Der Dezember kann uns mal! Eigentlich hat der Monat keinen eigenen Rückblick verdient – zu viel Aufgewühltheit, zu viele Tränen, zu viele unterschwellige Aggressionen. Dabei fing er so schön an mit einer stimmungsvollen Adventsreise und gutem Essen. Deshalb widmen wir uns hier einfach nur kurz den ersten Tagen, überspringen den Rest, blicken dann lieber noch etwas weiter zurück aufs ganze Jahr und hoffen, dass sich 2017 etwas mehr ins Zeug legt. Wir wünschen euch ein gutes neues Jahr – hoffentlich wird es ein schönes!
Bergadvent im Salzburger Land*
Das erste Dezemberwochenende führte uns nach Salzburg und Großarl. Nach einem kulinarischen Adventsspaziergang durch das festlich geschmückte Salzburg ging es am nächsten Morgen sehr früh in die Berge. Dort erwarteten uns Schnee, tolle Aussicht, blauer Himmel und der wohl schönste und stimmungsvollste Christkindlmarkt, den wir je gesehen haben. Mehr dazu gibt es dann mal in einem eignen Beitrag zu lesen – die Bilderflut muss schließlich irgendwie untergebracht werden.
Adventsbrunch im Münchner Marriott*
Bereits im November konnten wir uns vom tollen amerikanischen Frühstück im Marriott überzeugen (dazu gibt es mittlerweile auch ein kleines Interview mit uns und den anderen Teilnehmerinnen) und haben uns dementsprechend gefreut, als im Dezember eine Einladung zum Adventsbrunch im Hotel im Münchner Norden reinflatterte. An den Adventssonntagen bot das Marriott von 12-15 Uhr einen ausgedehnten Weihnachtsbrunch mit überaus üppigem Angebot, weihnachtlich dekorierten Tischen und netter Atmosphäre. Das Büffet bot zwar auch Frühstückstypisches wie Rührei & Co., der Fokus lag aber eindeutig auf opulenten Hauptgerichten wie Gänserilette mit Glühweinbirnen, Spanferkel im Speckmantel oder geräucherter Forelle mit Fenchel-Apfel-Chutney. Dazu gab es jede Menge Beilagen wie Haselnussspätzle oder Basilikum-Tofu-Pralinen, ein umfangreiches Salatbüfett, Maronensuppe und nicht zuletzt einen langen Desserttisch, von dem wir von Anfang an nicht die Augen lassen konnten: Marzipan-Crème-brûlée, Likör-43-Pannacotta, Lebkuchentiramisu. Müssen wir mehr sagen? Insgesamt war das Angebot recht fleisch- und fischlastig, die Qualität der Speisen wie immer top. Allein der Preis ist selbst für Münchner Brunchverhältnisse mit 52€ pro Person doch recht hoch angesetzt – als besonderes Highlight in der Vorweihnachtszeit allerdings auch mal zu verkraften. Fresh Fields im Marriott // Berliner Str. 93, München.
Foodblogbilanz 2016
Vor zwei Jahren hat Sabine von Schmeckt nach mehr die #Foodblogbilanz ins Leben gerufen – einen Jahresrückblick für Foodblogger_innen, dem wir uns in diesem Jahr gerne wieder anschließen.
1. Was war 2016 dein erfolgreichster Blogartikel?
Wie schon in den letzten Jahren war auch 2016 der mit Abstand meistgeklickte Artikel der Avocado-Mango-Salat mit Mozzarella, Rucola und Pinienkernen. Es ist gleichzeitig das Gericht, nach dem mittlerweile unsere ganze Familie süchtig ist. Von den in 2016 veröffentlichten Blogartikeln wurde unser (nicht nur) kulinarischer Streifzug durch das schöne Ulm am häufigsten aufgerufen, das erfolgreichste Rezept war die Shakshuka.
2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?
Besonders viel Zeit und Herzblut fließen immer in unsere kulinarischen Reiseberichte, und davon gab es in diesem Jahr recht viele. Zum einen sind sie eine schöne Gelegenheit, die eigene Reise noch mal Revue passieren zu lassen und versetzen uns auch Wochen später noch einmal in Urlaubsstimmung. Zum anderen freuen wir uns sehr, wenn unsere Tipps von anderen aufgegriffen werden und ebenfalls gut ankommen – dazu erreichte uns in diesem Jahr sehr viel schönes Feedback.
