an der Mosel ein passendes Ende.
Kulinarisch durch Elsass & Lothringen #3: Nancy – Bergamotte, Mirabellen & Art nouveau
Wir verlassen Straßburg und das Elsass und machen uns auf in Richtung Westen. Je näher wir Nancy kommen, desto besser wird das Wetter – es scheint, als hätten wir die Regentage endlich hinter uns gelassen. Sonne und Nancy – das passt ohnehin viel besser zusammen. Denn wenn ich Nancy in nur zwei Farben beschreiben müsste, wären es Gold und Weiß. Strahlend blauer Himmel bietet da die beste Leinwand, lässt die pompösen weißen Bauten strahlen und die Sonne in den vielen Goldverzierungen rund um die Place Stanislas glitzern.
Kulinarisch durch Elsass & Lothringen #2: Straßburg – Bredele, Käsekoma & Lichtspektakel
Ich sehe rot. Genauer gesagt einen roten Koffer und einen roten Mantel. Sie wohnen bereits in unserem Hotelzimmer, als wir es beziehen. Wer sie da vergessen hat, ist schnell herausgefunden: Die Dame, die aussieht, als sei sie einem Tarantino-Film entsprungen und gleich zwei Wände unseres Hotelzimmers ziert. Zu verdanken haben wir sie der Fotografin Estelle Hoffert, die eines der 38 Zimmer des Graffalgar Hotels designt hat. Das kleine Hotel im Bahnhofsviertel überrascht uns zudem mit einem großen Zimmer, einfacher, aber moderner Einrichtung und Liebe zu nerdigen Details. Wir fühlen uns sofort wohl und sind fast ein bisschen traurig, dass wir nur eine Nacht hier verbringen werden.
Was bisher geschah: Oktober 2016 – Weinwanderungen, Fleischkoma & baskische Pintxos
Öfter mal was Neues. Nach fast fünf Jahren Feed me up before you go-go (ja, nicht nur wir werden langsam alt, sondern auch der Blog), ist das vielleicht auch höchste Zeit. Rückblickend auf die letzten Wochen, Monate und vielleicht sogar Jahre müssen wir uns eingestehen, dass wir nicht so oft zum Bloggen kommen, wie wir es gerne würden. Berufliche Verpflichtungen, Freizeitstress, Offlineleben und so – ihr kennt das. Das ist ein bisschen schade, denn eigentlich hätten wir genügend Ideen, stolpern über viele schöne Dinge und erleben interessante Begegnungen, über die wir gerne berichten würden, die es dann aber aus Zeitgründen doch nicht auf den Blog schaffen. Deshalb haben wir uns überlegt, in einem monatlichen Rückblick ein paar dieser Sachen zu sammeln und mit euch zu teilen. Das kann ein Restaurant sein, das wir entdeckt haben, neue Kochbuchzugänge, die den Stapel im Wohnzimmer zum Wackeln bringen (im Regal findet sich schon längst kein Platz mehr) und andere lesenswerte Beiträge, spannende Events, Städte oder Länder, die wir besucht haben, oder auch mal ein Rezept-Quickie (wenn es abends mal wieder zu dunkel für ein richtiges Fotoshooting war, uns das Gericht aber dennoch begeistert hat). Mal kurz, mal in etwas ausführlicher Form. Ihr merkt – so ganz wissen wir selbst noch nicht, wohin das alles führen soll. Ob wir das jeden Monat durchhalten? Keine Ahnung! Ob euch das überhaupt interessiert? Das müsst ihr uns sagen! Wir nennen es vorerst mal ein “Experiment” und freuen uns über euer Feedback und eure Anregungen.
Kulinarisch durch Elsass & Lothringen #1: Mulhouse – Street Art, Fleischschnacka und der kleine Prinz
Wir lieben es, wenn uns eine Stadt überrascht. Wenn wir ohne große Erwartungen an einen unbekannten Ort kommen und dann eine schöne Ecke nach der anderen entdecken. Mulhouse, die erste Station unserer spätsommerlichen Rundreise durch das Elsass und Lothringen, ist genau so ein Fall. Fast fünf Stunden Autofahrt liegen hinter uns, als es die Stadt schafft, uns schon bei der Einfahrt in ihren Bann zu ziehen. Wir warten an einer Ampel, blicken nach rechts und stehen genau vor einem riesigen bunten Mural, das die Hauswand neben uns schmückt. Nicht die einzige Spur, die die globale Street-Art-Bewegung in Mulhouse hinterlassen hat, wie wir bald lernen werden. Zum Glück haben wir die perfekte Person gefunden, die uns einen Nachmittag lang in die Geheimnisse ihrer Stadt einführt. Martine ist nicht einfach eine Stadtführerin, sondern eine Greeterin. Dahinter verbirgt sich eine Gruppe von Einwohner_innen, die in ihrer Freizeit Tourist_innen durch ihr ganz persönliches Mulhouse führen. Jede/r setzt eigene Schwerpunkte – dabei geht es nicht darum, einen Komplettüberblick über die Stadt zu vermitteln, sondern vielmehr um die verborgenen Ecken, die geheimen Orte in der Stadt, die vielleicht nicht jede/r Besucher_in gleich auf dem Schirm hat. Eine tolle Idee und der ideale Einstieg für jeden Besuch!
Ein Wochenende im Zillertal: Wohlfühlen im Posthotel, Wandern in Klein Tibet
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Lang geplante Wander- und Wellnesswochenenden starten bei uns für gewöhnlich mit Regen. Das kennen wir schon und trotzdem nervt es, dass Regen und Wolken die Sicht auf die Tiroler Berge vernebeln, als wir in Richtung Süden aufbrechen. Glücklicherweise haben wir es nicht weit – gerade einmal gute 1,5 Stunden brauchen wir von München mit dem Auto zu unserem Ziel in Österreich: DasPosthotel in Zell am Ziller, im schönen Zillertal. (Das waren ganz schön viele Z in einem Satz.) Doch der Regen kann unserer Stimmung nichts anhaben, denn es lockt die Gewissheit, dass wir spätestens am Nachmittag in Bademänteln und -schlappen durch den Spa-Bereich des Hotels schlurfen werden.