Es kommt wie es kommen musste. Natürlich haben wir uns für unsere Reise quer durch Deutschland den heißesten Tag des Jahres ausgesucht. Bei einer neunstündigen Autofahrt bringt es auch nicht viel, dass wir – für unsere Verhältnisse – mitten in der Nacht in München aufbrechen. Schon die ersten Sonnenstrahlen am Morgen bringen Hitze in unsere klimaanlagenlose Karre, die uns den Rest der Fahrt begleiten wird und unsere Körper mit den Autositzen verschmelzen lässt. Etwas Erfrischendes wäre jetzt gut – so ein kühles Sommersüppchen zum Beispiel, das ich kürzlich in einem Buch von Ottolenghi* fand. Tatsächlich gibt es kaum ein besseres Gericht für heiße Sommertage als die kalte Gurken-Ingwer-Suppe mit Blumenkohl und Mandeln.
Gekocht
Auch wenn vor allem der Blumenkohl in letzter Zeit ein regelmäßiger Gast auf unseren Tellern ist, haben wir seinen grünen Bruder, den Brokkoli, nicht vergessen. Aktuell hat das ursprünglich aus Kleinasien stammende Gemüse auch bei uns Hochsaison und passt perfekt zum Sommer. Zumindest, wenn er schön knackig zubereitet ist, denn gerade die Röschen sind sehr empfindlich und werden schnell matschig, wenn sie zu lange garen. Deswegen landet der Brokkoli bei uns nur kurz im kochenden Salzwasser, um anschließend der Hauptdarsteller in einem frischen Salat zu werden. Denn im Gegensatz zu seiner üblichen Rolle als Beilage, steht das auch als Spargelkohl bekannte Gemüse diesmal im Mittelpunkt und glänzt in unserem schnellen Brokkoli-Tahini-Salat mit Mandeln und Cranberries (PS: Wie gut ist eigentlich Tahini in der Salatsoße?).
So viele Menschen können nicht irren! Wir haben die beste vegane Bolognese gefunden – echt jetzt! Vor einiger Zeit erzählte ich Sabine von Pastamaniac von der Blumenkohl-Bolognese, die wir in den letzten Jahren so oft gekocht haben. Die, von der wir immer eine riesige Portion machen, weil sich die Soße so prima einfrieren lässt. Die, deren Konsistenz einfach perfekt ist – schlotzig und trotzdem mit Biss. Die vegane Bolo, die es mit jeder Hackfleischsoße aufnehmen kann und alle anderen übertrifft. Die, die ich auf einem amerikanischen Foodblog entdeckt habe und die sie unbedingt mal probieren müsse. Schwärm, schwärm, schmacht, schmacht.
Kaum zu glauben, dass schon über die Hälfte des Jahres vorbei ist. Nachdem die letzten Monate mit viel Arbeit, dem Schreiben mehrerer langer Aufsätze und sogar zwei Fernsehdrehs vollgestopft waren, kehrt langsam etwas Ruhe ein. Die Sommerhitze legt sich über das Land, nur ab und zu entlädt sich ein heftiges Gewitter und sorgt für etwas Abkühlung. Dazwischen nutzen wir einzelne Tage unter der Woche, um Überstunden abzubauen und bei Ausflügen und Wanderungen (vorzugsweise an und um Seen, von denen es hier in Bayern ja zum Glück mehr als genug gibt) abzuschalten. Gekocht wird trotzdem noch ziemlich viel, und wie in jedem Sommer ist es besonders die Levante-Küche, die uns glücklich macht. Viele Gewürze, frisches Gemüse, Kräuter, kühler Joghurt – so sieht aktuell ein ideales Abendessen für uns aus. Die Idee für die libanesischen Kichererbsen mit Auberginen aus dem Ofen und geschmorten Tomaten haben wir aus dem Kochbuch “Orientalisch vegetarisch”*, das wir regelmäßig aus dem Regal ziehen und uns bisher nie enttäuscht hat.
