Folge uns:
Browsing Tag:

Drinks

    Deutschland, Gereist, Getestet, Getrunken, München

    There is a new Whisky in town: Glenmorangie Lasanta und Ardbeg Auriverdes im Test

    Glenmorangie Lasanta Singe Malt Whisky-2

    Der Whiskymarkt ist in ständiger Bewegung und ich komme derzeit kaum hinterher, die ganzen Neuerscheinungen im Auge zu behalten, geschweige denn zu probieren. Besonders hektisch wird es immer im Mai, viele Brennereien stellen dann z.B. im Zuge des Islay Festivals ihre neuen Kreationen vor. Ich hatte in den letzten zwei Wochen glücklicherweise die Gelegenheit, zwei Neuerungen aus dem Portfolio des Moët-Hennessy-Konzerns probieren zu dürfen, zu dem u.a. die bekannten Brennereien Glenmorangie und Ardbeg gehören.

    Glenmorangie Lasanta

    Glenmorangie Lasanta Singe Malt Whisky-3

    Am ersten Abend war ich deswegen zusammen mit einer Gruppe JournalistInnen, BloggerInnen und Whiskyinteressierten in Charles Schuhmanns Zweitbar Les Fleurs du Mal eingeladen, um dort den Relaunch des Glenmorangie Lasanta zu verkosten. Der Lasanta ist zwar erst vor knapp fünf Jahren auf den Markt gekommen, konnte aber in dieser Zeit die Erwartungen der Brennerei nicht erfüllen und wurde deshalb von Grund auf überarbeitet. Aus diesem Grund ist auch Karen Fullerton nach Deutschland gereist, die als Global Brand Ambassador von Glenmorangie und Ardbeg an der Entwicklung beteiligt war und außerdem die Entscheidung für den Relaunch bis ins kleinste Detail und mit erstaunlicher Offenheit erklären kann.

    Glenmorangie Lasanta Singe Malt Whisky-1

    Um einen Vergleich zu haben und ein Gefühl für die grundsätzlichen Merkmale der Brennerei (immerhin ist sie die Destillerie mit den höchsten Brennblasen in Schottland!) zu bekommen, verkosten wir zunächst den zehnjährigen Glenmorangie Original. Dieser milde, leicht florale, fruchtige und malzige Single Malt aus Ex-Bourbon-Fässern bildet die Grundlage, auf der die weiteren Abfüllungen des Konzerns entwickelt werden. Im Falle des Lasanta waren es etwa 50 verschiedene Variationen, die von der Entwicklungsabteilung der Brennerei und dem Master Distiller gemischt wurden, bis sich schließlich ein Mix aus Pedro-Ximénez- und Oloroso-Sherry-Fässern als Favorit herauskristallisierte. Im Vergleich zum ursprünglichen Lasanta ist die neue Variante deutlich weicher und runder geworden. Wo der alte Lasanta sehr würzig, wärmend und mit Aromen wie Zimt daherkam, dominieren beim neuen Lasanta zunächst Ingwer, Marzipan und Trockenobst in der Nase. Auch beim Alkoholgehalt hat sich was geändert, statt 46% sind es jetzt nur noch 43%. Durch die Pedro-Ximénez-Fässer ist beim Geschmack mehr Süße hinzugekommen und die Kanten sind etwas abgeschliffen worden. Mir gefällt die Entwicklung allerdings und ich kann mir gut vorstellen, in Zukunft öfter mal eine Flasche im Regal stehen zu haben.

    Glenmorangie Lasanta Singe Malt Whisky-4

    Zum Abschluss dürfen wir uns noch selbst als Master Blender versuchen und jeweils aus einer Pedro-Ximénez- und Oloroso-Abfüllung in Fassstärke unseren eigenen Lasanta herstellen. Das ist schwerer als erwartet, und ich bin ganz froh, dass diese Aufgabe sonst von den Damen und Herren in Schottland übernommen wird. Anschließend nimmt sich Karen Fullerton noch die Zeit, sich mit uns über die Erfolgsaussichten deutschen Whiskys, NAS-Abfüllungen (No Age Statements, d.h. Whiskys ohne Altersangabe) und die Entwicklung von Whiskyleidenschaft im Studium auszutauschen. So endet ein schöner Abend und ich freue mich schon, den neuen Lasanta in Zukunft öfter mal im Glas haben zu können.

    Ardbeg Auriverdes

    Ardbeg Auriverdes Single Malt Whisky-2

    Der zweite Pflichttermin im Mai war das Pre-Tasting der diesjährigen limitierten Ardbeg-Abfüllung. Ich habe ja bereits im vergangenen Jahr begeistert über den Ardbog geschrieben, und auch diesmal hat das Ardbeg-Team um Bill Lumsden hervorragende Arbeit geleistet. Passend zur WM in Brasilien hat sich das Marketingteam außerdem eine Fußballkampagne einfallen lassen und sogar den Whisky entsprechend benannt: Auriverdes – das steht zum einen für das Gold des Whiskys und das Grün der Insel Islay und ist “zufälligerweise” auch der Name der brasilianischen Nationalelf. Auf jeden Fall schön stimmig und Ardbeg hat definitiv ein Händchen dafür, sich auch über den Geschmack seiner Abfüllungen hinaus interessant zu machen. Aber hier soll es natürlich ganz objektiv um das gehen, was vom Glas in den Mund wandert, und ich hatte zum Glück mehr als genügend Zeit, den Auriverdes ausführlich zu probieren.

    Ardbeg Auriverdes Single Malt Whisky-1

    Natürlich beginnt auch das Pre-Tasting im Schummerlicht der Münchner Bar Gabanyi nicht sofort mit dem Highlight des Abends, sondern zunächst erzählt Thomas Zilm, Brand Ambassador von Ardbeg, etwas mehr über die Destillerie an sich. Während wir ihm lauschen, können wir noch einmal die Single Malts der Core Range probieren. Alle Ardbeg-Whiskys basieren auf dem gleichen New Make Spirit, einem Destillat von 69% (das übrigens nach Bamberger Rauchbier riecht, wenn man es sich auf die Haut reibt), das erst durch die unterschiedliche Fasslagerung seinen individuellen Charakter entwickelt. 60-70% seines Geschmacks erhält ein Whisky aus dem Fass, und so ist klar, dass bei Ardbeg viel Wert auf das richtige Holz gelegt wird. Für den Einsteigerwhisky, den Ardbeg TEN, kommen z.B. hochwertige 1st- und 2nd-Fill-Bourbon-Fässer aus amerikanischer Weißeiche zum Einsatz, die für eine knackige Schärfe sorgen. Beim Uigeadail sind es dagegen Sherry-Fässer, deren Weinaromen (bei einem Weinfass stecken bis zu zehn Liter Flüssigkeit im Holz!) die Torfigkeit dämpfen und den Uigeadail deutlich weicher und süßer werden lassen. Wer auf Winteraromen steht, sollte hier mal eine Nase riskieren! Bei meinem Favoriten, dem Corryvreckan, ist dagegen wenig gedämpft. Neben den bekannten Bourbon-Fässern sind Fässer aus französischer Eiche am Geschmack beteiligt und das Tanin dieses Holzes sorgt für deutlich mehr Würze. Die 57.1% tun ihr Übriges, sodass man es hier eher mit einem stürmischen Herbstnachmittag, als mit einem gemütlichen Winterabend zu tun hat. Kein Whisky für jeden Tag, aber einer mit viel Charakter.

