Ende Mai durften wir unseren ersten Kochkurs besuchen. Wir hatten schon öfter mal darüber nachgedacht, an einem Kurs teilzunehmen, und als sich nun eine ganz besondere Gelegenheit ankündigte, freuten wir uns schon Tage vorher wie kleine Kinder darauf. Ein Spargelkochkurs bei Sternekoch Bernd Werner sollte es sein, dazu noch in der Siemens cookingLounge hoch oben in der Allianz Arena. Ja, ihr habt richtig gelesen, wir durften in der Allianz Arena kochen. Auch für ausgewiesene nicht-Fußball-Fans wie uns war das schon etwas ganz Besonderes – so einen Ausblick hat man beim Kochen nicht unbedingt alle Tage.
Um die Wette twittern mit Alice von Alice im kulinarischen Wunderland
Dementsprechend waren wir nach unserer Ankunft in der riesigen Lounge (die traurigerweise größer ist als unsere gesamte Wohnung …) auch erst einmal ausgiebig damit beschäftigt, die Kinnladen nach unten klappen zu lassen, Fotos zu schießen und selbige sofort über Twitter zu verbreiten.
Irgendwann war aber Schluss mit Sightseeing und es ging an die Arbeit. Bernd Werner, seines Zeichens Inhaber eines sternegekrönten Restaurants und Hotels im Schwarzwald, stellte zunächst das Menü vor, das von vorne bis hinten dem Thema Spargel gewidmet war. Von Spargelsalat bis Spargeleis (ja, wirklich!) war alles dabei, und allein der Klang des Menüs, das uns bevorstehen sollte, brachte unsere Mägen zum Knurren.
Bevor wir aber zusammen mit den ca. 15 anderen TeilnehmerInnen des Kochkurses am Tisch mit Blick auf das leere Stadion Platz nehmen durften, wurde natürlich gemeinschaftlich unter der Anleitung von Bernd Werner gekocht. Der Koch stellte die wichtigsten Arbeitsschritte im Schnelldurchlauf vor und gab genaue Anweisungen und Tipps zur Zubereitung, bevor wir schließlich an verschiedenen Stationen selbst Hand anlegen durften.
Zunächst stand vor allem das Schnippeln sämtlicher Zutaten auf dem Plan, aber auch gefühlte 20 kg Spargel mussten geschält und zu handlichen Päckchen gebunden werden. Hierfür zeigte uns der Koch die richtige Bindemethode, sodass sich kurze Zeit später zahlreiche gebundene Spargelpäckchen auf der Theke stapelten. Die Spargelschalen landeten übrigens im Müll und wurden nicht etwa ausgekocht. Der Sud, in dem der Spargel gekocht wird, sei viel schmackhafter und das Leben zu kurz, um Spargelschale zu kochen, so der Fachmann.
Gleichzeitig köchelte bereits die Grundlage für unseren zweiten Gang – eine Bärlauchsamtsuppe mit Gambas – der Kalbsrücken für den Hauptgang garte im Ofen und auch die Vanilletomaten für die Vorspeise (Jakobsmuscheln mit Pinienschmelze auf Spargel-Morchelsalat) schmorten vor sich hin. Vanilletomaten? Ja, das funktioniert (und schmeckt) wirklich ganz wunderbar (wir haben sie auch gleich zu Hause nachgemacht): Kirschtomaten zusammen mit ordentlich Zitronen-Olivenöl in eine Auflaufform geben, mit viel Vanille bestreuen und dann ab in den Ofen, bis sie gerade zu platzen beginnen. Dann raus damit und als Beilage auf den Salatteller. Den Sud aus Tomatensaft, Öl und Vanille hat Bernd Werner dann gleich noch als Grundlage für das Salatdressing verwendet – ganz schön clever, der Mann. Vor allem solche kleinen Tipps, die der Sternekoch immer wieder nebenbei einstreute, und die einzelnen Schritte, die erklärt wurden, perfektionierten das Kocherlebnis des Abends. So gingen wir am Ende nicht nur mit vollen Bäuchen, sondern auch mit vollen Köpfen nach Hause.
