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Es ist halb 7, das Telefon klingelt. Schlaftrunken hebe ich ab und bekomme bedrohlich ins Ohr geschnauft. Fast hatte ich vergessen, dass der Weckdienst heute von einem Riesenaffen übernommen wird. Besonders gesprächig ist King Kong ja nicht, aber seinen Auftrag hat er zumindest erfüllt – wir sind wach, lachen uns kaputt und überlegen schon, wen wir für den nächsten Morgen mit dem Weckruf beauftragen. Spiderman? Die Transformers? Oder AC/DC? Die Auswahl ist groß – schließlich befinden wir uns im Hard Rock Hotel Orlando, wo man sichtlich bemüht ist, die Gäste schon am Morgen in die richtige Stimmung zu versetzen.
In Laufnähe zu den Universal Studios: das Hard Rock Hotel Orlando
Aber der Reihe nach: Das Hard Rock Hotel ist eines der fünf On-site-Hotels des Universal Orlando Resorts. Wer nach Orlando reist und einen Besuch der Islands of Adventure oder Universal Studios plant, findet wohl keinen besseren Ausgangspunkt, um das meiste aus dem Aufenthalt in den Freizeitparks herauszuholen. Das beginnt schon bei der Lage. Keine zehn Minuten Fußweg sind es vom Hotel zu den beiden Parkeingängen und somit zu Harry Potter, Hogwarts & Co. Wer nicht laufen möchte, nutzt einfach das kostenfreie Boot-Shuttle, das die Gäste noch entspannter (aber auch langsamer) ankommen lässt. Nach 13 Stunden Achterbahnwahnsinn und über 25 zurückgelegten Kilometern in den Parks sind wir auf jeden Fall sehr froh, dass unser Hotelzimmer nur einen Katzensprung entfernt liegt. Ein weiterer Vorteil sind die im Zimmerpreis automatisch inbegriffenen Vergünstigungen für den Parkbesuch: On-site-Hotelgäste dürfen eine Stunden vor allen anderen Besucher_innen in die Parks und haben so die Chance, die Harry-Potter-Attraktionen fast ohne Schlangestehen zu erleben. Außerdem inklusive ist der sonst doch recht teure (und in unseren Augen nicht unbedingt notwendige) Express Pass, mit dem man in den Parks fast alle Schlangen umgehen kann. Nach dem Check-in kann jeder Hotelgast diesen Pass an einem der Automaten in der Lobby erstellen. Wirklich praktisch und ein nice to have!
Tür an Tür mit Elvis′ Schlafanzug
Das Hotel versprüht einen lockeren Hard-Rock-Cafe-Charme, ohne dabei zu aufdringlich zu sein. Gleich an der Einfahrt wird den Gästen mit einem Brunnen aus E-Gitarren allerdings schon klargemacht, was auf sie zukommt: Rock 24/7. Spätestens beim Betreten der Lobby wird deutlich, dass man sich in keinem gewöhnlichen 4-Sterne-Hotel befindet – statt zurückhaltender Klaviermusik dröhnen die Foo Fighters aus den Boxen. Das Personal ist sehr bemüht, locker und cool zu wirken, ist dabei aber ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Mit 650 Zimmern gehört das Hard Rock Hotel zu den größten Hotels, in denen wir bisher übernachtet haben. Das merken wir schnell, denn wir verlaufen uns gleich mehrmals auf den langen Fluren. Nicht weiter schlimm, denn an allen Ecken begegnen wir Musik-Memorabilien, wie sie auch für die Hard Rock Cafes typisch sind: So schlendern wir an Rihannas Bodysuits vorbei und schlafen fast neben einem schwarzen Seidenschlafanzug, der einst Elvis gehörte.
Room with a (pool) view
Unser Zimmer im sechsten Stock des Hotels zählt zu denen, die kürzlich renoviert wurden. Schön ist es geworden, freundlich, bunt und modern. Im Vergleich zu den alten Zimmern, die zwar elegant, aber recht dunkel, in Brauntönen und so gar nicht hardrockesk daherkamen, hat sich wirklich was getan. Mit den beiden Queen-Betten, zwei Retrosesseln, einer Schreibtisch-Bar-Kombo, einer kleinen Kaffee- und Kühlschranknische, einem großen Schrank und einem Bad mit separatem Beauty-Bereich hat das Zimmer eine geräumige Größe. Auf den zweiten Blick offenbaren sich viele nette Details – so kann man z. B. sein Handtuch im Bad an bunten Drumsticks aufhängen und dank der Markierungen am Spiegel feststellen, dass man genauso groß ist wie Beyoncé. Ein besonders schönes Gimmick des Hard Rock Hotels ist jedoch die Möglichkeit, sich kostenfrei eine E-Gitarre samt Kopfhörer und Verstärker aufs Zimmer liefern zu lassen. Dafür gibt es sogar ein eigenes Menü, aus dem man aus 20 verschiedenen Fender-Modellen seinen Favoriten wählen kann. Musiker_innen, denen im Urlaub nach ein paar Tagen ohne Geschrammel und Soli die Finger zucken, sollten so in jedem Fall auf ihre Kosten kommen.