    Ardbeg Auriverdes Single Malt Whisky-2-2

    Dann endlich kommt der Star des Abends ins Glas. Ardbeg hat es geschafft, die jährlichen Abfüllungen zu einem weltweiten Spektakel werden zu lassen, bei dem der Ausverkauf am ersten Tag schon garantiert ist. Ich bin also gespannt, ob diesmal die vorher schon kursierenden Gerüchte über die hohe Qualität des Auriverdes gerechtfertig sind. Im Glas schimmert er wirklich schön golden und nicht besonders dunkel. Gelagert wurde das Destillat in 1st- und 2nd-Fill Bourbon-Fässern, doch anders als beim TEN kamen zusätzlich noch Fässer mit speziell getoasteten (also angekohlten) Deckeln zum Einsatz. In der Nase gibt er sich zunächst erstaunlich unspektakulär, sehr zurückhaltend, mit Anklängen von Honig und Karamell. Im Mund entfaltet der Single Malt allerdings eine ganz eigene Kraft. Der erste Schluck ist richtig süß, die Vanille der Bourbon-Fässer kommt zum Vorschein, und vor allem ist er ziemlich vollmundig. Irgendwie auch saftig, man hat regelrecht das Gefühl, in ihn reinbeißen zu können, fast ist man versucht, auf der Flüssigkeit herumzukauen. Nach einem Moment im Mund kommen die von Ardbeg gewohnten Torf- und Salz-Aromen zum Vorschein, drängen sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund. Nach einer Weile an der Luft wird der Auriverdes schließlich rauchiger, die Kohle der gerösteten Deckel macht sich jetzt stärker bemerkbar und auch im Mund breitet sich nach einiger Zeit eine gewisse kohlige Trockenheit aus. Das ist gar nicht so unangenehm wie man zunächst  denken mag, sondern eher spannend und macht Lust auf ein ordentliches BBQ. Der Abgang ist schön lang und die ordentlichen 49.9% rinnen erstaunlich sanft die Kehle herunter. Zusammenfassend also ein verdammt gut ausbalancierter Singe Malt, der dem Arbdeg-Portfolio eine neue, etwas sanftere Note hinzufügt, ohne zu gefällig zu sein. In jedem Fall ein Whisky, von dem man gerne mehr als nur ein Dram trinken will und den ich mir toll an einem warmen Sommerabend auf dem Balkon (oder einer Dachterrasse in Sevilla) vorstellen kann.

    Ardbeg Auriverdes Single Malt Whisky-1-2

    Wer bisher noch nie einen Ardbeg probiert hat, am 31.5. – dem Ardbeg Day 2015 – bereit ist, sich in eine lange Schlange einzureihen und 72€ übrig hat, sollte auf jeden Fall zuschlagen! Alle Ardbeg-Fans wissen eh, dass sich der Weg zum Spirituosenhändler ihres Vertrauens (in München wird z.B. der Whisky-Shop Tara einen limitierten Vorrat haben) lohnt. Ich selbst muss am Ardbeg Day arbeiten, in mein Regal wird es also leider keine Flasche schaffen. Schade eigentlich, denn ich hätte den Auriverdes gerne noch etwas näher kennengelernt.

    Vielen Dank an Tobias von Moët Hennessy für die Einladungen zu den beiden Whisky-Tastings. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.

    Teilen:
    Deutschland, Gereist, Getestet, Getrunken, München

    Eine Brise Schottland weht über den Viktualienmarkt: die Gin & Tonic-Pop-up-Bar von Edinburgh Gin

    gin-and-tonic-pop-up-bar-viktualienmarkt-münchen-1

    Die Sonne brutzelt, durch die Luft wehen Grillgerüche – endlich hat ein Hauch von Sommer auch München erreicht. Was gibts da Besseres, als die sommerlichen Temperaturen auszukosten und nach dem Feierabend den Biergarten zu stürmen? … Na, die Gin & Tonic-Bar – ha! Denn seit dem 12. Mai und bis zum 7. Juni lädt die Gin & Tonic-Pop-up-Bar von Edinburgh Gin auf dem Münchner Viktualienmarkt (nicht nur) zum Afterwork-Drink ein.

    Gin & Tonic Pop-up-Bar Viktualienmarkt München-3

    Aber wie kommt ein schottischer Gin eigentlich nach München? Ganz einfach – über die Städtepartnerschaft, die Edinburgh und die bayrische Landeshauptstadt seit 60 Jahren verbindet. Die Idee, das Jubiläum einer Städtepartnerschaft mit der Eröffnung einer Pop-up-Bar zu feiern, finden wir grandios! Um gleichzeitig die schottisch-englische Freundschaft zu pflegen, hat Edinburgh Gin auch noch Fever-Tree ins Boot geholt, die die Pop-up-Bar mit ihren köstlichen Tonics unterstützen. Von der gelungenen Umsetzung und der Vielzahl an schottischen (und englischen) Köstlichkeiten, die die Pop-up-Bar anbietet, durften wir uns kürzlich selbst überzeugen.

    Gin & Tonic Pop-up-Bar Viktualienmarkt München-1

    gin-and-tonic-pop-up-bar-viktualienmarkt-münchen-2

    Keinesfalls entgehen lassen sollte man sich z.B. die Scottish Hugos (je 7€) – ein erfrischender Mix aus Gin, Gin-Likör (wahlweise mit Himbeer- oder Holundernote), Prosecco und Soda. Aber auch die klassischen Gin & Tonics (je 9€) können überzeugen. Hier hat man die Möglichkeit, seinen Gin mit den verschiedenen Fever-Tree-Tonics zu kombinieren: ganz traditionell mit herbem Zitrusaroma mit dem Premium Indian Tonic und Orangenzeste oder würzig-kräuterig mit dem Mediterranean Tonic und einem Rosmarinzweig. Etwas ungewöhnlicher und nicht auf der Standardkarte zu finden sind die Kombinationen mit dem neuen Elderflower Tonic und einer Himbeere (fruchtig-floral und eigentlich etwas zu süß für den Edinburgh Gin) sowie dem Fever-Tree Bitter Lemon (hinter dem sich eigentlich ein Lemon Tonic verbirgt), das sich aber grundsätzlich im Wodka besser aufgehoben fühlt. Grundlage all dieser Drinks ist der Edinburgh Gin, der mit 16 Botanicals aufwarten kann. Neben den üblichen Zutaten sorgen schottischer Wacholder, Heidekraut, Kiefer und Mariendistel für eine besonders wacholdrige Note und unterstreichen die schottische Herkunft.

    Gin & Tonic Pop-up-Bar Viktualienmarkt München-5

    Gin & Tonic Pop-up-Bar Viktualienmarkt München-7

    Bevor man sich jedoch ungebremst dem Gin & Tonic-Konsum hingibt, sollte man besser nach einer der nahrhaften Grundlagen greifen, die die schottische Bar außerdem anbietet, z.B. belegte Sandwiches oder eine äußerst leckere Tomatensuppe mit Gin-Sahne. Danach sollte der Verkostung weiterer Drinks nichts mehr im Wege stehen.

    Gin & Tonic Pop-up-Bar Viktualienmarkt München-6

    Wer sich durch das Angebot der schottischen Gin-Tonic-Bar probieren möchte, sollte sich beeilen, denn die Bar auf dem Viktualienmarkt (gegenüber dem Biergarten) hat nur noch bis zum 7. Juni 2014 (täglich von 12 bis 20 Uhr) geöffnet. Schade eigentlich, denn wir wären dort sicherlich häufiger zu Gast!

    Vielen Dank an Edinburgh Gin, Fever-Tree und storykitchen für die Einladung zum Tasting. Unsere Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.

    Teilen:
    Deutschland, Gereist, Getestet, Getrunken, Münchner Umland

    Ich liebe den Geruch von Whisky am Nachmittag! Ein Besuch in der Slyrs-Destillerie

    Der ganz große Aha-Moment kam für mich gegen Ende des Rundgangs durch die Slyrs-Destillerie am Schliersee. Der Moment, in dem ich durch die Tür ins Fasslager eintrat und mir dieser unglaubliche Geruch in die Nase stieg. Hunderte von Fässern voller Single Malt lagern dort und aus jedem verdunsten pro Jahr etwa 2% Whisky. Diesen Verlust durch Verdunstung nennt man Angels’ share und glaubt mir, es riecht wirklich himmlisch. Die ganze Luft ist erfüllt von diesem süßlichen, warmen, holzigen und leicht alkoholischen Aroma, und ich hätte einfach stundenlang dort stehen und ihn einatmen können.

    Slyrs_Whisky_Destillerie_Besichtigung-2

    Aber mal von vorne. München liegt ja bekanntlich ganz nah an den Bergen, und bei warmem Wetter überkommt uns öfter mal so was wie Wanderlust. Insbesondere die Seen haben es uns angetan und bald sollten wir auch alle größeren der Umgebung umlaufen (und teilweise auch durchschwommen) haben. Der Schliersee fehlte allerdings noch auf der Liste und nachdem ich die Frau mit der wunderschönen Natur zu einem Ausflug überredet hatte, erwähnte ich ganz nebenbei, dass es am Schliersee zufälligerweise auch eine Whiskybrennerei gäbe, die man unter Umständen besichtigten könne. Zurückrudern konnte sie jetzt ja nicht mehr und so machten wir uns an einem etwas diesigen Karfreitag gemeinsam mit meiner Mutter auf zum Schliersee. Nach gut zwei Stunden Herumkraxelei an den Josefstaler Wasserfällen, trieb uns der Regen direkt in die Arme der Whiskydestillerie Slyrs.

