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Food Guide

    Gegessen, Gekauft, Gereist, Getrunken, Österreich, Wien

    Wien kulinarisch: 8 Tipps, mit denen man in Wien garantiert nicht verhungert

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    Ende September haben wir uns ins Auto gesetzt und sind dem oktoberfestgeplagten München in Richtung Wien entflohen. Passend dazu gab es hier auf dem Blog eine Österreich-Themenwoche mit leckeren Rezepten und netten Gastbloggerinnen. Unsere kulinarischen Entdeckungen in der österreichischen Hauptstadt möchten wir natürlich mit euch teilen und euch ein paar Anregungen für den nächsten Trip bieten.

    Der Anzahl an Food-Fotos nach zu urteilen, könnte man meinen, wir hätten vier Tage nur geschlemmt. Fast scheint es, als wäre kein Feinkostgeschäft, kein Kaffeehaus, kein Marktstand und keine Bäckerei vor uns sicher gewesen. Ganz so schlimm war es natürlich nicht, zwischendurch gab es jede Menge Kultur und Stadtspaziergänge. Aber wie bei Foodbloggern nicht anders zu erwarten, fiel es uns schon schwer, irgendwas links liegen zu lassen, was in Ansätzen nach Küchenzubehör, ausgefallenen Lebensmitteln oder gemütlichem Kaffeehaus aussah. Wien ist in dieser Hinsicht aber auch eine wahre Goldgrube. Alleine der Naschmarkt und die umliegenden Straßen bieten dem verfressenen interessierten Reisenden genug Material für einen ausgedehnten Vormittag. Hier locken unzählige Marktstände mit Gemüse, Antipasti, getrockneten Früchten, und es gibt mehr als eine Gelegenheit, den Tag mit einem umfangreichen Frühstück zu beginnen. Die Innenstadt (1. Bezirk) ist dagegen eher den hochpreisigen Läden und Traditionsgeschäften vorbehalten, wobei sich auch hier in den Seitengassen immer wieder kleine Geschäfte abseits der Touristenströme entdecken lassen. Gleiches gilt für die Einkaufsmeile Mariahilferstraße (6. Bezirk). Auch hier lohnt sich ein Bummel durch die Seitenstraßen, wo viele ausgefallene Läden zu finden sind.

    Hier kommen unsere acht kulinarischen Wien-Tipps:

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    {Deli}

    Ein perfekter Ort, um den Tag mit einem ordentlichen Frühstück zu beginnen, ist der Naschmarkt. Unter den unzähligen Möglichkeiten können wir das Deli empfehlen, das eine ganze Reihe von Frühstücksvarianten auf der Karte bereithält (vielen Dank an Ramona für den Tipp!). Das türkische Frühstück (mit frischen Börekrollen!) und das Bagelfrühstück ergänzen sich perfekt und die Melange ist ordentlich groß. Wer draußen sitzt, bekommt den Blick auf die flanierenden Marktbesucher gratis dazu. Deli // Naschmarkt, Stand 421–436, 6. Bezirk.

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    {Naschmarkt}

    Danach bietet sich natürlich ein Bummel über den Naschmarkt an, wo der eventuelle Resthunger in jedem Fall gestillt werden sollte. An fast jedem der über 120 Stände wird man zum Probieren animiert und die köstlichen Gerüche machen es einem wirklich nicht leicht, nicht überall stehen zu bleiben. Benebeln lassen sollte man sich von den leckeren Düften allerdings nicht – die Preise schwanken stark, daher unbedingt ein bisschen mitdenken. Naschmarkt // zwischen Karlsplatz und Kettenbrückengasse, 6. Bezirk.

