1 Jahr und 28 Blogposts liegen hinter uns. Das sind immerhin ein paar mehr als im letzten Jahr, doch die Blogfrequenz der Vorjahre erreichen wir auch 2022 nicht annähernd. Wir schieben es auf die fehlende Zeit und ein auf vielen Ebenen forderndes zweites Halbjahr, was das Bloggen neben Vollzeitjobs zur Herausforderung gemacht hat. Den liebgewonnenen Jahresrückblick in Form der Foodblogbilanz wollen wir aber auch in diesem Jahr nicht missen.

Wir bleiben der beliebten Tradition zum Ende des Jahres treu und führen das Blog-Event, das Sabine von Schmeckt nach mehr vor nunmehr neun Jahren ins Leben gerufen hat, fort. Weiter unten findet ihr eine Liste mit allen Blogs, die unserer Einladung zur Foodblogbilanz 2022 gefolgt sind und einen kulinarischen Jahresrückblick veröffentlicht haben. Die Liste werden wir fortlaufend aktualisieren. Wenn ihr mit eurer Foodblogbilanz darin aufgenommen werden möchtet, hinterlasst einfach einen Kommentar mit dem entsprechenden Link.

Unsere Foodblogbilanz 2022

1. Was war 2022 euer erfolgreichster Blogartikel?

Okay, langsam wird es eintönig. Wie bereits in den vergangenen Jahren war der Avocado-Mango-Salat mit Mozzarella auch 2022 das Rezept, das mit Abstand am meisten aufgerufen, gesucht und nachgemacht wurde. Ich habe da so ein Gefühl, dass wir ihn auch in einem Jahr an dieser Stelle wiedersehen werden. Von den 2022 erschienenen Rezepten kam der Apfel-Gugelhupf mit Zimt-Haselnuss-Swirl am besten an.

2. Welche drei eurer eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben euch persönlich am meisten bedeutet?

Sabrina: Das Jahr begann mit einem Neujahrsvorsatz. Aus 52 Kochbüchern wollten wir 2022 kochen, jede Woche ein anderes aus dem Regal ziehen, um nicht immer nur nach den gleichen fünf Büchern zu greifen und eingestaubten, fast vergessenen Exemplaren noch mal eine Chance zu geben. Zum Auftakt der Aktion bescherte uns Ottolenghi herrlichste Burrata mit gegrillten Trauben, Minze und gerösteten Fenchelsamen. 52 Kochbücher sind es am Ende zwar nicht ganz geworden, aber einen guten Teil unseres Kochbuchregals haben wir geschafft. Einige alte Schätze wurden so wiederentdeckt, andere Kochbücher, die uns mittlerweile nicht mehr begeistern (oder es noch nie konnten), mussten gehen.

Dass die russische Armee die Ukraine Ende Februar mit einem mutwilligen Angriffskrieg überfallen hat, macht uns auch nach über 10 Monaten noch fassungslos. Im März haben wir uns mit einigen anderen Foodblogger*innen zusammengetan, um mit ukrainischen Gerichten auf die Situation der Menschen vor Ort und auf der Flucht aufmerksam zu machen und Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Im Rahmen der Aktion “All we need is peace” sind zahlreiche Gerichte aus der ukrainischen Küche zusammengekommen, unter anderem diese köstlichen Teigtaschen: Wareniki mit Kartoffel-Zitronen-Dill-Füllung.

Nachdem wir 2,5 Jahre pandemiebedingt aufs Reisen verzichtet haben, war die Vorfreude auf Portugal im Frühjahr riesig. Doch kaum in Porto angekommen, machte sich beim Mann ein verdächtig trockener Husten bemerkbar und der erste Morgen im Urlaub begann mit Kaffee und einem positiven Schnelltest. Schöne Scheiße! Es folgten fünf Tage, an denen ich mir Porto alleine anschaute und Urlaub für zwei machte. Dann erwischte es auch mich und wir lagen fortan gemeinsam in unserer glücklicherweise gut ausgestatteten Unterkunft flach und ließen uns vom Lieferservice mit Pastéis de Nata und anderen portugiesischen Köstlichkeiten versorgen. Aus fünf geplanten Nächten in Porto wurden elf. Der Mann gesundete und sah zum Glück auch noch einiges von der wirklich hübschen Stadt. Trotz aller Widrigkeiten hat es uns Porto angetan und wir wissen jetzt, dass sich die Stadt auch bestens für Alleinreisende eignet. Ein paar Eindrücke findet ihr auf unserem Sightseeing-Spaziergang durch Porto.