    Slyrs_Whisky_Destillerie_Besichtigung-3

    Slyrs ist einer der bekanntesten deutschen Single Malts. Die ersten Whiskyexperimente fanden in den 1990er Jahren statt. Das Standardprodukt ist ein sehr junger, dreijähriger Whisky, der immer wieder durch Sonderabfüllungen ergänzt wird. Seit einigen Jahren ist die Whiskyproduktion in einen eigenen Gebäudekomplex umgezogen, und wie in vielen schottischen Brennereien üblich, gibt es auch hier ein kleines Besucherzentrum. Im hübsch eingerichteten Laden kann man sowohl die aktuell verfügbaren Slyrs-Abfüllungen als auch die Produkte der Destillerie Lattenhammer erwerben, aus deren Familie der Slyrs ursprünglich stammt. Für 6 € darf man außerdem die Brennerei besichtigen und am Ende an einer Verkostung teilnehmen. Haben wir natürlich gemacht und bekamen erst einmal einen kleinen Film präsentiert. Dieser verklärt erzählt die Geschichte der Brennerei (mit viel bayrischem Lokalkolorit) und gibt einen ersten Einblick in die Kunst der Whiskyproduktion. Im Anschluss wird man dazu eingeladen, sich in der kleinen Produktionshalle umzusehen, in der anhand von Tafeln der Brennprozess noch einmal genauer erklärt wird. Hier war für mich einiges sehr erhellend, auch wenn ich mir an einigen Stellen noch ein paar mehr Details erhofft hätte. Außerdem wünschte ich mir, ich hätte damals im Chemieunterricht besser aufgepasst und mich noch einigermaßen an die Grundlagen des Ganzen erinnern können. Im Anschluss ging es dann ins bereits erwähnte Fasslager. Hier lernt man nicht nur einiges über Fassherstellung und -lagerung, sondern erhält nebenbei auch die Möglichkeit, an den verschiedenen Stadien der Whiskyproduktion zu schnuppern. Dabei wird ganz deutlich, dass schon eine kurze Lagerzeit von nur drei Jahren das Aroma des Rohbrands verändert und das typische Whiskyaroma entstehen lässt. Überrascht hat mich auch die Menge der dort lagernden Fässer, und ich habe erfahren, dass es zukünftig (ca. 2015) auch einen zwölfjährigen Slyrs geben wird. Ich bin schon sehr gespannt, was uns dann erwarten wird!

    Slyrs_Destillerie_Whisky-1

    Für die Gegenwart muss man sich allerdings noch mit dem jüngeren Angebot zufriedengeben. Normalerweise beinhaltet der Tasting-Gutschein je ein Gläschen der Standardabfüllung und des Whiskylikörs, auf Nachfrage bekam ich jedoch stattdessen die beiden brandneuen Sherryfassabfüllungen eingeschenkt. Die erst im März 2014 erschienenen Sonderabfüllungen basieren auf dem dreijährigen Slyrs, haben im Anschluss aber noch einige Monate in Sherryfässern spendiert bekommen – zum einen in Oloroso-, zum anderen in Pedro-Ximénez-Fässern. Hinter Pedro Ximénez verbirgt sich übrigens ein köstlicher spanischer Süßwein, den man hierzulande leider nur schwer bekommt. Dabei ist er der perfekte Abschluss eines Menüs. Gleichzeitig sind die verwendeten Fässer ein beliebtes Hilfsmittel für die Whiskyveredelung und verleihen den so verfeinerten Tropfen ein deutlich süßeres Aroma. Also, auch wenn ihr das übliche Slyrs-Sortiment schon kennt, lohnt sich ein Besuch am Schliersee allemal und wer nett fragt, darf vielleicht auch etwas Besonderes probieren! Sláinte!

    Slyrs_Whisky_Destillerie_Besichtigung-6

    Hier aber nun meine Verkostungsnotizen:

    Slyrs Single Malt mit Oloroso-Finish (2014, 46%)

    Aroma: Der erste Eindruck in der Nase ist voller Getreide- und Fruchtaromen, aber gleich dahinter kommt der scharfe Alkohol zum Vorschein und auch die 60 Jahre alten Sherryfässer sind nicht zu verleugnen.

    Geschmack: Auch im Mund ist eine deutliche Schärfe der erste Eindruck, da ist noch nichts abgeschliffen und die 46% machen sich ordentlich bemerkbar. Darauf kommt dann aber der typische Slyrs-Geschmack zum Vorschein sowie ein angenehmer Hauch von Schokolade und die schon im Aroma vorhandenen Fruchtnoten (vor allem Zitrus und Orange). Vom Sherryfass schmeckt man leider nicht so viel, da waren meine Erwartungen höher.

    Abgang: Im kurzen Abgang dominieren wieder die Fruchtnoten, aber auch die sind recht schnell verschwunden.

    Mit etwas Wasser wird der Single Malt weicher, die Schärfe tritt nach hinten und sowohl in der Nase wie auch im Mund machen sich deutliche Toffee- oder Karamellnoten bemerkbar.

    Slyrs_Whisky_Destillerie_Besichtigung-4

    Slyrs Single Malt mit Pedro Ximénez-Finish (2014, 46%)

    Aroma: Gleich zu Beginn ist hier ganz viel Süße in der Nase, es riecht sehr angenehm weich nach getrocknetem Obst, Rosinen und frischem Holz, und ich bekomme sofort noch mehr Lust auf den ersten Schluck.

    Geschmack: Von Beginn an macht dieser Whisky deutlich, dass mehr zu erwarten ist, als vom Bruder aus dem Oloroso-Fass. Es entfalten sich komplexere Geschmacksnoten wie nussige Elemente, Rosinen, etwas Zitrus, auf der Zunge wechseln sich süße und herbe Nuancen ab und lassen die Verkostung zu einem echten Erlebnis werden. Der Whiskycharakter ist immer noch deutlich, die Schärfe spürbar, aber längst nicht so dominant wie bei der vorherigen Probe.

    Abgang: Auch wenn der tolle Geschmack das junge Alter schnell vergessen lässt, beim Abgang wird man dann doch wieder von der Wirklichkeit eingeholt. Es bleibt nur kurz etwas hängen, vor allem die typischen trockenen Noten des Sherryfasses und etwas dunkle Schokolade, dann ist auch schnell wieder alles vorbei. Aber letztendlich ist das ja eine super Ausrede, sich sofort das nächste Glas einzuschenken …

    Fazit: Der Slyrs mit dem Oloroso-Finish ist ein interessanter Single Malt mit viel Frucht, der aber leider den Erwartungen an ein Finish im Sherryfass nur bedingt gerecht wird. Der Kollege aus dem Pedro Ximénez-Fass hat da ganz klar die Nase vorn. Etwas dunkler in der Färbung und deutlich komplexer in Aroma und Geschmack, lässt er auch den schwachen Abgang schnell vergessen. Der einzige Wermutstropfen ist wie immer der Preis, der mit gut 67 € für einen nicht einmal vier Jahre alten Single Malt natürlich recht hoch liegt. Andererseits ist die kleine Familienbrennerei vom Schliersee natürlich äußerst unterstützenswert und sollte noch eine Weile bestehen bleiben, damit wir in Zukunft vielleicht auch einen 16-jährigen Slyrs aus dem Pedro-Ximénez-Fass kosten können. Da verspreche ich mir einiges von!