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    {Café Central}

    Wer in Wien unterwegs ist, kommt natürlich um eine Melange nicht herum. Auch wenn die ursprüngliche Kaffeehauskultur langsam schrumpft, bietet die Stadt immer noch an jeder Ecke tolle Möglichkeiten, um zwischen Museumsbesuchen, Einkaufsbummel und Sightseeing zur Ruhe zu kommen. Ein Klassiker ist das Café Central, das mit plüschiger Einrichtung, hohen Decken im venezianisch-neugotischen Stil und geschniegelten (und entgegen aller Erwartungen sehr freundlichen) Obern alle Kaffeehausträume erfüllt. Der Apfelstrudel ist groß und lecker, die Melange dagegen klein und überteuert (4,20 €), dafür sind die Kaiserschmarrenportionen riesig und die Kuchenauslagen verlockend. Café Central // Herrengasse 14, 1. Bezirk.

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    {Motto am Fluss}

    Den besten Kuchen haben wir allerdings in keinem der Traditionshäuser entdeckt, sondern im relativ neuen Motto am Fluss. Direkt am Schwedenplatz und am Donaukanal gelegen, ist das schiffsähnliche Gebäude kaum zu übersehen. Auf zwei Ebenen präsentiert sich dort neben einem hochpreisigen Restaurant auch ein schönes Café mit moderner, stilvoller Einrichtung und traumhafter Sonnenterrasse. Die Kuchenauswahl ist groß und modern, und noch heute schwärmen wir von der perfekten Lemon-Tartelette und dem cremigen Erdbeer-Frischkäse-Törtchen, die uns hier serviert wurden. Unbedingt empfehlenswert ist auch die erfrischende hausgemachte Limonade mit Basilikum, Limette und Granatapfel. Mit seinen hochwertigen Speisen, kreativen Drinks und charmantem Service ist das Motto am Fluss definitiv unser Café-(Geheim)-Tipp für Wien! Motto am Fluss // Schwedenplatz 2, 1. Bezirk.

    Wien kulinarisch by feed me up before you go-go-8Von der göttlichen Lemon-Tartelette im Motto am Fluss träumen wir immer noch!

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    {phil}

    Wer ausgefallene Buchhandlungen mag, sollte dem phil einen Besuch abstatten, das neben einer sehr stilsicheren Auswahl an Belletristik, Graphic Novels, Kinderbüchern und Fachliteratur auch ein sehr entspanntes Café beheimatet. Hier kann man sich wunderbar auf dem Sofa rekeln, in der Auslage der Buchhandlung schmökern und bei einem Matcha Latte an der eigenen Schriftstellerkarriere arbeiten. Die Zukunft des Wiener Kaffeehauses? phil // Gumpendorfer Straße 10-12, 6. Bezirk.

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    {Eis-Greissler}

    Wer Lust auf ausgefallene und vegane Eissorten hat, sollte definitiv mal beim Eis-Greissler vorbeischauen. Ziegenkäse, Sturm oder Butterkeks sind nur ein paar der regelmäßig wechselnden Sorten, die man in dem winzigen Laden in der Rotenturmstraße bekommt. Natürlich alles in Bio-Qualität und aufgrund der Schlange auf dem Bürgersteig auch einfach zu finden. Eis-Greissler // Rotenturmstraße 14, 1. Bezirk.

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    {Kent}

    Am ersten Abend verschlug es uns in den 16. Bezirk, wo es angeblich das authentischste türkische Essen Wiens geben sollte. Das Kent liegt auf der Brunnenstraße, wo tagsüber der letzte reine Straßenmarkt Wiens abgehalten wird, und ganz in der Nähe findet man auch den Yppenplatz, ein Sammelsurium von Cafés, Bistros und Restaurants und auch ein hervorragender Ort zum Frühstücken. Das Kent wirkt auf den ersten Blick nicht besonders einladend, aber gerade im Sommer lässt es sich schön im Innenhof sitzen. Die Karte bietet eine riesige Auswahl an Gerichten zu günstigen Preisen. Als Vorspeise empfehlen wir die hervorragenden Sigara Böregi – Schafskäse-Blätterteigrollen mit Haydari, für die alleine sich der Besuch schon lohnen würde. Die Piden sind ausladend und geschmacklich in Ordnung, kommen aber nicht an die Vorspeisen heran. Wer danach noch Hunger hat, sollte sich auf jeden Fall an der Theke etwas von den hausgemachten honigtriefenden Süßigkeiten einpacken lassen! Kent // Brunnengasse 67, 16. Bezirk.

