Nein, wir starten das neue Jahr hier nicht mit den besten Detox-Tipps, haben keine No-carb-low-carb-paleo-pegan-Superfood-Entgiftungskuren für euch parat, die die feiertagsgeschädigten Hüftpolster zum Schmelzen bringen sollen, und auch sonst fing das Jahr für uns eher mit gutem Käse und einem ausladenden Frühstück, als mit grünen Smoothies und schlechtem Gewissen an. Das neue Jahr soll schließlich lecker beginnen! Und am besten mit Dessert! Mit süßsauren Früchten, cremigem Joghurt, knackigen Baisers und einem Schuss Portwein. Okay, ein bisschen Sahne ist auch dabei. Read more
Hallo, ich heiße Sabrina und ich bin lakritzsüchtig. Die Anzahl derer, die mir auf dieses Bekenntnis ein verständnisvolles “hallo, Sabrina” entgegnen, ist für gewöhnlich überschaubar. Gleichgesinnte sind rar. In meinem Freundes- und Familienkreis stehe ich mit meiner Sucht fast alleine da. Doch scheinbar gibt es noch mehr von uns Lakritzverrückten, denn das Buch “Lakritz. Süße & herzhafte Rezepte mit dem schwarzen Gold” wurde sicher nicht nur meinetwegen veröffentlicht (zumindest wäre das dem Verlag zu wünschen).
Worum gehts?
Lakritz. Natürlich! In sämtlichen Formen und Konsistenzen. Die schwedische Köchin und Konditorin Elisabeth Johansson hat über 60 süße und herzhafte Rezepte zusammengetragen, in denen das “schwarze Gold” eine tragende Rolle spielt. Das trifft sich wunderbar, denn wie auf unserer Über-uns-Seite erwähnt, möchte ich schon seit einer Ewigkeit mal mit Lakritz backen und kochen. Darüber hinaus liefert das kleine Buch einige Infos über Gewinnung und Verwertungsformen der Süßholzwurzel, zu ihren Eigenschaften als Heilpflanze und zur Geschichte ihrer Verwendung in Speisen und Getränken.
Aufbau & Optik
Kompakt und handlich kommt das 144-seitige Buch aus dem Landwirtschaftsverlag daher. Eine übersichtliche Gliederung in die drei Hauptteile “Lakritzfakten”, “Rezepte” und “Ausprobieren” hilft dabei, sich schnell einen Überblick zu verschaffen und im Buch zurechtzufinden. Auf den kurzen Einführungsseiten erfahre ich z.B., dass ich wohl mal Urlaub in Kalabrien machen sollte – dort wächst die Lakritze nämlich wild – und wie die bis zu acht Meter langen Lakritzwurzeln verarbeitet werden. Wer Lakritze selbst ziehen möchte, kann das sogar auf dem heimischen Balkon. Allerdings sollte man Geduld mitbringen, denn bis man die Lakritzwurzel ernten kann, vergehen schon mal drei bis vier Jahre. So geduldig bin ich nicht, also blättere ich weiter zu den Rezepten und komme aus den “aaahs” und “ooohs” gar nicht mehr raus, weil ich am liebsten jedes Rezept gleich ausprobieren möchte. Zum Schluss liefert das Buch neben einem kurzen historischen Rückblick auf den Einsatz von Lakritze auch Tipps für Tastings sowie eine Reihe von Bezugsquellen (die auch gleich ausprobiert wurden). Ganz der Lakritzthematik folgend gibt sich auch das Layout des Buchs. Die Farben Schwarz und Weiß dominieren nicht nur die reduzierte Gestaltung, sondern auch die wirklich ansprechenden Food-Fotos. Die dunklen Fotografien von Helén Pe kommen angenehm unüberladen und stimmungsvoll daher. Gefällt! Sehr sogar.
