Da ist er, der Sommer – und er hat direkt eine kleine Hitzewelle mitgebracht. Es ist viel zu warm, um lange am Herd zu stehen, also konzentrieren wir uns aktuell vor allem auf Salate. Dabei probieren wir nicht nur neue Salatideen aus – wie zuletzt den Erdbeer-Fattoush mit Feta und Pistazien –, sondern greifen vor allem auf altbewährte Rezepte zurück. Nach fast neun Blogjahren ist unser Archiv mit Salatrezepten zum Glück gut gefüllt und wir entdecken alte Favoriten wieder neu. Doch nicht nur die sommerlichen Temperaturen sprechen für frische und bunte Salate, auch die aktuelle Nachrichtenlage liefert viele gute Gründe, warum man Fleisch den Rücken kehren und sich vermehrt vegetarisch oder vegan ernähren sollte. Das alles nehmen wir zum Anlass, um euch unsere 20 liebsten vegetarischen und veganen Sommersalate vorzustellen. Der große Vorteil: Fast alle Rezepte sind schnell zubereitet und viele kommen mit nur wenigen Zutaten aus. Alle Salate sind vollwertige Hauptspeisen, eignen sich aber natürlich auch als Vorspeisen oder Beilagen fürs Grillen. Letzteres fällt hier dank der genialen Seitanspieße mit Erdnuss-Kokos-Soße ohnehin schon länger vegan und vegetarisch aus.
Vegetarisch
Dass der Sommer 2020 anders sein wird, als die vorangegangenen, dürfte wohl mittlerweile allen klar sein. Langsam, wenn auch murrend, gewöhnen wir uns an den Gedanken, den Sommerurlaub nicht wie geplant im Nordwesten der USA zu verbringen, sondern in München und Umgebung. Der Krise zum Opfer gefallen ist bereits unsere Reise nach Israel, von der wir uns vor allem kulinarisch einiges versprochen hatten. Stattdessen backen wir Jerusalem-Bagels und kompensieren den ausgefallenen Urlaub durch Aromen des östlichen Mittelmeerraums. Dabei wird in den nächsten Wochen Erdbeer-Fattoush mit Feta und Pistazien bei uns ganz hoch im Kurs stehen – ein orientalischer Brotsalat, der sich perfekt für den Sommer auf dem Balkon eignet.
Selten haben wir so viel und regelmäßig gekocht wie in den letzten drei Monaten. Kontaktbeschränkungen, geschlossene Restaurants und Homeoffice haben uns allabendlich an den heimischen Herd getrieben. Dazu kommt, dass wir aktuell – um häufige Supermarktbesuche zu vermeiden – mindestens eine Woche im Voraus unser Essen planen. Das schaffen wir sonst im stressigen Alltag nur in Ausnahmefällen. Doch die Planung hat auch so ihre Tücken. Jede Woche sitzen wir am Tag vor dem nächsten Großeinkauf da und zerbrechen uns aufs Neue den Kopf darüber, auf welche Gerichte wir in den kommenden sieben bis neun Tagen wohl Lust haben könnten. Also werden Kochbücher und Zeitschriften gewälzt, es wird hektisch im eigenen Blogarchiv rumgeklickt (Ergebnis: der Salat mit gebratenen Pfirsichen und Halloumi sowie die Süßkartoffel-Spinat-Quesadillas schmecken immer noch super!) und in den Weiten des Internets nach Inspiration gesucht. Wieder einmal erweist sich dabei das Rezeptearchiv der New York Times als sehr ergiebig, wo wir auf ein Rezept gestoßen sind, das die Grundlage für unseren Kichererbsen-Tahini-Salat mit Tortillachips bildet.
Eigentlich würden wir jetzt im Flugzeug nach Tel Aviv sitzen. 11 Tage Israel lägen vor uns. Später am Mittag würden wir die Schwiegereltern in der nahe des Carmel-Markets gelegenen Bauhaus-Ferienwohnung treffen – unserer Unterkunft für die ersten fünf Nächte. Danach ginge es weiter nach Jerusalem. Dazwischen lägen Tagesausflüge, Stadtführungen, Strandspaziergänge und jede Menge gutes Essen. Oh Mann, was hatte ich mich auf die israelische Küche gefreut, von der Steffen hier schon zur Genüge geschwärmt hat. Unzählige Frühstückscafés in Tel Aviv und Jerusalem hatten wir schon markiert, dazu sicher zwei Dutzend Lokale, die alle von sich behaupten, den besten Hummus des Landes zu servieren. Tja, eigentlich …
Auch wenn wir mit der ganzen Corona-Situation sicher besser zurechtkommen als andere, uns dank regelmäßiger Spaziergänge und allgemeiner Couchaffinität meistens nicht die Decke auf den Kopf fällt und wir uns ganz sicher nicht irgendwelcher Grundrechte beraubt fühlen, gibt es manche Tage, an denen ein dicker Kloß im Hals nicht schwinden möchte und das Herz ein bisschen schwerer ist als sonst. Dann ist es Zeit, das Fernweh in etwas Kulinarisches zu verwandeln: in Jerusalem-Bagels zum Beispiel.
