// Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung und PR-Samples. //
Wenn ich an meine ersten Erfahrungen mit Cocktails zurückdenke, kommt mir neben einer Silvesterparty, für die wir einfach alles gekauft haben, was das Spirituosen- und Sirupregal so hergab, vor allem Caipirinha in den Sinn. Genau, Caipirinha. Neben Piña Colada der wohl abgenudelste Drink überhaupt. Und ihr merkt, ich bin schon etwas älter, denn ich habe den “Caipi-Boom” der 90er und 00er Jahre voll miterlebt. Damals gab es kaum einen Geburtstag im Familienkreis, an dem nicht mit braunem Zucker, Holzstößel und Limetten hantiert wurde. Gleichzeitig war das für mich aber auch die erste Begegnung mit eigenen Cocktailgläsern. Denn zum üblichen Caipirinha-Starterpack gehörte neben Stößel und Schnaps immer mindestens ein Glas (üblicherweise mit hässlichem Aufdruck). Lange Jahre waren solche dickwandigen, uneleganten Gläser die einzigen Cocktailgläser in unserem Küchenschrank. Sie hatten durchaus auch ihre Vorteile, denn sie gingen wenigstens nicht sofort kaputt, wenn sie im Eifer besagter Silvesterpartys auch mal auf dem Boden landeten.
Aber die Jahre gingen ins Land, der Cocktailgeschmack wurde ausgefeilter und irgendwann fanden sich im Küchenschrank auch einige Tumbler, Martinigläser, zwei, drei Longdrinkgläser und ein paar einzelne Whiskygläser. Alles recht unschön zusammengewürfelt. Doch seit Kurzem sind wir in Sachen Cocktails bestens ausgestattet, denn die neue Perfect Serve Collection von Spiegelau wohnt nun bei uns und lässt unsere verstaubten Cocktailgläser ziemlich alt aussehen. Die neue Gläserserie wurde von Spiegelau gemeinsam mit dem preisgekrönten Barkeeper Stephan Hinz (Little Link, Köln) entwickelt – man kann sich also sicher sein, dass sie den Anforderungen zeitgemäßer Trinkkultur gerecht wird. Beim Design der zehnteiligen Serie hat man sich an den Traditionen klassischer Barkultur orientiert. Die geschliffenen Formen lassen mich an schummrige Sitzecken, leise Klaviermusik und kompetente Barkeeper_innen denken. Angenehm schwer liegen die Tumbler und Mixing Glasses in der Hand, während die feinen Martinigläser mit den dünn geschliffenen Rändern ganz elegant und mondän daherkommen. Ihr merkt schon, die hochwertige Kollektion hat es uns ziemlich angetan.
Natürlich müssen neue Gläser auch entsprechend gut “eingetrunken” werden. Spiegelau hat den Gläsern der Perfect Serve Collection ein kleines Booklet beigelegt, für das Stephan Hinz passende Cocktailklassiker zu den entsprechenden Gläsern beigesteuert hat. So kamen wir in den Genuss zahlreicher klassischer Must-drinks wie Martini, Americano oder Negroni und konnten gleichzeitig unsere Mix- und Rührfertigkeiten etwas schärfen. Unser persönliches Lieblingsstück der Kollektion kam dabei besonders oft zum Einsatz: Das wunderbar elegante Coupette-Glas. Für dieses an klassische Champagnerschalen angelehnte Glas eigenen sich vor allem Drinks ohne Eis. Das Glas sollte vorher also im Eisschrank gekühlt (was alle Gläser der Kollektion gut aushalten) und der Shaker voller Eis gepackt werden, um die Zutaten richtig runterzukühlen. Ein feines Barsieb ist ebenfalls vonnöten, um kleinere Eisstücke rauszufiltern, die sich beim Shaken gelöst haben.
Ein Drink, der nach dieser Form der Zubereitung verlangt, ist z.B. die herrliche Mischung aus Lillet Rosé, Gin und Pink-Grapefruit-Sirup. Die drei Zutaten verschmelzen zu einem frischen Mix aus herben und süßen Aromen mit ordentlicher Zitrusnote. Die schöne Farbe rundet den ausgewogenen Geschmack dann auch noch optisch ab. Wer jetzt allerdings aufgrund der Farbe und Blumendeko “Mädchendrink” schreit, bekommt ordentlich eins mit der Shaker übergezogen. Das hier ist viel zu lecker, um sich in Sachen Geschlechterrollen in die 50er Jahre zurückzubeamen. Cheers!
Grapefruit Rosé (für ein Coupette-Glas):
6 cl Lillet Rosé
3 cl Gin (am besten eine Ginsorte mit ausgeprägten Zitrusaromen, z.B. Gin Sul, Windspiel oder Feel!)
6 cl Pink-Grapefruit-Sirup*
Eis
Eine essbare Blüte
Lillet Rosé, Gin und Sirup mit viel Eis in einen Shaker geben und 15-20 Sekunden gründlich shaken. Doppelt abseihen in ein vorgekühltes Coupette-Glas. Mit einer essbaren Blüte dekorieren und sofort servieren.
*Für den Pink-Grapefruit-Sirup 100 ml Pink-Grapefruit-Saft mit 60 g Zucker in einem Topf erhitzen und köcheln lassen, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. Vom Herd nehmen, abkühlen lassen und beim Abfüllen durch ein feines Sieb gießen, um das Fruchtfleisch zu entfernen.
Kooperation: Vielen Dank an Spiegelau, die uns die Perfect Serve Collection zur Verfügung gestellt haben. Unsere Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.
Ich fürchte, wir haben ein Zeitmanagementproblem. Da setzen wir die Zeitspanne von Blogg den Suchbegriffschon so großzügig an und schaffen es trotzdem nicht, mehr als einen Beitrag zu veröffentlichen. Dabei standen noch so viele nette Suchbegriffe auf unserer Liste, die wir gerne umgesetzt hätten. “Trauriges Sushi” zum Beispiel (vermutlich wäre dabei eine vegetarische Variante herausgekommen). Oder “Mit dem Gogo um die Welt” (da können wir im Augenblick nur auf unsere Reise-Kategorie verweisen, die übrigens bald um Frankreich erweitert wird). Zu gerne hätte der Mann “Whiskyzimmer einrichten” in die Tat umgesetzt, was sich jedoch in unserer Zweizimmerwohnung als etwas schwierig erweist. Ein besonderes Highlight heben wir uns für den Winter auf – bis dahin haben wir vielleicht eine Idee, wie sich “perverser Weihnachtsbaum” foodblogtauglich realisieren lässt.
