Ende Mai durften wir unseren ersten Kochkurs besuchen. Wir hatten schon öfter mal darüber nachgedacht, an einem Kurs teilzunehmen, und als sich nun eine ganz besondere Gelegenheit ankündigte, freuten wir uns schon Tage vorher wie kleine Kinder darauf. Ein Spargelkochkurs bei Sternekoch Bernd Werner sollte es sein, dazu noch in der Siemens cookingLounge hoch oben in der Allianz Arena. Ja, ihr habt richtig gelesen, wir durften in der Allianz Arena kochen. Auch für ausgewiesene nicht-Fußball-Fans wie uns war das schon etwas ganz Besonderes – so einen Ausblick hat man beim Kochen nicht unbedingt alle Tage.
Dementsprechend waren wir nach unserer Ankunft in der riesigen Lounge (die traurigerweise größer ist als unsere gesamte Wohnung …) auch erst einmal ausgiebig damit beschäftigt, die Kinnladen nach unten klappen zu lassen, Fotos zu schießen und selbige sofort über Twitter zu verbreiten. Read more
Seit gestern dringen plötzlich neben Rasenmähergeräuschen auch Grilldüfte durch die weit geöffneten Fenster in unsere Wohnung. Das ist zum einen schön, da die dazugehörigen sommerlichen Temperaturen mehr als überfällig waren, zum anderen aber stimmt uns das auch ein klein wenig traurig, da wir so jedes Mal aufs Neue vor Augen bzw. unter die Nase gehalten bekommen, dass wir weder einen Rasen besitzen, der gemäht werden könnte, noch einen Garten, der zu ausschweifenden Grillabenden einladen würde. Immerhin dürfen wir einen Balkon unser Eigen nennen, und darauf gegrillt haben wir auch schon. Einmal. Mit jeder Menge Rauch und einer Wohnung, die (gefühlt) auch noch zwei Wochen später danach gerochen hat. Eine Wiederholung ist so bald also nicht in Aussicht.
Das heißt aber noch lange nicht, dass wir uns deswegen jeglichem Grillgut entsagen. Die (vegetarischen) Würstchen und Gemüsespieße fühlen sich auch in unserer Grillpfanne ganz wohl, und zum draußen Essen eignet sich unser Balkon dann doch allemal. Fast noch toller als das, was auf dem Grill landet, finde ich ja meistens die Speisen drumherum. Leckere Dips, selbst gebackenes Brot und vor allem frische Salate. Einer, der sich für laue (Grill-)Sommernächte geradezu aufdrängt, ist diese deutsch-italienische Variante eines Kartoffelsalats. Dafür werden große Mengen Gemüse mit viel Öl und frischen Kräutern im Ofen geschmort, bevor es dann in der Schüssel zum Showdown mit Vanilletomaten und Kartoffelstückchen kommt.
Antipasti-Kartoffelsalat mit Vanilletomaten (Rezept für 3 bis 4 Personen):
1 kg Kartoffeln
250 g Minipaprika
1 kleine Zucchini
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Ein paar Zweige frischen Rosmarin
250 g Kirschtomaten
5-8 EL Ingwer-Zitronen-Olivenöl
1 TL brauner Zucker
etwas frisches Vanillemark
1 Handvoll Basilikum
2 Handvoll Rucola
½ Kugel Mozzarella
5-7 EL Joghurt
3-4 EL Balsamico-Feigen-Condiment (oder eine andere gute Balsamico-Creme)
Meersalz, Pfeffer
1. Die Kartoffeln waschen und in leicht gesalzenem Wasser gar kochen. Abgießen, unter kalten Wasser abschrecken und ausdampfen lassen. Schälen und in Scheiben schneiden. Natürlich kann man auch kleine Frühkartoffeln verwenden. In diesem Fall die Knollen einfach vor dem Garen halbieren und mit der Schale verwenden.
2. Den Ofen auf 220°C vorheizen. Paprika waschen, entkernen und in große Stücke schneiden. Zwiebel schälen und in halbe Ringe schneiden. Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Zucchini waschen und ebenfalls in Scheiben schneiden. Das Gemüse in eine Auflaufform geben, mit Salz, Pfeffer und einer Prise braunem Zucker würzen und mit 4-5 EL Ingwer-Zitronen-Olivenöl beträufeln. Alles mit ein paar Zweigen frischen Rosmarin vermischen und für ca. 40 Min. in den Ofen stellen.
3. Die Tomaten waschen und halbieren. Mit der Schnittfläche nach oben in eine Auflaufform legen, mit etwas Salz, Pfeffer und braunem Zucker bestreuen. Etwas Vanille darüber geben und mit dem restlichen Ingwer-Zitronen-Olivenöl beträufeln. Im Ofen ca. 30 Min. bei 220°C schmoren lassen.
4. Wenn man die Tomaten aus dem Ofen geholt hat, den Grill des Backofens anstellen und das Gemüse noch einmal direkt unter den Grill stellen. Solange im Ofen lassen, bis das Gemüse leicht angeröstet ist und ein paar leckere Röstaromen entstanden sind.