Die Rezepte
Süßigkeiten, Eis, Gebäck, Desserts, Kochen, Getränke – so lautet die Unterteilung der sechs Rezeptkapitel, die schon erahnen lassen, wie vielseitig die schwarze Wurzel einsetzbar ist. In ihren Rezepten zeigt Elisabeth Johansson nicht nur die unterschiedlichen Formen und Konsistenzen, in denen Lakritz beim Kochen und Backen Verwendung finden kann, sondern auch viele verschiedene Geschmackskombinationen, die auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich erscheinen, aber sich als ganz großartig erweisen; z.B. Lakritz und Käse, Kirschen und Lakritz oder – für die Fleischfraktion – Geflügel mit Lakritzglasur. Doch am naheliegendsten ist der Einsatz von Lakritzpulver wohl in süßen Speisen, weshalb der Großteil der Rezepte sich auch auf diesen Bereich konzentriert. Lakritztrüffel, Lakritz-Kirsch-Eis, Lakritzschnecken, Lakritz-Karamell-Törtchen, aber auch Lakritzpasta und Lakritz-Melonen-Schnaps – klingt das nicht toll? Doch gerade bei den herzhaften Speisen hätte ich mir als Vegetarierin auch ein bis zwei Rezepte gewünscht, die ohne Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte auskommen. Dennoch ist meine Nachmach-Liste nach dem Durchblättern monströs lang – ich muss mir nur noch eine/n Willige/n suchen, der meine Lakritzleidenschaft teilt (der Mann rümpft schon die Nase, wenn er das Buch nur auf dem Tisch liegen sieht). Nicht ganz einfach zu finden, sind jedoch die unterschiedlichen Lakritzformen, die in den Rezepten verwendet werden. So benötigt man für manche Gerichte z.B. Lakritzgranulat, Lakritzpulver, Lakritzaroma, Salzlakritzpulver oder Lakritzwurzel, die selbst die Shops, die im Anhang als Bezugsquellen gelistet sind, nicht immer vorrätig haben. Man sollte also beim Ausprobieren etwas erfinderisch sein.
Ein Rezept, das selbst Lakritzskeptiker überzeugen könnte, sind in jedem Fall die Cantuccini, die ich kürzlich ausprobiert habe. Der Lakritzgeschmack ist fein nuanciert, obwohl ich die Menge des Pulvers und der Lakritzbonbons im Rezept bereits etwas erhöht habe. So ließ sich sogar der Mann bequatschen, diese Variante des italienischen Mandelgebäcks zu probieren (und schien sie gar nicht mal so schlecht zu finden, auch wenn er das als Lakritzverächter niemals zugeben würde).
Lakritz-Cantuccini (für ca. 50 Stück):
100 g weiche Butter
170 g Zucker
3 Eier
380 g Mehl
1 TL Vanillezucker
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
2 EL Lakritzpulver
125 g dunkle Schokolade
130 g Mandeln
12 weiche Lakritzbonbons
3 EL Rohrzucker
1. Den Ofen auf 175°C vorheizen. Butter, Zucker, Eier, Mehl, Vanillezucker, Backpulver, Salz und Lakritzpulver in einer Schüssel miteinander vermischen. Die Schokolade und die Mandeln grob hacken, die Lakritzbonbons in kleine Stücke schneiden und alles unter den Teig heben.
2. Den Teig dritteln und jeweils zu einer backblechlangen Rolle formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und mit dem Rohrzucker bestreuen. Auf der mittleren Schiene des Ofens etwa 20-25 Min. backen. Aus dem Ofen holen und 10 Min. abkühlen lassen. Den Ofen auf 150°C runterschalten.
3. Die Stangen schräg in 1-1½ cm dicke Stücke schneiden. Mit einer Schnittfläche nach oben noch einmal aufs Backblech legen und im Ofen weitere 10 Min. trocknen lassen. Den Ofen dann ausschalten, die Cantuccini aber noch 10 Min. drin lassen. Anschließend herausholen, vollständig abkühlen lassen und in einer gut verschließbaren Dose aufbewahren.
