Es ist halb acht morgens, die Stadt liegt noch im Winterschlaf, als wir am zweiten Tag unseres Adventswochenendes im Salzburger Land nach einem kulinarischen Streifzug durch Salzburg zusammen mit anderen Blogger_innen aufbrechen und uns in Richtung Berge aufmachen. Schläfrig und mit kleinen Augen geht es durch nebelige Felder, mit einem Höllentempo schraubt sich unser Großraumtaxi die Straßen hinauf. Nach etwa einer Stunde Fahrt bricht die Nebeldecke auf, felsige Wände werden erkennbar und in der Ferne glitzert der Schnee von den Gipfeln. Sogar ein bisschen Blau zeigt sich am Himmel und wir freuen uns, heute noch mit einer Gondel nach ganz oben fahren zu können und damit den ganzen Dunst hinter uns zu lassen.
Gegessen
Was bisher geschah: Oktober 2017 – Den Haag und Amsterdam im Schnelldurchlauf, lateinamerikanische Küche im Blitz & Bier und Pizza im Saluki
Der Oktober ist davongerast. Oder besser: Ich bin dem Oktober davongerast, denn ich war dienstlich so viel unterwegs, dass ich den Übergang von Spaghettieis zu Spaghettikürbis kaum mitbekommen habe. Der November wird mir ähnlich wenig Ruhe gönnen, umso mehr freue ich mich auf die Adventszeit, denn ich plane fest, sie glühweintrinkend auf dem Sofa zu verbringen. Doch nun erst mal ein Blick auf unseren (nicht nur) kulinarischen Oktober.
3 Tage in New Orleans: zwischen French Quarter, Garden District und Südstaatenplantagen
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“Wir müssen noch mal nach New Orleans!” Zu diesem Fazit komme ich, als ich nach unserem dreiwöchigen Roadtrip durch die Südstaaten im Flieger nach Hause sitze und auf dem Kameradisplay die Fotos der letzten Tage anschaue. Das hat zwei Gründe. Zum einen hat mich New Orleans, die Stadt in Louisiana, die man vor allem mit Jazz, Mardi Gras und Hurricane Katrina in Verbindung bringt, höchst positiv überrascht. Im Vorfeld unserer Reise hatte ich so viel Negatives über die Stadt gelesen, dass ich meine Erwartungen weit runtergeschraubt hatte – düster, dreckig, unsicher und gefährlich sei es dort, das Stadtbild heruntergekommen, die Zahl der Obdachlosen und Kriminellen hoch, nur noch saufwütige Student_innen auf Spring Break in der Bourbon Street. Ich war auf alles gefasst. Vielleicht hatten wir besonderes Glück, waren zu den richtigen Zeiten an den richtigen Orten, aber New Orleans präsentierte sich uns als äußerst offene, bunte, fröhliche und vor allem kulinarisch überaus reizvolle Stadt. Es stimmt, NOLA ist rau, hat Ecken und Kanten, aber vielleicht ist es auch gerade dieser Kontrast, der die Stadt so spannend macht. Es erfordert sicherlich etwas Neugier und Mut, New Orleans auch abseits der touristischen Pfade zu erkunden, aber dafür wird man mit tollen Begegnungen und wunderschönen Ecken belohnt, von denen wir gerne noch viel mehr gesehen hätten. Wir ärgern uns ein bisschen, dass wir nicht die Zeit hatten, spontan ein, zwei Nächte länger in der Stadt zu bleiben, durch die man sich so gut wie in kaum einer anderen treiben lassen kann.
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Als es uns vor über sieben Jahren aus beruflichen Gründen nach München zog, wurden wir von Freund_innen und Familie (und am meisten von uns selbst) bemitleidet. Bayern? Wer möchte da schon wohnen? Erst recht im versnobbten München? Doch lange dauerte es nicht, bis das Mitleid einem Hauch von Neid wich. Meist reichte schon ein Besuch, ein Wochenende in München, ein Abstecher zu einem der umliegenden Seen oder in die Berge. Ab dann hieß es: “Ihr habt es gut, ihr seid so schnell in der allerschönsten Natur. Ihr könnt mal eben einen Tagesausflug unternehmen oder einen schnellen Wochenendtrip und es fühlt sich sofort nach Urlaub an.” Stimmt, können wir! Nach einer stressigen Woche mal eben kurz zwei Tage in die österreichischen Berge oder für ein Wellness- und Wanderwochenende ins Allgäu – solche Ausflüge wollen wir nicht mehr missen!
Was bisher geschah: September 2017 – Biertrinken mit Weltmeistern, Einblicke in die Wiesn-Küche und Cocktails aus der Bar Bibel (mit Verlosung)
Es ist nicht zu leugnen, im September ging es recht feucht-fröhlich zu – es wurde genippt, verkostet, angestoßen und gefeiert. Warum auch nicht? Der Sommer musste schließlich verabschiedet, der Herbst begrüßt werden. Da darf man schon mal ein Gläschen heben! Damit auch ihr Grund zu feiern habt, verlosen wir in diesem Monatsrückblick eine ebenso hochprozentige Neuerscheinung: die “Bar Bibel” von Cihan Anadologlu.
