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    Wien kulinarisch: 8 Tipps, mit denen man in Wien garantiert nicht verhungert

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    Ende September haben wir uns ins Auto gesetzt und sind dem oktoberfestgeplagten München in Richtung Wien entflohen. Passend dazu gab es hier auf dem Blog eine Österreich-Themenwoche mit leckeren Rezepten und netten Gastbloggerinnen. Unsere kulinarischen Entdeckungen in der österreichischen Hauptstadt möchten wir natürlich mit euch teilen und euch ein paar Anregungen für den nächsten Trip bieten.

    Der Anzahl an Food-Fotos nach zu urteilen, könnte man meinen, wir hätten vier Tage nur geschlemmt. Fast scheint es, als wäre kein Feinkostgeschäft, kein Kaffeehaus, kein Marktstand und keine Bäckerei vor uns sicher gewesen. Ganz so schlimm war es natürlich nicht, zwischendurch gab es jede Menge Kultur und Stadtspaziergänge. Aber wie bei Foodbloggern nicht anders zu erwarten, fiel es uns schon schwer, irgendwas links liegen zu lassen, was in Ansätzen nach Küchenzubehör, ausgefallenen Lebensmitteln oder gemütlichem Kaffeehaus aussah. Wien ist in dieser Hinsicht aber auch eine wahre Goldgrube. Alleine der Naschmarkt und die umliegenden Straßen bieten dem verfressenen interessierten Reisenden genug Material für einen ausgedehnten Vormittag. Hier locken unzählige Marktstände mit Gemüse, Antipasti, getrockneten Früchten, und es gibt mehr als eine Gelegenheit, den Tag mit einem umfangreichen Frühstück zu beginnen. Die Innenstadt (1. Bezirk) ist dagegen eher den hochpreisigen Läden und Traditionsgeschäften vorbehalten, wobei sich auch hier in den Seitengassen immer wieder kleine Geschäfte abseits der Touristenströme entdecken lassen. Gleiches gilt für die Einkaufsmeile Mariahilferstraße (6. Bezirk). Auch hier lohnt sich ein Bummel durch die Seitenstraßen, wo viele ausgefallene Läden zu finden sind.

    Hier kommen unsere acht kulinarischen Wien-Tipps:

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    {Deli}

    Ein perfekter Ort, um den Tag mit einem ordentlichen Frühstück zu beginnen, ist der Naschmarkt. Unter den unzähligen Möglichkeiten können wir das Deli empfehlen, das eine ganze Reihe von Frühstücksvarianten auf der Karte bereithält (vielen Dank an Ramona für den Tipp!). Das türkische Frühstück (mit frischen Börekrollen!) und das Bagelfrühstück ergänzen sich perfekt und die Melange ist ordentlich groß. Wer draußen sitzt, bekommt den Blick auf die flanierenden Marktbesucher gratis dazu. Deli // Naschmarkt, Stand 421–436, 6. Bezirk.

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    {Naschmarkt}

    Danach bietet sich natürlich ein Bummel über den Naschmarkt an, wo der eventuelle Resthunger in jedem Fall gestillt werden sollte. An fast jedem der über 120 Stände wird man zum Probieren animiert und die köstlichen Gerüche machen es einem wirklich nicht leicht, nicht überall stehen zu bleiben. Benebeln lassen sollte man sich von den leckeren Düften allerdings nicht – die Preise schwanken stark, daher unbedingt ein bisschen mitdenken. Naschmarkt // zwischen Karlsplatz und Kettenbrückengasse, 6. Bezirk.

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    {Café Central}

    Wer in Wien unterwegs ist, kommt natürlich um eine Melange nicht herum. Auch wenn die ursprüngliche Kaffeehauskultur langsam schrumpft, bietet die Stadt immer noch an jeder Ecke tolle Möglichkeiten, um zwischen Museumsbesuchen, Einkaufsbummel und Sightseeing zur Ruhe zu kommen. Ein Klassiker ist das Café Central, das mit plüschiger Einrichtung, hohen Decken im venezianisch-neugotischen Stil und geschniegelten (und entgegen aller Erwartungen sehr freundlichen) Obern alle Kaffeehausträume erfüllt. Der Apfelstrudel ist groß und lecker, die Melange dagegen klein und überteuert (4,20 €), dafür sind die Kaiserschmarrenportionen riesig und die Kuchenauslagen verlockend. Café Central // Herrengasse 14, 1. Bezirk.

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    {Motto am Fluss}

    Den besten Kuchen haben wir allerdings in keinem der Traditionshäuser entdeckt, sondern im relativ neuen Motto am Fluss. Direkt am Schwedenplatz und am Donaukanal gelegen, ist das schiffsähnliche Gebäude kaum zu übersehen. Auf zwei Ebenen präsentiert sich dort neben einem hochpreisigen Restaurant auch ein schönes Café mit moderner, stilvoller Einrichtung und traumhafter Sonnenterrasse. Die Kuchenauswahl ist groß und modern, und noch heute schwärmen wir von der perfekten Lemon-Tartelette und dem cremigen Erdbeer-Frischkäse-Törtchen, die uns hier serviert wurden. Unbedingt empfehlenswert ist auch die erfrischende hausgemachte Limonade mit Basilikum, Limette und Granatapfel. Mit seinen hochwertigen Speisen, kreativen Drinks und charmantem Service ist das Motto am Fluss definitiv unser Café-(Geheim)-Tipp für Wien! Motto am Fluss // Schwedenplatz 2, 1. Bezirk.

    Wien kulinarisch by feed me up before you go-go-8Von der göttlichen Lemon-Tartelette im Motto am Fluss träumen wir immer noch!

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    {phil}

    Wer ausgefallene Buchhandlungen mag, sollte dem phil einen Besuch abstatten, das neben einer sehr stilsicheren Auswahl an Belletristik, Graphic Novels, Kinderbüchern und Fachliteratur auch ein sehr entspanntes Café beheimatet. Hier kann man sich wunderbar auf dem Sofa rekeln, in der Auslage der Buchhandlung schmökern und bei einem Matcha Latte an der eigenen Schriftstellerkarriere arbeiten. Die Zukunft des Wiener Kaffeehauses? phil // Gumpendorfer Straße 10-12, 6. Bezirk.

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    {Eis-Greissler}

    Wer Lust auf ausgefallene und vegane Eissorten hat, sollte definitiv mal beim Eis-Greissler vorbeischauen. Ziegenkäse, Sturm oder Butterkeks sind nur ein paar der regelmäßig wechselnden Sorten, die man in dem winzigen Laden in der Rotenturmstraße bekommt. Natürlich alles in Bio-Qualität und aufgrund der Schlange auf dem Bürgersteig auch einfach zu finden. Eis-Greissler // Rotenturmstraße 14, 1. Bezirk.