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    {Yak & Yeti}

    Wem türkisches Essen noch nicht exotisch genug ist, sollte sich das Yak & Yeti merken, ein nepalesisches Restaurant im 6. Bezirk (vielen Dank an Ela für den Tipp!). Ausgestattet ist das gemütliche Lokal wie der Traum aller Backpacker, inklusive Tempel im Garten und Masken, Gebetsfahnen & Co. an den Wänden. Die nepalesischen Köche am Herd sorgen dafür, dass man hier authentische Himalaya-Küche serviert bekommt. Dienstags ist Dal-Bhat-Tag, wir konnten also leider nicht die reguläre Karte testen, doch wurden mit einem tollen All-you-can-eat-Angebot des nepalesischen Nationalgerichts (mit Fleisch oder vegetarisch, man hat die Wahl) und einer Portion Momos mit Kartoffel-Spinat-Füllung entschädigt. Das Dal Bhat kommt in Form eines Tabletts voller kleiner Schälchen mit verschiedenen Gemüsesorten, Soßen und Eintöpfen und einem großen Pott Reis. Geschmeckt hat alles hervorragend, sehr würzig und besonders der eingelegte Tofu hat es uns angetan. Der Schärfegrad war angenehm, abgesehen von dem einen Moment, in dem ich auf eine ganze Chilischote gebissen habe. Zum Glück stand ein leckeres hausgemachtes Lassi auf dem Tisch! Yak & Yeti // Hofmühlgasse 21, 6. Bezirk.

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    {Wrenkh}

    Das Wrenkh punktet seit 1982 mit Bio-Küche und hat viele vegane und vegetarische Gerichte auf der regelmäßig wechselnden und übersichtlichen Karte. Auch der modern-rustikale Gastraum des zentral gelegenen Restaurants ist nicht besonders groß, reservieren ist also angebracht. Hier haben uns besonders die Vor- und Nachspeisen begeistert. Die schwarze Oliventapenade ist ein Traum – sagt die Frau, die davon am liebsten eine weitere Portion als Hauptspeise bestellt hätte. Die Tapenade kommt zusammen mit gebratenem Gemüse und frischem Brot – eine riesige Portion Vorspeise für kleines Geld, wirklich toll! Auch die kreativen Hauptspeisen stimmen glücklich. In unserem Fall landeten Koriander-Glasnudeln mit Kürbiskernpesto und gebratenem Kürbis und gebratener Ziegenkäse auf Mango-Paprika-Quinoa auf dem Tisch. Der Nachtisch setzte dann noch ein Highlight zum Abschluss. Die Mohnnudeln auf Fruchtspiegel und Honigbutter sind zum Niederknien und der Mehlspeisenhauptstadt mehr als würdig. Wrenkh // Bauernmarkt 10, 1. Bezirk.

    Wien kulinarisch by feed me up before you go-go-15Unglaublich leckere Oliventapenade meets Nachtisch deluxe.

    Wir hoffen, bei unseren Wien-Tipps ist auch was für euch dabei! Wart ihr in dem einen oder anderen Lokal vielleicht sogar schon selbst? Oder habt einen ultimativen Tipp für unseren nächsten Wien-Besuch?

    Da Wien zudem eine Fundgrube für den kulinarischen Einkauf ist, folgt bald noch ein zweiter Bericht, in dem wir euch mit auf einen Spaziergang durch die ganzen Geschäfte nehmen, an denen wir einfach nicht vorbeigehen konnten.