Fazit
Das perfekte Buch für Lakritzsüchtige und solche, die es werden wollen. Hier sollte für (fast) jeden Geschmack etwas dabei sein: Rezepte mit nur einem Hauch Lakritzgeschmack für Einsteiger_innen, die sich noch nicht ganz sicher sind, ob sie sich mit Lakritz anfreunden können, und Gerichte mit ordentlichem Lakritzwumms für Die-hard-Fans. Für mich eindeutig das schönste Buch über Lakritz, das mir bislang begegnet ist! 4,5 von 5 Lakritzschnäpse.
Elisabeth Johansson; Helén Pe
“Lakritz. Süße & herzhafte Rezepte”
LV-Buch, Münster 2014
€ 19,95
Vielen Dank an LV-Buch, die uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Der 1. Dezember. Für mich früher ein magisches Datum, denn es bedeutete nicht nur, dass endlich das voller Spannung erwartete erste Päckchen des gemeinsam mit meiner Mutter gebastelten Adventskalenders geöffnet werden durfte, sondern markierte auch den Beginn einer ganz besonderen Zeit. Eine Zeit, die begleitet wurde von einem ganz besonderen Geruch, einer ganz besonderen Stimmung und einem besonders wohligen Gefühl in der Magengegend, das auch heute noch – zumindest für ein paar Sekunden – hervorgekitzelt werden kann, wenn die Gedanken in die Vergangenheit abschweifen und mich für einen klitzekleinen Moment wieder in diese Zeit versetzen. Wann genau dieses Gefühl abhanden kam, weiß ich gar nicht so genau – vermutlich irgendwo zwischen pubertärer Rebellion, stressigem Job und in alle Himmelsrichtungen verstreuter Familie. In den letzten Jahren gab es deswegen kaum Platz für Vorweihnachtliches – der Kopf zu voll, die Gedanken überall, nur nicht bei Plätzchen, Weihnachtsdeko & Co., und die Vorfreude auf gemütliche Feiertage verschluckt von der Vorstellung stundenlanger Autofahrten und durchgetaktetem Familienhopping. Doch dieses Jahr ist alles anders. Stressfrei. Verpflichtungsfrei. Und vielleicht sogar entspannend. Wir drücken auf Pause und igeln uns ein. Und sagen JA zur Adventszeit, JA zum Vorweihnachtskitsch und JA zu zu viel Glühwein! Auch in Kuchenform.
JA sagen wir übrigens auch zum Adventskalender (okay, zu dem haben wir eigentlich noch nie NEIN gesagt …). Und als große Fans des täglichen Türchenöffnens freuen wir uns außerordentlich, dass unsere Glühwein-Brownies in diesem Jahr Zorras kulinarischen Adventskalender eröffnen dürfen. Wie in jedem Jahr lässt die Adventskalenderqueen auf ihrem Kochtopf 25 Foodblogger_innen ein Türchen befüllen und wie immer gibt es dabei grandiose Preise zu gewinnen. Also, klickt euch unbedingt durch die kommenden 24 Rezepte und vergesst nicht, am Gewinnspiel teilzunehmen!
Wir wünschen euch einen guten Start in die Adventszeit (und lasst euch ja nicht stressen)!
Glühwein-Brownies mit Roter Bete (für eine 20 x 20 cm-Brownie-Backform):
200 g dunkle Schokolade
100 g Butter
200 g gekochte Rote Bete*
70 g Mandeln
150 g Zucker
4 Eier
50 ml Glühwein**
Das Mark einer halben Vanilleschote
150 g Mehl
½ TL Backpulver
2 TL Zimt
¼ TL gemahlener Ingwer
¼ TL Kardamom
1 Msp. Piment
1 Prise Salz
Puderzucker
1. Schokolade und Butter im Wasserbad schmelzen. Die Rote Bete grob raspeln (dabei die Handschuhe nicht vergessen!) und die Mandeln grob hacken. Den Backofen auf 180°C vorheizen.
2. In einer Schüssel den Zucker mit den Eiern schaumig schlagen. Anschließend die Schokoladen-Butter-Mischung, den Glühwein und das Vanillemark unterrühren. Das Mehl mit Backpulver, Gewürzen und Salz vermischen und unter die Masse rühren. Zum Schluss Rote Bete und Nüsse unterheben.
3. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Brownie-Backform füllen und im Ofen auf der mittleren Schiene des Ofens ca. 30 Min. backen, bis die Oberfläche gebräunt, der innere Kern aber noch etwas matschig ist. Abkühlen lassen und mit etwas Puderzucker bestreuen.
*Wer Angst vor Roter Bete hat, den kann ich beruhigen: Man schmeckt sie (fast) nicht heraus, aber sie macht die Brownies wunderbar saftig und verleiht ihnen einen hübschen, dunklen Rotschimmer. Mit frischer Roter Bete schmecken die Brownies übrigens viel besser, als mit den vakuumierten Knollen aus dem Supermarkt! Die frischen Knollen einfach abwaschen, die Blätter abschneiden und dann je nach Größe 40-50 Min. mit Wasser bedeckt kochen lassen. Anschließend schälen.
**Den Glühwein könnt ihr ganz einfach selbst machen: Dazu Rotwein nach Belieben mit Zimt, Kardamom, Nelken, Ingwer, Sternanis, Vanille, Orangenschale und etwas Zucker aufkochen und dann eine Stunde ziehen lassen, bevor man ihn durch ein Sieb abgießt.
Der Sommer beschert uns einen letzten Besuch, bringt Sonnenstrahlen und blauen Himmel mit. Ein letztes Aufbäumen, bevor der Herbst in ein paar Tagen sich auch schwarz auf weiß im Kalender breitmacht. Schließlich will sich der Sommer in guter Erinnerung behalten und die Vorfreude auf das nächste Jahr wecken. Und wie es sich gehört, wenn Besuch vorbeischaut, haben wir Kuchen gebacken. Einen sommerlichen Käsekuchen, der perfekt zu den letzten warmen Tagen passt – ganz luftig und cremig, mit feinem Lavendelaroma. So ähnlich muss wohl Südfrankreich schmecken – nach Kräutern und Blumen, dazu eine leichte Brise vom Mittelmeer und das Summen der Bienen. Merkt man, dass wir schon wieder urlaubsreif sind?? Genießt die letzten Sommertage und habt ein schönes Wochenende!
Lavendel-Cheesecake mit weißer Schokolade (für eine Springform mit ∅ 23 cm):
Für den Boden:
75 g Butter + etwas mehr zum Einfetten der Form
75 g Vollkornbutterkekse
Für die Masse:
3 EL getrocknete Lavendelblüten + etwas mehr für die Deko
50 g Schmand
200 g weiße Schokolade
200 g Mascarpone
200 g Ricotta
200 g Frischkäse
1 EL Zucker
2 Eier
Optional: 1 Msp. violette Lebensmittelfarbe
1. Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen und die Ränder mit etwas Butter einfetten. Für den Boden die Butter in einem kleinen Topf zum Schmelzen bringen. Die Kekse in einer Küchenmaschine oder einem Plastikbeutel fein zerkleinern. Keksbrösel und Butter gründlich vermischen, auf dem Boden der Springform verteilen und fest andrücken. Ca. 1 Std. in den Kühlschrank stellen.
2. Die getrockneten Lavendelblüten mit dem Schmand in einen kleinen Topf geben, gut verrühren und leicht erwärmen (nicht kochen!). Vom Herd nehmen und ca. 1 Std. ziehen lassen.
3. Den Ofen auf 150°C vorheizen. Die weiße Schokolade im Wasserbad vorsichtig zum Schmelzen bringen. Mascarpone, Ricotta und Frischkäse in einer Schüssel gut verrühren. Die geschmolzene Schokolade und den Zucker unterrühren. Dann die Eier einzeln hinzufügen und gut verrühren. Die Lavendel-Schmand-Masse einrühren. Wenn ihr dem Kuchen auch optisch einen Lavendelton verleihen wollt, rührt einfach einen kleinen Spritzer violette Lebensmittelfarbe unter den Teig. Auf den Geschmack hat das keinerlei Einfluss, sieht aber nett aus. Jetzt die Masse in die Springform füllen, glatt streichen und im Ofen auf mittlerer Schiene insgesamt ca. 45 Min. backen. Nach 30 Min. den Kuchen mit Alufolie abdecken, damit die Oberfläche nicht zu braun wird. Den Kuchen im ausgeschalteten Ofen noch 1 Std. ruhen lassen. Dann am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren mit ein wenig Lavendelblüten dekorieren.