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    {Kent}

    Am ersten Abend verschlug es uns in den 16. Bezirk, wo es angeblich das authentischste türkische Essen Wiens geben sollte. Das Kent liegt auf der Brunnenstraße, wo tagsüber der letzte reine Straßenmarkt Wiens abgehalten wird, und ganz in der Nähe findet man auch den Yppenplatz, ein Sammelsurium von Cafés, Bistros und Restaurants und auch ein hervorragender Ort zum Frühstücken. Das Kent wirkt auf den ersten Blick nicht besonders einladend, aber gerade im Sommer lässt es sich schön im Innenhof sitzen. Die Karte bietet eine riesige Auswahl an Gerichten zu günstigen Preisen. Als Vorspeise empfehlen wir die hervorragenden Sigara Böregi – Schafskäse-Blätterteigrollen mit Haydari, für die alleine sich der Besuch schon lohnen würde. Die Piden sind ausladend und geschmacklich in Ordnung, kommen aber nicht an die Vorspeisen heran. Wer danach noch Hunger hat, sollte sich auf jeden Fall an der Theke etwas von den hausgemachten honigtriefenden Süßigkeiten einpacken lassen! Kent // Brunnengasse 67, 16. Bezirk.

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    {Yak & Yeti}

    Wem türkisches Essen noch nicht exotisch genug ist, sollte sich das Yak & Yeti merken, ein nepalesisches Restaurant im 6. Bezirk (vielen Dank an Ela für den Tipp!). Ausgestattet ist das gemütliche Lokal wie der Traum aller Backpacker, inklusive Tempel im Garten und Masken, Gebetsfahnen & Co. an den Wänden. Die nepalesischen Köche am Herd sorgen dafür, dass man hier authentische Himalaya-Küche serviert bekommt. Dienstags ist Dal-Bhat-Tag, wir konnten also leider nicht die reguläre Karte testen, doch wurden mit einem tollen All-you-can-eat-Angebot des nepalesischen Nationalgerichts (mit Fleisch oder vegetarisch, man hat die Wahl) und einer Portion Momos mit Kartoffel-Spinat-Füllung entschädigt. Das Dal Bhat kommt in Form eines Tabletts voller kleiner Schälchen mit verschiedenen Gemüsesorten, Soßen und Eintöpfen und einem großen Pott Reis. Geschmeckt hat alles hervorragend, sehr würzig und besonders der eingelegte Tofu hat es uns angetan. Der Schärfegrad war angenehm, abgesehen von dem einen Moment, in dem ich auf eine ganze Chilischote gebissen habe. Zum Glück stand ein leckeres hausgemachtes Lassi auf dem Tisch! Yak & Yeti // Hofmühlgasse 21, 6. Bezirk.

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    {Wrenkh}

    Das Wrenkh punktet seit 1982 mit Bio-Küche und hat viele vegane und vegetarische Gerichte auf der regelmäßig wechselnden und übersichtlichen Karte. Auch der modern-rustikale Gastraum des zentral gelegenen Restaurants ist nicht besonders groß, reservieren ist also angebracht. Hier haben uns besonders die Vor- und Nachspeisen begeistert. Die schwarze Oliventapenade ist ein Traum – sagt die Frau, die davon am liebsten eine weitere Portion als Hauptspeise bestellt hätte. Die Tapenade kommt zusammen mit gebratenem Gemüse und frischem Brot – eine riesige Portion Vorspeise für kleines Geld, wirklich toll! Auch die kreativen Hauptspeisen stimmen glücklich. In unserem Fall landeten Koriander-Glasnudeln mit Kürbiskernpesto und gebratenem Kürbis und gebratener Ziegenkäse auf Mango-Paprika-Quinoa auf dem Tisch. Der Nachtisch setzte dann noch ein Highlight zum Abschluss. Die Mohnnudeln auf Fruchtspiegel und Honigbutter sind zum Niederknien und der Mehlspeisenhauptstadt mehr als würdig. Wrenkh // Bauernmarkt 10, 1. Bezirk.

    Wien kulinarisch by feed me up before you go-go-15Unglaublich leckere Oliventapenade meets Nachtisch deluxe.

    Wir hoffen, bei unseren Wien-Tipps ist auch was für euch dabei! Wart ihr in dem einen oder anderen Lokal vielleicht sogar schon selbst? Oder habt einen ultimativen Tipp für unseren nächsten Wien-Besuch?

    Da Wien zudem eine Fundgrube für den kulinarischen Einkauf ist, folgt bald noch ein zweiter Bericht, in dem wir euch mit auf einen Spaziergang durch die ganzen Geschäfte nehmen, an denen wir einfach nicht vorbeigehen konnten.

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    Sushi in Sendling: Sushiya Bento

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    Wir wohnen ja leider ein klein wenig außerhalb der hippen Viertel Münchens (ja, die gibt’s sogar hier), was dazu führt, dass man mindestens 15 Minuten laufen muss, bis man auf einigermaßen annehmbare Einkehrmöglichkeiten abseits von Dönerbuden und Boazn trifft. Sobald man allerdings die Bahnschienen hinter sich gelassen hat und den Berg hinab wandert, findet man auch in Sendling eine ansprechende Auswahl an Leckereien: hervorragende Pizza im Europa, spanische Spezialitäten im Centro Español oder köstliche Kuchen im Café Schuntner. Bisher mit kulinarischer Nichtbeachtung gestraft haben wir das obere Drittel der Lindwurmstraße, wo sich schon seit zwei Jahren ein kleiner Sushi-Laden verbirgt. Ordentliche Bewertungen und eine für den Abendspaziergang wie geschaffene Entfernung haben uns dann aber vor Kurzem doch endlich ins Sushiya Bento geführt.

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    Das Innere ist klein, kaum 20 Gäste dürften hier einen Platz finden. Als wir an einem Sonntagabend unnötigerweise einen Tisch reserviert hatten, waren außer uns nur noch zwei weitere Gäste im Lokal. Allerdings schauten immer wieder Leute aus der Nachbarschaft rein, um sich die Reisrollen mit nach Hause zu nehmen. Die Karte scheint recht klassisch und neben etwa 80 verschiedenen Sushi-Varianten finden sich darauf noch einige Vor- und Hauptspeisen wie Udonsuppe oder diverse Fleischgerichte. Positiv fällt die recht große Auswahl an vegetarischen Rollen ins Auge.