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    Berlin, Deutschland, Gegessen, Gereist, Getrunken

    Berlin, Berlin, wir essen in Berlin! Ein kulinarischer Reiseführer

    Ende November musste ich zum dritten Mal im letzten Jahr beruflich nach Berlin fahren. Diesmal aber immerhin nur als Zuhörer auf einer Tagung, und dank genügend Überstunden konnte ich privat noch ein paar Tage dranhängen. Frau Wu wurde kurzerhand eingepackt und so konnten wir zum Abschluss des Jahres noch einen netten Kurzurlaub in der Hauptstadt verbringen. Genächtigt wurde zentral und stylish im Titanic Comfort Hotel am Spittelmarkt – für einen Kurztrip sehr zu empfehlen, wenn man bereit ist, Style gegen Zimmergröße einzutauschen. Trotz einiger beruflicher Verpflichtungen kam sogar etwas Urlaubsstimmung auf und wir hatten genügend Zeit, gemütlich durch die Stadt zu schlendern, alle zehn Meter eine Kaffee- oder Kuchenpause einzulegen und eine Ausstellung zu besuchen. Dabei haben wir für uns ein paar tolle Orte entdeckt, die wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten. Vielleicht steht euer nächster Berlin-Besuch ja auch schon an und damit ihr nicht hungrig in der Hauptstadt umherirren müsst, gibt’s ein paar Restauranttipps.

    Berlin

    Bar Raval: Tapas con Daniel Brühl
    Lübbener Straße 1 / www.barraval.de

    Unseren ersten Restaurantbesuch hatten wir schon seit einer ganzen Weile auf dem Plan: Spanische Tapas sollten es werden! Wer in Deutschland authentisch spanisch essen gehen will, steht vor einem Problem. Zumindest dann, wenn man erwartet, ähnliche Bedingungen wie in Spanien vorzufinden. Mal schnell auf ein paar Tapas treffen? An der Bar oder einem wackeligen Tisch sitzen und eine Portion Pimientos de Padrón mit einem schnellen Bier runterspülen? Das kann man hierzulande doch eher selten. Die spanischen Lokale, die wir bisher testen konnten, haben wenig mit dem Lebensgefühl der kleinen, unperfekten Bars zu tun, die uns in den Gassen Sevillas, den Ausgehvierteln Madrids oder in der Altstadt Barcelonas begegnen. Meist findet man große, etwas angestaubte Restaurants mit klischéebeschmückten Wänden, deren Tapasauswahl nicht über die üblichen Standards hinausreicht. Inzwischen gibt es glücklicherweise eine Generation moderner Bars, die Ambiente und spanische Tradition verbinden und dabei gleich noch neue Gerichte kreieren (in München z.B. die Bar Palau). Seit einiger Zeit sind auch Berlin-Besucher in der glücklichen Lage, ein solches Lokal finden zu können. Die Bar Raval in Kreuzberg ist mit dem Ziel gegründet worden, eine barcelonesische Tapas-Bar nach Deutschland zu transferieren. Und, das können wir gleich verraten, dieses Vorhaben ist den Besitzern – zu denen auch Schauspieler Daniel Brühl gehört – zu 100% gelungen.

    Berlin Bar Raval

    Die Einrichtung ist modern, schlicht, aber nicht kühl, die Wände schmücken alte spanische Werbeplakate, die Tische sind aus massivem Holz. Alles wirkt irgendwie spanisch, aber niemals kitschig, es ist gemütlich ohne überladen zu sein. Und in ähnlicher Weise präsentiert sich dann auch das Essen. Neben einer festen Karte gibt es wechselnde Tages- und Wochengerichte. Und die Besonderheit: Es werden wirklich nur Tapas angeboten. Keine Hauptgerichte, keine Raciones, kein Zugeständnis an normale Menügewohnheiten. Herrlich! Wir fühlten uns trotz der übersichtlichen (aber auch für VegetarierInnen vollkommen ausreichenden) Auswahl überfordert und hätten am liebsten die halbe Karte bestellt. Gewonnen haben schließlich eine Portion Patatas Bravas (3,80€), ein gratinierter Ziegenkäse mit Tomatenmarmelade, Honig und Kräutern (5,50€) und für den Fleischliebhaber in mir die Tostadas mit Sobrasada, Äpfeln und karamellisierten Zwiebeln (4,20€). Allzu spanisch sollte man hier allerdings auch nicht seinen Abend planen, denn als wir um 21.30 Uhr im Raval ankamen, waren verschiedene Tapas leider schon aus und die vielversprechenden Auberginen mit Honig mussten durch ein Tatar aus Avocados, Champignons und Tomaten (6,90€) ersetzt werden. Dennoch keine schlechte Wahl, wie sich herausstellte.