Wir haben uns jedenfalls riesig über eure großartigen Beitrage zum Blog-Event gefreut. Vielen Dank an alle Teilnehmerinnen! Wahnsinn, was ihr alles umgesetzt habt – wir sind entzückt! Ein paar Geschenke gibt es wie versprochen auch – etwas weiter unten erfahrt ihr, wer sich über einen Gewinn freuen darf.
Zusammenfassung Blogg den Suchbegriff III
“Was ist Tapas?”: Offensichtlich hat die Person, die bei Ela von Transglobal Pan Party danach gesucht hat, nicht nur Nachholbedarf in der spanischen Küche, sondern auch in Sachen Grammatik. Gut, dass Ela aufklärt: Salzkartoffeln mit Mojo Verde.
"Bildgestaltung mit Brot“: "Gruppenbild mit Dame" war gestern, es wird nach Brot verlangt! Julia von Chestnut & Sage greift deswegen in die Mehltüte und zaubert nicht nur Toastbrot, sondern auch ein wunderbares Gif.
“Pichu häkeln Anleitung”: Schon mal von Amigurumi gehört? Nein? Wir auch nicht! Doch seit Vanessas Pichu Häkelanleitung auf Sternenwind wissen wir, dass es sich dabei um eine japanische Strick- und Häkelkunst handelt und Pichu ein ziemlich niedliches Kerlchen ist.
“Gugelhupf Geschichte”: Daniela von Danielas Foodblog nimmt ihren Suchbegriff zum Anlass, der Geschichte des Gugelhupfes und seiner Wortherkunft auf den Grund zu gehen. Nebenbei fällt für uns noch ein leckerer Haselnuss-Gugelhupf ab. Mhhh.
"Mensch, der in einen Riesenburger beißt“, "Peanuts und Kühe“ & "The Presley Big Burger”: Da wir es in dieser Runde nicht geschafft haben, mehr als einen Beitrag zu verbloggen, haben wir kurzerhand gleich drei Suchbegriffe kombiniert und daraus den ultimativen Elvis-Burger gebastelt, den ihr nun bei uns auf Feed me up before you go-go finden könnt.
“Wofür braucht man Eierbecher?”: Auf diese Frage gibt Vanessa von Sternenwind in gehäkelter Form Antwort, denn bei ihr gibt es gehäkelte Eierbecher aus Papiergarn.
“Wie heißt das grüne Getränk Vitamine?”: Jaaa, wie heißt das wohl? Zum Glück weiß Alexa von Keks & Koriander ganz genau, was ihre LeserInnen meinen: eine Green Smoothie Bowl. Ganz klar, oder?
“Kontrollverlust Fun”: Wir sind uns sicher, dass die Suchenden dabei ganz bestimmt den Brownie-Nutella-Milkshake von Unser Meating vor Augen hatten. Was Miriam und ihr Papa da zusammengemixt haben, ist ja auch zum Ausflippen gut!
“Mực to”: Huch, hängt da ein Fussel auf dem Computerbildschirm? Nach erfolglosen Wegwischversuchen fand Milena von MUC to go heraus, dass sich ihre LeserInnen wohl etwas Vietnamesisches von ihr wünschen. Deshalb nimmt sie uns mit ins Münchner An Nam und zeigt uns, wie man Sommerrollen selber baut.
“Antonia Späne”: Woher kriegt Antonia Späne? Aus der Kokosnuss vermutlich, dachte sich Anna von Anna Antonia und setzt mit ihrem Schoko-Kokos-Kuchen ihrer Oma ein kleines Denkmal.
“War Tim Mälzer früher ein Mädchen?”: Der Preis für die witzigste Suchanfrage geht in dieser Runde wohl an Karin von Wallygusto. Ihre Spaghetti mit vegetarischen Fleischbällchen aus Grünkern entschädigen dann auch dafür, dass dieses Geheimnis um Herrn Mälzer wohl niemals gelüftet wird.
“Giftgrün backen”: Im Frühjahr überhaupt kein Problem! Das beweist Tina von Lunch for One mit ihren Bärlauchwaffeln mit Spinat. Denn doppeltes Grün hält ja bekanntlich besser!
“Zauberkästen öffnen”: Julia von Kochliebe fiel dazu spontan ein Dessert ein, das sich vor dem Gast wie von Zauberhand öffnet, wenn es auf dem Teller steht: Milchreis-Törtchen mit Rhababerguss.
“Raumschiff Voyager häkeln”: Wahnsinn, gleich dreimal schwingt Vanessa von Sternenwind für uns die Häkelnadeln. Wir bestaunen demütig das gehäkelte Raumschiff Voyager und hoffen insgeheim, dass in der nächsten Runde mal jemand auf die Idee kommt, bei ihr nach einem "Sternzerstörer" zu suchen.
“Finger an heißem Karamell verbrannt”: Wenn wir uns die leckeren Kouign Amann mit Sauerteig so anschauen, die Susanna von Mehlstaub & Ofenduft gebacken hat, würden wir dafür locker auch verbrannte Finger in Kauf nehmen!
“Kuskus-Tier”: Sabines LeserInnen scheinen auf Tiere zu stehen. Nachdem sie uns in der ersten Runde "Blogg den Suchbegriff" schon zeigte, welchen Kuchen Tapire bevorzugen, verfüttert sie diesmal auf Wos zum Essnorientalische Couscous-Bällchen.
Gewinne, Gewinne!
Sooo, jetzt gibts Geschenke, denn wir haben mithilfe von random.org folgende Gewinnerinnen ausgelost:
Herzlichen Glückwunsch, ihr Lieben! Wir wünschen euch ganz viel Spaß mit euren Preisen! Bitte schickt uns doch eure Adressen, damit ihr eure Gewinnpakete so schnell wie möglich in den Händen halten könnt.
Noch einmal ganz herzlichen Dank an alle Sponsoren und ganz besonders allen Teilnehmerinnen für die großartigen Beiträge! Jetzt wünschen wir euch aber erst mal viel Spaß beim Durchklicken und Lesen der Blogposts. Habt einen schönen Sonntag!