    Slyrs Destillerie GmbH & Co. KG
    Bayrischzeller Straße 13
    83727 Schliersee
    Täglich von 10.00 – 17.00 Uhr geöffnet (auch an Sonn- und Feiertagen)
    www.slyrs.de
    Teilen:
    Gemixt

    Schmeckt gar nicht nach Oma: Eierlikör mit weißer Schokolade und Vanille

    Eierlikör mit weißer Schokolade Rezept Feed me up before you go-go

    Na, habt ihr euren Cholesterinspiel über die Ostertage in ungeahnte Höhen getrieben und könnt jetzt keine Eier mehr sehen? Das hoffe ich nicht, denn ich hätte da ein Geständnis zu machen: Ich habe noch NIE Eierlikör probiert. Zumindest nicht in purer Form. Im Kuchen oder auf dem Pfannkuchen ist mir der Omalikör zwar ab und zu schon begegnet, aber zu einem Zusammentreffen im Glas kam es bisher nie. Warum auch? In meiner Vorstellung hatte Eierlikör immer einen üblen Beigeschmack von Gelsenkirchener Barock, Kegelverein und verstaubter Hausbar. Doch neugierig, wie der hellgelbe Likör wohl genau schmecken würde, war ich trotzdem. Also wurden eines Nachmittags ein paar wenige Zutaten zusammengerührt, das Ursprungsrezept leicht abgeändert und mit etwas weißer Schokolade aufgepimpt und in kleine Flaschen abgefüllt. Deren Pegel sinkt seitdem stetig, denn unser erster selbst gemachter Eierlikör mit weißer Schokonote schmeckt so lecker und cremig (und gar nicht nach Oma!), dass mit jeder Öffnung des Kühlschranks Augen und Hand schon in Richtung Flasche zucken. Houston, wir haben ein Likörproblem!

    Eierlikör mit weißer Schokolade Rezept Feed me up before you go-go

    Eierlikör mit weißer Schokolade und Vanille (für ca. 1 Liter):

    1 Vanilleschote
    400 ml Sahne
    100 g weiße Schokolade
    8 Eigelb
    180 g Puderzucker
    200 ml Wodka

    1. Die Vanilleschote aufschneiden und auskratzen. Mark und Schote zusammen mit der Sahne in einen Topf geben und erwärmen. Ca. 10 Min. ziehen lassen, aber nicht aufkochen. Die Schokolade in der Zwischenzeit grob hacken. Die Vanilleschote aus der warmen Sahne entfernen, die Schokolade hineingeben und unter Rühren schmelzen lassen. Dann vom Herd nehmen.

    2. Eigelb mit dem Puderzucker vermischen und im Wasserbad schaumig schlagen. Die Eimasse sollte dabei nicht über 40°C erhitzt werden, sonst beginnt das Ei zu stocken. Die Schoko-Vanille-Sahne unter die Eimasse rühren und den Wodka löffelweise hinzufügen. Wenn die Masse cremig wird, vom Wasserbad nehmen. In gut verschließbare und vorher ausgekochte Flaschen füllen. Im Kühlschrank hält sich der Likör etwa zwei Wochen. Bei unserem derzeitigen Verbrauch aber ganz sicher nicht länger als eine.

    Ich könnte mit den Eierlikör mit weißer Schokolade auch gut in Pralinenform vorstellen. Wie ist denn euer Verhältnis zu Eierlikör? Lahme Omaplörre oder köstliches Retrogesöff?

    PS: Falls ihr euch selbst noch ein verspätetes Ostergeschenk machen wollt, nehmt doch an unserem Gewinnspiel teil, denn bis zum 29.04. könnt ihr bei uns ein Exemplar von Ducasse Nature* gewinnen!

    Hinweis: Bei den mit Sternchen (*) markierten Links handelt es sich um Werbelinks. Wenn ihr etwas darüber bestellt, erhalten wir eine kleine Provision, für euch ändert sich der Preis aber natürlich nicht.

    Merken

    Merken

    Merken

    Teilen:
    Deutschland, Gereist, Getestet, Getrunken, München

    Von Whisky, Gin und Bergamotte-Geist: Finest Spirits 2014

    FinestSpiritsMünchen2014-1

    Wenn ich schon um 16 Uhr nachmittags einen sitzen habe, kann das nur eines bedeuten (nein, keine schwere Depression): die Finest Spirits beehrt München! Die Messe für Whisk(e)y und weitere harte alkoholische Getränke fand in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal statt und endlich habe ich auch mal den Weg dorthin geschafft. Seit einigen Jahren ist das MVG Museum im Osten Münchens der Veranstaltungsort, sodass man sich gepflegt zwischen alten Straßenbahnwaggons durch die Welt der Schnäpse kosten kann. Denn neben Whisk(e)ys aus aller Welt gibt es inzwischen immer mehr Stände mit Gin, Obstbränden, Rum oder Likören, was mich persönlich sehr freut. Man kommt ja viel zu selten dazu, z.B. Bergamotte-Geist zu probieren, aber dazu später mehr.

    FinestSpiritsMünchen2014-2

    Die Ausstellungsfläche war in diesem Jahr restlos ausgebucht und dementsprechend platzte die Halle aus allen Nähten. Das wäre dann auch einer der wenigen Kritikpunkte, die es zu der Veranstaltung gäbe, auch wenn es gegen Abend schon deutlich ruhiger wurde. Ich habe zunächst einen Presserundgang mitgemacht und mich danach mit Petra von Der Mut anderer einmal quer durch die Halle getrunken, eine Master Class besucht (auch diese war ausgebucht) und so insgesamt sechs Stunden auf der Finest Spirits verbracht. Die Zeit verging wie im Flug, aber ich vermute, dass auch der Alkohol etwas damit zu tun gehabt haben könnte.

    FinestSpiritsMünchen2014-3

    Ich habe wirklich sehr, sehr viele Getränke probiert und gebe zu, dass ich am Ende leichter zu begeistern war als zu Beginn. Irgendwann hilft auch das Mundausspülen mit reichlich Wasser nicht mehr, denn die Geschmacksnerven sind dann einfach überlastet. Im nächsten Jahr sollte ich also am besten gleich zwei Tage vor Ort sein, genügend Stände gibt es ja …

    Alles zu berücksichtigen, was ich probieren durfte, wird leider nicht möglich sein, deswegen gibt es nun ein paar meiner Favoriten der Finest Spirits 2014:

    Glen Grant Five Decades

    Der erste Whisky, den ich beim Rundgang probieren durfte, und leider blieb nicht allzu viel Zeit, diese seltene Abfüllung noch länger zu genießen. Es handelt sich um einen speziell vom Master Destiller Dennis Malcolm (der auch persönlich am Stand war) zusammengestellten Single Malt, mit dem der Schotte seine 50-jährige Zusammenarbeit mit Glen Grant feiert. Für uns wurde eine der limitierten Flaschen geöffnet, sonst ist der Five Decades nur noch selten (und teuer!) zu bekommen, was wirklich schade ist. Beim ersten Schluck machen sich zunächst die 46% bemerkbar, gleichzeitig verteilt er sich aber sehr sanft im Mund und glänzt mit vielen verschiedenen süßen Aromen wie Honig, Vanille oder Toffee. Der Abgang ist entsprechend lang und ich mir gefällt, dass zum Abschluss auch die fruchtigen Noten noch toll herauskommen. Wenn ihr die blaue Flasche also mal in einer Bar im Regal erblicken solltet, lasst euch sofort ein Glas davon einschenken!

    FinestSpiritsMünchen2014-5

    Bulleit 95 Rye

    Meine Erfahrungen mit Bourbon waren bisher minimal, aber dieser Frontier Whiskey mit dem ungewöhnlich hohen Roggenanteil von 95% hat mich sofort überzeugt. Unglaublich würzig, aber nicht ganz ohne die bourbontypische Süße und vor allem ganz anders als die schottischen Whiskys, die bisher in meinem Glas gelandet sind. Wie ich erfahren konnte, ist die Flasche mit dem grünen Etikett auch bei Barkeepern sehr beliebt (vielleicht sollte ich meinen Hemingway Cocktail mal damit mischen) und wir bekamen ihn auch gleich im Mix als Kentucky Colada. Dazu wurde der 95 Rye zunächst mit Erdnussbutter gefiltert und dann mit Ananassaft und Kokosschaum serviert. Würde ich auf der Stelle wieder bestellen. Oder einfach selber mixen, denn ich konnte nicht widerstehen und habe mir gleich eine Flasche für die heimische Bar gekauft.