Wir freuen uns daher unglaublich, dass unser Food & City Guide zu Nancy, den wir nach unserer Reise durch Elsass und Lothringen veröffentlicht haben, von der Jury des #FrenchCityAward unter die Top 3 der besten Blogposts gewählt wurde. Bis zum 28. Februar könnt ihr übrigens voten, welcher der drei Artikel gewinnen soll und dabei selbst einen Aufenthalt in Frankreich gewinnen. Wir würden uns wahnsinnig freuen, wenn ihr hier unserem Nancy-Artikel eure Stimme gebt!
Ein zweiter kulinarischer Reisebericht, der uns – und vor allem Steffen – in diesem Jahr viel bedeutet hat, ist aus einem 10-tägigen Aufenthalt in Israel entstanden: Tel Aviv kulinarisch. Kaum zu glauben, was man in so kurzer Zeit alles erleben (und probieren) kann und wie schnell man sich in ein Land verliebt. Das war mit Sicherheit nicht der letzte Besuch in Israel!
Das Rezept, auf das wir in diesem Jahr wohl am meisten angesprochen wurden, ist der vegetarische Herbstburger mit Kürbis, Ziegenkäse und Birnen-Rosmarin-Chutney, den Steffen für einen ZDF-Beitrag zubereitet hat. Viele fanden das Rezept toll, aber fast noch öfter wurden wir nach den Kindern gefragt, die Steffen im TV-Beitrag untergejubelt wurden.
3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Ein wunder Punkt! Wahrscheinlich haben wir in diesem Jahr so wenig andere Blogs gelesen wie noch nie. Zu viel los bei uns selbst, ohnehin schon kaum Zeit für die eigenen Blogposts und manchmal auch einfach keine Lust, sich durch das immer unüberschaubarer werdende Bloggewusel zu klicken. Deshalb an dieser Stelle nur eine Empfehlung: Julias Blogpost über ihren Besuch bei Heston Blumenthal in London habe ich kurz vor Weihnachten verschlungen. Ein wirklich schöner und spannender Bericht, bei dem die Begeisterung für das außergewöhnliche und liebevoll gestaltete Menü nur so auf einen überschwappt. Ich hoffe, dass wir es 2017 schaffen, wieder etwas regelmäßiger bei anderen Blogs vorbeizuschauen und zu kommentieren!
4. Welches der Rezepte, die du 2016 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?
Schwierig, denn Shakshuka und Edamame-Fenchel-Salat mit Sellerie und kandierten Zitronen liegen in etwa gleich auf. Die Shakshuka war oft unsere Retterin in der Not, sie ist schnell und unkompliziert in der Pfanne zubereitet und ein prima Resteessen. Dem Edamame-Fenchel-Salat sind wir einfach komplett verfallen, seitdem wir ihm in einem Restaurant in Boston begegnet sind.
5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2016 beschäftigt? Und hast du es gelöst?
Eindeutig der Blogumzug und das neue Design! Halleluja, nach über vier Jahren war das auch dringend nötig. Nachdem wir so viele Horrorgeschichten von missglückten Blogumzügen gehört hatten, waren wir echt erstaunt, wie gut alles letztendlich geklappt hat. Hier und da finden sich noch immer ein paar ältere Artikel, bei denen die Bildgrößen angepasst werden müssten, doch der Großteil ist geschafft und stimmt uns nach wie vor sehr glücklich. Hooray!
6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
Eine neue Geschmackswelt hat sich mir nicht eröffnet, aber ich habe die Angst vor dem Sauerteig verloren. Zwar war das erste selbst gebackene Sauerteigbrot wirklich eine schwere Geburt, was allerdings eher an der verunglückten Anleitung, als am Prozess an sich lag. Ich bin zumindest motiviert genug, um 2017 zum Jahr des selbst gebackenen Brots zu machen.
7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?