Da ist er, der Sommer – und er hat direkt eine kleine Hitzewelle mitgebracht. Es ist viel zu warm, um lange am Herd zu stehen, also konzentrieren wir uns aktuell vor allem auf Salate. Dabei probieren wir nicht nur neue Salatideen aus – wie zuletzt den Erdbeer-Fattoush mit Feta und Pistazien –, sondern greifen vor allem auf altbewährte Rezepte zurück. Nach fast neun Blogjahren ist unser Archiv mit Salatrezepten zum Glück gut gefüllt und wir entdecken alte Favoriten wieder neu. Doch nicht nur die sommerlichen Temperaturen sprechen für frische und bunte Salate, auch die aktuelle Nachrichtenlage liefert viele gute Gründe, warum man Fleisch den Rücken kehren und sich vermehrt vegetarisch oder vegan ernähren sollte. Das alles nehmen wir zum Anlass, um euch unsere 20 liebsten vegetarischen und veganen Sommersalate vorzustellen. Der große Vorteil: Fast alle Rezepte sind schnell zubereitet und viele kommen mit nur wenigen Zutaten aus. Alle Salate sind vollwertige Hauptspeisen, eignen sich aber natürlich auch als Vorspeisen oder Beilagen fürs Grillen. Letzteres fällt hier dank der genialen Seitanspieße mit Erdnuss-Kokos-Soße ohnehin schon länger vegan und vegetarisch aus.
Dass der Sommer 2020 anders sein wird, als die vorangegangenen, dürfte wohl mittlerweile allen klar sein. Langsam, wenn auch murrend, gewöhnen wir uns an den Gedanken, den Sommerurlaub nicht wie geplant im Nordwesten der USA zu verbringen, sondern in München und Umgebung. Der Krise zum Opfer gefallen ist bereits unsere Reise nach Israel, von der wir uns vor allem kulinarisch einiges versprochen hatten. Stattdessen backen wir Jerusalem-Bagels und kompensieren den ausgefallenen Urlaub durch Aromen des östlichen Mittelmeerraums. Dabei wird in den nächsten Wochen Erdbeer-Fattoush mit Feta und Pistazien bei uns ganz hoch im Kurs stehen – ein orientalischer Brotsalat, der sich perfekt für den Sommer auf dem Balkon eignet.
Selten haben wir so viel und regelmäßig gekocht wie in den letzten drei Monaten. Kontaktbeschränkungen, geschlossene Restaurants und Homeoffice haben uns allabendlich an den heimischen Herd getrieben. Dazu kommt, dass wir aktuell – um häufige Supermarktbesuche zu vermeiden – mindestens eine Woche im Voraus unser Essen planen. Das schaffen wir sonst im stressigen Alltag nur in Ausnahmefällen. Doch die Planung hat auch so ihre Tücken. Jede Woche sitzen wir am Tag vor dem nächsten Großeinkauf da und zerbrechen uns aufs Neue den Kopf darüber, auf welche Gerichte wir in den kommenden sieben bis neun Tagen wohl Lust haben könnten. Also werden Kochbücher und Zeitschriften gewälzt, es wird hektisch im eigenen Blogarchiv rumgeklickt (Ergebnis: der Salat mit gebratenen Pfirsichen und Halloumi sowie die Süßkartoffel-Spinat-Quesadillas schmecken immer noch super!) und in den Weiten des Internets nach Inspiration gesucht. Wieder einmal erweist sich dabei das Rezeptearchiv der New York Times als sehr ergiebig, wo wir auf ein Rezept gestoßen sind, das die Grundlage für unseren Kichererbsen-Tahini-Salat mit Tortillachips bildet.
Seit Beginn der Erdbeersaison habe ich nur eines im Kopf: Ichigo Daifuku. Die großen gefüllten Mochi, auf denen eine dicke Erdbeere thront, haben wir letzten Herbst in Japan kennen- und lieben gelernt. Okay, regelrecht süchtig waren wir nach den süßen japanischen Reiskuchen! Die mit Abstand besten Ichigo Daifuku haben wir in Tokio auf dem Tsukiji Fish Market probiert – gigantisch groß, mit Füllungen wie Vanille- und Melonencreme und einer riesigen, saftigen Erdbeere on top. Knatschig, samtig, fruchtig, einfach perfekt. Vielleicht haben wir ausgerechnet diese Mochi so gut in Erinnerung, weil es die ersten waren, die wir in Japan probiert haben. Im Laufe des Urlaubs folgten viele weitere – zum Beispiel in der regionalen Variante mit Sika-Hirsch-Deko in Nara oder ganz klassisch mit roter Bohnenpaste gefüllt. Sofort war uns klar: Die müssen wir im Sommer zu Hause nachmachen!