5. Den Basilikum waschen, trocken schütteln und grob hacken. Den Rucola waschen und trocknen, den Mozarella fein würfeln. Für das Dressing den Joghurt mit dem Balsamico-Condiment, Salz und Pfeffer verrühren. In einer großen Schüssel oder auf einer großen Platte die Kartoffeln mit Gemüse, Käse, Rucola, Basilikum und Dressing vermischen, nochmals abschmecken und 15 Min. ziehen lassen.
Na, habt ihr jetzt auch mehr Lust auf die Beilage als auf (Soja-)Steak & Co. bekommen? Ach was, macht am besten gleich eine riesige Schüssel davon und lasst das Grillgut einfach weg. Als schnöde Beilage ist dieser sommerliche Kartoffelsalat ohnehin fast zu schade.
Gibt es eigentlich Menschen, die mit italienischem Essen nichts anfangen können? Ich kenne ja, ehrlich gesagt, niemanden und könnte es auch nur schwer nachvollziehen. Beim Geruch von knuspriger Pizza oder frischer Pasta laufen meine Speicheldrüsen zur Hochform auf, da hält mich nichts mehr. Umso erstaunlicher, dass in unserer Kochbuchsammlung nur wenig zur Küche jenseits der Alpen zu finden ist. Ich befürchte fast, dass wir mehr Bücher zur amerikanischen und vor allem zur spanischen, als zur italienischen Küche besitzen. Dementsprechend erfreut waren wir natürlich, dass uns der Callwey Verlag eine seiner gewichtigsten Neuerscheinungen zur Verfügung gestellt hat, um diesem Notstand Abhilfe zu verschaffen: Maddalena Caruso, Köchin aus Norditalien, hat eine Liebeserklärung an die italienische Kulinarik in Buchform gepackt und unter dem Titel “Amore: Meine Liebe zur italienischen Küche” herausgebracht.
Auf knapp über 200 Seiten animieren mehr als 100 Rezepte zum sofortigen Nachkochen und unzählige, unglaublich ansprechende Fotos bieten eine Fülle an Inspiration. Die regelrecht bombastischen Bilder des italienischen Fotografen Stefano Scatà lösen beim Durchblättern eine wahre Farbexplosion aus; überall springen einem neben toll inszenierten Speisen reich gedeckte Tische, üppige Blumengestecke, antike Möbel und schöne Menschen ins Auge. Das Buch lädt ein zu zahlreichen Feiern mit der italienischen Großfamilie, deren kulinarische Völlereien in den Gärten, Hinterhöfen und Wohnungen Italiens stattfinden. Dazu passt auch, dass alle Rezepte auf 6 Personen ausgerichtet sind – großfamilientauglich also.
Impressionen aus “Amore”: Thunfischtatar mit Apfel-Wasabi und Rosenjulienne vs. Feigentarte mit Ricotta, Mandeln und Honig
Thematisch unterteilt ist “Amore” in die vier Jahreszeiten. Jedem Kapitel steht eine kurze Einführung voran, in der die Autorin erklärt, was Kochen für sie in den jeweiligen Monaten bedeutet. Toll sind die immer mal wieder eingestreuten Unterkapitel, die sich vor allem einzelnen Zutaten widmen. So finden sich z.B. ganz klassisch einige Seiten zum Spargel, aber auch ungewöhnlichere Zutaten kommen in den Genuss einer näheren Betrachtung. Habt ihr schon einmal mit Rosenblättern gekocht oder Radicchio für etwas anderes als Salat verwendet? Wir ganz offen gestanden nicht, und so sind diese von einer kurzen Warenkunde eingeleiteten Kapitel eine wahre Fundgrube. Rezepte und Bilder zur Radicchiocremesuppe, zum Radicchio-Käse-Honig-Soufflé oder zur Rosen-Crème-brûlée machen auf jeden Fall große Lust aufs Nachkochen! Etwas dürftig ausgefallen ist leider der Rezeptindex. Auch hier sind die Gerichte nach Jahreszeiten geordnet und nach entsprechenden Rezepttiteln benannt. Wer also mal schnell nach einzelnen Komponenten recherchieren möchte oder nicht mehr genau auf dem Schirm hat, in welcher Jahreszeit ein bestimmtes Rezept zu finden war, muss also erst umständlich die ganze Liste durchforsten.
Schon mal für den Sommer vormerken (wenn er denn mal kommen sollte): Wassermelonensorbet
Die Rezepte an sich sind verständlich geschrieben, auch KochanfängerInnen sollten gut mit den Anweisungen klarkommen. Selbst ausprobiert haben wir bisher zwei Gerichte: Tagliatelle mit Spargel, Mandeln und Minze sowie Trauben-Tartelettes mit Ziegenkäse und Lauch. Beides hat wunderbar funktioniert und großartig geschmeckt. Bei den Nudeln war die Kombination aus Spargel und Minze ein klarer Gewinner, mit der Menge der Mandeln muss man etwas aufpassen. Dafür darf das Olivenöl ruhig etwas großzügiger dosiert werden, sonst ist das, was auf dem Teller landet, doch etwas trocken. Ein paar zusätzliche Spritzer Zitronensaft verleihen dem Gericht etwas mehr Frische. Das Rezept haben wir daher etwas angepasst.