Zum Hauptgang wurde selbstverständlich eine handgeschlagene Sauce hollandaise serviert und auch hierzu gab es wieder viele nützliche Infos vom Koch. Die Soße braucht z.B. ordentlich Volumen und muss deswegen kräftig aufgeschlagen werden – und das nicht nur 30 Sekunden lang, sondern vielmehr bis der Arm abzufallen droht. Der Geschmack war natürlich entsprechend gut. Das in den tollen Hightech-Siemensöfen auf den Punkt gegarte Kalbsfleisch war unglaublich zart und passte perfekt zum Spargel. Dieser wurden stark sprudelnd aufgekocht und durfte dann abseits vom Herd gar ziehen. Eine tolle Methode, die uns erlaubte, den Spargel ganz stressfrei zum Hauptgang auf den Punkt gegart zu haben.
Der Nachtisch hatte uns schon vorher sehr neugierig gemacht, denn es stand Spargeleis auf der Karte. So was findet man ja in München sonst nur beim verrückten Eismacher. Dazu wurde ein Erdbeer-Rhabarber-Kompott als Beilage serviert. Das Eis kam leider schon fertig in die Arena, aber beim Kompott durften wir helfen. Einfach Zucker in einem Topf karamellisieren lassen, mit Erdbeermark (kann man in Literpackungen kaufen, wie wir gelernt haben) ablöschen, Vanille und den klein geschnittenen Rhabarber dazugeben und alles weich köcheln lassen. Zum Schluss noch frische Erdbeeren rein und fertig ist ein Kompott zum Niederknien. Die Kombi aus Erdbeer-Rhabarber war so gut, dass sie zu Hause auch gleich nachgemacht wurde.
Gegen 22 Uhr endete unser erlebnisreicher Kochabend, auch wenn wir gerne noch länger mit Alice (die auch schon einen tollen Bericht geschrieben hat) und Igor (der das alles möglich gemacht hat) am Tisch gesessen und gequatscht hätten. Noch schnell ein Kochbuch signieren lassen, die Kochschürze eingepackt und dann ging es ab nach Hause. Ein wirklich toller Abend in einer sehr ungewöhnlichen Atmosphäre – so einen Ausblick hat man wirklich nicht alle Tage und die Siemens-Hightech-Küche vermissen wir jetzt schon. Wenn ihr jetzt auch Lust auf einen Kochkurs hoch überm Rasen habt oder eine Einführung in die Dampfgargeräte von Siemens bekommen wollt, schaut doch einfach hier nach den nächsten Terminen. Es lohnt sich!
Shooting the shooter who’s shooting the shooter (oder so ähnlich) mit Igor, Alice und mir
Kooperation: Herzlichen Dank an Igor vom Happy Interior Blog und Siemens für die Einladung zu diesem großartigen Abend! Unsere Meinung bleibt davon natürlich unberührt.
4 Kommentare
Toller Bericht eines tollen Abends:-) Bis bald wieder – hoch über dem Stadion:-) Happy weekend!
21. Juni 2013 at 10:25Danke, lieber Igor! Ja, toll war’s – wir freuen uns auf eine Revival. 🙂
22. Juni 2013 at 18:45Tolles Menü, und was für ein Ausblick! Wie appetitlich das Dessert angerichtet ist … und als altem Swatch-Fan fiel mir natürlich auch gleich die Red Rebel am Hangelenk von Bernd Werner auf *lach*
21. Juni 2013 at 12:41Hihi, die Swatch-Uhr habe ich bis eben, ehrlich gesagt, null registriert 😉 Ja, den Schoko-Pinsel-Trick vom Dessert werden wir uns merken – ging fix und sieht toll aus!
22. Juni 2013 at 18:47