Kulinarisches Traumpaar: Silvaner trifft Spargelrisotto mit Minze-Pistazien-Topping
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Endlich ist sie da, die Spargelzeit! Gerade noch haben wir das Ende der Bärlauchsaison beweint, doch die grünen und weißen Stangen, die nun vermehrt überall erhältlich sind, trösten uns zum Glück ein wenig über den Verlust hinweg. Den ersten Spargel der Saison haben wir wie schon in den letzten Jahren für eines unserer liebsten Frühlingsgerichte reserviert: Spargelpasta mit Burrata, Chili und Zitrone – noch immer zum Reinlegen gut und für uns ein absolutes Must-eat zwischen Ende April und Ende Juni. Daran gibt es nichts zu rütteln, doch mit dem übrigen Spargel, der uns in der Saison über den Weg läuft, experimentieren wir gerne und probieren ihn in neuen Varianten und ungewöhnlichen Kombinationen. Als Spargelrisotto mit Minze-Pistazien-Topping zum Beispiel. Frühlingshaft und herrlich grün – auch dank der Extraportion Erbsenpüree, das noch eine leicht erdige Note ins Risotto bringt.
Hätte uns vor ein paar Jahren jemand gesagt, dass wir im Frühjahr und Sommer regelmäßig mehrmals pro Woche mit Blumenkohl kochen würden, hätten wir die Person wohl nur ungläubig angestarrt. Ja, wir sind Late Adopter in Sachen Blumenkohl. Doch all die Jahre, in denen wir ihn höchstens als unscheinbare Beilage gewürdigt haben, werden jetzt nachgeholt. Nach wie vor kommt uns Blumenkohl am liebsten ofengeröstet auf den Teller – zum Beispiel im Salat mit Kichererbsen, Radieschen, Dill und Avocadodressing – oder mit ungleich weniger Röstaromen aus der Pfanne wie beim Blumenkohl-Adobo, einem unserer absoluten Lieblingsgerichte.
Dass aber ausgerechnet der Salat, der uns seit einigen Jahren den Hintern rettet, wenn der Kopf mal wieder zu voll ist, um zu überlegen, was man nur kochen könnte, es noch nicht auf den Blog geschafft hat, ist fast schon unverzeihbar. Dabei ist der Orzo-Salat mit geröstetem Blumenkohl, Spinat, Feta und Cranberrys tatsächlich unsere kulinarische Allzweckwaffe – geht immer, schmeckt immer und schnell zubereitet ist er auch noch. Während der Blumenkohl im Ofen vor sich hin röstet, müsst ihr nur die Orzo-Nudeln (oder Kritharaki wie die reisförmige Pasta auch genannt wird) kochen, den Spinat waschen und der Rest erledigt sich fast von allein. Ein ganz simples, aber wahnsinnig zufriedenstellendes Feierabendessen also, das euch hoffentlich genauso begeistert wie uns.
Ich weiß nicht mehr, wer auf die glorreiche Idee kam, unser virtuelles Osterfrühstück mit der Familie auf feiertagsunfreundliche 9:30 Uhr zu legen, aber der Person haben wir jedenfalls die Blätterteigschnecken mit Bärlauch und Gorgonzola zu verdanken. Schließlich wollten wir am Ostersonntag nicht nur mit einem Käsebrot vor der Kamera sitzen. Etwas Besonderes musste her, doch bloß nicht zu aufwendig, denn wer will schon im Halbschlaf lange in der Küche werkeln?! Gut, dass im Kühlschrank ohnehin einige Gläser Pesto auf ihren Einsatz warteten und auch noch genügend frischer Bärlauch vom letzten Sammeln übrig war.
Tage, an denen man mit der aktuellen Krisensituation nicht so gut zurechtkommt, werden übrigens nicht besser, wenn man eine komplette Portion Bärlauchknödelteig in den Mülleimer werfen muss und nebenbei auch noch das schöne japanische Messer zerstört hat. Haben wir für euch getestet, ist nicht zu empfehlen! Aber der Reihe nach: Da sich in unmittelbarer Entfernung von unserer Wohnung ein kleines Bärlauchfeld befindet und unser täglicher Spaziergang fast immer daran vorbeiführt, stehen bei uns aktuell Rezepte mit Bärlauch hoch im Kurs: Bärlauchpesto, Bärlauchpizza, Bärlauch-Weißwein-Suppe – alles durchgespielt in den letzten Wochen. Ein neues Rezept musste also her: Brezenknödel mit Bärlauch, dazu ein Zitronen-Pilz-Ragout.