    Das Tatar kam mit Rucolahaube und war mit Sojasoße und Sesamöl angemacht, schmeckte sehr intensiv – vielleicht ein wenig zu salzig -, aber nichtsdestotrotz köstlich. Die Kartoffeln toppten sogar fast alle Patatas Bravas, die wir bisher in Spanien probiert hatten, die Soße schön knoblauchig, die Portion ordentlich. Der intensive Geschmack der Sobrasada (eine mallorquinische Streichwurst) harmonierte toll mit der Süße von Äpfeln und Zwiebeln und der feine Ziegenkäse wurde von den begleitenden Zutaten nicht erdrückt – auch wenn ich gerne etwas mehr von der Tomatenmarmelade gehabt hätte, die war nämlich verdammt gut. Weil für Nachtisch einfach immer noch Platz ist, gab es zum Abschluss eine Crema Catalana (3,90€), die zwar schmeckte, aber in der Mitte leider kalt war.

    Berlin Bar Raval

    Zu viel essen sollte man allerdings nicht, sonst gestaltet sich der Gang zu den ohnehin sehr engen Toiletten vermutlich eher schwierig. Preislich ist das Raval durchaus in Ordnung, allein das Tatar war in unseren Augen etwas zu hoch angesetzt. 30€ standen am Ende auf der Rechnung, da sind wir aus München deutlich Schlimmeres gewohnt.

    Fazit

    Tolle, authentische spanische Bar mit angenehmem Ambiente, netter Bedienung und sehr guten Tapas! Am Wochenende unbedingt reservieren, sonst ist Warten angesagt. Daniel Brühl war übrigens auch da und ihr solltet (nicht nur deswegen) dem Raval beim nächsten Berlin-Trip definitiv einen Besuch abstatten. 4,5 von 5 cañas.

    Miss Saigon: südvietnamesische Geschmackssafari
    Skalitzer Straße 38 / www.miss-saigon-berlin.de

    Am nächsten Abend ging es schon wieder nach Kreuzberg. Vom Hotel aus war das mit dem Bus aber auch wirklich einfach. Diesmal stand südvietnamesische Küche auf dem Programm. Vom Miss Saigon hatten wir vorher schon gelesen und waren mehr als gespannt, ob wir Unterschiede zu den Vietnamesen, die wir bereits aus München kannten, würden feststellen können. Zum Glück hatten wir auch hier reserviert, sonst hätten wir wohl (auch sonntagabends) einige Zeit an der Bar warten müssen. Das Miss Saigon ist eng und laut, man sitzt niedrig, kann mit den Gästen am Nachbartisch eigentlich auch gemeinsam in die Karte schauen, aber es riecht köstlich. Die nächste Überraschung bot dann die Karte, die zu Frau Wus großer Freude eine Vielzahl an vegetarischen und veganen Gerichten aufwies und für uns quasi nur kulinarisches Neuland beinhaltete. Ok, Sommerrollen kannten wir schon von anderen Vietnamesen, aber sonst bestellten wir eher nach dem Motto “klingt-interessant-und-könnte-schmecken”.