Mit Blick auf unser Blog-Event Blogg den Suchbegriff, das Anfang des Jahres in die dritte Runde ging, schauen wir uns recht regelmäßig die Abgründe der Suchanfragen an, die Menschen auf unseren Blog führen. In den letzten Monaten fragten sich unsere Leser_innen, ob “Christian Hümbs verheiratet” sei und suchten nach Antworten auf essenzielle Fragen wie “schmeckt rauchig, auch fruchtig, was ist das?” (der Mann vermutet, dass es sich dabei um einen Whisky handelt) und “in welchem Countrylied kommen muhende Kühe vor?” (der wir natürlich spätestens im Frühjahr auf unserer Reise nach Nashville auf den Grund gehen werden). Anderen genügt unser Elvis-Burger wohl nicht, denn es wird gleich mehrmals nach einem “Elvis Burger Donut” verlangt, der den Mann auf ziemlich dumme Ideen gebracht hat. Was der oder die Suchende allerdings unter “trauriges Sushi” versteht, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wehe, damit ist vegetarisches Sushi gemeint, das mag ich nämlich sehr – vielleicht ist es aber auch nur traurig, weil es am Schreibtisch gegessen wird … Gefreut habe ich mich über den Suchbegriff “la cassette de Luc Tonnerre”, den wohl meine verkrüppelten Französischkenntnisse und eine sehr leckere Brioche verursacht haben.
8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2017?
Dass wir die Lust am Bloggen nicht verlieren. Viele straucheln in letzter Zeit, bemängeln, dass das Bloggen nicht mehr so sei wie früher, man bei der Vielzahl an Bling-bling-Blogs nicht mithalten könne, ziehen sich zurück oder geben das Bloggen ganz auf. Wie schade, denn eigentlich ist dieses Blogdings doch etwas sehr Schönes und Persönliches, das man genau so gestalten kann, wie es für einen selbst passt und wie es einem gefällt. Und das ganz ohne Rechtfertigung. Ich kann einige Punkte, die immer wieder genannt werden, natürlich nachvollziehen und ärgere mich auch hin und wieder über bestimmte Dinge, aber im Großen und Ganzen ist mir das alles ziemlich wumpe. Wir machen hier nach wie vor unser eigenes Ding, bloggen über das, worauf wir gerade Lust haben, so oft oder so wenig, wie wir es gerade hinbekommen, lassen uns – zumindest bilde ich es mir ein – keine Trends diktieren (deren Existenz wir ohnehin erst ein halbes Jahr später mitkriegen) und in keine Nische drängen. Vielleicht büßen wir so einen Teil des möglichen Erfolgs ein, vielleicht macht uns das Bloggen aber auch gerade deshalb nach über fünf Jahren noch immer Spaß.
Wir freuen uns über jegliche Art der Interaktion mit euch und über die vielen persönlichen Treffen, die es auch 2016 wieder gab und hoffentlich auch weiterhin geben wird. Besonders ans Herz gewachsen ist uns die Münchner Truppe, die mittlerweile sehr regelmäßig zusammenfindet, ob bei den Foodbloggerstammtischen, Events oder privaten Treffen: Karin & Torsten, Ines, Sabine, Carla, Björn, Thomas (und die vielen, die wir hier nicht aufzählen können) – es macht Spaß, sich mit euch auszutauschen und wir hoffen, dass wir dies auch 2017 beibehalten. Cheerio!
Hinweis: Zu den mit Sternchen (*) markierten Veranstaltungen/Reisen wurden wir freundlicherweise eingeladen – wie immer bleibt unsere Meinung davon jedoch unberührt.
Fotocredit: Das erste Bild via unsplash.com
17 Kommentare
Wie schön, dass Euch mein Heston-Blumenthal-Bericht gefallen hat. Wir schwärmen auch immer noch von dem Menü!! Und danke für den launigen Rückblick. Ich stecke regelmäßig im Januar in der Blog-Krise. Und dann auch noch nach 6,5 Jahren und rund 875 Beiträgen im Blog-Umzug. Der HORROR! Aber ich mache dann halt einfach mal langsam… Habt ein gutes neues Jahr. Ich freue mich, wenn Ihr weitermacht wie bisher. Ich lese Euch immer sehr, sehr gerne!!
4. Januar 2017 at 10:50We feel you! Nach so langer Zeit mit dem Blog umzuziehen, ist wirklich etwas ätzend. Hier hat’s ja auch über vier Jahre gebraucht. Aber lass dir Mut machen – es kann auch alles glimpflich laufen! Viel Arbeit steckt natürlich trotzdem drin, aber es lohnt sich! Bin gespannt aufs neue Design! Und danke für das Lob – das geben wir gern zurück. 🙂
5. Januar 2017 at 18:22[…] Feed me up before you gogo […]
4. Januar 2017 at 11:32Hallo Ihr Lieben,
4. Januar 2017 at 13:39wirklich ein schöner Rückblick! Mit dem Bloggen bin ich ganz bei Euch – ich will mich nicht unter Druck setzen (lassen) und einfach mein Ding machen. Und natürlich hoffe ich, dass unsere Münchner Truppe so erhalten bleibt und wir bald mal wieder was machen – auch wenn es jetzt nicht gleich im Januar klappen will. Liebe Grüße – auch von Torsten – und ein tolles Jahr 2017!