    FinestSpiritsMünchen2014-4

    Laphroaig Select & Laphroaig 18 Jahre

    Bei Beam Deutschland habe ich gleich mehrmals Halt gemacht und mich über die breite Auswahl anLaphroaig- und Highland Park-Flaschen gefreut. Beim Presserundgang wurden unsere Noasinggläser mit dem Laphroaig Select gefüllt, der so brandneu ist, dass ich noch nicht einmal die Flasche fotografieren durfte. Aroma und Geschmack verraten natürlich sofort die Herkunft, viel Torf kommt da auf einen zugeflogen. Im Mund entfaltet sich dann eine angenehme Süße, irgendwie blieb er allerdings relativ flach und für meinen Geschmack unspektakulär. Später konnten Petra und ich den 18-jährigen Laphroaig probieren und waren deutlich begeisterter. Der Single Malt hat den 15-jährigen bei Laphroaig ersetzt und die drei Jahre machen sich bemerkbar – sanft und komplex ist das, was hier im Glas landet. Hier regiert nicht mehr nur der Torfkönig, sondern es kommen deutlich vielfältigere Aromen dazu, wie einige blumige Noten, und man schmeckt auch die Eiche deutlich raus. Mit etwas Wasser nimmt man den 48% ein wenig Schärfe und kitzelt auch das letzte bisschen an Geschmack heraus. Eine ganz klare Steigerung zum zehn Jahre alten und meinem bisherigen Laphroaig-Liebling, dem Quarter Cask.

    Highland Park Freya 15 Jahre

    Um die dritte nach nordischen GöttInnen benannte, streng limitierte Abfüllung von Highland Park zu probieren, mussten wir die sehr freundliche Mitarbeiterin am Stand von Beam ganz nett fragen, denn die grüne Flasche versteckte sich unten im Regal und sollte offensichtlich noch nicht zu offensiv beworben werden. Schön verpackt in einer Holzummantelung, die an ein Wikingerschiff erinnern soll, kommt die Dame daher und macht sich auch im Glas ganz hervorragend. Ein toller Dram, viel Vanille, aber irgendwie hatte ich mehr erwartet. Dass ich Freya als etwas flach empfunden habe, kann natürlich auch am direkten Vergleich mit dem 18-jährigen Laphroaig gelegen haben, der natürlich ein viel massiveres Kaliber darstellt. Letztendlich bin ich aber ganz froh, dass ich nicht so furchtbar begeistert war, denn mit 170€ pro Flasche ist meine persönliche Schmerzgrenze (und die der whisk(e)yverabscheuenden Frau wohl erst recht) haushoch überschritten.

    Dram Regional Highland 17 Jahre

    Am Stand von Andrea Caminneci gab es einen Tropfen aus der Dram-Regional-Serie, bei der nicht die Brennerei im Mittelpunkt steht, sondern vielmehr versucht wird, mit einem Blended Whisky das typische einer Region einzufangen. Wir konnten die Highland Edition probieren, die 17 Jahre auf dem Buckel hat und aus zwei bis drei Glenmorangie-Fässern stammt. Zu Beginn fällt die massive Süße auf, die in die Nase steigt, ich meinte, auch Aprikose riechen zu können. Beim Geschmack dominieren dann viele Kräuter und sogar etwas Salz, der Abgang ist unverschämt lang. Hat mir hervorragend geschmeckt und die Halbliterflasche ist auch prompt auf meiner Wunschliste gelandet.

    FinestSpiritsMünchen2014-2-2

    Lost Distillery Company & Bremer Spirituosen Contor

    Beim Bremer Spirituosen Contor haben Petra und ich ebenfalls eine ganze Weile verbracht und uns vom Marketingchef tief ins Sortiment einführen lassen. Wir besuchten eine der Master Classes (Seminare, bei denen in etwa 45 Minuten ein bestimmtes Thema vertieft und verkostet wird), bei der in diesem Fall die Lost Distillery Company vorgestellt wurde. Die Idee dahinter ist, dass es immer wieder Brennereien gegeben hat, die hervorragende Whiskys produziert haben, aber irgendwann schließen mussten. Die Lost Distillery Company hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Brände dieser untergegangenen Brennereien zu reproduzieren und vor allem auch weiterzuentwickeln. Man stellt sich also die Frage: Wie würde der Whisky heute wohl schmecken? Die Ergebnisse konnten wir im Workshop erschmecken und ich würde sagen: Mission geglückt! Stratheden ist ein sanfter Dram mit deutlichen Anklängen ans Sherryfass, Gerston kommt dagegen leicht torfig und mit massig Gewürzen im Aroma daher (ich musste irgendwie schon an Gin denken). Mein Favorit war allerdings die Flasche mit dem schönen Namen Auchnagie. Ganz viel Süße, ordentlich Vanille- und Karamellaromen und im Abgang noch etwas Rauch. Genau mein Ding und ebenfalls auf der Wunschliste gelandet. Zum Abschluss gab es noch die unveröffentlichte vierte Kreation in der Reihe, ein 15-jähriger Schotte mit tollen Toffee- und Haselnussaromen – deutlich weicher als die anderen drei, mit weniger Spitzen, aber komplexerem Geschmack (ich meine sogar etwas Schokolade auf der Zunge gehabt zu haben). Er ist definitiv eine Überlegung wert, wenn er euch im Laden über den Weg läuft.

    FinestSpiritsMünchen2014-3-2

    Ebenfalls Erwähnung finden sollte die 25-jährige Bruichladdich-Single-Cask-Abfüllung aus der Old-Particular-Reihe, die mir mit den Worten “der beste Whisky, den ich auf der Messe probiert habe” ins Glas geschüttet wurde. Das war für mich der bisher älteste Single Malt, den ich probieren durfte und hat mich auch nach über vier Stunden Messe noch umgehauen. Ich mag die salzige Note bei Bruichladdich, aber das hier ist ein ganz anderes Kaliber. Trotz massiver 50,01% sehr sanft, mit der perfekten Mischung aus Torf, Salz und Süße. Wenn in meinem Budget mal eben 250€ für eine Flasche drin wären, ich würde alle meine Prinzipien über Bord werfen!

    Eine weitere Premiere war für mich ein japanischer Single Malt, der mich ebenfalls sehr begeistern konnte. Mein erster japanischer Whisky und dann gleich so ein Monster. Der 18 Jahre alte Togouchi war richtig scharf und hart, aber gleichzeitig auch süß, wie es für japanische Whiskys wohl üblich ist. Hier aber in einer etwas schwächeren Variante, und gerade diesen Gegensatz von hart und zart finde ich spannend.

    FinestSpiritsMünchen2014-4-2

    Säntis Dreifaltigkeit

    Ein Trend der letzten Jahre, der sich 2014 eher noch verstärken wird, sind europäische Festlandwhiskys. Über 100 deutsche Whiskys gibt es inzwischen, habe ich mir erklären lassen, und auch in der Schweiz wird seit einigen Jahren hochwertiger Schnaps produziert. Die Besonderheit bei den Abfüllungen von Säntis Malt ist die Lagerung in alten Bierfässern. Ich finde es spannend, dass hier eine Brennerei einen eigenen Charakter entwickelt hat und sich mit dieser Methode auch etwas vom Rest abhebt. Petra und ich haben uns ein Glas der Edition Dreifaltigkeit gegönnt und waren beide zunächst einmal von der Rauchigkeit überrascht. Eine Jahrgangsangabe gibt es auf der Flasche nicht, fünf bis sechs Jahre sollen es wohl sein. Für dieses Alter präsentiert sich der dunkle Dram hochkomplex und würzig. Säntis ist derzeit meine erste Wahl, wenn es um Festlandwhisky geht!

    FinestSpiritsMünchen2014-1-2

    Gin, Obstbrand und mehr

    Aber neben all dem Whisky gab es ja auch noch massig andere Getränke (die ich erschreckenderweise auch probiert habe …), wie z.B. Gin. An der Finest Spirits Home Bar hat uns Richi (vom Haidhausener Wasserwerk) gleich drei verschiedene Gin & Tonics gemixt, die die ganze Bandbreite dieses vermeintlich so simplen Getränks aufzeigten. Neben einem klassischen Drink mit Beefeater Gin wurde der französische Citadelle Gin mit Fever Tree Tonic gemischt und das Kräuteraroma mit einem Rosmarinzweig unterstützt. Lecker – als ob das Mittelmeer nach München gekommen wäre! Feel! Gin, der Münchner Neuzugang mit dem etwas kitschigen Namen, wurde dagegen mit Elderflower Tonic und Himbeeren kombiniert, was einen entsprechend fruchtigen Drink zur Folge hatte. Etwas entfernt vom klassischen Getränk, aber sooo lecker! Es lohnt sich also, mal etwas mit dem verfügbaren Sortiment zu experimentieren und so die eigene Spezialmischung zu finden.