Besitzt ihr auch Küchengeräte, deren Existenz ihr bisweilen völlig vergesst? Tief im hintersten Eckchen der Abstellkammer, irgendwo zwischen Popcornmaschine und Mini-Donutmaker, fristete sie ein eher klägliches Schattendasein – unsere Nudelmaschine. Aus den Augen, aus dem Sinn – daher gab es bei uns seit gut eineinhalb Jahren keine frisch gemachte Pasta mehr. Eine Schande! Glücklicherweise fiel uns Anfang des Jahres ihr wohlbehütetes Versteck wieder ein und wir kurbeln seitdem wieder fleißiger. Zwar sind selbst gemachte Nudeln natürlich nicht ganz unaufwendig, aber der Geschmack entschädigt einfach jedes Mal für die Zeit, die man an der Nudelmaschine verbringt. Und wem das Teigkneten und Plattenausrollen noch nicht aufwendig genug ist, füllt die Pasta einfach noch und bastelt daraus Ravioli oder Tortellini. Passend zu den ersten Frühlingstagen kommen bei uns Ziegenkäse-Zitronen-Ravioli mit Ofentomaten und Basilikumschaum auf den Teller. Die kräuterige Soße und die würzig-süßlichen Ofentomaten ergänzen die säuerlichen Noten der Zitronen-Ziegenkäse-Füllung perfekt und ergeben am Ende ein Gericht, von dem man sich gerne noch eine zweite (oder dritte) Portion holt. Und falls ihr von gefüllten Nudeln sowieso nie genug kriegen könnt – das nächste Tortellini-Rezept steht schon in den Startlöchern.
Ziegenkäse-Zitronen-Ravioli mit Ofentomaten und Basilikumschaum (für ca. 4 Personen):
Für die Ofentomaten
400 g Kirschtomaten
2 Knoblauchzehen
1 Prise gemahlene Vanille oder Vanillemark
Schale von 1/3 Bio-Zitrone, fein gerieben
Pfeffer
1/2 TL Meersalz
3 EL Olivenöl
1. Den Ofen auf 220°C vorheizen. Die Tomaten waschen und in eine kleine Auflaufform geben. Die Knoblauchzehen ungeschält andrücken und zusammen mit den anderen Zutaten zu den Tomaten geben. Alles gut vermischen und 20-30 Minuten im Ofen garen. Die Tomaten sollten leicht aufgeplatzt sein. Bis zum Servieren warm halten.
Für den Basilikumschaum
1 kleine Zwiebel
4 Wacholderbeeren
7 Pfefferkörner
1 TL Olivenöl
1 großer Schuss Noilly Prat
1 1/2 TL Zucker
350 ml Gemüsebrühe
150 g Frischkäse
Salz, Pfeffer
Blätter von einem großen Bund Basilikum
1. Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden, die Gewürze leicht andrücken (z.B. mit dem Messerrücken). Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen und Zwiebelwürfel darin anschwitzen. Mit Noilly Prat ablöschen, kurz aufkochen, dann Zucker und Gemüsebrühe hinzugeben. Alles bei mittlerer Hitze 20-25 Minuten auf die Hälfte einkochen lassen. Anschließend kurz abkühlen lassen und durch ein feines Sieb gießen, um die Zwiebel und die Gewürze herauszufiltern. Die Soße zurück in den Topf geben, abdecken und zur Seite stellen.
2. Kurz vor dem Servieren den Topf noch einmal bei mittlerer Hitze erwärmen und den Frischkäse in die Soße einrühren. Mit Salz, Pfeffer und ggf. Noilly Prat abschmecken und vom Herd nehmen. Den Basilikum waschen und trocken schütteln, dann in die warme Soße geben und mit einem Stabmixer pürieren und schaumig aufschlagen.
300 g Mehl (Type 405) + etwas zum Bemehlen
3 Eier
etwas Olivenöl
Schale von 1/2 Bio-Zitrone, fein gerieben
Salz
Für die Füllung
400 g Ziegenfrischkäse
1 Schuss Milch oder Sahne
Schale von 1/2 Bio-Zitrone, fein gerieben
1 ordentliche Prise Piment d’Espelette
Salz
Außerdem
25 g Pinienkerne
grob geriebener Parmesan
etwas Abrieb einer Bio-Zitrone
1. Für den Teig alle Zutaten zu einem glatten, festen Teig verkneten. Falls noch mehr Flüssigkeit benötigt wird, teelöffelweise Wasser hinzufügen. Den Teig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt im Kühlschrank 30-40 Minuten ruhen lassen.
2. Für die Füllung den Ziegenfrischkäse mit etwas Milch oder Sahne glatt rühren und mit Zitronenabrieb, Piment d’Espelette und Salz kräftig abschmecken. Am besten in einen Spritzbeutel füllen und bis zur Verwendung kalt stellen.
3. Den Teig mit der Nudelmaschine bis Stufe 6 zu Bahnen ausrollen. Darauf jeweils mit genügend Abstand einen guten Klecks Frischkäsemasse geben. Mit einer zweiten Teigbahn bedecken, Luft ausstreichen und mit einem Ausstecher eurer Wahl Ravioli ausstechen. Die ausgestochenen Ravioli auf einem leicht bemehlten Backpapier aufbewahren.
4. Einen großen Topf Wasser mit etwas Salz zum Kochen bringen. Die Ravioli darin portionsweise ca. 4 Minuten garen. In der Zwischenzeit die Pinienkerne in einer kleinen Pfanne ohne Öl anrösten.
5. Auf einem Teller Ravioli, Ofentomaten und Basilikumschaum anrichten. Mit etwas übrigem Tomatenöl, Parmesan, gerösteten Pinienkernen und Zitronenabrieb bestreut servieren.
Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, ist Craft Beer seit einiger Zeit ein großes Thema bei uns. Die Umwälzung des Biermarktes ist in vollem Gange und auch wenn wir in Deutschland noch nicht ganz so weit sind wie in den USA (wo es vor dem Craft-Beer-Boom allerdings auch kaum trinkbares Bier gab), nimmt die Zahl der hier erhältlichen Biere rasend schnell zu. Dabei den Überblick zu behalten, ist sicher nicht ganz einfach. Noch diffuser gestaltet sich die Lage für jemanden, der/die gerade erst einsteigen möchte. Womit soll man denn nur anfangen? – Halten gute Fachgeschäfte inzwischen auch schon mal über 500 verschiedene Biere bereit. Dabei ist der Weg zur Bierexpertin bzw. zum Bierexperten gar nicht so schwer; ihr solltet nur möglichst viele Biere probieren. Klingt machbar, oder? Und weil das alleine zwar auch geht, aber gemeinsam mit anderen viel mehr Spaß macht (und die Leber entlastet), kommt hier eine kleine Anleitung für ein Craft-Beer-Tasting für Einsteiger_innen.
