Letzte Woche haben wir mit reichlich Verspätung die diesjährige Grillsaison eingeleitet und einen Abend mit Bloggerfreund_innen, gutem Essen und erfrischenden Gin Tonics verbracht. Unser allerliebstes Grillgut hatten wir auch dabei: vegane Seitanspieße mit Erdnuss-Kokos-Soße. Eigentlich kaum zu glauben, dass es das Rezept nicht schon früher auf den Blog geschafft hat, sind die Spieße doch das Beste, was einem vegetarischen Grillfest passieren kann und seit Jahren unsere erste Wahl, wenn das Wort BBQ fällt. Doch einen Haken haben die veganen Grillspieße: Sie sind einfach furchtbar unfotogen. Als wären die knubbeligen orange-braunen Brocken aus Weizeneiweis nicht unförmig genug, servieren wir dazu eine Erdnuss-Kokos-Soße, die mit ihrem wunderschönen Braunton nun wirklich kein Highlight auf dem Teller ist.
Doch wie so oft sollte man sich auch hier nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen, denn der Geschmack ist über alle Zweifel erhaben. Für welchen Anlass wir die Spieße zum ersten Mal gemacht haben, ist nicht ganz klar. Irgendwann im Winter 2012 haben wir jedenfalls begonnen, mit Seitanpulver zu experimentieren und sind dabei auf ein Rezept gestoßen, das zu unserem Gewürzvorrat passte und in Kombination mit der Erdnusssoße genau unseren Geschmack traf. In den folgenden Jahren haben wir noch etwas weiter am Rezept gefeilt, das zur Allzweckwaffe für alle Grillfeste wurde, bei denen nicht nur Fleischesser_innen verpflegt werden wollten. Bei der BBQ-Edition des Restaurant Days landeten sie ebenso auf dem Grill wie auf der Hochzeitsparty meines Bruders. Jedes Mal mussten wir im Anschluss das Rezept weitergeben und nahmen uns vor, es endlich auf dem Blog zu veröffentlichen.
Auch wenn die Seitanspieße optisch sicher nicht zu den Highlights auf diesem Blog gehören, wollen wir euch das Rezept nicht länger vorenthalten. Die Seitanstücke werden dank etwas Tofu im Teig wunderbar zart und durch das Garen in einer sehr kräftigen Marinade mit ordentlich Geschmack versehen. Die Schärfe der vegetarischen Grillspieße lässt sich über die Chilimenge gut regulieren, wir mögen sie gerne mit etwas Wumms. Die Seitanspieße wie auch die Erdnuss-Kokos-Soße lassen sich außerdem sehr gut vorbereiten. Oft garen wir den Seitan ein, zwei Tage vorher im Ofen, spießen die Brocken auf und bewahren sie im Kühlschrank auf, bis sie schließlich auf dem Grill landen. Die Soße lässt sich ebenfalls gut vorher zusammenrühren und muss dann nur noch einmal kurz aufgewärmt und gründlich verrührt werden. Das Rezept eignet sich übrigens auch für größere Mengen, wir haben schon öfter die vierfache Menge auf einmal zubereitet.
Weitere vegane Grillideen findet ihr auch hier: schnelle Seitanwürste für das vegane BBQ und Seitan-Schaschlik mit Currysoße.
Vegane Seitanspieße mit Erdnuss-Kokos-Soße (Rezept für 8 Spieße)
Angelehnt an ein Rezept von Veganitäten
Zutaten für die Seitanspieße
- 300 g Seitanpulver/Seitanfix
- 2 TL gemahlener Koriander
- 2 TL gemahlenes Zitronengras
- 1/2 TL Chilipulver
- 1 TL Salz
- 1 EL Zucker
- 30 ml Sojasoße
- 330 ml Wasser
- 1 EL Sesamöl
- 50 g weicher Tofu
Zutaten für die Marinade
- 5 Schalotten
- 2 Knoblauchzehen
- 70 ml Sojasoße
- 170 ml Wasser
- 2,5 EL Zucker
- 1/2 EL gemahlener Koriander
- 2 EL Chilipulver (oder Sriracha)
- 1/2 EL gemahlenes Zitronengras
- 1 TL Kurkuma
- 1 EL Sesamöl
Zutaten für die Erdnuss-Kokos-Soße
- 150 ml Kokosmilch
- 80 bis 100 g ungezuckerte oder nur leicht gesüßte Erdnussbutter (hat eine andere Konsistenz als Erdnussmus oder Erdnussbutter und findet man im Asialaden)
- 1 EL Sojasoße
- etwas Chiliflocken oder Sriracha
- 1/2 TL Zucker (weglassen, wenn die Erdnussbutter schon gesüßt ist)
Zubereitung
- Für die Seitanspieße alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel vermischen. Dann Sojasoße, Wasser und Sesamöl zusammen mit dem Tofu pürieren, bis der Tofu zerfällt. In die Schüssel zu den trockenen Zutaten geben und alles gründlich zu einem festen, aber noch etwas feuchten Seitanteig mit einer gummiartigen Konsistenz verkneten. Vom Teig etwa 24 Brocken abreißen (so bekommen sie eine schönere Form, als wenn man sie mit dem Messer schneidet) und eng nebeneinander in eine Auflaufform setzen.