    FinestSpiritsMünchen2014-5-2

    Lillet Blanc ist dagegen ein Aperitif aus Wein und Fruchtlikör. Mit den richtigen Zutaten gemischt wird daraus dann z.B. der Lillet Vive, bei dem Lillet Blanc mit Tonic, Gurke, Minze und Erdbeere kombiniert wird und dann derart frisch schmeckt, dass der Hugo sowas von einpacken kann. Im Übrigen genau das Richtige nach über zwei Stunden Whisk(e)yverkostungen.

    Gar nicht auf dem Plan hatte ich vor der Messe die Obstbrände. Die hatte ich bisher unter dem Label “Großelterngetränk” abgespeichert und keines Schluckes gewürdigt. Glücklicherweise bin ich von sehr überzeugenden Menschen zum Stand der Destillerie Kohler und der Marke 1772 geschleppt worden und konnte eines Besseren belehrt werden. Bei Kohler packt die ganze Familie mit an und sorgt dafür, dass hochwertige Schnäpse in Bio-Qualität in der Flasche landen. Das Beharren auf die besten Zutaten kann dann auch mal dazu führen, dass vom Bergamotte-Geist nur 18 Liter hergestellt werden und der Nachschub ungewiss ist. Was allerdings mehr als schade wäre, denn die feinen Zitrusaromen machen sich hervorragend in flüssiger Form, genauso wie die Spirituose aus Ingwer (der vor Verwendung natürlich geschält werden muss, was eine Arbeit …), die mein persönlicher Liebling war. Nicht günstig, aber dafür etwas ganz Besonderes! Bei 1772 stehen dagegen tropische Früchte im Vordergrund, denn die Brennerei hat ihren Standort in Thailand. Alles wird direkt vor Ort verarbeitet und herauskommen dann Sorten wie Mango, Litchi oder Passionsfrucht. Zunächst etwas ungewöhnlich, aber ab dem zweiten Schluck süchtig machend.

    FinestSpiritsMünchen2014-6

    Fazit

    Die Finest Spirits wird auch im kommenden Jahr wieder dick im Kalender markiert, dann vielleicht sogar zwei Tage lang. Ich habe in zahlreichen Gesprächen mein Wissen vervielfachen können und mehr Schnaps probiert, als sonst (gefühlt) im ganzen Jahr. Ein Highlight war für mich die Möglichkeit, auch Whiskys probieren zu können, die noch gar nicht auf dem Markt sind und auch mal Raritäten zu kosten, die sonst fernab der eigenen Preisklasse liegen. 8€ für ein Gläschen scheint zwar auf den ersten Blick ein ordentlicher Preis, ist aber eben eher zu verkraften als 200€ für eine ganze Flasche. Wer mit offenen Augen (und Mund) über die Messe geht, kann für sich zudem ganz Neues entdecken. Nicht, dass ich die Welt der schottischen Whiskys auch nur ansatzweise erfasst hätte – jetzt kommen auch noch Japan, USA und die Schweiz dazu …

    Vielen Dank an storykitchen für die Presseakkreditierung und die nette Betreuung während der Messe.

    Merken

    Teilen:
    Gemixt

    Grace Under Pressure: Frühstück bei Hemingway mit Apfel-Ingwer-Whisky

    Apfel-Ingwer-Whisky_feedmeupbeforeyougogo_rezept-2

    “Vielleicht ist dir später noch nach einem Drink” – klar, von so einem Suchbegriff fühle ich mich natürlich sofort angesprochen und nutze die Gelegenheit, gleich noch einem anderen Rätsel auf die Spur zu gehen. Auf diese Weise kann ich gleich zwei beliebte Suchbegriffe für unser immer noch laufendes Blog-Event “Blogg den Suchbegriff” verbloggen. Denn immer wieder kommen Leute auf unseren Blog, die nach dem “Hemingway Frühstück” suchen. Wir haben zwar mal vor einiger Zeit spekuliert, dass der amerikanische Schriftsteller auch unsere Banane-Walnuss-Pancakes gemocht hätte (die machen sich übrigens auch super als Katerfrühstück!), sicher waren wir uns jedoch nicht. Aber zum Glück lebe ich mit einer anerkannten Hemingway-Expertin zusammen (da war das Studium doch zu was gut) und gemeinsam haben wir uns auf die Suche nach dem wahren Frühstücksgeheimnis begeben. Fündig geworden sind wir in Hemingways Haus auf Key West, wo wir uns während der Führung im letzten Jahr davongeschlichen und heimlich in der Küche nach der Rezeptesammlung der Haushälterin gestöbert haben. Und wirklich, versteckt hinter dem Herd haben wir dann dieses bislang unveröffentlichte Geheimrezept gefunden – quasi Hemingways Marmeladenbrot, nur in flüssiger Form … äh, und ohne Brot, dafür aber mit ordentlich Whisky, wie sich das für einen virilen Schriftsteller eben gehört. Wie es dazu kommt, dass der Drink ganz schön nach Weihnachten duftet und schmeckt? Hm, also das können wir euch leider auch nicht erklären, schwören aber bei unserer Spanienkämpferehre, dass alles, was hier geschrieben wurde, wahr ist und Hemingway diese köstliche Apfel-Ingwer-Whisky-Mischung runtergekippt hat, wie unsereins den Kaffee.

    Apfel-Ingwer-Whisky-Hemingway_Drink-3

    Grundlage ist ein selbst aromatisierter Whisky, den ich mit einer Reihe von weihnachtlichen Gewürzen habe ziehen lassen. Ich habe dafür einen einfachen Blended Scotch benutzt, der selbst nicht allzu viel Geschmack mitbringt und die Gewürze dankbar aufnimmt. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass das Raucharoma eines Islay-Whiskys (z.B. ein Ardbeg oder Lagavulin) das weihnachtliche Ingwer-Apfel-Aroma um eine interessante Note ergänzt. Über die Menge des Ginger Ales kann man übrigens gut kontrollieren, wie stark der Drink nach Alkohol schmecken soll. Allerdings sorgen Gewürze, Gelee und Saft ohnehin schon dafür, dass der Alkoholgeschmack stark in den Hintergrund rückt. So lässt es sich dann auch mal zum Frühstück problemlos zwei bis drei Gläser dieses köstlichen Cocktails schlürfen. Wach ist man danach auf jeden Fall!

    Apfel-Ingwer-Whisky_feedmeupbeforeyougogo_rezept-1

    Weihnachtlicher Gewürzwhisky (für 300 ml):

    300 ml Blended Scotch Whisky (z.B. Famous Grouse)
    1/2 Vanilleschote
    1 Zimtstange
    1/4 TL gemahlener Kardamom
    5 Nelken
    1 Stück (ca. 1,5 x 1,5 cm) Ingwer in Scheiben
    2-3 Umdrehungen mit der Muskatmühle
    Etwas Bio-Zitronenraspel
    Etwas Bio-Orangenraspel

    Den Whisky in einem Topf erhitzen (aber nicht kochen!). Die Vanilleschote aufschneiden und auskratzen. Den Whisky vom Herd nehmen und Gewürze, Ingwer sowie Vanillemark und -schote, Zitronen- und Orangenraspel hinzufügen. Ziehen lassen, bis die Flüssigkeit abgekühlt ist und dann in eine verschließbare Flasche oder ein Glas mit Schraubverschluss füllen. Gut schütteln und dann mindestens fünf Tage an einem kühlen und dunklen Ort ziehen lassen. Zwischendurch immer mal wieder schütteln. Wenn die gewünschte Würzintensität erreicht ist, den Whisky durch ein feines Sieb abgießen – ansonsten noch ein paar Tage länger ziehen lassen. Danach im Kühlschrank aufbewahren.

    Grace Under Pressure: Apfel-Ingwer-Whisky (für 1 Person):

    3 cl Gewürz-Whisky (s.o.)
    2 cl Apfelsaft
    1 TL Apfel-Ingwer-Gelee (das Rezept dafür haben wir hier schon vorgestellt)
    Ginger Ale

    Whisky, Apfelsaft und Gelee mit ein paar Eiswürfeln in einen Shaker geben und ordentlich schütteln. Eiswürfel in ein Glas geben, den Inhalt des Shakers eingießen und mit mit Ginger Ale aufgießen. Ggf. mit dünnen Ingwerscheiben garniert servieren. Cheers!