    Viel Personal braucht man für so einen Laden natürlich nicht und so fand sich an diesem Abend neben dem kochenden Besitzer nur eine Bedienung hinter der Theke. Wir entschieden uns schnell für eine Reihe von vegetarischen und fischigen Suhsirollen sowie zwei Vorspeisen. Für Frau Wu musste es natürlich der Spinat-Sesam-Salat Horenso Goma-ae (3,50 €) sein, während ich mir Hiyayakko bestellte (Seidentofu mit Ingwer und Lachskaviar, 4,50 €).

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    Beides kam fix auf den Tisch und dank der direkten Nähe zur Theke konnten wir den Chef gleich nach seinem Horenso-Goma-ae-Rezept fragen, der uns freundlich und ausführlich seine Spezialzubereitung verriet. Wird bestimmt bald ausprobiert, denn Frau Wu war ziemlich angetan von ihrer Portion (Ylva von Der Klang von Zuckerwatte hat kürzlich übrigens eine sehr ansprechend aussehende Variante des Sesamsalats mit Bohnen verbloggt). Mein Tofu war auch gut, wenn auch etwas unspektakulär.

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    Unsere Sushirollen, die parallel frisch zubereitet worden waren, kamen auf einem großen Holzschiff an den Tisch getuckert. Ganz schön viel Ethnokitsch, but we liked it! Darauf fanden sich verschiedene Hosomaki und Uramaki (3 bis 5,50 €), einige vegetarische Rollen und etwas Fisch für mich. Geschmacklich gab es nichts zu meckern, überzeugt haben uns alle Sorten. Die Zutaten waren frisch, der Reis hatte eine gute Konsistenz, nur die Stabilität der Rollen ließ etwas zu wünschen übrig. Sie waren zu locker gerollt und dementsprechend auch etwas schwieriger zu essen, da sie gerne einmal zwischen den Stäbchen aus der Form glitten. Aber wie gesagt, am Geschmack gab es nichts auszusetzen.

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    Nach Vorspeise und ausladender Sushiplatte reichte es gerade noch für einen geteilten Nachtisch. Mochi sollten es sein, mit schwarzer Bohnenpaste gefüllte Klebereisbällchen. Auch die waren sehr gelungen und lauwarm, und als süßer Abschluss genau richtig. Ein Pflaumenwein aufs Haus und eine Runde Glückskekse, die bei uns kurze Irritation auslösten (oder habt ihr schon mal beim Japaner Glückskekse bekommen??), beendeten den Abend.

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    Fazit

    An die Qualität und Atmosphäre unseres Lieblingsjapaners Sansaro kann der kleine Laden nicht heranreichen, aber dennoch lohnt sich ein Besuch, wenn es einem nach leckerem (vegetarischen) Sushi lüstet. Abseits der gängigen Münchner Hotspots findet man hier solides Handwerk in netter Umgebung. 40 € für zwei Personen inklusive Getränken sowie Vor- und Nachspeise sind für frisches Sushi ebenfalls fair, und so werden wir bestimmt bald wieder mal den Berg hinabspazieren. 4 von 5 Sushirollen.

    Sushiya Bento
    Lindwurmstraße 108
    80337 München
    www.sushiya-bento.de
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    (Not only) Cheeseburger in Paradise: Burger-Workshop im Hard Rock Cafe

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    In letzter Zeit hat das Bloggen bei mir nur unter Druck geklappt. Sommer, Jobstress und eine allgemeine Unlust haben dazu geführt, dass Frau Wu mich ganz schön triezen musste, damit überhaupt was passierte. Und so kommt es, dass dieser Bericht um einen Monat verspätet erscheint – dabei hat selten eine Einladung zu einem Event bei mir solch einen Begeisterungssturm ausgelöst wie diese. Ein Burger-Workshop im Hard Rock Cafe! Ich habe tagelang nicht schlafen können und auch danach noch nachts im Traum in imaginäre Burger gebissen, in der Hoffnung, dass das Event noch nicht vorbei wäre. War es aber leider doch, aber immerhin sind die Erinnerungen noch sehr lebendig und unsere nächsten Besucher werden ganz bestimmt ans Platzl geschleift, wo die Münchner Filiale der Kette ihren Sitz hat.

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    Aber der Reihe nach. Das Hard Rock Cafe München hatte sieben BloggerInnen eingeladen, um den perfekten Burger zu kreieren und das reguläre Angebot kennenzulernen. Dazu wurde für uns ein Nebenraum reserviert, in dem mir beim Eintreten erst einmal die Kinnlade ins Bodenlose klappte. Auf zwei Tischen waren gefühlte 200 Zutaten aufgereiht, die darauf warteten, von uns zu DEM Burger addiert zu werden, der dann für eine Woche auf der Karte des Hard Rock Cafes landen würde. Auf den Schock gab es erst einmal einen großen und sehr leckeren Cocktail und eine Begrüßung durch das sympathische Hard-Rock-Cafe-Team. Neben dem Marketing-Team waren das Küchenchef Douglas und Vibe Host (quasi “Oberkellnerin”) Dani. Sie erzählten uns ein wenig vom Konzept und so erfuhren wir, dass die Zutaten fast alle frisch sind und das Meiste im Haus zubereitet wird (z.B. auch die BBQ-Soße). Allerdings werden die Rezepte weltweit aus den USA vorgegeben, was bedeutet, dass der Burger aus München idealerweise genauso schmeckt, wie der aus Hongkong oder Las Vegas.

    Und dann ging es auch schon los. Zunächst durften wir uns durch die gesamte Burgerkarte futtern. Ich gebe zu, ich habe vorab große Töne gespuckt: dass sieben Viertel Burger ja quasi nichts wären, dass ich das ohne Probleme schaffen würde etc. Bei 285g-Patties musste ich mein Vorhaben aber schnell aufgeben und konnte am Ende eigentlich nur noch einzelne Bissen probieren. Das lag aber definitiv nicht am Geschmack. Die Patties werden zwar tiefgefroren aus England geliefert, sind aber von hoher Qualität. Etwas zu dicht gepresst für meinen Geschmack, aber sonst wirklich gut. Das Fleisch wird gegrillt und bekommt so eine schöne knusprige Kruste und ist innen idealerweise noch rosa. Damit wäre dann auch der einzige Schwachpunkt identifiziert, denn man sollte sein Fleisch in jedem Fall rare bis medium rare bestellen, da ich auch einen Burger hatte, der komplett durchgebraten war und damit deutlich zu trocken wurde und an Geschmack einbüßte. Also bei der Bestellung einfach darauf achten, dass man seine Vorlieben äußert.