Genau, ich bin mir sicher, dass ein Treffen bald mal wieder klappt (dann auch etwas länger und gesünder als an Silvester 😉 )! Euch auch ein schönes 2017!
5. Januar 2017 at 18:23Vielen Dank, dass ihr mitgemacht habt! Das klingt ja nach einem wunderbar bunten und genussreichen Jahr – und sieht auch so aus. Dann wünsche ich euch für 2017, dass es mindestens genauso spannend und schön wird (ohne das tränenreiche Ende). Alles Gute!
4. Januar 2017 at 16:01Vielen Dank! Auch wir hoffen auf ein mindestens genauso buntes und genussreiches 2017. 🙂
5. Januar 2017 at 18:24Ein sehr schöner Rückblick! 2017 als Jahr des selbst gebackenen Brots klingt super, da kommen so feine Kunstwerke bei raus. Aber ein gutes Rezept ist grad am Anfang doch recht wichtig, das stimmt 😉
4. Januar 2017 at 16:26Auf ein entspanntes Blogjahr mit tollen Rezepten, netten Kommentaren, ganz viel leckerem Essen, günstigen Lichtverhältnissen und hoffentlich (mehr oder weniger) regelmäßigen Treffen – face to face ist’s doch nochmal was anderes 🙂 Wir sehen uns beim nächsten Stammtisch!
Liebe Grüße
Carla
Vielen Dank, liebe Carla (hoppla, im Post hab ich dich mit K geschrieben, wird sofort geändert. 😉 ) Und auf die guten Lichtverhältnisse bau ich dann mal in den kommenden Wochen, derzeit wird ja alles in ein unansehnliches Grau getaucht.
5. Januar 2017 at 18:27Hallo ihr, ich gehöre zu denen, die straucheln und hadern und früher alles besser fanden. Trotzdem bin ich noch da. Warum? Ich weiß es nicht. Bin ich auch noch nächstes Jahr da? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Ich versuche auch immer wieder, mich daran zu erinnern, dass das Bloggen ja MEIN Ding ist und mich der ganze Schickimickiquatsch nicht interessieren muss.
Euer Avocado-Mangosalat da oben sieht super aus! Ich glaube, den notiere ich mal…
4. Januar 2017 at 19:48Na, aber das hoffe ich doch, dass du auch noch nächstes Jahr da bist – ich lese nämlich sehr gern bei dir! Lass dich nicht stressen – es gibt keinen Grund, sich unter Druck setzen zu lassen!
5. Januar 2017 at 18:29Wir alle werden die Lust am Bloggen schon behalten, da bin ich mir sicher. Wenn wir alle es genau so halten auf unseren Blogs, wie wir es für richtig erachten, dann wird das ein super Jahr! Und der Rest, der so neben dem Bloggen passiert, der wird auch gut, da bin ich ebenso zuversichtlich 🙂
4. Januar 2017 at 20:09So soll es sein, ich nehm dich beim Wort! 😉
5. Januar 2017 at 19:22Schön zu lesen, euer Rückblick. Den doofen Dezember bitte ganz schnell vergessen und nach vorn blicken! 🙂
5. Januar 2017 at 12:31Liebe Grüße,
Ela
Vielen Dank! Ja, hilft ja nix – Augen auf und weiter!
5. Januar 2017 at 19:23Hach ja, ich mag die Treffen mit euch auch so gerne und freu mich, dass wir uns kennengelernt haben :). Einen feinen Rückblick habt ihr da und wenn man das so sieht, dann solltet ihr definitiv weiterbloggen, und zwar in aller Gemütlichkeit und genau so wie ihr möchtet. Ist zumindest auch mein Vorsatz für 2017. Denn 2016 war wirklich manchmal sehr anstrengend. Seid lieb gegrüßt und bis demnächst, Ines
9. Januar 2017 at 16:36Gemütlich bloggen – sounds like a plan! 🙂
11. Januar 2017 at 11:56