    Blog-Event - Blogg den Suchbegriff (Einsendeschluss 18. Dezember 2013)

    Teilen:
    Gekocht, Gelesen

    Bratapfelpunsch und andere Festlichkeiten: Weihnachten mit Fräulein Klein {Buchvorstellung}

    Bratapfelpunsch_FräuleinKlein_feedmeupbeforeyougogo_rezept-1

    Ho, ho, ho! Da ist er schon wieder, der dicke alte Mann mit dem roten Mäntelchen. Spätesten jetzt sollte auch die/der Letzte gemerkt haben, dass es steil auf Weihnachten zugeht. Höchste Zeit also, um endlich Weihnachtskugeln und Co. aus dem Keller hervorzukramen und sich mit einem Gläschen Punsch winterlich einzustimmen. Vielleicht geht es euch aber wie uns und ihr habt euch an der alten Weihnachtsdeko eigentlich schon längst satt gesehen. Etwas Neues muss her, möglichst fix! Hübsch muss es sein und den Geldbeutel sollte es natürlich auch nicht allzu sehr belasten! Geht nicht? Geht wohl! Unzählige Anregungen, wie man seine Umgebung schnell, kinderleicht und kostengünstig in ein kleines “Winter Wonderland” verwandelt, finden sich in Yvonne Bauers neuem Buch Weihnachten mit Fräulein Klein, das kürzlich im Callwey Verlag erschienen ist. Yvonnes schöner Blog Fräulein Klein dürfte mittlerweile ja fast allen ein Begriff sein. Ähnlich wie auf ihrem Blog und in ihrem ersten Buch, vereint Weihnachten mit Fräulein Klein hübsche kleine DIYs und leckere Rezeptideen, die auch den allergrößten Weihnachtsmuffel (ja, dazu zählen wir in diesem Jahr auch!) langsam, aber sicher in festliche Stimmung versetzen.

    So finden sich darin neben allerlei Ideen für die Adventsdeko und das Basteln mit Kindern auch jede Menge Tipps zu Geschenken aus der Küche, Leckereien aus der Weihnachtsbäckerei, hübschen Verpackungen, festlicher Deko für die Weihnachstafel und Inspirationen für die Silvesterparty. Viele der Basteleien sind wirklich einfach nachzumachen, wie zum Beispiel die kleinen Bäumchenanhänger aus Zahnstochern, die mir gleich beim ersten Blättern ins Auge gestochen sind. Sehen die nicht hübsch aus?

    Bratapfelpunsch_Weihnachten mit Frl Klein-1-4

    Wie auch schon sein Vorgänger Die wunderbare Welt von Fräulein Klein, kommt das Buch liebevoll gestaltet und mit einer Vielzahl an Bildern daher. Leider bin ich von der Bildqualität etwas enttäuscht, weisen doch sehr viele der schön inszenierten Fotos ein starkes Rauschen und eine (ungewollte) Unschärfe auf. Nichtsdestotrotz können die ausgefallenen Ideen überzeugen, auch wenn ich mir bei manchen Bastelanleitungen und Rezepten eine etwas ausführlichere Beschreibung gewünscht hätte. Aber ein bisschen mitdenken hat ja auch noch nie geschadet.

    Besonders gut gefallen mir die abwechslungsreichen Rezepte, die sich deutlich von den ewig gleichen zur Adventszeit kursierenden Backideen unterscheiden. Da wären z.B. die winterliche Mascarpone-Panna-Cotta mit Toffee-Bratäpfeln, das Orangen-Chai-Trifle oder die megalecker klingenden Cheesecake-Cookies. Zwei Rezepte aus dem Buch haben wir bereits nachgemacht und waren von beiden begeistert: Den einfachen, aber sehr wirkungsvollen Bratapfelpunsch wird es in diesem Winter sicher noch häufiger bei uns geben, und auch das Orangen-Kardamom-Shortbread mit Rosmarin wurde viel zu schnell weggeknabbert. Unzählige Rezepte hängen noch in der Warteschleife – ob wir alles, wo ein Klebezettel dran haftet, auch wirklich noch diesen Winter schaffen, ist fraglich. Falls nicht, wird der Winter einfach noch ein bisschen verlängert!

    Bratapfelpunsch_Weihnachten mit Frl Klein-2-2Den fruchtigen und nach einer ordentlichen Portion Weihnachten schmeckenden Bratapfelpunsch wollen wir euch nicht vorenthalten. Die alkoholfreie Variante mit den hübschen Apfelsternen kommt sicher auch gut bei Kindern an. Wer seinen Punsch mit etwas Wumms aufpimpen möchte, ersetzt die Hälfte des Apfelsafts durch Weiß- oder Apfelwein und fügt 4 cl Calvados hinzu. Alternativ kann der Bratapfelpunsch auch einfach mit einem ordentlichen Schuss Whisky “verfeinert” werden – der Mann hat’s geliebt und würde seitdem am liebsten nichts anderes mehr trinken.

    Bratapfelpunsch_Weihnachten mit Frl Klein-4

    Bratapfelpunsch (für ca. 6 Gläser):

    1,5 l Apfelsaft
    1 Bio-Zitrone
    1 Vanilleschote
    4 Nelken
    2 Zimtstangen
    2 säuerliche Äpfel
    Keksausstecher in Sternform

    1. Den Apfelsaft in einen Topf schütten und langsam erwärmen. Die Zitrone heiß abwaschen, trocknen und die Schale fein abreiben. Die Vanilleschote aufschneiden und auskratzen. Mark und Schote zusammen mit Nelken, Zimtstangen, braunem Zucker und Zitronenschale zum Apfelsaft hinzufügen und gut verrühren. Den Sud ca. 30 Min. bei geringer Hitze und geschlossenem Deckel ziehen lassen.

    2. Die Äpfel waschen und in dünne Scheiben schneiden. Mit einem sternförmigen Keksausstecher kleine Sterne ausstechen. 10 Min. vor Ende der Garzeit den Sud durch ein Sieb in einen anderen Topf schütten, die Apfelsterne hinzufügen und alles nochmals für 10 Min. auf den Herd stellen. Heiß servieren und warten, bis der Nikolaus an die Tür klopft!

    Fazit: Die außergewöhnlichen Bastelideen und abwechslungsreichen Rezepte inspirieren zum Nachmachen und machen das Buch zum perfekten Begleiter durch die Adventszeit. Kleine Abzüge gibts für die nicht immer überzeugende Bildqualität und die manchmal etwas informationsarmen Beschreibungen. Dennoch ein schönes Buch, das sicherlich auch bei jedem Weihnachtsmuffel die Vorfreude aufs Fest weckt. 4 von 5 Weihnachtssternen.

    Klein_Weihnachten_3D Yvonne Bauer

    Weihnachten mit Fräulein Klein

    Callwey Verlag, München 2013.

    € 24,95 / ISBN 978-3-7667-2042-9

    Vielen Dank an den Callwey Verlag, der uns das Buch zur Verfügung gestellt hat. Unsere Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.

    Merken

    Merken

    Teilen:
    Geteilt, Getestet, Getrunken

    Gemeinsam sprudelt es sich besser! Gewinnt ein tolles SodaStream-Crystal-Premium-Paket! {Give-away}

    [Dieser Beitrag enthält Unbezahlte Werbung/PR Sample]

    SodaStream Crystal Premium Weiß-3

    Habt ihr schon mal in einer engen Fußgängerzone gewohnt, in die man mit dem Auto nur mit einer Sondergenehmigung fahren darf? Nicht mal nur kurz, um eben schwere Einkaufstüten oder Wasserkisten auszuladen? Nein? Wir schon. Dabei hatte es durchaus auch seine Vorteile, denn einen Schritt vor die Tür gesetzt, befand man sich sofort mitten im Geschehen, konnte sich nebenan ins Café setzen, mal eben mitten in der Nacht den Dönerhunger stillen oder einfach nur die Treppe runterfallen und schon landete man in der siffigsten besten Kneipe der Stadt (an dieser Stelle viele Grüße an das Marburger Deli!). Für uns bedeutete das aber auch, acht Jahre lang in wohldosierten Mengen einzukaufen, gerade mal so viel, dass man damit noch den Berg zur Wohnung hinaufkam, und vor allem den Verzicht auf Getränkekisten. Als uns dann zufällig ein SodaStream-Sprudler über den Weg lief, schien das als eine super Lösung für unsere geplagten Wasserschlepparme. Viele Jahre sprudelte das Gerät munter in unserer Küche, doch mit dem Umzug nach München und der eigenen Tiefgarage im Haus, die das Wasserkistenproblem endgültig löste, verschwand auch langsam der Wassersprudler. Nicht etwa, weil er altersschwach geworden wäre, sondern vielmehr, weil uns die Plastikflaschen (die man leider nicht einfach zum Säubern in die Spülmaschine stecken konnte) schon länger ein Dorn im Auge waren.