    Berlin Miss Saigon

    Unbedingt probieren sollte man auch die verschiedenen Shakes auf der Karte. Ananas-Minze & Maracuja-Banane-Minze (je 2,90€) waren köstlich und helfen auch, falls sich die Essensauswahl als zu scharf entpuppen sollte. Als Vorspeise bestellten wir Reisrollen (Goi cuon chay) gefüllt mit Tofu, Gemüse, Reisnudeln und vielen Kräutern (3€ für 2 Rollen). Dazu gab es eine Soße zum Tunken und fertig war das zufriedene Grinsen auf unseren Gesichtern. Zu unseren Hauptgerichten gab es vorweg eine fein abgeschmeckte, klare Gemüsesuppe mit Koriander. Frau Wu hatte sich für Banh khot, vegane gebratene Mini-Pfannkuchen mit Tofu, Koriander und einer würzigen Sauce (6,90 €), entschieden. Ich dagegen bekam Bun cha ga: Reisnudeln mit Gemüse und in Zitronengras marinierte Hühnchenhackspieße mit einer Chilisoße (6,50 €). Auch hier galt wieder: sehr lecker und sehr frisch (Kräuter!) – einzig mein Fleisch war etwas trocken. Ein Dessert musste trotz übervoller Bäuche natürlich trotzdem noch sein. Wir entschieden uns für Banh it la cam, warme Klebreisbällchen gefüllt mit Kokos und Erdnüssen auf Bananenblatt und mit Kokossoße (3,50€). Und schon wieder folgte eine geschmackliche Neuentdeckung, die süchtig macht und ab sofort sicherlich öfter probiert wird.

    Zum Schluss noch ein Hinweis für VegetarierInnen: Beim Bestellen solltet ihr etwas aufpassen, da sich in die vegetarischen Speisen ab und zu ein paar Krabben verirrt haben. Wer sichergehen will, sollte einfach vegan bestellen.

    Fazit

    Ein etwas enges, aber sehr sympathisches, südvietnamesisches Restaurant mit ungewöhnlicher Speisekarte und unschlagbarem Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir sind begeistert und kommen definitiv wieder! 5 von 5 Sommerrollen.

    Don Sushi: solides Sushi ohne Chichi
    Niederbarnimstr. 12 / www.don-restaurant.de

    Am dritten Abend hatten wir Lust auf Sushi bekommen und uns auf Empfehlung einer Freundin für Don Sushi in Friedrichshain entschieden. Nachdem wir die beiden vorherigen Abende in bis zum letzten Platz vollgepackten Restaurants verbracht hatten, reservierten wir auch hier, was sich allerdings (zumindest unter der Woche) als überflüssig herausstellte. Kaum was los und freie Platzwahl – ob das ein Zeichen sein sollte? Hmm.

    Berlin Don Sushi

    Besonders gemütlich ist das Don Sushi nicht – die Einrichtung wirkt etwas karg und unpersönlich. Dafür wurden wir sehr freundlich und schnell bedient und entschieden uns für zwei Sushiplatten – eine vegetarische mit Avocado-, Gurke-, Rettich- und Tofu-Maki (8€) sowie eine gemischte Fischplatte mit California Rolls und Nigiri (8€). Vorab gab es zu jeder Platte eine Misosuppe. Geschmacklich waren Sushi und Suppe durchaus in Ordnung, nur irgendwie fehlte das gewisse Etwas. Vielleicht sind wir aber auch mittlerweile was Sushi angeht völlig verwöhnt – wer einmal im Münchner Sushi-Himmel Sansaro gegessen hat, wird es in anderen Sushi-Restaurants schwer haben. Dafür geht es im Don Sushi preislich deutlich humaner zu: Gut 20€ für Suppe, Sushiplatte und Getränke für zwei Personen ist eigentlich kaum zu schlagen.

    Fazit

    Don Sushi bietet gutes, solides Sushi für wenig Geld, dem etwas Kreativität und Raffinesse sicherlich nicht schaden würden. 3 von 5 Makis.