Steffen: Nach dem nicht ganz ideal verlaufenden Portugalurlaub war unser Trip nach Norwegen im Spätsommer glücklicherweise von mehr Erfolg gekrönt. Neben unglaublicher Natur und tollen Museen haben wir uns unsterblich in sämtliche Varianten des norwegischen Hefegebäcks verliebt. Und was gibt es Besseres, als sich Urlaubserinnerungen mal eben aus dem Ofen holen zu können?! Dementsprechend freue ich mich, dass es die Skoleboller – fluffige Kokos-Kardamom-Puddingteilchen – auf den Blog geschafft haben.

Im Sommer haben wir meine Kolleg*innen zu uns eingeladen und unzählige Schüsseln, Töpfe und Schälchen mit Leckereien aufgetischt. Ein unerwarteter Favorit war der Tomatensalat mit gerösteten Zitronen und Sumach-Zwiebeln, den ich für den Abend zum ersten Mal gemacht habe. Und weil er so gut ankam, landete das Rezept kurz darauf auch auf dem Blog. Damit ist der Artikel für mich ein perfektes Beispiel für das, was unseren Blog auch im 12. Jahr seines Bestehens ausmacht: Rezepte aus unserem Alltag, verbunden mit einer persönlichen Geschichte. Ein kulinarisches Tagebuch eben.

Kaum zu glauben, aber inzwischen wohnen wir bereits fast zwei Jahre in Berlin. Seit dem Umzug haben wir zwar schon viel von der Stadt und dem Berliner Umland gesehen, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass wir so vieles noch nicht kennen. Deswegen habe ich mich in diesem Jahr besonders über die Einladung in den Fläming gefreut und darüber, dass damit der erste Reiseartikel zu Brandenburg auf dem Blog zu finden ist. Im nächsten Jahr werden es hoffentlich noch ein paar mehr.

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben euch am meisten inspiriert?

Spontan fallen uns zwei ein: Das Rezept für Karottenlachs (veganen Carrot Lox), das Christina von Feines Gemüse Anfang des Jahres gepostet hat und unser Verlangen nach veganem Lachs bestens stillen konnte, nachdem sämtliche gekaufte Varianten eher eine überteuerte Enttäuschung waren.

Außerdem die Artikel von Heart my Backpack, die uns bei der Planung unseres Roadtrips von Bergen zum Sognefjord und rauf auf das Aurlandsfjellet wirklich sehr geholfen haben und für all die anderen Blogs stehen, die auch in diesem Jahr hilfreiche Quellen für die Urlaubsplanung waren.

4. Welches der Rezepte, die ihr 2022 veröffentlicht habt, habt ihr selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Definitiv die Portwein-Aprikosen mit Pistazien-Amaretti-Mascarpone. Das cremige, an ein Rezept von Ottolenghi angelehnte Dessert ist mittlerweile unser Lieblingsnachtisch im Sommer, nicht nur, weil es fantastisch schmeckt, sondern auch, weil es so schön unkompliziert ist und sich wunderbar vorbereiten lässt.

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat euch 2022 beschäftigt? Und habt ihr es gelöst?

Das leidige Thema “Zeit” hat uns auch durch dieses Blogjahr begleitet. Fürs Bloggen blieb davon zu wenig, dabei hätten wir Ideen und Entwürfe für zig weitere Rezepte und Reiseberichte gehabt. Denn zumindest die Lust am Kochen, Essen und Schreiben hält weiterhin an. Außerdem bräuchte der Blog dringend ein neues Theme. Unser jetziges ist uralt, erhält schon lange keine Updates mehr und wird im nächsten Jahr wohl endgültig Probleme mit der neuesten PHP-Version bekommen. Auch dafür fehlten Zeit und Nerven, um die Umgestaltung anzugehen. Die Lösung dieses Problems nehmen wir also mit in 2023 – meh.