- Den Ofen auf 180 °C vorheizen. Die Schalotten und Knoblauchzehen schälen und grob würfeln. Zusammen mit den anderen Zutaten für die Marinade in einen Mixer geben oder mit dem Pürierstab gründlich zerkleinern. Die Marinade über die Seitanstücke verteilen und gut vermischen. Etwa 45 Minuten auf mittlerer Schiene des Ofens backen. Zwischendurch ruhig mal wenden. Vor dem Herausnehmen probieren, ob sie gar und zart sind und ggf. noch etwas länger backen. Sie sollten auf keinen Fall zu trocken sein, sonst werden sie beim Grillen zu hart.
- Die fertigen Stücke samt Marinade in eine Schüssel geben, nochmals gut vermischen und abkühlen lassen. Jeweils drei Seitanbrocken auf einen Spieß stecken und bis zum Grillen kalt stellen.
- Für die Erdnuss-Kokos-Soße alle Zutaten unter ständigem Rühren in einem Topf erwärmen, bis sich alles zu einer cremigen Soße verbunden hat.
- Die Seitanspieße auf den Grill legen. Dabei auf die Hitze achten, hier geht es nur noch ums Erwärmen und um ein paar Röstaromen. Wenn der Grill zu heiß ist, verbrennen euch die Spieße sonst leicht. Zusammen mit der lauwarmen Erdnuss-Kokos-Soße servieren.
5 Kommentare
[…] vollen Gange bzw. schon fast wieder vorbei. Bei uns sind bereits unzählige vegane Grillzylinder, Seitanspieße und Grillkäse auf dem Rost gelandet. Zeit, um ein bisschen Abwechslung auf den Grill oder bei […]
10. August 2020 at 8:12Hallo 🙂
ein ungewöhnliches Rezept, finde ich; auch für vegane Grillspieße! Schmeckt man denn auch die einzelnen Zutaten noch gut raus; gewürzte Spieße + Marinade + Soße ist ja schon einiges… 🙂 Welche Beilage passt denn hier am besten?
Danke und herzliche Grüße 🙂
15. Februar 2021 at 15:42Danke für deinen Kommentar, den ich gerne beantwortet hätte, wäre er nicht völlig offensichtlich Linkspam. Vielleicht solltest du dir mal eine andere Mailadresse anlegen, die dein Gespamme nicht sofort entlarvt. Den Link, den du hier so dreist zu platzieren versucht hast, hab ich natürlich rausgenommen. 😉 Cheerio!
17. Februar 2021 at 16:28Hallo, das klingt ja sehr vielversprechend. Lassen sich die Spieße auch auf Vorrat einfrieren? Seitan bereitet man ja nicht mal eben in 5 Minuten zu, daher würde ich da gerne verarbeiten. Liebe Grüße, Birgit
27. Juli 2021 at 14:22Hallo Birgit, das ist eine gute Frage! In der Tat ist die Herstellung etwas aufwendiger und das Einfrieren wäre natürlich superpraktisch. Selbst ausprobiert haben wir es noch nicht (wir werden es beim nächsten Mal aber versuchen), allerdings lässt sich Seitan grundsätzlich schon gut einfrieren, daher kann ich mir gut vorstellen, dass es auch hiermit klappt.
29. Juli 2021 at 12:08