Tagliatelle mit Spargel, Mandeln und Minze (für 4 Personen):
500 g grüner Spargel
50 g Mandeln
20 Minzblätter
2 + 4 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe
1-2 EL Zitronensaft
3 EL frisch geriebener Parmesan
Salz, Pfeffer
500 g Tagliatelle
1. Den Spargel waschen und in der unteren Hälfte schälen, das holzige Ende abschneiden. In 5 cm lange Stücke schneiden. In einem Topf reichlich Salzwasser mit 1 TL Zucker zum Kochen bringen und den Spargel darin etwa 7-8 Min. garen. Herausnehmen und gründlich abtropfen lassen. Vom Spargelwasser eine Schöpfkelle abnehmen und zur Seite stellen.
2. In der Zwischenzeit die Mandeln in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anrösten, bis sie zu duften beginnen und anschließend mit einem Messer grob hacken. Den Knoblauch schälen und fein hacken. Die Minze waschen, abschütteln und in Streifen schneiden.
3. Dann in einer Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen und den Spargel etwa 3 Min. von allen Seiten anbraten. Aufpassen, dass die Spargelspitzen nicht brechen. Nach der Hälfte der Zeit den gehackten Knoblauch dazugeben. Die Pfanne dann vom Herd nehmen, Mandeln und Minze untermischen und etwas vom Spargelwasser dazugeben. Alles mit Salz und Pfeffer würzen.
4. Die Nudeln mit dem Gemüse vermischen, eventuell noch etwas Spargelwasser darüber geben und auf 4 Teller verteilen. Mit dem restlichen Olivenöl und dem Zitronensaft betreufeln, mit dem Käse bestreuen und sofort servieren.
Bevor die Spargelzeit schon bald wieder zu Ende geht, solltet ihr also schnell noch die Gelegenheit ergreifen und diese tolle Kombination aus Spargel und Minze ausprobieren. Es lohnt sich! Ebenso lohnt sich auf jeden Fall der Kauf dieses Buchs, und zwar nicht nur für Italienliebhaber!
Fazit
Ein unglaublich schönes Buch, das durch abwechslungsreiche und moderne Rezepte besticht und die LeserInnen dank der opulenten Bildfülle sofort auf die Gartenfeier einer italienischen Großfamilie versetzt. Wir sind verliebt! 5 von 5 Minzblättern.
Der Mai ist im Mutterland des Burgers traditionell der National Burger Month. Das darf an diesem Blog natürlich nicht unbemerkt vorübergehen, und so gibt es zum hoffentlich bald kommenden Beginn der Grillsaison ein neues Rezept für das beste Fast Food der Welt. Inspiration kam diesmal von einer TV-Show, die seit einiger Zeit in den USA auf dem Travel Channel läuft. In “Burger Land” reist Hamburgerexperte (hallo Traumjob!) George Motz kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten, immer auf der Suche nach den besten Burgern des Landes. Die dritte Folge führte ihn nach New Orleans, wo er neben französisch angehauchten Burgern auch dem Mushroom Burger im “Port of Call” begegnete. Die Leute standen Schlange vor der Tür und auch ich habe auf dem Sofa zu sabbern begonnen. Wirklich, ich musste mich beherrschen, nicht sofort einen Flug in die Südstaaten zu buchen. Die Kombination aus geschmorten Pilzen und frisch geriebenem Cheddar war so verlockend, dass klar war: das muss nachgekocht werden!
Unsere Version hat mit den der spanischen Küche entlehnten Knoblauch-Sherry-Pilzen und einer Knoblauchmayonnaise einen mediterranen Dreh erhalten, und eine vegetarische Option gab es natürlich auch. Wobei “Option” diesem Gemüseburgermonster eigentlich nicht gerecht wird, denn laut Frau Wu war es der beste selbst gemachte Burger ever. Das lag mit Sicherheit auch an den Hamburgerbrötchen, für die ich endlich ein gutes Rezept gefunden habe. Nicht zu aufwendig, fein im Geschmack, luftig, aber doch fest genug, um die Füllung zu halten – die wird es bei uns bestimmt noch öfter geben. Ihr merkt schon, wir sprechen hier definitiv von Burgern, die eines Festmonats würdig sind, und allein der Gedanke daran lässt den Speichel schon wieder laufen. Also, heizt den Grill oder die Pfanne an, lasst die Küchenmaschine rotieren und kocht bzw. bratet euch glücklich!
Veggie vs. meat
(Vegetarische) Burger mit Sherry-Pilzen, Cheddar und Rucola (für je 2 vegetarische und fleischige Hamburger):
Hamburger-Buns nach dem Rezept von Bonjour Alsace
Die Buns nach dem Rezept von Bonjour Alsace zubereiten, aber nur vier Brötchen aus dem Teig formen.
Gegrillte Paprika
1 rote Paprika
3-4 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Die Paprika schälen, vierteln, von den Kernen befreien und die Viertel noch einmal halbieren. Zusammen mit 3-4 EL Olivenöl in eine kleine Auflaufform setzen, mit Salz und Pfeffer bestreuen und bei 220°C für 30-40 Min. in den Backofen schieben. Zwischendurch mal wenden. Aus dem Ofen holen, wenn sie schön weich sind und die Schale leicht schwarz geworden ist.