6. Was war eure größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat euch eine völlig neue Welt eröffnet?

Nach unzähligen Versuchen und eher mittelmäßigen Ergebnissen sind uns endlich die perfekten Gnocchi gelungen. Dank unserer kleinen Aktion #52Kochbücher sind wir in einem Kochbuch auf das perfekte Rezept gestoßen und haben die Technik sofort in Bärlauch-Gnocchi mit Radieschenbutter umgesetzt. Die Tipps und Erkenntnisse teilen wir natürlich im Blogbeitrag.

Eine kulinarische Neuentdeckung war für uns in diesem Jahr Brunost. Den schmelzigen, leicht karamelligen Braunkäse haben wir in Norwegen auf diversen Waffeln, Pfannkuchen und Broten probiert und für so gut befunden, dass ein dicker Klotz mit nach Hause musste. Die Chancen stehen gut, dass es ein Rezept mit Brunost ganz bald auf den Blog schafft.

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf euren Blog gekommen sind?

In diesem Jahr ist die Ausbeute an lustigen oder skurrilen Suchbegriffen im Vergleich zu den vergangenen Jahren recht mau. Man fragt sich, wieso “München am Wochenende voll” ist (vielleicht sollte der/die Suchende auch mal abseits der Innenstadt wandeln …) oder wie man am besten ein “Mädelswochenende in München” verbringen kann (ein Besuch auf der Alten Utting ist in jedem Fall ein guter Start!). Dass Japan seit Oktober wieder Tourist*innen ins Land einreisen lässt, schlägt sich auch auf die Suchanfragen nieder. “Tokio wie lang ist zu lang?” können wir allerdings mit “für diese Stadt gibt es kein zu lang” beantworten, denn wir hätten locker noch Wochen in der japanischen Metropole verbringen können. Dass Suchende mit Begriffen wie “Elvis-Burger” oder “Gurkenwasser-Cocktail” regelmäßig auf unserem Blog landen, mag merkwürdig klingen, doch tatsächlich haben wir für beides Rezepte parat. Der Beweis: Elvis-Burger und Dill or no Dill. Wieso man allerdings zu uns findet, wenn man nach “Hummer All you can eat” sucht, ist uns unverständlich.

8. Was wünscht ihr euch und eurem Blog für 2023?

Dass er überlebt. Wie bereits unter Frage 5 erwähnt, kommen einige technische und gestalterische Herausforderungen auf uns zu und unsere Motivation, diese zu lösen, hält sich gerade noch in Grenzen. Davon abgesehen, freuen wir uns nach wir vor riesig, wenn unsere Rezepte und Reiseberichte auf Interesse stoßen und zum Nachkochen und -reisen anregen.

Auf diesen Blogs könnt ihr eine Foodblogbilanz 2022 lesen

Feed me up before you go-go

Klimafreundlicher kochen

Was machst du eigentlich so?!

Leberkassemmel und mehr

Brittas Kochbuch

Löffelgenuss

Dental Food

Volkerkocht

Schöner Tag noch!

Übersee-Mädchen

Zimtkringel

Bunte Küchenabenteuer

Pane-Bistecca

Einfach Bine

La Pâtisserie

Barbaras Spielwiese

S-Küche

Aus Lauras Küche

Ninamanie

Vive la réduction

Mehr Genuss

Homemade & baked

Vollmilchmädchen

Jenny is baking

Was eigenes

Jahreszeitenküche

Küchentraum & Purzelbaum

Elbcuisine

Volkermampft

Moey’s kitchen

Wallygusto

Kochtopf

Gerne kochen

Brotwein

Birgonia

Fressnet

Lunch for one

Küchenlatein

GutBeck

Fliederbaum

Die Kunst des Backens

Danielas Foodblog

Matt kocht

Fotocredit Berlin Fernsehturm: Morgane Le Breton via Unsplash