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    Gehalten wird jeder Burger von einem saftigen Potato-Bun und dazwischen verbergen sich neun verschiedene Burger-Variationen, von denen wir sieben probieren durften. Geschmeckt haben eigentlich alle auch wenn der Veggie Leggie (das vegetarische Patty war nicht so meins) und der Red, White & Blue Burger (zu viel Blauschimmelkäse) nicht ganz meinen Geschmack trafen. Erneut bestellen würde ich aber den Hickory BBQ Bacon Cheeseburger mit karamellisierten Zwiebeln, den California Burger mit frischer Guacamole und vor allem den S.O.B. Hamburger. Letzter kam ebenfalls mit Guacamole daher, bot aber zudem eine würzige und scharfe Chipotle-Paprika-Soße und gegrillte Zwiebeln. Damit hätte ich mich in jedem Fall ins Koma essen können! Die zugehörigen Pommes waren klasse und auch alle Drinks, die ich probieren durfte (z.B. Erbeer-Basilikum-Limonade!!!), konnten überzeugen.

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    Zum Schluss durften wir uns dann noch selbst an einer eigenen Burgerkreation versuchen. Trotz der riesigen Auswahl an Zutaten hatte der Herr natürlich Sonderwünsche. Doch das nette Team vom Hard Rock Cafe hat mir tatsächlich den Wunsch nach einer gegrillten Banane erfüllt, sodass ich meinen “Herzinfarkt in München” zusammenstellen konnte. Neben den Bananen habe ich Chipotle-Paprika-Soße, karamellisierte Zwiebeln, Käse, Bacon und Erdnusssoße zusammen mit dem Fleisch zwischen die Brötchenhälften gequetscht. Schön sah das nicht aus und das hat leider auch die Jury so gesehen. Die bestand aus Küchenchef Douglas, Vibe Host Dani und dem Münchner Food-Journalisten Amadeus Danesitz, die jeden Burger probierten und ein ausführliches Feedback abgaben. Bei meinem Hamburger haben sie das Fehlen von frischen Zutaten bemängelt, was ich im Nachhinein bestens nachvollziehen kann. Da muss ich wohl zu Hause noch ein wenig experimentieren. Verdient gewonnen haben übrigens Sabine von Siktwin und Sabrina von Prostmahlzeit, deren Burger super aussahen und auch bei mir ganz schnell im Magen gelandet wären. Aber da ich perverserweise noch die Nachspeisen probieren wollte, wäre dafür sicher kein Platz mehr gewesen. Apple Cobbler und Hot Fudge Brownie kamen auf den Tisch, und ganz ehrlich, davon hätte man eine ganze Familie satt bekommen. Unglaublich lecker waren sie dennoch, und so habe ich immer wieder wie ferngesteuert zum Löffel gegriffen, obwohl mein Magen eigentlich schon längst überquoll. Ein größeres Kompliment kann man einer Küche eigentlich nicht machen, oder?

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    Wer also (wie ich) den Plan hat, alle Burger-Restaurants in München durchzuprobieren, der kommt am Hard Rock Cafe einfach nicht vorbei – Kette hin oder her. Die Preise sind zwar ordentlich (12-16 € für einen Burger mit Pommes), aber die Portionen und die Qualität rechtfertigen das durchaus. Dazu kommt eine nette Betreuung, die offen für Sonderwünsche ist und auch die Cocktails sind wirklich empfehlenswert. Spätestens wenn die Burger der beiden Gewinnerinnen auf der Karte stehen, kommen wir bestimmt wieder!

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    Vielen Dank an Freddy und Andrea vom Hard Rock Cafe München für die nette Einladung und dem ganzen Hard-Rock-Cafe-Team für den schönen Abend. Meine Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt. Weitere Fotos vom Abend gibt es übrigens hier und bei Petra und Sabrina zu sehen.

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    Von Spargel, Sterneköchen und Spielfeldern. Ein Kochkurs in der Allianz Arena

    Ende Mai durften wir unseren ersten Kochkurs besuchen. Wir hatten schon öfter mal darüber nachgedacht, an einem Kurs teilzunehmen, und als sich nun eine ganz besondere Gelegenheit ankündigte, freuten wir uns schon Tage vorher wie kleine Kinder darauf. Ein Spargelkochkurs bei Sternekoch Bernd Werner sollte es sein, dazu noch in der Siemens cookingLounge hoch oben in der Allianz Arena. Ja, ihr habt richtig gelesen, wir durften in der Allianz Arena kochen. Auch für ausgewiesene nicht-Fußball-Fans wie uns war das schon etwas ganz Besonderes – so einen Ausblick hat man beim Kochen nicht unbedingt alle Tage.

    Frage-Foto-FreitagUm die Wette twittern mit Alice von Alice im kulinarischen Wunderland

    Dementsprechend waren wir nach unserer Ankunft in der riesigen Lounge (die traurigerweise größer ist als unsere gesamte Wohnung …) auch erst einmal ausgiebig damit beschäftigt, die Kinnladen nach unten klappen zu lassen, Fotos zu schießen und selbige sofort über Twitter zu verbreiten. Read more

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    Das Ding aus dem Torf: Der limitierte Ardbog Single Malt Whisky im Pre-Tasting

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    Mit dem Alter ändert sich ja bekanntlich auch der Geschmack, man wird aufgeschlossener, die Summe dessen, was einem gefällt, wird irgendwie breiter. Sei es nun Musik, Essen oder eben Getränke. So bin ich mir beispielsweise nicht sicher, ob ich vor 10-15 Jahren einen fies rauchigen Single Malt Whisky wirklich zu schätzen gewusst hätte. Inzwischen bin ich aber auf dem besten Weg, mich einmal durch die schottische Destillerienlandschaft zu trinken, und auf dem Regal im Flur sind eigentlich immer 2-3 Flaschen zu finden. Besonders haben es mir die torfigen (Sabrina sagt “nach Gülle stinkenden”) Whiskys der Insel Islay angetan. Ihr könnt euch also vorstellen, dass ich ganz schön aus dem Häuschen geriet, als ich letzte Woche die Einladung erhielt, ein Pre-Tasting von Ardbeg, einer der sechs Brennereien der Atlantikinsel, zu besuchen. Vorgestellt wurde die jährliche limitierte Edition, die pünktlich zum Abschluss des Whiskyfestivals auf Islay erscheint. Und limitiert meint hier wirklich limitiert. Und zwar “am-1.-Juni-vor-dem-verschlossenen-Laden-warten”-limitiert. Noch ein Grund mehr also, sich über eine Testmöglichkeit zu freuen.