Knoblauchmayonnaise
100 ml neutrales Pflanzenöl
50 ml kalte Milch
1 TL Zitronensaft
½ Knoblauchzehe
1-2 TL süßer Senf
Salz, Pfeffer
1. Die Milch zusammen mit dem Zitronensaft und etwas Pfeffer in ein hohes Rührgefäß geben. Die Zutaten mit einem Stabmixer verrühren. Weiterrühren und das Öl in einem dünnen Strahl dazugeben, währenddessen den Mixer leicht schräg halten. Normalerweise sollte sich jetzt schon eine feste Mayonnaise bilden, wenn das nicht der Fall ist, einfach weiterrühren, es kann manchmal auch etwas länger dauern.
2. Wenn die Masse die gewünschte Konsistenz erreicht hat, die Knoblauchzehe hacken und kurz untermixen. Den süßen Senf unterrühren und mit Salz abschmecken.
Sherry-Knoblauch-Pilze
300 g Pilze (z.B. braune Champignons)
3 Knoblauchzehen
5 EL Sherry
2 EL Zitronensaft
4 EL Olivenöl
Die Pilze in Scheiben schneiden und den Knoblauch fein würfeln. In einem kleinen Topf das Öl erhitzen und die Pilze unter ständigem Rühren anbraten, bis sie leicht angebräunt sind. Den Knoblauch dazugeben, kurz mitbraten und mit Sherry und Zitronensaft ablöschen. Bei niedriger Hitze 3-5 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Panierte Auberginen
½ dicke Aubergine
Salz
Mehl
1 Ei
Paniermehl
Olivenöl
1. Die halbe Aubergine in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und mit Salz bestreuen. Warten bis Wasser austritt und das dann mit einem Küchentuch abtupfen.
2. Drei tiefe Teller zum Panieren bereitstellen. In den ersten Teller etwas Mehl geben, in den zweiten ein verquirltes Ei und in den dritten Semmelbrösel. Die Auberginenscheiben der Reihe nach von beiden Seiten durch die drei Teller ziehen und zur Seite stellen.
3. In einer Pfanne reichlich Olivenöl erhitzen – es sollte den Boden mind. 0,5 Zentimeter bedecken – und die Auberginenscheiben von jeder Seite goldbraun ausbacken.
Ihr merkt schon, Fast Food ist das nicht gerade, man muss schon etwas Zeit einplanen, wenn man in den Genuss dieser köstlichen Burger kommen will. Die Brötchen kann man aber auch gut schon mittags backen und dann bis zum Abend stehen lassen, und auch die gegrillte Paprika und die Mayonnaise lassen sich gut vorbereiten. Wenn es ans Eingemachte geht, sollten Brötchen, Mayonnaise, Pilze und Paprika schon fertig bereitstehen. Die Auberginen sollten paniert sein und der Cheddar gerieben. Dann kann es losgehen:
1. Tomaten waschen, den Strunk entfernen und in dünne Scheiben schneiden. Rucola waschen und trocken schleudern. Zur Seite stellen.
2. Die Brötchen aufschneiden und entweder im Ofen oder auf dem Grill kurz anrösten. Beide Brötchenhälften mit der Mayonnaise und ggf. etwas Ketchup bestreichen, auf die obere Hälfte Tomatenscheiben und Rucola legen.
3. Das Rindfleisch mit der Hand oder einer Hamburgerpresse in zwei Patties formen und von beiden Seiten leicht salzen und pfeffern. In einer Pfanne oder auf dem Grill von beiden Seiten anbraten. Das Fleisch nicht ganz durchbraten – die Mitte sollte noch rosa sein. Eine ausführlichere Anleitung findet ihr hier.
4. Für die vegetarischen Burger in einer zweiten Pfanne die Auberginenscheiben wie oben beschrieben ausbacken. Die Pilze noch einmal heiß werden lassen.
5. Zum Anrichten die Rindfleischpatties bzw. für den vegetarischen Burger die Auberginenscheiben und die Paprika auf die untere Brötchenhälfte legen, eine Handvoll Cheddar darauf verteilen und einen großen Löffel Pilze auf den geriebenen Käse setzen. Am besten kurz andrücken, damit der Käse zu schmelzen beginnt. Die obere Brötchenhälfte mit den Tomaten und dem Rucola auflegen und sofort reinbeißen.