Ich habe solche Bier-Tastings inzwischen auf einigen Barcamps durchgeführt (zuletzt auf dem wunderbaren FoodbloggerCamp in Reutlingen), wo der Großteil der Teilnehmenden meist aus interessierten Laien bestand, die sich in der Session auf eine erste Entdeckungsreise in die Welt der Biervielfalt gewagt haben. Am Ende konnten die meisten ein oder mehrere neue Lieblingsbiere für sich entdecken und hielten IPA nicht mehr für die Abkürzung einer internationalen Organisation.
Ihr wollt auch mal ein Craft-Beer-Tasting in einer kleinen Gruppe veranstalten? Dann helfen euch folgende Hinweise vielleicht bei der Planung.
Wie man ein Craft-Beer-Tasting plant:
1. Die Bierauswahl
Wenn ihr in die Welt des Craft Beers einsteigen möchtet, ist der Getränkehändler um die Ecke meist keine gute Wahl. Dort mag es zwar gutes Bier von lokalen Brauereien geben, aber echte Spezialitäten findet man dort eher selten. Also auf ins Bierfachgeschäft oder zu einem Getränkehändler, der die Zeichen der Zeit erkannt hat und mehr als nur Pils und Weizen im Angebot hat. In München wären das beispielsweise das Biervana, die Getränkeoase oder Liebick Getränke in Germering. Eine gute Auflistung von Händlern, Brauereien und Bars findet ihr auch bei ratebeer.com. Ansonsten bieten inzwischen auch einige Onlineshops eine große Auswahl an Bieren an. Der Vorteil am Ladengeschäft ist natürlich die Beratung, denn normalerweise kennen die Verkäufer_innen ihre Bestände gut und können euch helfen, wenn ihr mit einem Wunsch wie “drei möglichst unterschiedliche Helle, bitte” ankommt.
Was die Bierauswahl für ein Einsteiger_innen-Tasting betrifft, rate ich euch, nicht gleich in die Vollen zu gehen. Der erste ernsthafte Kontakt mit Craft Beer sollte also nicht nur aus Imperial Stouts mit 12%, besonders trockenen Lambics und den bittersten IPAs, die ihr finden konntet, bestehen. Mein Tipp: Überlegt euch drei bis vier Bierstile, innerhalb derer ihr dann jeweils drei Biere anbietet. So bekommt man einen guten Überblick über die Vielfalt der Biersorten und kann gleichzeitig innerhalb eines Bierstils vergleichen. Für mich hat es sich bewährt, mit dem lokalen Standard zu beginnen, also z.B. mit Hellem, Pils oder Kölsch. Anhand von drei Bieren lässt sich dann gut zeigen, wie der Geschmack innerhalb eines Bierstils variieren kann. Ich habe zuletzt drei Sorten Helles verkosten lassen, bei denen jeweils der Fokus auf Malz, Hefe und Hopfen lag. So konnten wir erschmecken, wie allein durch die verschiedenen Schwerpunkte bei den Zutaten drei ganz unterschiedliche Biere entstanden sind. Das gleiche ist natürlich auch mit anderen Bierstilen möglich.
Bei den anderen Bier-Trios seid ihr natürlich frei, aber ihr solltet unbedingt IPAs aufnehmen. An diesen Bieren versteht man auf Anhieb, was Craft Beer von vielen Alltagsbieren unterscheidet, die sonst getrunken werden. Weitere Möglichkeiten wären z.B.: Weizenbiere, Trappistenbiere, dunkle Biere (hier entweder Stile wie Stout oder Porter mischen oder gleich beides einzeln anbieten, denn Auswahl gibt es genug), spontan vergorene Biere (für die Mutigen) oder saisonale Biere. Zum Abschluss würde ich euch jedoch raten, tief in die Trickkiste zu greifen und auch ein oder zwei verrücktere Biere mitzubringen und zu zeigen, wie weit man (gerade außerhalb des Reinheitsgebots) die Braukunst treiben kann: z.B. auf Vanilleschoten gelagerte Stouts (Riegele Magnus 15oder Mean Old Tom von der Maine Beer Company), Berliner Weiße mit Rauchmalz (Freigeist Abraxxxas), Kürbis-Chai-Ale (Pumpkin Chaivon Saugatuck Brewing Company), Gurken-Bier (Steamworks Killer Cucumber Ale) oder mit Honig veredeltes Starkbier (Riegele Dulcis 12). Hier könnt ihr euch richtig austoben und zum Schluss die Geschmacksnerven noch einmal aufwecken. Grundsätzlich solltet ihr bei der Reihenfolge aber darauf achten, dass ihr mit leichteren Biersorten anfangt und euch langsam zu den starken, intensiven Sorten vortrinkt.
2. Die Menge
Es soll ein Tasting und kein Besäufnis sein, nicht jeder braucht also eine eigene Flasche. Ganz im Gegenteil bin ich zuletzt auch bei zehn Teilnehmer_innen gut mit nur einer Flasche pro Sorte ausgekommen, egal ob 0,33 oder 0,5. Selbst eine kleine Menge reicht normalerweise aus, um das Bier kennenzulernen. Allerdings würde ich empfehlen, wenn möglich zwei Flaschen pro Sorte zu kaufen (außer vielleicht von einem unverschämt teuren fassgelagerten Import aus den USA, das ihr unbedingt dabei haben wollt), denn so habt ihr zum einen noch etwas in Reserve und zum anderen besteht so für alle die Möglichkeit, nach dem Tasting den persönlichen Favoriten noch einmal in Ruhe und in größerer Menge zu probieren.
3. Die Gläser
Idealerweise habt ihr einige Kartons spezieller Craft-Beer-Gläser zu Hause, die ihr zum Tasting mitbringt. Falls nicht, könnt ihr euch aber auch anders behelfen. Praktisch sind sogenannte Biertulpen, die für alle Bierstile ein annehmbares Geschmacksergebnis liefern und nicht allzu teuer sind. Alternativ könnt ihr auch einfach Weißweingläser verwenden. Empfehlen würde ich in jedem Fall Gläser mit möglichst dünnem Rand und einer verengenden Öffnung, die das olfaktorische Erlebnis noch einmal optimieren.
4. Das Wasser
Wasser ist nicht nur wichtig, damit ihr nach jedem Bier das Glas ausschwenken könnt (schließlich werdet ihr nicht über ein dutzend Gläser pro Teilnehmer_in zu Hause haben), sondern damit ihr das Tasting auch am nächsten Morgen noch gut in Erinnerung behaltet. Also nach jedem Bier schön die Gläser durchschwenken und ein paar Schlucke trinken, dann gibts am Ende auch weniger Kopfschmerzen.