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    Bevor wir uns aber im schummrigen Licht der Bar Gabányi (da würde ich im Übrigen auch gerne noch einmal hin und ordentlich versacken) auf den Ardbog (bog = Torf) getauften Schatz stürzen durften, gab es noch einmal die Gelegenheit, sich durch das restliche Ardbeg-Programm zu kosten. Hier hatte es mir besonders der Corryvreckan angetan, den ich bis dahin noch nicht kannte und der mit höllischen 57,1% Fassstärke angerauscht kommt. Sobald man etwas Wasser hinzugibt, entfaltet er aber ein unglaublich tiefschichtiges Aroma, wird sehr voluminös und endet mit ordentlich Rauch und einer guten Pfeffernote. Würde ich wieder trinken, auch wenn er mit über 60€ leider etwas außerhalb meines üblichen Whiskybudgets liegt.

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    Dann aber der große Moment, ein Tablett mit dem noch nicht erhältlichen Ardbog wurde herumgereicht und alle vertieften erst einmal ihre Nase im Glas. Für Außenstehende muss so ein Tasting schon merkwürdig aussehen … Der erste Eindruck beim Geruch: Das ist mein Whisky! Ich liebe Karamell und hier kommen einem ganze Berge davon aus dem Glas entgegengeströmt. Nach Rücksprache mit Claudia von Dinner um 8 einigten wir uns auf gesalzenes Buttertoffee. Geradezu zum Reinbeißen! Wenn man genauer nachriecht, kommen mineralische Gerüche hervor. Laut unserem Vortester findet man darin auch Lavendel, den konnte ich aber nicht entdecken. Was fast völlig fehlt, ist der Islay-typische Rauch. Und das bei einem Whisky, der den Torf im Namen trägt! Dann der erste Schluck und auch hier fällt zuerst die schwache Rauchnote auf. Wo andere Islays einen glauben lassen, in Holzkohle gebissen zu haben, regiert hier eine fruchtige Süße. Der Whisky kommt ohne Kühlfilterung mit ordentlichen 52,1% in die Flasche, das lässt also noch reichlich Platz für eigene Experimente mit Wasser. Gut gefiel mir dabei, dass die breite und vielfältige Würze auch verdünnt nicht verloren geht und der goldene Whisky wirklich lange im Mund nachhallt. Wie sich das Glas leert, so füllt sich die Aromenpalette, bis zum Schluss wirklich ein leicht fleischiger Geschmack auftaucht. Iberoschinken sagt die Verkostungsnotiz dazu. Als Michael, der Ardbeg-Ambassador, erneut mit der Flasche rumgeht, lasse ich mir das Glas gerne ein zweites Mal füllen – wer weiß, ob ich noch einmal in die Situation kommen werde, diese vorzügliche Whisky-Kreation probieren zu dürfen.Ardbog Packshot 2_LR

    Bild: Ardbeg

    Wie steht ihr denn zu Whisky? Habt ihr jetzt auch Lust auf den Ardbog bekommen? Dann solltet ihr schnell den nächstgelegenen Whiskyladen suchen und in Erfahrung bringen, ob dort am 1. Juni (im Übrigen als Ardbog Day vermarktet und für das große Event in Frankfurt kann man sich auch noch anmelden) auch eine Lieferung Ardbog eintrifft. Und dann heißt es wohl leider zeitig aufstehen, denn die Erfahrung mit den limitierten Editionen der letzten Jahre zeigt, dass die Vorräte meist noch am selben Tag oder auch schon kurz nach Ladenöffnung ausverkauft sind. Die Marketingabteilung leistet da wirklich ganze Arbeit. Ach ja, ein gefüllter Geldbeutel wäre auch nicht schlecht, denn die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 69,95 € für 0,7l.

    Vielen Dank an Tobias von Moët Hennessy für die Einladung zur Whisky-Verkostung. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.

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    Wir entdecken unseren Weintyp beim Sheraton Toast around the world

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    Als wir vor Kurzem gefragt wurden, ob wir nicht einen Abend mit Wein und Häppchen im Sheraton Hotel München Arabellapark verbringen wollten, mussten wir nicht lange überlegen. Wir waren sehr neugierig, was sich hinter der neuen Social Hour verbergen würde, deren Auftaktevent Toast around the world den Anlass für die Einladung darstellte. Also machten wir uns letzten Mittwoch am späten Nachmittag auf in den Münchner Osten. Vor dem Eingang ging es erst einmal zum Akkreditierungstisch, Namensschilder in Empfang nehmen. Wir hatten ja schon die Befürchtung, dass auf einem der Schildchen tatsächlich Kitty Wu stehen würde, aber da wir unsere Namen selbst drauf schreiben sollten, konnte das noch abgewendet werden. Neben dem Namen fand sich noch Platz für ein Traumreiseziel – gar nicht so einfach, sich da in 10 Sekunden zu entscheiden. Also landeten Mexiko und Hawaii auf den Schildern – Orte, die wir bisher leider noch nicht besucht haben, aber ziemlich weit oben auf der Reiseliste stehen.

    Sheraton München Arabellapark_lobbyFoto: Sheraton München Arabellapark

    In der Hotellobby erwarteten uns dann viele chic gekleidete Menschen in Anzügen, schwarzen Kleidern und Hosenanzügen – und wir locker leger in Jeans mittendrin; etwas underdressed kamen wir uns schon vor. Zum Glück ging es in der Bloggerecke etwas ungezwungener zu. Neben uns waren auch Alice und Martina geladen worden und nach wenigen Minuten landeten auch schon die ersten Weingläser auf unserem Tisch. Denn es handelte sich bei diesem Abend um das globale Auftaktevent zur Sheraton Social Hour, eine Art kommunikative Weinverkostung, die zukünftig an drei bis vier Abenden pro Woche in teilnehmenden Sheraton Hotels stattfinden soll. Neben dem Entdecken neuer Weine steht dabei der Austausch mit anderen Gästen im Fokus. Eigentlich eine ganz nette Idee, gerade wenn man alleine auf Geschäftsreise ist, kann so ein Abend im Hotel schnell einsam werden.

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    An diesem Abend gab es insgesamt acht Weine zu verkosten, die einem an vier thematisch nach Geschmacksnoten getrennten Stationen präsentiert wurden. So konnte man sich seinen ganz persönlichen Weintypen erschmecken – wir ahnten ja schon, dass dieser bei uns in erster Linie fruchtig und weiß sein würde. Bei mir darf es auch mal ein sanfter Rotwein sein, aber den ganz harten und trockenen Stoff überlasse ich dann doch lieber anderen. Zwischendurch gab es immer wieder Tipps vom Weinexperten, der uns auch an unseren Favoriten des Abends heranführte: einen Henri Bourgeois Sancerre Grande Réserve von 2011, der durch einen sehr intensiven Geruch und einer leichten Cassisnote besticht. Bestimmt kein Wein für jeden Moment, aber wir waren schwer begeistert.