Wer will, kann natürlich die beiden Versionen auch kombinieren, also Paprika und/oder Auberginen zum Rindfleischburger hinzufügen. Vorausgesetzt, man bekommt das Monster dann noch in den Mund …
Mit unserem ersten Bärlauchrezept in diesem Jahr sind wir ja fast schon etwas spät dran, alle anderen Blogs scheinen schon längst vom Bärlauch- in den Spargelmodus gewechselt zu sein, aber diesen leckeren Aufstrich können wir euch einfach nicht vorenthalten. Bärlauch ist in den letzten Jahren zu einer Trendzutat geworden, inzwischen erhält man die nach Knoblauch duftenden Blätter sogar problemlos bei jedem großen Discounter. Glücklicherweise konnte ich Anfang Mai, als ich gerade auf Heimaturlaub war, in den hessischen Wäldern selbst auf die Jagd gehen. Meine Mutter hat offensichtlich die Gabe, die besten Bärlauchfelder aufzuspüren (bzw. zu erschnüffeln) und so fuhr ich mit einer vollgepackten Tüte Kräutern – eigentlich mehr als wir überhaupt verarbeiten konnten – nach München zurück. Dementsprechend oft gab es die letzten Tage Nudeln mit Bärlauch, Spargel mit Bärlauch, Bärlauchpesto und eben diesen leckeren Aufstrich (die geplante Bärlauchbutter muss nun wohl doch bis zum nächsten Jahr warten).
Da sich die schwefelhaltigen Stoffe im Bärlauch unter Hitzeeinwirkung verändern, verliert die Pflanze einen Teil ihres charakteristischen Geschmacks, wenn man sie nicht kalt verarbeitet. Pesto und Aufstriche sind also prädestiniert für die Verarbeitung der grünen Blätter. Ehrlich gesagt wäre ein bisschen weniger Geschmack aber gar nicht so schlimm gewesen, denn nach dem Genuss von nur einer Scheibe Brot mit Bärlauchaufstrich verwandelt sich der Atem in eine fiese Bärlauchfahne. Also vielleicht besser nicht zum Frühstück essen oder danach noch einmal sehr gründlich die Zähne putzen. Ach, aber eigentlich ist der etwas unschöne Nebeneffekt auch völlig egal, denn der Aufstrich ist einfach sooo lecker!
Bärlauch-Kartoffel-Aufstrich (für ca. 15 Scheiben Brot):
200 g mehligkochende Kartoffeln
50 g Walnusskerne
1 Bund Bärlauch (etwa 100 g)
1 EL Apfelessig
3 EL Leinöl (oder ein anderes nussiges Öl)
Salz, Pfeffer
1. Die Kartoffeln in Salzwasser garen, abschrecken und ausdampfen lassen. Die Kartoffeln schälen und durch eine Kartoffelpresse in eine Schüssel pressen oder mit dem Kartoffelstampfer zerdrücken.
2. Die Walnusskerne in einer Pfanne anrösten. Den Bärlauch waschen und trocken schütteln oder schleudern. Den Bärlauch und die Walnüsse im Blitzhacker grob zerkleinern oder hacken. Mit Essig, Öl, Salz und Pfeffer verrühren und mit den Kartoffeln vermischen.
3. Ggf. nochmals mit Salz, Pfeffer und Öl abschmecken. Einen großen Löffel auf einer Scheibe frischem Brot verteilen und ganz schnell reinbeißen.
Der Aufstrich hält sich gut verschlossen einige Tage im Kühlschrank. Und zusammen mit einer Schicht (Ziegen-)Frischkäse auf dem Brot schmeckt er auch ganz wunderbar.
Wer uns bei Twitter und Facebook folgt, kann sich vielleicht noch erinnern, dass wir im März ein Wochenende lang erst panische und dann vollkommen erschöpfte Nachrichten über ein Kochevent rausgeschickt haben. Seitdem sind einige Wochen vergangen, in denen wir genügend Zeit hatten, uns wieder vollständig zu regenerieren – sowohl physisch als auch psychisch. Jetzt können wir euch also ein wenig von dem Moment berichten, als wir kurzfristig den Verstand verloren und uns bereit erklärten, ein kulinarisches Event für 60 Leute zu schmeißen.
Hintergrund war, dass der Olivenölhändler unseres Vertrauens – Salih, der Geschäftsführer von Oliviers & Co. in München – die Idee hatte, mit uns gemeinsam einen kulinarischen Abend für seine Stammkundschaft zu organisieren. Es hat ihn einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, aber am Ende hatten wir Lust darauf, die Herausforderung, für 40 Personen in der Münchner Schrannenhalle zu kochen, anzunehmen. Schnell einigten wir uns auf ein Menü bestehend aus sechs kalten Vorspeisen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir uns nicht sicher gewesen, ob die Sache auch wirklich ein Erfolg werden würde und tatsächlich irgendjemand willig wäre, für die Kochkünste zweier Amateure Geld zu bezahlen. Aber da lagen wir wohl ganz schön daneben. Zwei Tage nach Versand der Einladungen füllte sich bereits die Warteliste und kurz nachdem wir uns bereit erklärt hatten, doch noch 20 Leute zusätzlich anzunehmen, war der Abend endgültig ausgebucht. In dem Moment kamen uns dann ernsthafte Zweifel, ob wir uns mit der Sache nicht etwas übernommen hatten (im Rückblick: ein klares Ja!).
Es folgten zwei Tage voller Großeinkaufserfahrungen, stundenlangem Probekochen und Vorbereiten in der eigenen (viel zu kleinen) Küche, ein bis zur Erschöpfung getriebener Standmixer (R.I.P.), 5 kg geschnippelte Pfirsiche, 50 gekochte Eier, 65 zu befüllende Nachtischgläschen und noch zig weitere kleine Arbeitsschritte.