5. Die Grundlage
Am besten habt ihr vorher gegessen, denn erfahrungsgemäß schlagen sonst gerade die hochprozentigen Biere ganz schön zu. Ein Korb mit Brot zum Tasting mitzubringen, ist in jedem Fall nicht verkehrt, auch um die Geschmacksnerven zwischendurch zu neutralisieren. Auch Knabbereien oder etwas Käse sind eine gute Idee, auf zu viel Salz oder zu intensiven Geschmack solltet ihr dabei jedoch verzichten, schließlich soll das Bier ja im Mittelpunkt stehen.
6. Let’s talk Bier
Jede/r kann über Bier reden! Vergesst eure nervigen Bekannten, die bei jeder Weinflasche den Klugscheißer raushängen lassen und euch das Gefühl vermitteln, ihr müsstet eine Ausbildung absolviert haben, um mitreden zu können! Es ist hilfreich, wenn beim Tasting jemand dabei ist, der/die erklären kann, woher die Aromen kommen, die ihr im Mund schmeckt, aber es reichen Begrifflichkeiten aus, die ihr auch vom Essen kennt: süß, sauer, bitter? Oder etwa fruchtig? Wenn ja, an welche Früchte erinnert euch das Bier genau? Vergleicht die einzelnen Geschmäcker mit Aromen, die ihr bereits kennt – z.B. Grapefruit, Ananas, Kaffee, Karamell, Vanille – und ihr werdet merken, dass es ganz einfach ist, über Bier zu reden.
Beginnen solltet ihr jedoch mit der Nase. Steckt eure Nasen tief ins Glas und beschreibt, was ihr riechen könnt. Dann nehmt ihr einen kleinen Schluck, den ihn im Mund ein wenig hin und her wälzt, bevor ihr ihn runterschluckt. Achtet darauf, wie sich der Geschmack verändert, wie unterschiedliche Bereiche eures Mundraums verschiedene Komponenten des Bieres erkennen. Dann nehmt ihr einen zweiten Schluck. Verändert sich der Geschmack? Könnt ihr weitere Bestandteile erschmecken? Und wie unterschiedet sich der Geschmack vom Geruch? Und das wichtigste: Tauscht euch aus über eure Eindrücke! Da es hier um eure ganz persönlichen Empfindungen geht, gibt es kein richtig oder falsch. Ihr werdet merken, dass zehn Zungen mehr schmecken als eine und irgendjemand wird schon daraufkommen, was sich hinter diesem einen unscheinbaren Geschmack verbirgt, der euch ganz hinten im Abgang den Gaumen kitzelt. Wer sich am Ende noch daran erinnern möchte, welche Gedanken man sich zum ersten Bier des Abends gemacht hat, sollte natürlich auch etwas zum Schreiben bereithalten oder ihr druckt gleich für alle Teilnehmer_innen ein Tasting-Sheet aus.
Schlussendlich solltet ihr die Biere in drei Kategorien einteilen können: 1. Brauche ich nicht noch mal, 2. würde ich wieder trinken, wenn es im Glas landet und 3. davon muss ich sofort einen Kasten besorgen!
7. Das Hintergrundwissen
Natürlich könnt ihr auch einfach so verschiedenen Biere probieren und drüber reden (s.o.), aber ein wenig Hintergrundwissen schadet eigentlich nie. Gerade als Gastgeber_in könnt ihr euch auf das Tasting ein bisschen vorbereiten und einige Infos zu den verkosteten Bierstilen bereithalten. Hier bietet es sich an, Informationen zum Brauvorgang, den Zutaten und Besonderheiten der jeweiligen Brauerei mit Anekdoten zur Herkunft und Geschichte der Biere zu verknüpfen. Diese Infos findet ihr natürlich bei Wikipedia oder, noch besser, in einem der großartigen Bücher, die es mittlerweile zum Thema Craft Beer gibt. Empfehlen können wir euch vor allem das Craft-Bier Buch von Sylvia Kopp (das wir hier schon mal vorgestellt haben), das Craft Beer Kochbuch von Torsten Goffin und Stevan Paul (auch hier schon einmal vorgestellt), trotz des mehr als dämlichen Titels: BEEF! CRAFT BIER: Meistestücke für Männer – Bier & Craft Beer von Ralf Frenzel oder Bier leben: Die neue Braukulturvon Oliver Wesseloh.
8. Nach dem Tasting
Das ist der Zeitpunkt, an dem es noch mal etwas Kleines zu essen geben sollte und jede/r in Ruhe ein Glas seines Favoriten genießen kann, ohne ständig über den Geschmack nachdenken zu müssen.
Zum Schluss natürlich das wichtigste: ein Tasting sollte Spaß machen! Habt das immer im Hinterkopf, bevor ihr jede Minute eures Abends verplant und keinen Raum für spontane Ideen, Austausch und Experimente lasst.
Habt ihr noch Fragen zum Ablauf eines Tastings? Dann hinterlasst doch einen Kommentar und ich ergänze die Infos nachträglich im Artikel.
Eigentlich hatten wir nicht vor, in diesem Jahr ein Osterrezept zu veröffentlichen. Eigentlich hatten wir das auch in den letzten Jahren nie vor. Doch dann kam uns Eierlikör dazwischen. Mehrmals. Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass wir den Likörklassiker vor nicht allzu langer Zeit für uns entdeckt und ihn mit ein bisschen weißer Schokolade aus Omas Schrankwandbar gerettet haben? Seitdem trinken wir ganz gerne mal ein Schlückchen (oder ertränken Vanilleeis und Waffeln darin). Damit gebacken haben wir allerdings noch nie. Ein Fehler, wie sich letztes Wochenende herausstellte!
Gemeinsam mit ein paar anderen Foodblogger_innen reisten wir nach Hamburg, um uns mit Patissier Christian Hümbs und Bols Advocaat durch 15 verschiedene Eierlikördesserts zu probieren, denn jede/r hatte die Aufgabe, vor Ort eine Eigenkreation mit Eierlikör zuzubereiten. Read more
Vor gut drei Wochen sind wir in die dritte Runde unseres Blog-Events Blogg den Suchbegriff gestartet und freuen uns sehr, dass uns schon die ersten Beiträge erreicht haben. Wie ihr sicher mitbekommen habt, suchen wir im Rahmen des Events eure skurrilsten, lustigsten oder einfach nur schönsten Suchbegriffe, die in eurer Blogstatistik auftauchen. Ihr könnt übrigens noch bis zum 10. April teilnehmen und zu gewinnen gibt es auch ein paar schöne Kleinigkeiten.