Das Rezept ist angelehnt an den Lavendel-Käsekuchen von Marian Keyes.
In diesem Sommer fällt es nicht leicht, seinen Glauben an das Gute im Menschen zu behalten. Der rassistische deutsche Nazimob, der in Heidenau gerne ein zweites Lichtenhagen angerichtet hätte, AWO-Mitarbeiterinnen, die sich damit brüsten, dass bei ihnen “keiner überleben würde” und eine Bundesregierung, die es schafft, immer einen Tick zu uneindeutig zu sein, wenn es um die klare Haltung zum gelebten Rassismus der Deutschen geht.
Auch wenn dementsprechend die Vergleiche mit der Situation Anfang der 90er – als nicht nur Häuser, sondern auch Menschen brannten – schnell bei der Hand sind, sehen wir doch einen deutlichen Unterschied. Die Solidarität der Menschen vor Ort ist viel größer als damals, die Bereitschaft, Flüchtlingen zu helfen, ist auch nach mehreren Monaten ungebrochen. Das Internet mag dafür gesorgt haben, dass die Hassparolen, die früher nur am Küchentisch gerufen wurden, ein viel größeres Publikum erreichen, aber gleichzeitig ermöglicht die totale Vernetzung auch Aktionen, von denen man früher niemals geträumt hätte. Schon im letzten Dezember haben wir auf Initiative von Claudia Kekse für eine Weihnachtsfeier in der Münchner Erstaufnahmeeinrichtung gebacken und mit dem Restaurant Day und der dirtyXbreak mittlerweile schon über 1000€ für Flüchtlingsinitiativen in München spenden können. Da aber z.B. der Krieg in Syrien wohl kaum morgen beendet sein wird, ist Unterstützung weiterhin von Nöten.
Im Bereich der Foodblogs hat es glücklicherweise immer wieder deutliche Worte gegeben, die gezeigt haben, dass es bei uns eben nicht nur um Rezepte und schöne Bilder geht. Ein Blogevent, das diese Stimmen zusammenfasst, hat Conny vom Blog Seelenschmeichelei ins Leben gerufen: Deutschland isst bunt!Wie absurd Nationalismus gerade in Sachen Ernährung ist, haben wir ja schon im Artikel zu unserem letzten Burgerrezept betont und beteiligen uns deswegen auch gerne an dieser Aktion.
Auch wenn solche symbolischen Akte wichtig sind, um eine Gegenöffentlichkeit zum in Wort und Tat zündelnden Rassistenpack zu schaffen, braucht es doch mehr. Es braucht z.B. ganz konkret Geld für die Initiativen, die sich vor Ort um Menschen kümmern, die in der Flucht in ein ihnen mehrheitlich unbekanntes Land die letzte Hoffnung gesehen haben. Wer hier helfen möchte, kann das z.B. über die von Paul Huizing, Karla Paul, Nico Lumma und Stevan Paul ins Leben gerufene Spendenaktion tun. #BloggerfuerFluechtlinge nennt sich ihr Aufruf passenderweise, und das ursprünglich gesteckte Ziel von 4000€ wurde mittlerweile schon um das zehnfache überschritten. Aber es wird natürlich kräftig weiter gesammelt und das Geld kommt unterschiedlichen Flüchtlingsprojekten in Deutschland zugute. Wenn auch ihr beim nächsten Einkauf auf die teure Flasche Wein verzichten und stattdessen mit einem Beitrag Menschen, die aktuell vor Krieg und Hunger in unser Land fliehen und auf Hilfe angewiesen sind, unterstützen möchtet, könnt ihr das über diese Seite tun.