Um es vorweg zu nehmen: Es war ein unglaublich anstrengender Abend, wir fielen nachts um 3 Uhr fix und alle ins Bett und blieben darin auch die nächsten beiden Tage liegen, denn jede Bewegung schmerzte. Ich glaube, wir hatten beide seit sehr langer Zeit nicht mehr einen solchen Muskelkater. Aber: Es war auch ein unglaublich spannender Abend, der viel Spaß gemacht hat und uns vor allem jede Menge neuer Erfahrungen beschert hat! Im Nachhinein betrachtet war alles auch gar nicht so schlimm, wie es sich bis hierhin vielleicht anhören mag. Wir erhielten sehr viel positives Feedback, alle sind satt nach Hause gekugelt und fürs erste Mal haben wir uns eigentlich ganz gut geschlagen. Trotzdem sind wir uns einig, dass wir einen Abend in dieser Größenordnung so schnell nicht wieder veranstalten werden – das überlassen wir dann doch lieber den Profis. Da wir aber nach diesem Wahnsinnsabend um einiges an Erfahrung reicher sind, möchten wir diese natürlich mit euch teilen – für den Fall, dass ihr auch mal in die Verlegenheit kommt, für mehr als 20 Personen kochen zu müssen (was wir euch wirklich nur in Ausnahmefällen wünschen).
1) Egal, was serviert werden soll, kocht es zu Hause mindestens zweimal zur Probe und richtet es an – auch wenn ihr das Rezept eigentlich im Schlaf kennt. Macht unbedingt noch einen Testlauf, bevor es ans Eingemachte geht. Und dann nehmt euch trotzdem ein ausführliches Rezept mit.
2) Neben dem geschmacklichen Feintuning sollte das Testkochen dazu dienen, die Mengen bis aufs letzte Gramm auszurechnen. Legt die Portionsgrößen fest, wiegt sie ab und errechnet dann aus den verwendeten Zutaten die benötige Menge für 30, 40 oder 100 Personen. Kein Schätzen, kein, “das müsste schon passen”, sondern mit Waage und Taschenrechner oder Exceltabellen arbeiten. Das erspart euch peinliche Momente, wie den, dass das Hummus plötzlich nur für 55 statt 60 Teller reicht. (Oops …)
3) Das Auge isst mit, und glaubt uns, am großen Abend sorgt es für unnötige Hektik und einige Beinahe-Nervenzusammenbrüche, wenn man hier erstmals testet, wie das Essen nun genau auf dem Teller landen soll. Hängt natürlich eng mit Punkt 1 + 2 zusammen und sollte deswegen vorher ausführlich getestet werden. Dann am besten Fotos machen, die am Abend den HelferInnen als Anleitung dienen können. Angenehmer Nebeneffekt: Man weiß, dass man z.B. deutlich weniger Avocado benötigt als gedacht und ist nicht gezwungen, 1,5 kg überzählige (schon geschälte und geschnittene) Früchte zu Guacamole verarbeiten zu müssen …
4) Testet auch, wie lange das Anrichten dauert und bezieht das in die Planung des Abends mit ein. Wir haben selbst zu viert definitiv zu lange gebraucht. Auch hier hilft eine genaue Planung, dann lässt es sich auch einfacher delegieren.
5) Sorgt dafür, dass genügend Platz zum Anrichten vorhanden ist. Ihr glaubt gar nicht, wie viel Platz 60 große Teller brauchen!
6) Sorgt dafür, dass ihr genügend Geschirr und Besteck für alle (!) Gänge habt. (Der Nachtisch schmeckt aber natürlich auch mit Plastiklöffeln vorzüglich (räusper).)
7) Plant für den Tag der Veranstaltung zu viel Zeit ein. Wenn ihr am Ende noch Zeit habt, um eine Stunde zur Ruhe zu kommen oder euch mit einem Glas Wein zu betäuben: umso besser. Wir sind aus der Vorbereitungsküche ohne Unterbrechung zum Anrichten des ersten Gangs gerannt, was unserem Nervenkostüm nicht gerade gut getan hat. Um dafür zu sorgen, dass man genügend Zeit hat, können wir euch nur raten, so viel wie möglich am Tag vorher zu erledigen. So könnt ihr auch sichergehen, dass ihr genügend Zeit habt, alles noch mal mit euren HelferInnen durchzugehen. Die können viel effektiver arbeiten, wenn ihr ihnen vorher erzählt, was wann zu tun ist.
8) Vergesst nicht, direkt vor dem Anrichten noch einmal abzuschmecken. So verhindert ihr, dass euer Kartoffelsalat zu fad auf den Tellern landet.
9) Kauft im Großhandel ein. Zumindest hier haben wir alles richtig gemacht. Im Gastrogroßhandel Hamberger haben wir einen Vormittag lang mit offenen Mündern den Einkaufswagen vollgepackt. Viel besser als Metro, aber leider ist es wohl nicht so einfach, dort Zugang zu bekommen. Die Glücklichen, die es schaffen, erwarten dafür 5kg-Gläser Nutella und kistenweise Limetten für einen Spottpreis.
