Heute kochen wir ukrainische Wareniki – gefüllte Teigtaschen mit Kartoffeln, Quark, Zitrone und Dill. Denn Essen ist politisch, und der Krieg in der Ukraine und die darunter leidenden Menschen benötigen unsere Aufmerksamkeit.
Mehr als zwei Wochen ist es nun her, dass die russische Armee die Ukraine überfallen hat. Es ist nicht so, als ob die letzten 30 Jahre weltweit friedlich gewesen wären, eher im Gegenteil. Dennoch fühlt sich der Angriffskrieg, den Putin und die russische Führung mutwillig vom Zaun gebrochen haben, besonders nah und bedrohlich an. Als Anfang der 90er Jahre Jugoslawien auseinanderbrach und in Folge des Bürgerkriegs zahlreiche Geflüchtete nach Deutschland kamen, war ich noch zu jung, um das Ausmaß der Katastrophe wirklich erfassen zu können. Auch die Kriege in Afghanistan, Syrien und dem Irak fühlten sich trotz medialer Dauerbeschallung weiter weg an. Nun also die Ukraine. Eine Tagesreise von unserer Wohnung entfernt schlagen Raketen in Wohngebiete ein, werden Krankenhäuser bombardiert und bereiten sich Menschen wie du und ich darauf vor, ihr Land in Turnschuhen zu verteidigen.