Und weil die ganze angestaute Wut über den empathielosen Teil unserer Gesellschaft natürlich Hunger macht, haben wir noch ein sommerlich buntes Dessert für euch (angelehnt an dieses Rezept).
Joghurt mit Orange, Pflaume, Granatapfel und Sesam-Mandel-Krokant (für ca. 3 Portionen):
Für den Krokant:
25 g Mandelblättchen
1 EL schwarzer Sesam
2 EL brauner Zucker
¼ TL Kardamom
1 Prise Salz
Für den Joghurt:
1 Granatapfel
2 Orangen
2 Pflaumen
1 EL brauner Zucker
400 g Naturjoghurt
100 g Schmand
1 Vanilleschote
1 TL schwarzer Sesam
1. Für den Krokant Mandeln, Sesam, Zucker, Kardamom und Salz in einer Pfanne vermischen und bei mittlerer Hitze unter Rühren karamellisieren lassen. Auf Backpapier ausstreichen und abkühlen lassen.
2. Für den Joghurt den Granatapfel halbieren. Aus einer Hälfte die Kerne auslösen, die andere Hälfte mit einer Zitronenpresse auspressen (ja, das funktioniert tatsächlich) und den Saft zur Seite stellen. Eine der Orangen auspressen, die andere filetieren und den übrigen Rest mit den Händen ebenfalls ausdrücken und auffangen. Die Pflaumen waschen und in Spalten schneiden.
3. Granatapfel- und Orangensaft mit dem Zucker in einem kleinen Topf aufkochen und zu einem Sirup einkochen lassen. Den Joghurt mit dem Schmand in einer Schüssel verrühren. Die Vanilleschote aufschneiden, auskratzen und das Mark unter den Joghurt rühren.
4. Den Joghurt auf Schüsselchen verteilen, Orangenfilets, Pflaumenspalten und Granatapfelkerne darauf anrichten. Über die Orangenscheiben jeweils etwas schwarzen Sesam streuen. Den Sesam-Mandel-Krokant in kleine Stücke brechen und über dem Obst verteilen.
Cocktail in Eisform: Die veganen Erdbeer-Mojito-Popsicles bringen das Beste aus zwei Welten zusammen. Ein fruchtiger Sommerdrink trifft auf ein erfrischendes Eis am Stiel. Fix gemacht, mit Erdbeeren und frischer Minze, einfach perfekt für warme Sommertage.
Die heißesten Tage des Jahres verlangen nach besonderen Maßnahmen. Wenn die Hitze das Hirn zerfrisst, Körper zerfließen und einem drückende Wärme die Luft zum Durchatmen nimmt, will jede Bewegung in der Küche wohlüberlegt sein. Selbst gekocht wird hier schon seit Tagen nicht mehr. Erdbeeren waschen, Minze zupfen – das geht gerade noch so. Richtig schweißtreibend dagegen schon das Auspressen von Limetten. Doch viel mehr braucht es zum Glück auch nicht. Zur Erholung noch schnell ein Mittagsschläfchen im Schatten (oder auf den kalten Badezimmerfliesen), anschließend wird der beschwerliche Gang zum Kühlschrank mit den kühlsten und erfrischendsten Mojitos, die man sich nur vorstellen kann, belohnt. Mit eisgekühlten Drinks am Stiel lässt sich der Rest des Sommers vielleicht etwas stilvoller ertragen. Cheers!
Erdbeer-Mojito-Popsicles (für ca. 1,5 l):
400 g Erdbeeren
1 Handvoll Minzblätter
Saft von einer Limette
4 EL Agavendicksaft
210 ml Wasser
40 ml brauner Rum
250 g Eiswürfel
Holzstiele
1. Erdbeeren waschen und das Grün entfernen. Minzblätter waschen und zusammen mit Erdbeeren, Limettensaft, Agavendicksaft, Wasser, braunem Rum und Eiswürfel in einen Mixer geben und gut pürieren.
2. Den Erdbeer-Mix in Eisformen füllen und jeweils einen Holzstiel in die Mitte der Formen stecken. Ins Gefrierfach stellen, bis das Eis komplett gefroren ist. Die Eisformen kurz in warmes Wasser tauchen, damit sich die Popsicles gut herauslösen lassen.