10) Wenn ihr Verantwortung abgebt, kontrolliert trotzdem noch einmal nach. Als Köchinnen und Köche fällt vieles, was schief läuft, auch auf euch zurück.
Unser Fazit? Unser Respekt gegenüber KöchInnen ist massiv gestiegen, wir sind wirklich ganz froh, dass wir zur Hauptsache nur für uns kochen. Daher haben wir auch alle netten Anfragen, ob wir nicht ins Catering-Business einsteigen wollten (“Ich habe da eine Geburtstagsfeier im Sommer…”), höflich, aber bestimmt abgelehnt. Spannend war es trotzdem und wir möchten uns deswegen auch noch einmal bei Salih bedanken, dass er uns zu dieser Aktion ermutigt hat. Nicht zu vergessen natürlich die fleißigen HelferInnen, die es mit unserem chaotischen Abendprogramm aufgenommen haben und spontan eingesprungen sind, wenn es irgendwo brannte.
Wow, wir sind geplättet! Geplättet von eurer regen Teilnahme an unserer “Home Made. Sommer”-Verlosung. Vielen Dank, dass ihr so fleißig kommentiert, Einblicke in euren Bücherschrank gewährt und so viele Lesetipps hinterlassen habt! Für alle, die kein Exemplar gewonnen haben, gibt es ein kleines, aber ungeheuer leckeres Trostpflaster, das natürlich auch aus Yvette van Bovens neuem Buch stammt: das Rezept für einen schnellen Fenchel-Sellerie-Salat mit Datteln und Walnüssen. Read more
Das 21. Jahrhundert schreitet voran und mit ihm die (gefühlte) Beschleunigung des Alltags, die Trennung von öffentlicher, Privat- und Arbeitssphäre erodiert und bei gleichzeitiger globaler Vernetzung kommt es zur Rückbesinnung auf lokale und regionale Traditionen und Netzwerke. So ist es kein Wunder, dass immer mehr Angebote aus dem Boden schießen, die auf diese Umstände reagieren oder ein Produkt dieser Veränderungen sind. Vielfach nehmen sie dem Menschen bisher selbstverständlich scheinende Aufgaben wie Einkaufen oder Kochen ab. Foodboxen gehören dabei zu den neuen heißen Dingen, die uns – selbstverständlich bei gleichzeitiger Nachhaltigkeit – den Alltag erleichtern sollen. Insbesondere denen von uns, die entweder keine Zeit zum Kochen und Einkaufen haben oder die es vielleicht gar nicht erst gelernt haben. Ich gebe zu, dass ich solchen Angeboten bisher zwar neugierig, aber auch recht skeptisch gegenüberstand. So passte es perfekt, dass ich ein Event in München besuchen durfte, bei dem eines jener neuen Start-ups sein Konzept vorstellen sollte. Kochzauber heißt die Firma, die seit gut einem Jahr ihre Boxen verschickt und deren Angebot seit Beginn des Jahres auch deutschlandweit verfügbar ist. So ging es letzten Donnerstag direkt vom Büro aus ins Bild und Raum im Westend, wo bereits eine liebevoll hergerichtete Küche auf mich und die anderen Gäste (neben JournalistInnen waren auch weitere Foodblogs wie Bushcooks Kitchen, Dinner um 8, Le Gourmand und Alice im kulinarischen Wunderland vertreten) wartete.
Tolles Detail: Als Tischkarten dienten kleine Tüten mit Nudeln, Bohnen oder Linsen
Zur Begrüßung gab es erst einmal ein kühles Berliner Bier, auf den Tischen standen Nüsse (von Bitebox) und Schokolade (von Schokostück) zum Knabbern bereit und nach und nach trafen auch die anderen Gäste ein. Unterdessen konnte man sich ungezwungen mit dem aus Berlin angereisten Kochzauberteam unterhalten, unter anderem mit Geschäftsführerin Wencke und Koch Max, der auch eine Hälfte des Rezeptentwicklungsteams ist. Es war wirklich spannend, mal einen Einblick in ein junges Unternehmen zu bekommen, zu hören wie die Rezepte entstehen, mit welchem Aufwand sie getestet werden (immerhin 10 Stück pro Woche) und vor allem mit welchem Enthusiasmus die MitarbeiterInnen hinter ihrer Idee stehen. Da war echte Begeisterung für gute Lebensmittel und fürs Kochen zu spüren. Gut gefallen hat mir zum Beispiel auch die hohe Flexibilität und Bandbreite des Konzepts. Für Familien mit Kindern gibt es andere Gerichte als für experimentierfreudige Paare, und wer nur alle vier Wochen eine Box bekommen möchte, muss das einfach nur sagen. Glutenfrei? Vegetarisch? Alles kein Problem.