    SodaStream Crystal Premium Weiß-1

    Als uns kürzlich der neue SodaStream Crystal Premium Weiß zum Testen angeboten wurde, wurden wir hellhörig. Mit unserem Gerät an sich waren wir immer zufrieden gewesen und das neue Modell kommt moderner, futuristischer und sogar mit einer hübschen Glasflasche daher, die auch in der Spülmaschine überlebt. Hui, klingt prima! Also höchste Zeit dem SodaStream eine zweite Chance zu geben und ihn ausgiebig zu testen. Und das Beste ist: ihr könnt ihn auch testen! Denn SodaStream hat uns freundlicherweise ein super Paket zusammengestellt, das wir an euch verlosen dürfen! Was ihr neben dem SodaStream Crystal Premium noch gewinnen könnt und was ihr tun müsst, um dieses tolle Paket abzustauben, erfahrt ihr weiter unten. Vorab aber noch ein paar unserer Eindrücke zum SodaStream.

    SodaStream Crystal Premium Weiß-4

    Die neue Generation des Wassersprudlers kommt nicht nur optisch in ansprechenderem Look daher, auch das Handling hat sich gegenüber den Vorgängermodellen deutlich vereinfacht. Die Flasche muss nun nicht mehr in ein Gewinde eingeschraubt werden (was früher gerne mal für kleine Überschwemmungen sorgte, hatte man das nicht fest genug getan), sondern wird einfach in die Flaschenhalterung gestellt, diese wird geschlossen und schon kann losgesprudelt werden. Ein bis drei Mal auf den Sprudelknopf gedrückt, und schon ist für leicht bis stark kohlensäurehaltiges Wasser gesorgt. Ganz easy und individuell auf die bevorzugte Sprudelstärke abstimmbar. Mit leichtem Zischen lässt sich dann der Verschlussring (der sich anfangs nur mit etwas Kraft drehen lässt) öffnen und die Halterung samt Flasche kommt einem quasi automatisch und ganz futuristisch entgegengefahren. Das hat schon ein bisschen was von Star Trek, ist aber ein nettes Gadget, das bei der ersten Betätigung für ein paar “Ooohs” sorgt. Gewünscht hätten wir uns, dass sich die Flaschenhalterung zum Säubern abnehmen lässt, da dort ab und zu etwas Restwasser von oben hineintropft und sich so in der Halterung kleine Pfützen bilden. Den Vorteil der neuen Glasflasche können wir dagegen nicht genug hervorheben. Sie nimmt weder Geruch noch Geschmack an und lässt sich in der Spülmaschine reinigen. Mit einem Fassungsvermögen von 0,6 Liter ist sie zwar eher klein geraten, für ein bis zwei Personen reicht sie aber dennoch gut aus. Eine weitere Glasflasche werden wir uns für den Fall der Fälle trotzdem dazukaufen. Auch der Umweltaspekt ist nicht zu vernachlässigen. Ein CO2-Zylinder (der übrigens in zahlreichen Geschäften immer wieder gegen einen vollen getauscht werden kann) reicht für etwa 60 Liter gesprudeltes Wasser. Das heißt natürlich weniger PET-Flaschen, die produziert, gereinigt und transportiert werden müssen und weniger Plastikmüll. Dass man auf längere Zeit gesehen mit dem Wassersprudler etwas günstiger wegkommt als mit Wasserkisten, ist zudem ein netter Nebeneffekt.

    Das Gewinnpaket:

    SodaStream Crystal Premium Weiß-2

    So, jetzt wollt ihr sicher wissen, was das Paket enthält, das ihr hier gewinnen könnt. Neben dem SodaStream Crystal Premium Weiß (inkl. einer Glaskaraffe und einem Kohlensäure-Zylinder) spendiert SodaStream die vier Cola-Sirups “Cola”, “Cola light”, “Cola+Orange” und “Cola+Orange ohne Zucker” (vielen Dank an dieser Stelle!).

    Hö? Sirup? Davon war bisher gar nicht die Rede. Stimmt, wird aber sofort nachgeholt! Für diejenigen, denen Wasser auf Dauer zu langweilig ist, hält SodaStream eine Vielzahl an Sirups bereit, die aus dem gesprudelten Wasser schnell Fruchtschorlen, Limonaden, Energydrinks oder eben Cola machen. Der Vorteil dabei ist, dass man die jeweilige Sirupmenge seinen Vorlieben entsprechend dosieren kann, also mal mehr, mal weniger süß, fruchtig etc. Bis man seine persönliche Lieblingsmischung raus hat, dauert es zwar einen Moment, wir haben uns aber mittlerweile auf etwas weniger als eine halbe Kappe pro Glasflasche eingespielt, das passt bei den meisten Sorten für uns ganz gut. Obwohl wir unsere Getränke eigentlich gar nicht so süß mögen, haben die “normalen” Cola-Sorten bei uns besser abgeschnitten als ihre Light-Varianten. Am besten geschmeckt hat uns die Sorte “Cola+Orange”, auch wenn wir gestehen müssen, mit den Sirups wohl nicht die allerbesten Freunde zu werden und meist doch lieber zum Wasser greifen. Aber probiert es am besten selbst – wir sind gespannt, wie die Sirupsorten bei euch ankommen!

    SodaStream Crystal Premium Weiß-5

    Und so könnt ihr am Gewinnspiel teilnehmen:

    Hinterlasst einfach bis Dienstag, 19.11.2013, 23:59 Uhr einen Kommentar unter diesem Beitrag. Wir freuen uns, wenn ihr uns auch auf Facebook ein „Like“ schenkt oder uns auf Twitter folgt – für die Teilnahme am Gewinnspiel ist das aber keine Voraussetzung.

    Mitmachen kann jede/r (mit oder ohne Blog) mit einer Postanschrift in Deutschland. Bitte hinterlasst im entsprechenden Feld eure E-Mail-Adresse (die ist natürlich nur für uns sichtbar) und einen Namen, damit wir euch kontaktieren können, falls ihr gewonnen habt. Den oder die Gewinner/in werden wir über random.org auslosen und hier am 20.11.2013 verkünden. Mit der Teilnahme gebt ihr euer OK, dass wir Namen und Adresse im Falle des Gewinns an SodaStream weitergeben, damit sie euch das Paket schicken können. Die Daten werden natürlich nicht anderweitig genutzt. Der Rechtsweg ist selbstverständlich ausgeschlossen.

    Wir wünschen euch viel Glück und freuen uns auf eure Kommentare!

    Edit (20.11.2013): Wir haben eine glückliche Gewinnerin zu verkünden! Random.org hat Julia (ohne Blog) ausgelost, die folgenden Kommentar hinterlassen hat:

    “Was für ein genialer Gewinn! Vor “Urzeiten” hatte ich auch das alte Soda-Stream-Modell, das aus fast den gleichen Gründen wie eures dann irgendwann aus der Küche verbannt wurde. Aber schon des Öfteren hab ich über eine Neuanschaffung nachgedacht – da wäre der Gewinn natürlich gerade sowas von Willkommen!!!
    Liebe Grüße, Julia”

    Herzlichen Glückwunsch, liebe Julia! Eine E-Mail-Benachrichtigung geht gleich noch an dich raus. Wir benötigen dann nur noch deine Adresse für den Versand des Gewinns! Allen anderen vielen lieben Dank fürs Mitmachen!

    Kooperation: Vielen Dank an Blume PR und SodaStream, die uns ein Test- und Verlosungspaket zur Verfügung gestellt haben. Unsere Meinung bleibt davon natürlich unberührt.

    Merken

    Teilen: