Die Spargelsaison hat ja vor Kurzem begonnen und auch jetzt liegt schon wieder ein Bund grüner Spargel (den mag ich irgendwie noch lieber als den weißen) in der Küche und wartet darauf, heute Abend zusammen mit Schupfnudeln in die Pfanne zu kommen. Das erste Spargelgericht des Jahres war allerdings ein Salat, den wir in der Zeitschrift Lecker gefunden und ein wenig an unseren Geschmack angepasst haben. Darin finden sich fast nur Zutaten, die Sabrina und mir sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen: Ziegenkäse, Walnüsse, karamellisierte Zwiebeln … Das Ergebnis bestätigte unsere Vorahnung und der Spargelsalat mit Ziegenkäse und karamellisierten Balsamicozwiebeln wird dieses Jahr bestimmt noch einmal auf dem Teller landen.
Gekocht
Pfannkuchen gehörten zu den frühesten Gerichten, die ich selbst zubereiten konnte, und kamen in meiner Kindheit ständig auf den Tisch. Ich habe mich bis heute nicht daran satt gegessen und bin jederzeit bereit, mich mit Pfannkuchen und einem Glas Preiselbeeren ins Fresskoma zu befördern. Diesmal stand allerdings eine salzige Version auf dem Speiseplan, wobei sich das Grundrezept nur durch Salz/Pfeffer in der einen bzw. Zucker/Vanille in der anderen Variante unterscheidet. Das Gemüse für die Füllung lässt sich natürlich beliebig variieren, ich habe einfach das einkauft, was gut aussah und worauf ich gerade Lust hatte. Ein Glas selbst gemachtes Bärlauchpesto von meiner Mutter fand sich zufällig noch im Kühlschrank. Es passte super zum Gericht, mit anderen Pestosorten lässt sich der Geschmack natürlich beliebig verändern.
Nein, der Titel ist kein Hinweis auf meine leichte Rechtschreibschwäche, sondern bezieht sich auf Ramen – koreanische Nudelsuppen. In diesem Fall Instant-Nudelsuppen. Während man im Supermarkt normalerweise nur die Auswahl zwischen verschiedenen winzigen YumYum-Tüten hat, gibt es in den Asiaspezialitätenläden (in München z.B. rund um den Rosenheimer Platz und den Gasteig) immer ganze Regale von unterschiedlichen Sorten. Da es sich üblicherweise um Importe handelt, kann ich beim Einkaufen nur nach den Bildern auf der Packung gehen und habe so im Laufe der letzten Jahre einige Favoriten gefunden. Auf keinen Fall empfehlen kann ich jedenfalls alle Sorten mit Meeresfrüchten, alleine der Geruch verdirbt mir den Appetit. Meine Lieblingssuppe Jin Ramyon von Ottogi (ein wenig scharf, mit Rindfleischgeschmack und Pilzaroma, glaube ich, zumindest sieht man das auf dem Bild) habe ich bisher in München nur selten gesehen und war umso glücklicher, als ich sie vor ein paar Wochen im Regal eines bisher noch nicht besuchten Ladens entdeckte. Da landeten natürlich gleich mehrere Packungen im Korb.
So kann auch die Glutamatbombe Instant-Ramensuppe schmackhaft aussehen
Spätestens seit Proust und den Madeleines wissen wir, dass Essen und Erinnerung untrennbar miteinander verbunden sind. Bestimmte Gerichte oder auch nur ihr Geschmack oder der Geruch rufen vermeintlich vergessene Episoden aus den Tiefen unseres Gedächtnisses ab. Manches Essen ist für mich deswegen für immer mit bestimmten Orten oder Zeiten in meinem Leben verbunden. Bei Käsenudeln muss ich zum Beispiel sofort an die erste Wanderfahrt mit meiner Pfadfindergruppe denken.
Ein solch erinnerungsträchtiges Gericht sind auch die Spaghetti mit Tomaten, Rucola und Pinienkernen, die Frau Wu und ich das erste Mal vor gut vier Jahren in Spanien, während einer wunderbaren Woche in Barcelona, gegessen habe. Wir hatten zu sechst ein Apartment in der Altstadt gemietet und neben einem Besuch im Stadtmuseum ist mir vor allem das Essen in Erinnerung geblieben: Baguette mit Aioli am Strand, Bagels zum Frühstück, feinste Kakaospezialitäten nahe der Sagrada Familia, Tapas und Eis mit Dulce de leche am letzten Abend und die Dinge, die wir in unserer mager ausgestatteten Küche zubereitet haben. Neben gebratener Dorade mit olivenölgetränktem Ofengemüse waren es vor allem die einfachen, aber wirkungsvollen Nudeln, die auf einen Vorschlag von Herrn E. zurückgingen und deren Zutaten wir im benachbarten Mercado frisch und günstig erwarben. Nach Längerem haben wir das Ganze gestern Abend mal wieder gemacht und ich wollte sofort wieder zurück nach Spanien.
Unter dem Begriff Slider werden verschiedene Burgervarianten zusammengefasst, aber eigentlich ist es ein kleiner Hamburger, der bei relativ niedriger Temperatur auf einem Zwiebelbett gegart wird. Idealerweise benötigt man dafür eine Grillplatte, aber eine normale (gusseiserne) Pfanne tut es meist auch. Die Zubereitung ist denkbar simpel. Aus Rinderhackfleisch (oder irgendeiner vegetarischen Masse) einen Burger formen, Zwiebeln in dünne Ringe oder Würfel schneiden, Pfanne vorheizen und den Bratling von einer Seite kurz anbraten. Währenddessen auf die Oberseite Zwiebeln türmen und etwas in die Masse eindrücken. Dann den Burger wenden, eine Scheibe Käse drauf geben und ein kleines Hamburgerbrötchen (Potatoebuns machen sich hier besonders gut) aufgeschnitten auflegen. Dabei die untere Hälfte mit der Schnittfläche auf den Käse legen (also umgekehrt als auf dem Foto unten), ggf. noch einen Klecks BBQ-Soße (ich mag die BBQ-Soße von Hunts oder die Dirty Harry BBQ Soße von Münchner Kindl*) darauf verteilen und die obere Brötchenhälfte ebenso (ohne Soße) auf den Burgerturm legen. Der Dampf der Zwiebeln durchdringt jetzt den Burger und die Brötchen und sorgt für ein herrliches Aroma (in der ganzen Wohnung. ..). Ich habe die Pfanne zudem mit Küchentüchern abgedeckt, damit der Dampf besser erhalten bleibt (und weniger in die Wohnung zieht). Eine Zwiebelsauna für den Burger. Ein Geschirrhandtuch geht bestimmt auch, aber das würde ich danach nicht mehr für irgendwas anderes benutzen wollen. Wenn die Zwiebeln weich geschmort sind, nimmt man die obere Brötchenhälfte ab, und versucht die gegarte Brötchen/Zwiebel/Burger-Masse mit einem Pfannenwender aus der Pfanne zu holen und ohne größere Sauerei darauf zu legen. Ich habe zudem noch frische Tomaten hinzugefügt. Schmeckt original wie in einem siffigen Diner irgendwo im Mittleren Westen.
Die Zwiebelringe ruhig dünner schneiden, als hier bei mir geschehen
Eigentlich finde ich ja Kochen recht entspannend und ich kann beim Arbeiten in der Küche ganz gut abschalten und den Stress des Tages vergessen. Allerdings bin ich nach 9-10 Stunden Arbeit oftmals ziemlich erschöpft und dann fehlt mir die Motivation, aufwendig zu kochen. Oder ich bin einfach zu unkreativ und mir fällt nicht ein, was ich kochen könnte. Und dann gibt es Nudeln mit Pesto …
Aber für genau solche Kochblockaden gibt es ja Kochbücher und bei uns im Regal stehen nicht gerade wenige. Inklusive der Kochzeitschriften sind wir inzwischen bei vier sich biegenden Regalbrettern angelangt und Frau Wus Job in einem Verlag lässt das Problem nicht gerade kleiner werden … Zu Weihnachten hat sie zudem von einer Kollegin ein neues, sehr dickes Kochbuch bekommen, von dem ich ziemlich begeistert bin. Auf 500 Seiten präsentiert GU darin vegetarische Rezepte*, die oftmals etwas ausgefallener sind und über Vokü-Pampe und Nudeln mit Soße hinausgehen. Wir haben inzwischen schon mehrmals den Salat mit gebratenen Pfirsichen und Halloumi gemacht und dank Heimarbeitsplatz hatte ich am Freitagabend auch nach mehreren Stunden spanischer Stadtgeschichte noch genug Elan, mich in die Küche zu stellen und an den Tofu mit Süßkartoffeln zu wagen. Ich muss gestehen, dass ich trotz meiner Vorliebe für die amerikanische Küche bisher noch nie mit Süßkartoffeln gekocht hatte, bin jetzt aber ziemlich angetan. Die gegarten Würfel erinnern an eine Mischung aus Kürbis und Kartoffel, und da es sie beim Rewe um die Ecke eigentlich immer gibt, werde ich da wohl in Zukunft mal nach weiteren Rezepten schauen.
Das Foto im Buch macht immerhin Lust aufs Gericht, hat aber (leider) nichts mit dem Endergebnis zu tun
Da vom Hamburger mit Camembert noch so viele Zutaten übrig waren, gab es am Tag drauf gleich noch einmal Burger. Einen Doubleveggiburger mit Zwiebeln und Tomaten und einen Doublefleischburger mit zweifach Camembert. Für mich. Alleine. Komatös beschreibt den Zustand danach wohl am besten. Aber glücklich!
Heute auf der Karte: Rindfleischburger mit Camembert und Preiselbeer-Chillisoße und ein vegetarischer Burger mit Pilzen und karamellisierten Zwiebeln.
Rindfleischburger (für 2 Hamburger):
4 EL Preiselbeeren
Chilischoten nach Belieben
1 Msp. gehackter Ingwer
2 Handvoll Rucola
1 Packung Camembert
240 g Rinderhack
Salz
Pfeffer
2 Hamburgerbrötchen
Ketchup, BBQ-Soße, Hamburgersoße, Senf etc. nach Belieben
Für die Soße zunächst die Preiselbeeren aus dem Glas (die mit Gelee) in einen kleinen Topf geben und erhitzen. Wenn das Gelee flüssig wird, Chili (ich benutze so ein kleines Glas eingelegter und gehackter roter Chilis) und Ingwer (auch aus dem Glas, bekommt man im Asialaden) hinzufügen und bis zum gewünschten Schärfegrad würzen. Kurz köcheln lassen und bis zur Zubereitung des Burgers zur Seite stellen. Bis dahin wird die Masse wieder fest. Den Rucola waschen und den Camembert in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Den Backofen auf Grillfunktion vorheizen.