Kochzauber-Geschäftsführerin Wencke Harder bei der Begrüßung und fleißige Hände beim Rhabarber schnippeln
Natürlich waren wir nicht nur zum Quatschen und Trinken (unter anderem gab es auch noch unglaublich leckere Zitronenlimo!) eingeladen, sondern sollten auch testen, wie sich die Rezepte aus der Foodbox umsetzen lassen und schmecken. Um das möglichst objektiv beurteilen zu können, sollten wir – aufgeteilt in drei Gruppen – selber nach den Originalrezepten kochen. So machte ich mich also zusammen mit den anderen Herren an den Nachtisch. Rhabarber-Crumble mit Vanillesoße stand auf der Speisekarte und unter etwas chaotischen Umständen wurde im Folgenden die Soße angerührt, viel Obst geschält und eine große Schüssel Teig geknetet. Dazu gab es einen regen Austausch übers Kochen und die eigene Verbindung zum Essen sowie große Mengen Weißwein. Währenddessen wurde an den anderen Stationen Couscous angesetzt, Salat gewaschen, Salsiccia aus der Schale gepult und Fleisch gebraten. Immer unter der Aufsicht von Koch Max, der zwischendurch noch Zeit fand, von seiner Ausbildung in Deutschland und seinen Zwischenstationen in australischen Küchen zu erzählen. Ganz schön beeindruckend, was der gerade mal 25-Jährige da zu berichten wusste, und das Kochzauberteam hat sich da wirklich einen idealen Partner ins Boot geholt.
Für die Vorspeise (Couscous mit getrockneten Aprikosen, gebratener Salsiccia und Paprika-Sauerrahm) hatten sich die Münchener Foodbloggerinnen verantwortlich gezeigt und herausgekommen ist ein tolles Gericht. Die Mischung aus salzig und süß, kombiniert mit der Frische des Sauerrahms hat super geschmeckt (und nicht nur, weil ich inzwischen ordentlich Hunger hatte) – ich überlege schon, wie ich daraus eine vegetarische Variante entwickeln könnte, damit auch Frau Wu in den Genuss kommen kann. Ich musste mich auf jeden Fall sehr zurückhalten, sonst hätte ich mich schon am ersten Gang satt gefuttert.
Koch Max verleiht dem Fleisch den letzten Schliff
Zum Hauptgang kam ein Gericht auf den Tisch, das für die Spezial-Valentinstagsbox von Kochzauber kreiert worden war. Kalbssteak mit Trüffelgnocchi an Kaffeesoße und dazu Feldsalat mit Granatapfel-Vinaigrette. Die Gnocchi mussten (zum Glück) nicht selbst gerollt werden, sondern kamen schon fertig nach München. Denn: Die Kochzauber-Philosopie sieht vor, dass sich die Gerichte innerhalb von 20-35 Minuten zubereiten lassen (wie ich schon erwähnte: Beschleunigung des Alltags). Da aber gleichzeitig viel Wert auf hochwertige Zutaten gelegt wird, muss man das jetzt auch gar nicht negativ bewerten. Die Gnocchi, die an diesem Abend im Kochtopf landeten, waren hochwertig, frisch und sehr schmackhaft. Bei der Kaffeesoße wurde etwas geschwindelt und etwas mehr Aufwand betrieben als im Originalrezept aus der Box vorgesehen. Koch Max hatte es sich nicht nehmen lassen, schon am Tag vorher eine Soße anzusetzen, um sie dann zur Perfektion köcheln zu lassen. Das war bei jedem Tropfen herauszuschmecken – ich hätte die Soße auch einfach pur trinken können. Währenddessen blubberte das Crumble unserer Nachtischgruppe im Ofen vor sich hin, obwohl eigentlich kaum noch Platz im Magen war. Naja, Nachtisch geht ja immer, gerade wenn man ihn selbst gemacht hat. Nur mein bürgerlicher Anstand und die Angst vor ernsthaften körperlichen Schäden haben mich daran gehindert, noch eine zweite Portion auf den Teller zu laden.
Ein hervorragender Abschluss: Rhabarber-Crumble mit (leider etwas zu flüssiger) Vanillesoße
Zum Abschluss gab es für alle noch eine Geschenkbox, gefüllt mit Schokolade, Bier und Knabberzeug, und gegen 23.30 rollte ich kugelrund, aber glücklich nach Hause. Meine Skepsis gegenüber Foodboxen ist nach diesem Abend deutlich gesunken und das liegt nicht daran, dass ich für (große Mengen) gutes Essen äußerst empfänglich bin. Die Gespräche am Abend mit dem Kochzauberteam waren wirklich nett und ich hatte nicht den Eindruck, dass hier nach einer Marktsondierung einfach das nächste, hoffentlich schnell profitable und verkaufbare Start-up aus dem Boden gestampft wurde. Ganz im Gegenteil. Die MitarbeiterInnen scheinen mir wirklich mit Herzblut bei der Sache zu sein, das Konzept ist durchdacht und ich verstehe auch besser, wie der (in meinen Augen immer noch recht hohe) Preis für die Boxen zustande kommt. Wir werden in der nächsten Woche eine Box unter realen Bedingungen testen und euch auch noch mit ein paar mehr Infos zum Konzept versorgen.
Vielen Dank an Kochzauber und Stilgeflüster für die liebevolle Organisation dieses schönen Abends und danke an Alice, Dorothée und Claudia für die netten Gespräche am FoodbloggerInnentisch!
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