Heute ist nicht irgendein Tag, sondern Welttag des Buches. Der könnte bei uns auch “Welttag der rechten Wohnzimmerhälfte” heißen. Oder “Welttag des überfüllten Regals im Flur”. Ihr merkt schon, unsere Wohnung hat die digitale Revolution in dieser Hinsicht noch nicht erreicht und für den potenziellen Niedergang der Buchbranche sind wir ganz sicher auch nicht verantwortlich. Eher für die Abholzung ganzer Landstriche in Skandinavien. Da wir unsere Büchersucht gerne mit euch teilen möchten, beteiligen wir uns an der wirklich großartigen Aktion “Blogger schenken Lesefreude“, die von Dagmar und Christina ins Leben gerufen wurde. Fast 1000 Blogs verlosen zur Feier des heutigen Tages Bücher; von Krimis über Ratgeber bis hin zu Kochbüchern. Und natürlich haben wir für euch ein besonders tolles Buch ausgewählt, das uns freundlicherweise vom DuMont Verlag zur Verfügung gestellt wurde: Yvette van Bovens “Home Made. Sommer”.
Schon im November des vergangenen Jahres haben wir ganz begeistert von Yvette van Bovens “Home Made. Winter” berichtet und nun ist dessen sommerliche Schwester in unser überfülltes Bücherregal eingezogen. Ab der ersten Seite wird deutlich, dass beide Bücher dieselbe Mutter haben. Die gleiche liebevolle Aufmachung, die selbst gezeichneten Rezepte, die erfrischend unprätentiöse Art zu kochen. Wo im letzten Buch deftige, wärmende – teilweise von ihrer Heimat Irland inspirierte – Gerichte für kalte Wintermonate auf die LeserInnen warteten, ist es diesmal das südfranzösische Landleben, welches das Buch prägt. Einfache Gerichte für warme Sommerabende, deftige Grillideen für die Party auf dem provenzalischen Landgut (das wir im Übrigen auch gerne hätten), Kuchen für ausschweifende Geburtstagsfeiern und kühle Drinks für drückend heiße Augustnachmittage. Wer ein Kochbuch für den Familienurlaub in der Toskana oder meinetwegen auch an der Isar sucht, liegt hier goldrichtig. Ein weiterer Einfluss ist das von Yvette van Boven geführte Restaurant in Amsterdam, deren Köche und Köchinnen ihre Geheimnisse mit der Chefin und den LeserInnen teilen.
Impressionen aus dem Buch: Die Salzzitronen und Banana Crumble Muffins stehen schon auf der To-do-Liste!
Das Buch teilt sich in verschiedene Kapitel, die von Frühstück über Kuchen, Drinks bis zu Vorspeisen, Hauptgerichten und schlussendlich Desserts eine breite Palette abdecken. Einiges, was wir schon zum Vorgängerband geschrieben haben, findet sich auch hier wieder. Die Gerichte sind bodenständig, aber keinesfalls einfallslos. Die Erklärungen sind nicht zu ausschweifend, aber gut nachvollziehbar. Zu manchen Gerichten findet man wieder die tollen Zeichnungen der Autorin und ihr Mann Oof hat erneut die Fotos beigesteuert. Diese sind immer noch etwas “instagramig”, aber durchaus charmant und tragen definitiv zum ganz eigenen Stil des Buches bei. Aber natürlich sind Äußerlichkeiten nicht alles und so haben wir bisher drei Rezepte ausprobiert, um das Buch auf seine Praxistauglichkeit zu testen.
Den Anfang machte eine Möhren-Apfel-Tarte mit Ziegenkäse, die uns schon beim ersten Durchblättern ins Auge gefallen war. Die Zubereitung war einfach, viel zu schnippeln gab es auch nicht. Leider wollte die Masse aus Ei, Schmand und Möhrensaft einfach nicht stocken. Statt der angegebenen 35 Minuten war die Tarte bei uns über eine Stunde im Ofen. Wir werden dem Kuchen aber auf jeden Fall eine zweite Chance geben, denn geschmacklich gab es nichts auszusetzen. Danach stand eine Polentapizza mit Ratatouille auf dem Programm, die für uns ein ziemlicher Reinfall war. Irgendwie war uns das zu mächtig, zu viel Butter und Käse in der Polenta und fest geworden ist der Polentaboden leider auch nicht. Dafür hat uns Gericht Nr. 3 völlig von den Socken gehauen. Ein Fenchelsalat mit Sellerie, Datteln und Nüssen. Klingt definitiv nicht ganz alltäglich, gerade rohen Fenchel und Sellerie muss man ja auch mögen. Doch wir schwören euch, die Kombination aus frischem Gemüse, einem sauren Dressing und der Süße der Datteln ist himmlisch. So himmlisch, dass es den Salat gleich zwei Tage hintereinander bei uns gab.
Fazit
Wer schon die anderen Bücher von Yvette van Boven kennt und mag, kann auch hier wieder beherzt zugreifen. Alle anderen täten gut daran, mal einen Blick zu riskieren und sich ein wirklich schönes Kochbuch nach Hause zu holen. 4½ von 5 Salzzitronen.
Yvette van Boven: Home Made. Sommer, DuMont Verlag, Köln 2012.
€ 29,95 / ISBN 978-3-8321-9460-4
Und so könnt ihr ein Exemplar von Yvette van Bovens “Home Made. Sommer” gewinnen:
Hinterlasst einfach bis Montag, 29.04.2013, 23:59 Uhr einen Kommentar unter diesem Artikel, in dem ihr uns verratet, welches Buch ihr zuletzt gelesen habt bzw. welches ihr gerade lest. Am besten noch mit einem kurzen Vermerk, ob ihr es weiterempfehlen würdet. Ein zusätzliches Los bekommt ihr, wenn ihr uns auch auf Facebook und/oder Twitter folgt (schreibt das dann einfach mit in euren Kommentar hinein).
Mitmachen kann jede/r (mit oder ohne Blog) mit einer Adresse in Deutschland. Bitte hinterlasst im entsprechenden Feld eure E-Mail-Adresse (die ist natürlich nur für uns sichtbar) und einen Namen, damit wir euch kontaktieren können, falls ihr gewonnen habt. Die GewinnerInnen werden wir über random.org auslosen und hier am 01.05.2013 verkünden. Der Rechtsweg ist selbstverständlich ausgeschlossen.
Die letzten Bücher, die wir gerade gelesen haben, sind übrigens Fleischmarkt von Laurie Penny (Steffen) und Imperium von Christian Kracht (Frau Wu). Beide können wir euch uneingeschränkt empfehlen.