    Sheraton_Social_Hour-6Eine kulinarische Basis wurde den Gästen natürlich auch geboten, sonst hätte das mit der Weinverkostung auch übel enden können. Freundliche Kellner liefen mit großen Tabletts durch die Grüppchen der gut 100 Gäste und boten immer wieder neue Kleinigkeiten an. Leider war das Personal nur mäßig darüber informiert worden, was es dort eigentlich gerade präsentierte. Sabrina ist bis heute nicht zu 100% sicher, ob das als vegetarisch angepriesene Tomaten-Tatar nicht doch rohes Fleisch beinhaltete. Doch auch sonst musste man sich mehr auf Augen und Zunge verlassen, wenn es darum ging, herauszufinden, was dort auf dem Teller vor einem lag. Geschmacklich und optisch war alles allerdings super!

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    Neben den Häppchen lockte eine gut sortierte Käsetheke mit verschiedenen Dips und frischem Baguette. Alter Gouda, Bergkäse undundund – der Teller wurde auf jeden Fall ordentlich gefüllt!

    Sheraton_Social_Hour-7Spätestens beim Nachtisch merkten einige Kellner, dass sie mit ihren vollgepackten Tabletts in der Bloggerecke besonders willkommen waren. So fand u.a. die Schoko-Crème-brûlée mehr als einmal den Weg auf unseren Tisch (und in unsere Mägen).

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    Eine schöne Idee war auch die Social-Media-Wall, die uns von München aus mit allen teilnehmenden Sheraton Hotels rund um den Globus verband. Versehen mit dem richtigen Hashtag tauchten die eigenen Twitter– und Instagram-Beiträge nach kurzer Zeit auch auf der Leinwand auf – oben links könnt ihr übrigens einen Beitrag von Alice sehen (very meta!).

    Ein netter und leckerer Abend also, und wenn ich unsere Geschäftsführerin davon überzeugen kann, dass 150-200€ für ein Hotelzimmer auch für Angestellte im öffentlichen Dienst drin sein sollten, würde ich in Zukunft öfter mal in Sheraton Hotels absteigen und mir vor dem Abendessen drei kleine Gläser Wein (während der Social Hour in München z.B. für 7€) gönnen.

    Vielen Dank an Sheraton und Fleishman-Hillard für die Einladung und die nette Betreuung. Unsere Meinung bleibt davon natürlich unberührt.

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    Deutschland, Gegessen, Gereist, Getestet, Getrunken, München

    A buena hambre no hay pan duro, oder ein zwiespältiger Abend im Pure Burrito

    Pure Burrito-3So langsam müssten wir alle neuen mexikanischen Restaurants und Imbisse in München durchprobiert haben. Über Condesa und Milagros haben wir hier ja schon berichtet, im Taco Libre in der Nähe des Hauptbahnhofs war ich auch schon auf einen schnellen Burrito Deluxe und so musste sich vor einiger Zeit auch das Pure Burrito unserem Urteil stellen. Wie im Condesa und im Taco Libre gibt es hier Street Food, sprich solides mexikanisches Essen auf die Hand, ohne viel Chichi. Das ist im Grunde durchaus positiv, aber ein wenig mehr Chichi hätten wir uns in diesem Fall doch gewünscht. Die Atmosphäre im Laden am Goetheplatz mit wenig einladend zu beschreiben, wäre fast schon nett. Klar, wir hatten nicht vor, hier einen ganzen Abend zu verbringen und waren ohnehin auf dem Weg ins Kino, aber die Einrichtung fällt schon sehr minimalistisch und kühl aus. Dass sich Streetfood und schönes Ambiente nicht immer gegenseitig ausschließen müssen, hat dagegen das Condesa mit seiner liebevoll kitschigen Inneneinrichtung bewiesen.

    Pure Burrito-2

    Aber in erster Linie geht es natürlich ums Essen, um Burritos genauer gesagt. Hier lässt man sich seinen Tortilla-Wrap nach dem Baukastenprinzip zusammenbasteln, was beim ersten Besuch aber durchaus erklärungsbedürftig ist. Und da wären wir dann auch beim zweiten Kritikpunkt. Ähnlich unterkühlt wie die Ausstattung war leider auch der junge Mann hinter der Theke, der uns statt einer kurzen Einweisung oder ein paar Tipps nur kurzangebundenes Gemaule entgegenbrachte und das Gefühl vermittelte, gerade tierisch gestört zu werden. Der Anblick der einzelnen Speisen hinter der Theke stimmte leider auch nicht gerade versöhnlich – bis auf ein paar fast leere Schalen und angetrocknete Speisereste, die sich über die gesamte Ablage und den Fußboden verteilten, war nicht mehr viel übrig. Vielleicht waren wir einfach zu spät dran und haben den Feierabend verzögert? Darf man eine Stunde vor Schließung nicht trotzdem noch mit freundlichem Service und einer gewissen Auswahl an Speisen rechnen? Sonderlich appetitanregend und hygienisch wirkte das jedenfalls nicht.

    Pure Burrito-5Der Bio-Rind-Burrito vs. die vegetarische Variante

    Trotz allem hatten wir kurz darauf unsere Burritos vor uns stehen. Nach dem unschönen Vorgeplänkel waren unsere Erwartungen bezüglich des Essens schon erheblich gesunken und auch die teilweise vermüllten Tische und Sitzgelegenheiten (obwohl wir die einzigen Gäste waren) erhöhten die Vorfreude darauf nicht gerade. Doch das Essen überraschte uns dann wirklich positiv! Entschieden hatte ich mich für zwei kleine Rollen (danke an German Abendbrot für den Hinweis!), die mit jeweils 4€ bzw. 4,50€ zu Buche schlugen. Nr. 1 hatte ich mit Huhn, Reis, schwarzen Bohnen und Mangosoße füllen lassen, Nr. 2 kam mit Bio-Rind, Reis, schwarzen Bohnen und Iximsoße (Mais, Poblano Chilis, Jalapeños, Koriander & Limetten) daher. Beide hätten etwas kräftiger schmecken können, waren aber ziemlich lecker, wobei die Mangosoße im direkten Vergleich die Nase vorne hatte. Frau Wu war auch vom Geschmack ihres vegetarischen Burritos mit schwarzen Bohnen, Mangosoße, Käse, Sour Cream und Salat (6€) überrascht und fand die Kombination sehr lecker, fruchtig und gut gewürzt. Dazu teilten wir uns ein Päckchen Chips mit Guacamole (3€). Besonders Frau Wu zeigte sich von den Maistortillas mit Limettensalz recht begeistert und auch die Guacamole ging in Ordnung.

    Pure Burrito-1

    Insgesamt ist das Angebot für “Fast Food” schon nicht ganz billig, dafür sind Schweine- und Rindfleisch aus biologischer Tierhaltung, das Gemüse ist frisch und lokal und auch sonst bemüht man sich, den Laden möglichst nachhaltig zu betreiben. Eigentlich ein interessantes Konzept, nur leider (an diesem Abend?) nicht besonders sympathisch umgesetzt.

    Fazit

    Bei der Bewertung muss diesmal ganz klar zwischen Essen und Service unterschieden werden: Das leckere Essen erhält von uns vier von fünf Jalapeños, an Service und Ambiente geht leider nur eine Schote. Wenn ich tagsüber noch einmal hungrig in der Gegend sein sollte (bzw. gibt es nun auch eine zweite Filiale in Uninähe/Schellingstraße), würde ich erneut zugreifen – dann aber auf jeden Fall zum Mitnehmen, die Isar ist ja nur ein paar Minuten entfernt.

    Pure Burrito
    Lindwurmstr. 57 / Schellingstr. 104
    München
    http://www.pureburrito.com

    Wart ihr auch schon mal im Pure Burrito? Ging es euch ähnlich oder haben wir schlicht einen schlechten Tag erwischt?

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    Berlin, Deutschland, Gegessen, Gereist, Getrunken

    Berlin, Berlin, wir essen in Berlin! Ein kulinarischer Reiseführer

    Ende November musste ich zum dritten Mal im letzten Jahr beruflich nach Berlin fahren. Diesmal aber immerhin nur als Zuhörer auf einer Tagung, und dank genügend Überstunden konnte ich privat noch ein paar Tage dranhängen. Frau Wu wurde kurzerhand eingepackt und so konnten wir zum Abschluss des Jahres noch einen netten Kurzurlaub in der Hauptstadt verbringen. Genächtigt wurde zentral und stylish im Titanic Comfort Hotel am Spittelmarkt – für einen Kurztrip sehr zu empfehlen, wenn man bereit ist, Style gegen Zimmergröße einzutauschen. Trotz einiger beruflicher Verpflichtungen kam sogar etwas Urlaubsstimmung auf und wir hatten genügend Zeit, gemütlich durch die Stadt zu schlendern, alle zehn Meter eine Kaffee- oder Kuchenpause einzulegen und eine Ausstellung zu besuchen. Dabei haben wir für uns ein paar tolle Orte entdeckt, die wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten. Vielleicht steht euer nächster Berlin-Besuch ja auch schon an und damit ihr nicht hungrig in der Hauptstadt umherirren müsst, gibt’s ein paar Restauranttipps.

    Berlin

    Bar Raval: Tapas con Daniel Brühl
    Lübbener Straße 1 / www.barraval.de

    Unseren ersten Restaurantbesuch hatten wir schon seit einer ganzen Weile auf dem Plan: Spanische Tapas sollten es werden! Wer in Deutschland authentisch spanisch essen gehen will, steht vor einem Problem. Zumindest dann, wenn man erwartet, ähnliche Bedingungen wie in Spanien vorzufinden. Mal schnell auf ein paar Tapas treffen? An der Bar oder einem wackeligen Tisch sitzen und eine Portion Pimientos de Padrón mit einem schnellen Bier runterspülen? Das kann man hierzulande doch eher selten. Die spanischen Lokale, die wir bisher testen konnten, haben wenig mit dem Lebensgefühl der kleinen, unperfekten Bars zu tun, die uns in den Gassen Sevillas, den Ausgehvierteln Madrids oder in der Altstadt Barcelonas begegnen. Meist findet man große, etwas angestaubte Restaurants mit klischéebeschmückten Wänden, deren Tapasauswahl nicht über die üblichen Standards hinausreicht. Inzwischen gibt es glücklicherweise eine Generation moderner Bars, die Ambiente und spanische Tradition verbinden und dabei gleich noch neue Gerichte kreieren (in München z.B. die Bar Palau). Seit einiger Zeit sind auch Berlin-Besucher in der glücklichen Lage, ein solches Lokal finden zu können. Die Bar Raval in Kreuzberg ist mit dem Ziel gegründet worden, eine barcelonesische Tapas-Bar nach Deutschland zu transferieren. Und, das können wir gleich verraten, dieses Vorhaben ist den Besitzern – zu denen auch Schauspieler Daniel Brühl gehört – zu 100% gelungen.

    Berlin Bar Raval

    Die Einrichtung ist modern, schlicht, aber nicht kühl, die Wände schmücken alte spanische Werbeplakate, die Tische sind aus massivem Holz. Alles wirkt irgendwie spanisch, aber niemals kitschig, es ist gemütlich ohne überladen zu sein. Und in ähnlicher Weise präsentiert sich dann auch das Essen. Neben einer festen Karte gibt es wechselnde Tages- und Wochengerichte. Und die Besonderheit: Es werden wirklich nur Tapas angeboten. Keine Hauptgerichte, keine Raciones, kein Zugeständnis an normale Menügewohnheiten. Herrlich! Wir fühlten uns trotz der übersichtlichen (aber auch für VegetarierInnen vollkommen ausreichenden) Auswahl überfordert und hätten am liebsten die halbe Karte bestellt. Gewonnen haben schließlich eine Portion Patatas Bravas (3,80€), ein gratinierter Ziegenkäse mit Tomatenmarmelade, Honig und Kräutern (5,50€) und für den Fleischliebhaber in mir die Tostadas mit Sobrasada, Äpfeln und karamellisierten Zwiebeln (4,20€). Allzu spanisch sollte man hier allerdings auch nicht seinen Abend planen, denn als wir um 21.30 Uhr im Raval ankamen, waren verschiedene Tapas leider schon aus und die vielversprechenden Auberginen mit Honig mussten durch ein Tatar aus Avocados, Champignons und Tomaten (6,90€) ersetzt werden. Dennoch keine schlechte Wahl, wie sich herausstellte.

    Das Tatar kam mit Rucolahaube und war mit Sojasoße und Sesamöl angemacht, schmeckte sehr intensiv – vielleicht ein wenig zu salzig -, aber nichtsdestotrotz köstlich. Die Kartoffeln toppten sogar fast alle Patatas Bravas, die wir bisher in Spanien probiert hatten, die Soße schön knoblauchig, die Portion ordentlich. Der intensive Geschmack der Sobrasada (eine mallorquinische Streichwurst) harmonierte toll mit der Süße von Äpfeln und Zwiebeln und der feine Ziegenkäse wurde von den begleitenden Zutaten nicht erdrückt – auch wenn ich gerne etwas mehr von der Tomatenmarmelade gehabt hätte, die war nämlich verdammt gut. Weil für Nachtisch einfach immer noch Platz ist, gab es zum Abschluss eine Crema Catalana (3,90€), die zwar schmeckte, aber in der Mitte leider kalt war.

    Berlin Bar Raval

    Zu viel essen sollte man allerdings nicht, sonst gestaltet sich der Gang zu den ohnehin sehr engen Toiletten vermutlich eher schwierig. Preislich ist das Raval durchaus in Ordnung, allein das Tatar war in unseren Augen etwas zu hoch angesetzt. 30€ standen am Ende auf der Rechnung, da sind wir aus München deutlich Schlimmeres gewohnt.

    Fazit

    Tolle, authentische spanische Bar mit angenehmem Ambiente, netter Bedienung und sehr guten Tapas! Am Wochenende unbedingt reservieren, sonst ist Warten angesagt. Daniel Brühl war übrigens auch da und ihr solltet (nicht nur deswegen) dem Raval beim nächsten Berlin-Trip definitiv einen Besuch abstatten. 4,5 von 5 cañas.

    Miss Saigon: südvietnamesische Geschmackssafari
    Skalitzer Straße 38 / www.miss-saigon-berlin.de

    Am nächsten Abend ging es schon wieder nach Kreuzberg. Vom Hotel aus war das mit dem Bus aber auch wirklich einfach. Diesmal stand südvietnamesische Küche auf dem Programm. Vom Miss Saigon hatten wir vorher schon gelesen und waren mehr als gespannt, ob wir Unterschiede zu den Vietnamesen, die wir bereits aus München kannten, würden feststellen können. Zum Glück hatten wir auch hier reserviert, sonst hätten wir wohl (auch sonntagabends) einige Zeit an der Bar warten müssen. Das Miss Saigon ist eng und laut, man sitzt niedrig, kann mit den Gästen am Nachbartisch eigentlich auch gemeinsam in die Karte schauen, aber es riecht köstlich. Die nächste Überraschung bot dann die Karte, die zu Frau Wus großer Freude eine Vielzahl an vegetarischen und veganen Gerichten aufwies und für uns quasi nur kulinarisches Neuland beinhaltete. Ok, Sommerrollen kannten wir schon von anderen Vietnamesen, aber sonst bestellten wir eher nach dem Motto “klingt-interessant-und-könnte-schmecken”.

    Berlin Miss Saigon

    Unbedingt probieren sollte man auch die verschiedenen Shakes auf der Karte. Ananas-Minze & Maracuja-Banane-Minze (je 2,90€) waren köstlich und helfen auch, falls sich die Essensauswahl als zu scharf entpuppen sollte. Als Vorspeise bestellten wir Reisrollen (Goi cuon chay) gefüllt mit Tofu, Gemüse, Reisnudeln und vielen Kräutern (3€ für 2 Rollen). Dazu gab es eine Soße zum Tunken und fertig war das zufriedene Grinsen auf unseren Gesichtern. Zu unseren Hauptgerichten gab es vorweg eine fein abgeschmeckte, klare Gemüsesuppe mit Koriander. Frau Wu hatte sich für Banh khot, vegane gebratene Mini-Pfannkuchen mit Tofu, Koriander und einer würzigen Sauce (6,90 €), entschieden. Ich dagegen bekam Bun cha ga: Reisnudeln mit Gemüse und in Zitronengras marinierte Hühnchenhackspieße mit einer Chilisoße (6,50 €). Auch hier galt wieder: sehr lecker und sehr frisch (Kräuter!) – einzig mein Fleisch war etwas trocken. Ein Dessert musste trotz übervoller Bäuche natürlich trotzdem noch sein. Wir entschieden uns für Banh it la cam, warme Klebreisbällchen gefüllt mit Kokos und Erdnüssen auf Bananenblatt und mit Kokossoße (3,50€). Und schon wieder folgte eine geschmackliche Neuentdeckung, die süchtig macht und ab sofort sicherlich öfter probiert wird.

    Zum Schluss noch ein Hinweis für VegetarierInnen: Beim Bestellen solltet ihr etwas aufpassen, da sich in die vegetarischen Speisen ab und zu ein paar Krabben verirrt haben. Wer sichergehen will, sollte einfach vegan bestellen.

    Fazit

    Ein etwas enges, aber sehr sympathisches, südvietnamesisches Restaurant mit ungewöhnlicher Speisekarte und unschlagbarem Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir sind begeistert und kommen definitiv wieder! 5 von 5 Sommerrollen.

    Don Sushi: solides Sushi ohne Chichi
    Niederbarnimstr. 12 / www.don-restaurant.de

    Am dritten Abend hatten wir Lust auf Sushi bekommen und uns auf Empfehlung einer Freundin für Don Sushi in Friedrichshain entschieden. Nachdem wir die beiden vorherigen Abende in bis zum letzten Platz vollgepackten Restaurants verbracht hatten, reservierten wir auch hier, was sich allerdings (zumindest unter der Woche) als überflüssig herausstellte. Kaum was los und freie Platzwahl – ob das ein Zeichen sein sollte? Hmm.

    Berlin Don Sushi

    Besonders gemütlich ist das Don Sushi nicht – die Einrichtung wirkt etwas karg und unpersönlich. Dafür wurden wir sehr freundlich und schnell bedient und entschieden uns für zwei Sushiplatten – eine vegetarische mit Avocado-, Gurke-, Rettich- und Tofu-Maki (8€) sowie eine gemischte Fischplatte mit California Rolls und Nigiri (8€). Vorab gab es zu jeder Platte eine Misosuppe. Geschmacklich waren Sushi und Suppe durchaus in Ordnung, nur irgendwie fehlte das gewisse Etwas. Vielleicht sind wir aber auch mittlerweile was Sushi angeht völlig verwöhnt – wer einmal im Münchner Sushi-Himmel Sansaro gegessen hat, wird es in anderen Sushi-Restaurants schwer haben. Dafür geht es im Don Sushi preislich deutlich humaner zu: Gut 20€ für Suppe, Sushiplatte und Getränke für zwei Personen ist eigentlich kaum zu schlagen.

    Fazit

    Don Sushi bietet gutes, solides Sushi für wenig Geld, dem etwas Kreativität und Raffinesse sicherlich nicht schaden würden. 3 von 5 Makis.

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