Tipp: Da es so viele unterschiedliche Eisformen gibt, messt eure Formen am besten vorher aus und passt das Rezept an die Größe eurer Formen an.
Nachdem wir euch zuletzt mit unserem Rezept für Dulce de leche-Donuts schon eine der amerikanischen Süßspeisen schlechthin präsentiert haben, bleiben wir thematisch in den USA und widmen uns diesmal einer weiteren Institution der nordamerikanischen Küche: Brownies. Die quadratischen schokoladigen Glücklichmacher sind ein schönes Beispiel dafür, wie sich ein Gericht über die ganze Welt verbreiten und einen Platz in den Kochbüchern und Mägen unzähliger Länder erkämpfen kann. Laut der Oxford Encyclopedia of Food and Drink in America (ja, da gibt es einen eigenen Artikel zu Brownies – hätte ich mich mal lieber auf Food bzw. Culinary History spezialisiert!!) sind Brownies gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den USA entstanden, und auch wenn sich die ursprünglichen Rezepte stark von den heutigen Varianten unterscheiden, so zeichneten sich die Küchlein schon damals durch viiiiiiel Schokolade und eine schlotzige Konsistenz aus. Heute ist die Zahl der Varianten unüberschaubar, und ich bin mir sicher, dass wir auch auf unserer derzeitigen Reise entlang der amerikanischen Nordostküste mehr als einmal der Versuchung nicht widerstehen können werden. Die Kombination aus noch leicht flüssigem Teig und cremiger Schokolade ist aber auch viel zu verführerisch!
Schön ist auch, dass der Brownie dank seinem simplen Grundgedanken ziemlich anpassungsfähig und offen für kulinarische Trends ist und deswegen seinen Siegeszug rund um die Welt ohne Probleme überstanden hat. So hat sich Jamie Oliver (von dem auch unser bisheriges All-time-favorite-Brownie-Rezept stammt) dann einfach den nach wie vor anhaltenden Salzkaramell-Hype geschnappt und ihn mit den kleinen Schokoküchlein vereint. Das trifft genau unseren Geschmack (und auch den unserer KollegInnen, denn die Brownies wurden uns schon mehrfach aus den Händen gerissen). Falls ihr euch also mit jemandem gut stellen wollt, schnappt euch eine Rührschüssel, rennt in die Küche und fangt an zu backen! Es lohnt sich!
Salted Caramel Brownies (Rezept für eine 20 x 20 cm-Brownie-Backform):
Für das Salzkaramell
40 ml Schmand
Mark einer halben Vanilleschote
16 g gesalzene Butter
2 Prisen (Meer)Salz
60 g Zucker
40 g Zuckersirup oder Agavendicksaft
Ggf. etwas Puderzucker
Für den Teig
250 g dunkle Schokolade
225 g Butter + etwas mehr zum Einfetten der Form
180 g Zucker
4 große Eier
150 g Mehl
1. Für das Salzkaramell Schmand, Vanillemark und -schote, 8 g Butter und eine ordentliche Prise Salz in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze erwärmen. Die Mischung sollte gerade anfangen, Blasen zu werfen. Vom Herd nehmen, anschließend Zucker und Zuckersirup/Agavendicksaft in einem zweiten Topf bei mittlerer Hitze erwärmen, bis sich der Zucker gelöst hat und goldbraun karamellisiert. Die Vanilleschote aus dem anderen Topf entfernen. Das Karamell in die Schmand-Mischung rühren, die restliche Butter hinzufügen und alles auf dem Herd noch einmal kurz erwärmen und durchrühren, bis eine homogene Masse entstanden ist. Einen Teller mit Backpapier auslegen, die Karamellmasse darauf gießen und glatt streichen. Das restliche Salz darüberstreuen und im Kühlschrank ca. 20 Min. fest werden lassen.