Natürlich haben auch wir tief in der webseitenanalytischen Truhe gekramt und wissen nun, was unsere Leser_innen wirklich wollen: riesige Burger, die auch Elvis gefallen hätten. Um genau zu sein, interessiert man sich für “Mensch, der in einen Riesenburger beißt”, “Peanuts und Kühe” und “The Presley Big Burger”. Vermutlich landen die sich nach fettigem Essen gelüstenden Menschen auf unserer Seite, weil wir vor Urzeiten (so urzeitig, dass wir uns gar nicht trauen, den Artikel hier zu verlinken) mal auf einen Elvis-Burger verlinkt haben. Zwar ist mit dieser fiesen Kombination aus süß, fettig und salzig seitdem mehrfach experimentiert worden (u.a. beim Burger-Workshop im Hard Rock Cafe), aber verbloggenswert erschien uns das Burgermonster bisher nicht. Da das Suchbegrifforakel nun aber dringend danach verlangt, haben wir uns noch einmal überlegt, wie ein richtig guter Elvis-Burger eigentlich aussehen und schmecken müsste.
Dazu haben wir uns auf die Suche nach den Ursprüngen der Verbindung Elvis und der Erdnussbutter-Bacon-Banane-Kombi gemacht und sind u.a. auf die “Colorado Mine Company” gestoßen, ein Restaurant in Denver, in dem in den 1970er Jahren ein Sandwich mit Bacon, Marmelade und Erdnussbutter gefüllt wurde. Für die ganze Geschichte, in der die nächtliche Lieferung von 22 dieser 8000-Kalorien-Monster und Elvis’ Privatflugzeug eine wichtige Rolle spielen, lest am besten den Artikel zum “Fool’s Gold Loaf” (ja, dieses Sandwich hat einen eigenen Wikipedia-Artikel), und ich verspreche, danach gibt es keine Fragen mehr zur Figur des Entertainers in seinen späten Jahren. Im Laufe der Jahre hat sich aus der Vorliebe des Sängers eine eigene kulinarische Nische entwickelt, sodass man heute fast überall in den USA ein Elvis-Sandwich oder schlicht “The Elvis” auf vielen Speisekarten findet. Die Zutaten variieren dabei jedoch und auch in der Literatur zu Elvis’ kulinarischen Vorlieben (jupp, auch das gibt es) ist man sich nicht ganz einig, wann was in welcher Kombination von ihm verschlungen wurde. Wichtig scheinen aber gebratene Bananen, Bacon und Erdnussbutter zu sein und so haben wir ein wenig experimentiert, bis wir die perfekte Kombi dieser Zutaten zwischen zwei Brötchenhälften gefunden haben. Für etwas Frische und Abwechslung in der Textur sorgen rote Zwiebeln und Rucola. Die gebratenen Bananen wurden zudem karamellisiert und stilecht mit einem Schuss Bourbon abgelöscht. Wir sind uns sicher, Elvis hätte das gefallen!
Elvis-Burger (für 4 Burger):
4 Burger-Buns (wir haben dieses Rezeptgenommen und den Sesam durch gehackte, ungesalzene Erdnüsse ersetzt)
Für die Soße
6 EL (stückige) Erdnussbutter
7-9 EL Kokosmilch
Ein Spritzer Sojasoße
8 Scheiben Bacon
500 g Rinderhack
4 Handvoll Rucola (gewaschen und trocken geschüttelt)
1 große rote Zwiebel (in Ringe geschnitten)
Salz, Pfeffer
1. Für die Soße Erdnussbutter, Kokosmilch und Sojasoße in einem kleinen Topf bei niedriger Hitze verrühren. Falls euch die Konsistenz zu fest ist, verlängert die Soße ruhig mit ein paar EL Wasser. Ggf. noch mal mit Sojasoße abschmecken, dann warm halten.
2. Eine Pfanne aufstellen (am besten eine Gußeiserne) und darin den Bacon fast knusprig braten. Währenddessen das Hackfleisch in vier Portionen teilen und zu Burgerpatties formen. Den Bacon aus der Pfanne holen, dann die Burgerpatties im Baconfett anbraten*. Kurz vor Schluss den Bacon noch einmal in die Pfanne geben und ganz kross braten. Die Patties aus der Pfanne holen und kurz ruhen lassen und jetzt erst salzen und pfeffern.
3. Parallel dazu eine große beschichtete Pfanne bei mittlerer Hitze aufstellen. Die Bananen schälen, halbieren und längs teilen. Den braunen Zucker in die Pfanne geben. Sobald dieser zu schmelzen beginnt, die Bananenscheiben und die Butter hinzufügen und unter vorsichtigem Rühren und Wenden dafür sorgen, dass sich aus Butter und Zucker eine leckere Karamellschicht rund um die Bananen bildet. Zum Schluss mit einem ordentlichen Schuss Bourbon ablöschen, die Bananen darin wenden und wenn die Flüssigkeit verdampft bzw. aufgesogen ist, die Pfanne vom Herd nehmen.
4. Die Burger-Buns aufschneiden und jeweils Ober- und Unterseite mit Erdnusssoße bestreichen. Dann folgendermaßen schichten: je Brötchen zwei Bananenscheiben, Fleisch, zwei Scheiben Bacon, Zwiebeln, Rucola, dann die obere Brötchenhälfte draufsetzen.
*Bei der Zubereitung meiner Burger orientiere ich mich immer noch an den Grundsätzen von A Hamburger Today. Das bedeutete in diesem Fall: Fleisch kalt stellen und erst kurz vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank holen und die Fleischmenge wiegen (damit alle Patties gleichmäßig garen). Das Fleisch in einer Pfanne (oder noch besser auf dem Grill) in Öl oder z.B. Schweineschmalz anbraten. Dabei häufiger wenden, nicht mit dem Pfannenwender anpressen und mit dem Thermometer die Temperatur im Inneren des Burgers kontrollieren. Die Temperatur sollte 55°C nicht übersteigen, um eine rosa Mitte zu garantieren.