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    Gegessen, Gereist, Getrunken, Miami, USA

    Florida Teil 2: Miami kulinarisch – Food Tour durch South Beach

    Was schenkt man einem Foodblogger, in dessen Küche kein Platz für weitere Geräte, Messer, Pfannen und Töpfe zu finden ist und dessen Kochbuchregal auch schon kurz vorm Zusammenbruch steht (ca. 100 Stück nach gestriger Zählung)? Natürlich etwas Essbares und in diesem Fall hat Frau Wu einen besonderen Fund gemacht: eine Food Tour durch South Beach, Miami. Drei Stunden zu Fuß die Stadt erkunden und dabei immer mal anhalten, um die verbrannten Kalorien mit Südfloridas Leckereien wieder reinzuholen – das hörte sich für mich nach der perfekten Stadtführung an.

    Ausgangspunkt war ein Café in der Lincoln Road, der Fußgängerzone von South Beach. Dort trafen wir auf Kelly, Gründerin von Miami Food Tours und unsere Expertin für die kulinarischen Geheimnisse der Stadt. Kelly ist eigentlich Architektin, wie sie uns erzählte, hatte aber irgendwann genug von ihrem Bürojob und beschloss, ihre zwei Vorlieben – Architektur und gutes Essen – mit der Möglichkeit zu verbinden, an der frischen Luft zu arbeiten. Diese Kombination hat die Führung dann auch zu weit mehr als nur einem Fressmarathon gemacht, denn Kelly ist ein wandelndes Lexikon zur architektonischen Geschichte von South Beach und konnte uns in den drei Stunden einen tiefen Einblick in die Art Déco-Landschaft Miamis vermitteln.

    Food Tour Miami South Beach Café at Books and Books Dips Hummus BagelDreierlei Dip: Fisch mit Koriander, Black-Bean-Hummus und Mais-Avocado-Salsa Read more

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    Gegessen, Gereist, Miami, Orlando, USA

    Florida Teil 1: Im Land der unbegrenzten Burgermöglichkeiten

    Zwei Wochen Urlaub in Florida sind vorbei und trotz des zwischenzeitlichen Tropensturms “Debby” (aka “Debby-the-bitch”) hatten wir viel Spaß. Dank Debby und ihren ständigen Regengüssen mussten wir (leider) oft vom Strand in die nahe gelegenen Shoppingoutlets, Supermärkte und Restaurants flüchten und haben dementsprechend viele Food-Fotos und -Eindrücke mitgebracht. Nachdem ich ein wenig Ordnung in die 1600 Bilder gebracht habe, kommt hier nun der erste Bericht über das Land der unbegrenzten Burgermöglichkeiten. Jede noch so kleine Klitsche, die was auf sich hält, hat diesen amerikanischsten aller Träume im Angebot. Ich musste mich dementsprechend ziemlich zurückhalten und der Versuchung widerstehen, jeden Tag einen anderen Hamburger zu probieren. Zum Schluss sind aber doch einige Burger zusammengekommen, und die will ich Euch natürlich nicht vorenthalten.

    Burger bestellen bei Shake Shack USAShake it, baby!
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    Gegessen, Gekauft, Gereist, Getrunken, Österreich, Salzburg

    Auf Mozarts kulinarischen Spuren: ein Tag in Salzburg

    Das vorletzte Januarwochenende hat uns nach Salzburg geführt. Das Mozarthaus haben wir zwar nur von außen gesehen, aber uns dafür einmal durch das Mozart-Merchandiseprogramm gefuttert: Mozartkugeln, Mozartkaffee, Mozartkuchen, Mozartnachtisch… und ich bin mir sicher, dass es noch einige “Mozartspezialitäten” mehr gegeben hätte. In unserem Salzburg Food-Guide werden wir euch ein wenig erzählen, was uns besonders gut (und was überhaupt nicht) gefallen hat. Read more

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