Die Betten entpuppen sich als die bequemsten auf unserer gesamten Südstaatenreise – ja, wir haben ein Alter erreicht, in dem man auf so etwas viel Wert legt. An dieser Stelle muss ich allgemein mal die Qualität amerikanischer Hotelbetten loben, denn in den allermeisten Unterkünften betten wir uns wirklich komfortabel. Ein weiteres Highlight bereitet uns der Blick aus dem Fenster: ein Meer aus Palmen, hinter dem die riesige Poolanlage des Hotels hervorblitzt. Uns hält es daher nicht lange auf dem Zimmer.
Poollandschaft mit Freischwimmkino
Lohnt sich der Aufenthalt in einem On-site-Hotel?
Auch kulinarisch wird man im ganzen Hotel gut versorgt. Die hardrockcafetypischen Cocktails und Speisen werden nicht nur direkt an den Pool oder aufs Zimmer geliefert, sondern auch in den beiden Restaurants sowie in der Bar serviert. Nach zwei Tagen im Hard Rock Hotel Orlando sind wir ganz schön angefixt von den Vorzügen, die so ein On-site-Hotel mit sich bringt. Die Universal-Parks lassen sich so auf jeden Fall ziemlich komfortabel und entspannt besuchen. Leider lassen sich die Hotels diese Annehmlichkeiten auch ordentlich was kosten – ein Doppelzimmer im Hard Rock Hotel bekommt man je nach Saison ab 244 $ pro Nacht (+ Parkgebühr). Allerdings gibt es gerade abseits der Hauptsaison immer mal wieder günstigere Kombiangebote für Parktickets und Hotel, nach denen ihr unbedingt Ausschau halten solltet, falls es euch nach Orlando zieht.
Shoppen, essen und minigolfen auf dem Universal CityWalk
In unmittelbarer Nähe des Hotels und somit zu Fuß oder per Wassertaxi in wenigen Minuten erreichbar, befindet sich der Universal CityWalk – eine Art Fußgängerzone zwischen den Parks und den Hotels. Hier ist es vor allem abends laut und bunt – immerhin befinden wir uns in Orlando und das gehört schließlich dazu. Unzählige Shops mit einer riesigen Auswahl an Universal-Merchandise (durchaus praktisch, wenn man seinen Harry-Potter-Umhang oder das Captain-America-Schutzschild nicht den ganzen Tag durch den Park schleppen möchte), Restaurants, Bars, Kinos und sonstige Shows kommen hier zusammen und bieten die volle Dröhnung Entertainment.
Hollywood Drive-in Golf
Wer sich die Zeit vertreiben möchte, bis im Restaurant seiner Wahl ein Tisch frei wird, kann das mit einer Partie Minigolf tun. Natürlich nicht die langweilige Campingplatzvariante, die wir vom Sommerurlaub unserer Kindheit kennen, sondern die überdrehte USA-Version. Gleich zwei thematisch unterschiedliche Golfbahnen stehen beim Hollywood Drive-in Golf zur Auswahl: 50er-Jahre-Space-Invaders vs. Haunted-Mansion-Grusel (je 15,99 $ pro Person). Wir haben Lust auf Gespenster und Monster und entscheiden uns für Letztere. Durch wasserspuckende Riesenraupen schlagen wir unsere Golfbälle; sie rollen über Gräber und erwecken schnarchende Zombies und jaulende Werwölfe. Natürlich ist das alles wahnsinnig albern, aber es macht auch wahnsinnig Spaß! Hollywood Drive-in Golf // 6000 Universal Blvd., Orlando.