Das Jahr der Münchner Alkoholliebhaber_innen beginnt nicht am 1. Januar (da ist man vermutlich eher damit beschäftigt, dem Hochprozentigen abzuschwören), sondern an einem Wochenende im Februar. Dann öffnet im MVG-Museum die Spirituosenmesse Finest Spirits ihre Pforten und über 100 Aussteller präsentieren die neusten Trends zum Thema Whisky, Gin & Co. In diesem Jahr waren wir das erste Mal zu zweit auf der Messe unterwegs, und da Sabrina keine Whiskytrinkerin ist, haben wir den Fokus diesmal stärker auf andere Spirituosen gelegt. Denn obwohl auf der Messe immer viele Single Malts und Bourbons angeboten werden, sind die drei Tage längst nicht mehr nur ein Treffen für Whiskyfans. Dementsprechend ließ uns der immer noch anhaltende Gin-Boom auch 2016 noch neue Entdeckungen machen und wir stellten fest, dass Rum als Ersatz für die immer teurer werdenden Single Malts dabei ist, sich einen dauerhaften Platz in den Sprituosensammlungen zu sichern. Nicht ganz warm geworden sind wir dagegen mit der Schwerpunktspirituose Wodka. Da fehlt uns für den puren Genuss die Abwechslung (wobei uns die neue Kartoffelvariante von Windspielgut geschmeckt hat) – aber zum Glück gibt es ja noch Cocktails, und in dieser Form konnte uns der klare Schnaps dann doch für sich gewinnen.
Wie in jedem Jahr betreute Richi Link (vormals Wasserwerk, jetzt Juleps) zusammen mit seinen Kollegen die Finest-Spirits-Bar, wo er perfekte Varianten verschiedener Cocktailklassiker zubereitete und uns vor allem mit seinen ganz besonderen White Russians überzeugen konnte. Das Geheimnis war neben dem hochwertigen Beluga-Wodka zum einen die Sahne. Leicht angeschlagen sorgte sie für ein tolles Mundgefühl und machte den Drink gleich noch viel runder. Zum anderen wurden die Drinks mit Macadamia- bzw. Toncabohnensirup gesüßt, was ihnen den letzten Schliff verlieh. Ordentlich süß, aromatisch und supercremig – da sehnt man sich sofort den Bademantel herbei. Die White Russians waren für uns natürlich nicht das einzige Highlight der Finest Spirits.
Wir haben für euch unsere hochprozentigen Entdeckungen der Messe zusammengefasst:
Whisky
Beim Whisky setzen sich jene Trends fort, die auch schon im letzten Jahr zu beobachten waren: Single Malts ohne Altersangabe und aus anderen Ländern als Schottland bevölkerten die Stände zwischen den alten Straßenbahnen. Wer aktuell im Bereich alter Whiskys noch Schnäppchen schlagen will, muss echte Trüffelschweinqualitäten besitzen oder eben bereit sein, auch mal etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Andererseits sorgt die Knappheit in den Lagerhäusern auch dafür, dass sehr gute Tropfen auf den Markt kommen, die sich eben nicht nur über die zweistellige Zahl auf der Flasche definieren. Am Stand des langjährigen Premiumpartners Andrea Caminnecikonnten wir beispielsweise den Spey Tenné von der Speyside Distillery probieren, einen sehr gelungenen Einsteigerwhisky mit Portwein-Finish und ohne Altersangabe (wobei uns versichert wurde, dass jedes verwendete Fass mindestens acht Jahre auf dem Buckel hat). In der Nase kitzelt der Spey Tenné ziemlich fruchtig – dunkle Beeren und Trockenfrüchte –, im Geschmack dann relativ scharf alkoholisch, aber immer noch mit genügend Portwein- und Eichennoten, um den Alkohol einzubinden. Mir hat er auf jeden Fall Lust auf die anderen Flaschen der kleinen Brennerei aus der Speyside gemacht.
Eine gute Möglichkeit weiterhin an besondere Flaschen zu kommen, sind natürlich die jeweiligen Clubs der großen Whiskymarken. Wer sich dort anmeldet, bekommt regelmäßig Angebote für (natürlich trotzdem nicht ganz günstige) Sondereditionen, die es meistens nicht auf den freien Markt schaffen. Gut, dass es die Finest Spirits gibt, auf der dann solche ausverkauften Flaschen am Stand stehen und probiert werden können. Bei Glenmorangie hat mich beispielsweise die letzte Private Edition Milsean in ihrer schönen rot-weißen Flasche sehr begeistert, in der sich ein süß-herber, im Rotweinfass gefinishter Single Malt befindet.
Rum
Zuckerrohrspirituosen waren schon bei der letzten Finest Spirits ein großes Thema. In diesem Jahr hatten wir die Gelegenheit, uns beim Bremer Spirituosen Contor durch die Vielfalt verschiedener Rumsorten zu probieren. Aufgrund der hohen Temperaturen in der Karibik ist der Angels’ Share bei der Lagerung von Rum ziemlich hoch, dementsprechend sind die verfügbaren Sorten längst nicht so alt, wie vergleichbare Single Malts. Aber wer Glück hat und mal die Gelegenheit, einen 18- oder 21-jährigen Rum probieren zu können, sollte sich das nicht entgehen lassen. Die Aromen werden komplexer, der Alkohol weicher und zum Mixen sind diese Flaschen definitiv viel zu schade. Spannend war auch zu sehen, wie sehr sich der Charakter verschiedener Inseln herausriechen und -schmecken lässt. Hier war beispielsweise der Six Saints von der kleinen Insel Grenada ein tolle Überraschung. Wer Bananen und Papaya mag, muss diesen Rum probieren!
Gin & Tonic
Beim Gin hatten wir den Eindruck, dass vor allem ein Wettbewerb besteht, in dem sich alles darum dreht, immer unbekanntere Botanicals in den Gin zu bekommen. Jeder neue Gin-Produzent versucht in der eigenen Umgebung eine Pflanze zu finden, die bisher noch nicht verwendet wurde und baut darum dann sein Marketing auf. Ob Sellerie oder Alpenkräuter – zum jetzigen Zeitpunkt scheint die Natur noch einiges herzugeben. Mal schauen, wie lange der Markt das noch mitmacht und welche Start-ups in drei bis vier Jahren immer noch Gin produzieren. Allerdings konnte man uns auch in diesem Jahr wieder überraschen – mit ungewöhnlichen Zutaten im Glas. Wir waren überrascht, als uns am Stand von WeinweltGin & Tonics mit Salzpopcorn und Paprika angeboten wurden. Gerade die Kombination mit salzigem Popcorn zumRoner Z44-Ginaus Südtirol passte perfekt. Die leicht buttrige Salznote sorgt für ganz neue Geschmacksexplosionen im Mund. Ebenso interessant war die Erfahrung, eine scharfe Paprika einmal kurz durchs Glas gezogen zu bekommen. Schon wenige Momente hinterlassen im Drink eine leichte Schärfe und Würze. In Zukunft müssen wir also noch stärker experimentieren, wenn es ans Mixen geht!
