Ich gebe es ja zu, eine gewisse Skepsis gegenüber München war vor dem Umzug durchaus vorhanden, aber nach fast zwei Jahren habe ich mich doch irgendwie mit der Stadt angefreundet. Einen guten Anteil daran haben natürlich die kulinarischen Schmanklern, wie z. B. Boogie Donuts, das tolle Sushi bei Sansaro oder zuletzt die Burger bei Hans im Glück. Mit Fasching dagegen konnte ich mich bis heute nicht anfreunden und habe das aufgrund dessen, was man in Faschingskreisen als Humor versteht, auch nicht vor. Aber die Kombination München+Fasching hat dann doch ihre guten Seiten. Schon seit 3-4 Wochen gibt es an jeder Ecke Kreppel (hier sagt man Krapfen …) und zwar immer in mindestens 6-8 verschiedenen Varianten. Bisher habe ich bestimmt schon ein Dutzend Füllungen durch und von den normalen Kreppeln hat mir besonders der Schokokrapfen von Kistenpfennig zugesagt, auch wenn dieser mit Füllung und dickem Überzug mehr als schwer im Magen liegt.
Süß
Mozartkugeln im Test oder kulturelle Identität und kulinarische Praktiken in Oberösterreich
Noch ein Nachtrag zu unserer Salzburgreise. Natürlich haben wir uns dort auch mit Mozartkugeln eingedeckt und die Gelegenheit genutzt, eine Testreihe zu dieser Leckerei, die einem dort an jeder Straßenecke begegnet, zu dokumentieren. Es handelt sich hier allerdings eher um qualitative Forschung, die empirische Basis des Mozartkugel-Tests ist äußerst dünn. Man könnte es als Feldforschung auf dem Gebiet der kulinarischen Anthropologie (ja, das gibt es wirklich und eine eigene Zeitschrift sogar auch: Anthropology of Food) verorten. Oder vielleicht auch als Beitrag für Galileo einreichen.
Zum Versuchsablauf unseres Mozartkugeltests: Die beiden hoch qualifizierten Testpersonen haben jeweils die Hälfte einer Mozartkugel verkostet und ihre Eindrücke sofort niedergeschrieben. Gewünscht waren subjektive Beschreibungen zum Aussehen, zur Konsistenz, dem Geschmack und der Ausgewogenheit der Zutaten.
Getestet wurden die Original Salzburger Mozartkugeln der Konditorei Fürst, die Echten Salzburger Mozartkugeln von Mirabell und die Constanze Mozart-Kugeln von Reber.
Auf Mozarts kulinarischen Spuren: ein Tag in Salzburg
Das vorletzte Januarwochenende hat uns nach Salzburg geführt. Das Mozarthaus haben wir zwar nur von außen gesehen, aber uns dafür einmal durch das Mozart-Merchandiseprogramm gefuttert: Mozartkugeln, Mozartkaffee, Mozartkuchen, Mozartnachtisch… und ich bin mir sicher, dass es noch einige “Mozartspezialitäten” mehr gegeben hätte. In unserem Salzburg Food-Guide werden wir euch ein wenig erzählen, was uns besonders gut (und was überhaupt nicht) gefallen hat.
Bei meinem kürzlichen Besuch in Berlin hatte ich das Glück, dass es im Gästehaus der Humboldt Universität kein Frühstück gibt. So konnte ich auf dem Weg ins Iberoamerikanische Institut bei Dunkin Donuts frühstücken (in München/Süddeutschland gibt gab es ja leider keine Filialen). Neben einem Boston Creme Donut sprang mir sofort ein neues Angebot ins Auge: Dunkin Deluxe! Riesig, überzogen mit geschätzten zwei Pfund Zuckerguß und in der Mitte gekrönt von einem dicken Klecks Blaubeermarmelade: Ich musste ihn haben! Donuts und Karamellcappuccino, das Frühstück der Champions! Wem das zu fettig ist, der sollte mal unsere Donuts aus dem Backofen ausprobieren.
Geliefert wird der Dunkin Deluxe, von dem es noch andere Sorten gibt, in einer extra Box!
Was nach einer tollen Idee von Frau Wu klang, bedeutete ein ganzes Wochenende in der Küche stehen: Pralinen selber machen und zu Weihnachten verschenken. Nach diversen Anlaufschwierigkeiten (u.a. kam das Paket mit den Hohlkugeln nicht an) konnten wir Samstagmorgen loslegen und hatten Montagabend endlich knapp 180 Pralinen in vier verschiedenen Varianten (Kokos, Baileys, Zimttrüffel und Marzipan-Haselnuss-Krokant) fertig. Die Rückmeldungen von KollegInnen, Familie und Freunden waren durchweg positiv, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mir den Stress noch einmal geben möchte. Alleine das ganze Schokoladeschmelzen (immer mit Thermometer!) verursacht mir jetzt noch Albträume! Und solche Schmerzen in den Beinen wie ich sie Samstagnacht (das Ganze hat sich immerhin bis 1 Uhr hingezogen) vom stundenlangen am Herd stehen hatte, kannte ich eigentlich nur vom Wandern …
Münchens bester Donutshop und gleichzeitig mein Lieblingsladen – Boogie Donuts – hat wieder Donuts mit Winter- und Weihnachtsfüllungen im Angebot. Ich hatte am Samstag einen “Adventsdonut” mit Zimtschokoladenüberzug und Pflaumenmusfüllung. Die Schokolade war super, schön dick und knackig und nicht so eine billige Fettglasur, wie man sie von Supermarktdonuts kennt. Allerdings passte das nicht so richtig mit dem Pflaumenmus zusammen. Also nicht falsch verstehen: Das war natürlich immer noch besser als 99% von dem, was man sonst so als Süßspeise konsumiert, aber so richtig überzeugt war ich nicht. Der zweite Donut mit Erdnussbutterfüllung war dafür umso besser, das leicht Salzige der Füllung harmonierte perfekt mit der Süße von Überzug und Teig …