The Toothsome Chocolate Emporium
Einer der neuesten Attraktionen auf dem City Walk ist das Toothsome Chocolate Emporium – ein Restaurant, das sich ganz dem viktorianischen Zeitalter, Steampunk und süßen Verführungen verschrieben hat. Unübersehbar thront das Retro-Fabrikgebäude gleich neben dem Hard Rock Cafe, das mit seinen hoch in den Himmel ragenden, dampfenden Schornsteinen schon aus der Ferne auf sich aufmerksam macht. Nur aus einem Grund kommen wir her: Bereits seit Monaten verfolgen wir die monströsen Milkshake-Kreationen, die hier aus der Versuchsküche kommen und gleich mehrere Nachtische in einem verbinden. Ja, die Dinger sehen unglaublich pervers aus, und ja, so etwas möchten wir auch! Fast wollen wir die Hauptspeisen vernachlässigen, doch die Karte birgt einige Überraschungen, die wir uns nicht entgehen lassen möchten.
Allzu große Erwartungen hatten wir ehrlich gesagt nicht an ein Themenrestaurant, das hauptsächlich auf Desserts und Schokolade setzt, doch sowohl der Pistazien-Hummus (9,95 $), den wir uns als Vorspeise teilen, als auch das Flatbread mit Artischocke, Spinat und Ziegenkäse (11,95 $) und der “May contain bacon” – ein Burger mit gegrilltem Schweinebauch, Bacon und Ananas-Chutney (15,50 $) – sind überraschend gut. Der Star des Abends bleibt aber der Key Lime Pie Milkshake (12 $), der mit einem ganzen Stück des cremigen Kuchens garniert ist und tatsächlich so gut ist, dass wir am nächsten Abend noch mal auf einen Red Velvet Shake (12,50 $) vorbeischauen. Während wir unseren Milchshake schlürfen, kommt hoher Besuch an den Tisch. Denn natürlich gibt es zur ganzen Steampunk-Deko auch eine Geschichte, in deren Mittelpunkt die Erfinderin und Gründerin der Schokoladenfabrik Professor Penelope Tibeaux-Tinker Toothsome steht. Diese dreht in voller pseudo-viktorianischer Montur ihre Runden durchs Restaurant und begrüßt mit betont britischem Akzent die Gäste. Schon ein wenig absurd, aber irgendwie auch witzig. Einzige Wermutstropfen, die uns nach dem Dinner schnell wieder ins Hotel entschwinden lassen, sind die arktischen Temperaturen der Klimaanlage, die selbst für amerikanische Verhältnisse und mit Strickjacke kaum auszuhalten sind, und die nervige Musik. Toothsome Chocolate Emporium & Savory Feast Kitchen // 6068 Universal Blvd, Orlando.
Ihr seht, auch außerhalb der Freizeitparks gibt man sich in Orlando alle Mühe, den Aufenthalt abwechslungsreich und nicht gerade alltäglich zu gestalten. Wart ihr schon mal in Orlando und wenn ja, wo habt ihr übernachtet? Sind die On-site-Hotels ihren Preis wert?
Hard Rock Hotel Orlando
5800 Universal Blvd.
Orlando, Florida
Weitere Stationen unserer Südstaatenreise:
3 Tage in New Orleans: zwischen French Quarter, Garden District und Südstaatenplantagen
Kulinarisch durch New Orleans: Po’boys, Beignets und Barhopping
Südstaatenschönheit mit Gruselfaktor: 3 Tage in Savannah, Georgia
Hello Nashville: 3 Tage Honky Tonk, Cowboy Boots und Südstaatenhipster
Ein Tag mit Harry Potter, King Kong & den Simpsons: Islands of Adventure & Universal Studios Orlando
Hinweis: Wir wurden vom Universal Orlando Resort zur Übernachtung im Hard Rock Hotel eingeladen, unsere Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.
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4 Kommentare
Cool, ich hatte gehofft, dass ihr darüber schreiben würdet, hab`s schon auf Instagram verfolgt als ihr da wart. Das sieht ja schon klasse aus…versteh schon, warum da viele übernachten. ?
9. Juli 2017 at 12:01Gruß,
Mirijam
Danke, Mirijam! Ja, das Hotel ist auf jeden Fall ziemlich toll. Hat uns fast schon leidgetan, dass wir so viel unterwegs waren und nicht alles (v.a. den Pool) noch ausgiebiger nutzen konnten. 😉
9. Juli 2017 at 19:46Wow, was für gigantische Milchshakes, das find ich super 🙂
9. Juli 2017 at 19:48Gigantisch, monströs, pervers – you name it. 😉
12. Juli 2017 at 11:13