Craft & lokal
Immer mehr kleine Start-ups drängen auf den Sprituosenmarkt und versuchen Lücken zu finden, die noch nicht besetzt sind. Aktuell scheint genau das in Deutschland mit Moonshine versucht zu werden. Moonshine war eigentlich ein illegal gebrannter Schnaps in den USA, ist heute aber auch eine Bezeichnung für oft ziemlich süße Liköre mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Klassischerweise wird Moonshine in Mason Jars verkauft (so war es früher einfacher, den Selbstgebrannten zu schmuggeln), was marketingtechnisch aber auch ganz schlau ist, sieht das Getränk so doch gleich ganz fesch aus und versprüht einen gewissen Retro-Charme. Probiert haben wir u.a. den Moonshine von O’Donnell, deren Bratapfelvariante uns ziemlich begeistert hat und dessen schnieke Ausgießer übrigens stilecht in der JVA Vechta hergestellt werden.
Ebenfalls aus Berlin kommt der Wood N Wodka, bei dem der etwas farblosen Spirituose durch die Zugabe von Rauch (die Flaschen werden wirklich erst mit Rauch gefüllt, dann kommt der Wodka dazu und alles wird verschlossen) eine interessante neue Note verliehen wird. Gerade experimentiert man mit verschiedenen Holzsorten, da wäre also noch Platz für viele neue Geschmackserlebnisse. Eine große Zukunft wäre der Mischung Wood N Wodka und Club-Mate zu wünschen, denn die Kombination passt wie die Faust aufs Auge.
Ebenfalls ganz frisch auf dem Markt sind die Jungs von Weissbrand Distilling, die mit Birds einen Weinbrand aus Weißwein und zwölf Botanicals hergestellt haben. Weissbrand nennen sie das Zeug, für das je 0,5-l-Flasche zehn Liter Riesling notwendig sind. Pur ist der Geschmack der Spirituose etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach Auskunft der jungen Erfinder, zielt man sowieso stärker auf die Barszene und damit auf eine Verwendung in Cocktails ab. Testen konnten wir das gleich mit dem neuen Green Monaco, dem Herbal Tonic von Aqua Monaco (das auch pur ein Knaller ist). Wirklich tolle Kombi, könnte unser Sommerdrink werden! Und der Preis für die schönste Flasche der Messe geht ohnehin an Birds.
In München beheimatet, aber bisher schändlicherweise völlig an uns vorbeigegangen, ist Grimm Spirit, die verschiedene Liköre auf den Markt gebracht haben. Neben Holly Van, einem leckeren Holunderblütenlikör mit Madagaskar-Vanille hat die Bar-Manufaktur den wohl besten Haselnusslikör am Start, den wir je probiert haben: Natali – flüssiges Nutella, nur viel besser! Auch ihr Rumlikör Affengeil kann überzeugen. Die Basis des Likörs bilden Jamaika-Rum und Pedro Ximénez-Sherry aus Spanien, die dann mit Gewürzen wie Zimt, Vanille, Pfeffer und Kardamom verfeinert wird. Recht süß, aber komplex, würzig und lecker. Verliebt haben wir uns auch direkt in das hübsche kupferfarbene Barzubehör, das die Manufaktur vertreibt – besonders der French Copper Shaker ist ein Traum!
Das waren unsere Eindrücke von der Finest Spirits – einen besseren Start ins #Alkoblogger-Jahr hätten wir uns kaum wünschen können. Was sind denn eure aktuellen Favoriten und Geheimtipps auf dem Feld der Schnäpse und Liköre?
Vielen Dank an storykitchen für die Einladung zur Messe. Unsere Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.
Wenn etwas, das man eigentlich liebt, das einen schon seit Jahren begleitet und in das man sein ganzes Herzblut hineinsteckt, plötzlich zur Last wird, man jeglicher Lust und Inspiration beraubt wird und nur noch Druck von allen Seiten spürt, dann ist es höchste Zeit, mal kurz zurückzutreten, tief durchzuatmen und ein “Ihr könnt mich alle mal!” in die Welt hinauszubrüllen (oder wenigstens sehr laut zu denken). Ähnlich geht es Lena von Coconut & Vanilla gerade, die deswegen eine Pause vom Bloggen eingelegt hat (warum genau, das könnt ihr hier nachlesen) und auf deren Blog wir momentan zu Gast sein dürfen.
Und da sich so ein “Ihr könnt mich alle mal” besonders gut mit einem Drink in der Hand ausrufen lässt, bringen wir dir, liebe Lena, einen unserer aktuellen Lieblings-zurücklehnen-und-den-Abend-genießen-Drinks mit: einen Apple Honey Mule mit Minze. Dabei handelt es sich um eine Variation des 50er-Jahre-Cocktail-Hits Moscow Mule. Haben wir euch neugierig gemacht? Dann haben wir hier das Rezept für euch. Cheers!
Apple Honey Mule (Rezept für 1 Drink):
Zutaten
5-6 Minzblätter
3 cl Wodka
2 cl Apfel-Honig-Zimt-Sirup*
1 Spritzer Chocolate Bitters
Ginger Beer
3 dünn geschnittene Apfelspalten
Minzstängel
Eiswürfel
Zubereitung
Die Minzblätter in ein Highbowlglas oder einen Moscow-Mule-Becher geben und am Boden leicht mit einem Stößel andrücken. Wodka und Apfel-Honig-Zimt-Sirup hinzufügen; wenn zur Hand, noch einen Spritzer Chocolate Bitters dazugeben. Mit Eis auffüllen und mit einem Barlöffel kaltrühren, dann mit Ginger Beer aufgießen. Mit Apfelspalten, Minzstängel und Strohhalm servieren.
*Dafür 100 ml guten naturtrüben Apfelsaft mit 60-80 g Honig (hier müsst ihr etwas experimentieren, was Intensität und Würze angeht) und einer Zimtstange aufkochen und kalt werden lassen. Die Zimstange entfernen und den Sirup in ein Glas oder eine Flasche füllen. Im Kühlschrank hält sich der Sirup mehrere Wochen.
Merken
Merken
Teilen:
Diese Website benutzt Cookies und Google Analytics. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.