Kulinarisch durch Savannah, Georgia: Südstaatenklassiker, australisch-amerikanisches Frühstück und das beste Eis der Stadt
Savannah, die Südstaatenschönheit nahe der Küste Georgias, ist nicht nur wegen ihrer vielen grünen Plätze, historischen Häuser und Geistergeschichten einen Besuch wert, sondern gilt auch als absoluter Foodie-Hotspot. Nach drei Tagen, die wir in Savannah verbracht haben, können wir das nur bestätigen. Die Dichte an jungen Restaurants, Cafés und anderen innovativen kulinarischen Konzepten ist hoch, die Lowcountry Cuisine der Küstenregion mit Seafood & Co. allgegenwärtig. Kopfüber stürzen wir uns hier zum ersten Mal in die Südstaatenküche und halten gleichzeitig Ausschau, wo auch Vegetarier_innen auf ihre Kosten kommen – denn das erfordert in den Südstaaten hin und wieder etwas Planung.
Wir haben uns auf Restaurants und Cafés im historischen Zentrum beschränkt und für euch eine schöne Auswahl an traditionellen, außergewöhnlichen und modernen Orten zusammengestellt. Dabei haben wir uns einige Male vom “36 Hours in Savannah”-Video der NY Times leiten lassen, was sich als gute Idee herausgestellt hat – die Tipps sind wirklich prima! Wer ein paar Tage länger in der Stadt bleibt, sollte sich unbedingt auch etwas außerhalb des Stadtzentrums kulinarisch umschauen. Aber auch in Sachen Shopping hat Savannah einiges zu bieten. Die schönsten (nicht nur kulinarischen) Geschäfte, die uns beim Bummel durch die Stadt begegnet sind, findet ihr in unserem kleinen Savannah Food (und ein bisschen Shopping) Guide.
Was bisher geschah: August 2017 – von Münchner Eisdielen, neuen Wirtshäusern & Rauchbieren im Sommer
Der August ist vorbei und somit auch der Sommer. Zumindest behauptet das der ein oder andere in den sozialen Netzwerken, und meteorologisch gesehen stimmt das sogar. Doch ich bin noch nicht bereit für einen Abschied, habe noch keine Lust auf Kürbis & Co. und erst recht nicht auf Wollsocken! Viel zu selten waren wir bisher am (und vor allem im) See, an der Isar und im Biergarten. Der Sommer und ich – wir brauchen noch etwas Zeit. Also hoffe ich, dass sich der September von seiner besten Seite zeigen wird. Genauso wenig wie ich mich vom Sommer verabschieden möchte, will ich mir eingestehen, dass der Urlaub dieses Jahr schon weggeurlaubt wurde. Alle um uns herum starten in den (Spät-)Sommerurlaub und ich wurde noch nie so oft wie in den letzten Wochen gefragt, wann und wohin es für uns denn in die Ferne ginge. Dann stammele ich irgendwas von “wir waren schon so lange weg, wir sind durch” und werde ein bisschen wehmütig. Immerhin bleiben uns noch die Wochenenden, die sich bestimmt ab und an verlängern lassen und uns so zumindest einen Hauch von Urlaubsgefühl bescheren können. Und auch ein paar Dienstreisen bringen etwas Abwechslung mit sich und haben den Mann im letzten Monat in die hessische Provinz (aka Bad Arolsen) und mal wieder nach Danzig geführt. Aber zu Hause ist es zur Zeit dank der beiden neuen Mitbewohner ja auch ganz schön.
Ein kulinarisches Wochenende in Südtirol: Törggelen in Kaltern, Bergäpfel auf dem Ritten & Südtiroler Spezialitäten in Bozen
Törggelewaaas? Auch wenn ich mittlerweile weiß, was sich hinter dem Begriff “Törggelen” verbirgt, habe ich immer noch Probleme, das Wort korrekt auszusprechen. Richtig klingt es nur, wenn die Südtiroler_innen es mit einem krächzendem Rachenlaut verbinden, den meine Stimmbänder partout nicht hervorbringen möchten. Glücklicherweise sind die Menschen zwischen Alpen und Dolomiten sehr freundlich und verzeihen uns die holprige Aussprache. Doch nicht nur, um an der korrekten Aussprache zu feilen und zu erfahren, was es mit dem Törggelen so auf sich hat, lohnt sich im Herbst ein Besuch in Südtirol. Wir haben letzten Oktober ein kulinarisches Wochenende in Südtirol verbracht und nach dem Besuch des Kalterer Weinkulinariums (das in diesem Jahr übrigens am 7. Oktober stattfindet) noch etwas die Umgebung Kaltern, Bozen und den Ritten erkundet.