2. Den Ofen auf 180°C vorheizen. Für den Teig zunächst die Schokolade grob hacken. Dann 225 g Butter bei mittlerer Hitze in einem Topf zerlassen und die Schokolade einrühren und schmelzen lassen. Vom Herd nehmen. In einer Schüssel Zucker mit den Eiern mit einem Handrührer verquirlen, dann das Mehl hinzufügen und gut durchrühren, bis ein homogener Teig entstanden ist. Jetzt die lauwarme Schokoladen-Mischung einrühren.
3. Eine Backform mit Backpapier auslegen, die Ränder mit etwas Butter einfetten und den Teig hineingießen. Das Karamell aus dem Kühlschrank holen und zu ¾ löffelweise auf dem Teig verteilen und mithilfe eines Löffelstiels vorsichtig in den Teig hineindrücken. In den Ofen schieben und auf mittlerer Schiene ca. 25 Min. backen. Der Teig sollte am Rand gerade durch, aber in der Mitte noch etwas klebrig sein. In der Form abkühlen lassen, dann herausholen. Die Brownies mit dem restlichen Salzkaramell beträufeln, ggf. mit etwas Puderzucker bestäuben und in Quadrate schneiden.
Wir versuchen in den nächsten Tagen mal herauszufinden, ob das Brownie-Gen auch den KanadierInnen vererbt wurde. Falls ihr für uns noch Tipps für Québec und Montreal habt, immer her damit!
Ich bin mit einem Donut-Junkie verheiratet. Wie sich das äußert? Erweiterte Pupillen, sobald im Umkreis von 100 Metern das D-Wort fällt. Niemals nie (wirklich NIE!) nur an einem Donut-Laden vorbeigehen können. Zwanghaftes vor-jeder-Reise-in-Google-Maps-sämtliche-Donuts-Shops-markieren-Müssen. Und manchmal werden eben auch Unterkünfte ausgesucht, weil sie so schön praktisch in Laufnähe des besten Donut-Bäckers der Stadt liegen. Alles schon erlebt.
Nun sitzen wir seit einigen Tagen an DER Donut-Quelle schlechthin – hier in den USA lauern die fettigen leckeren Teigkringel an beinahe jeder Ecke. Wie fast schon zu erwarten, vergingen auch unsere ersten drei Tage in Boston nicht ohne den Duft frisch gebackener Donuts (und ich wage kaum daran zu denken, wie viele in den nächsten zwei Wochen noch folgen werden …). Auch wenn wir mit der bisherigen Ausbeute ganz zufrieden sein können, so ist uns doch ein Exemplar, dem wir letztes Jahr auf unserer Ostküsten-Reise begegnet sind, ganz besonders in Erinnerung geblieben: Nach einem etwas nervenaufreibenden Start in den Urlaub, zauberte der Mann an unserem ersten Morgen in New York plötzlich den perfekten Donut aus der Tasche. Noch warm, superfluffig und nicht zu süß. Der Dulce de leche-Donut von Dough muss seitdem als Maßstab aller Teiglinge herhalten. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis wir uns selbst an ihm versuchen würden. Das Ergebnis? Lecker!! Aber an die Fluffigkeit der Dough-Donuts ist einfach kein Herankommen. Dafür ist unsere gebackene Variante ein kleines bisschen hüftenfreundlicher, als ihr frittiertes Vorbild. Ist doch auch was!
Dulce de leche-Donuts mit gerösteten Mandeln (für ca. 5-6 Donuts):
Für den Teig
Etwas Pflanzenöl zum Einfetten der Form
100 g Mehl
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
3 EL Butter
1 Ei
60 g brauner Zucker
1 EL Dulce de leche
60 ml Milch
½ TL Vanilleextrakt
Für die Glasur
30 g Mandelblättchen
60 g brauner Zucker
3 EL Butter
1 EL Dulce de leche
30 ml Milch
50 g Puderzucker
1. Den Backofen auf 175°C vorheizen. Eine Donut-Form mit etwas Öl einfetten. Mehl, Backpulver und Salz in einer kleinen Schüssel vermischen.
2. In einem kleinen Topf die Butter auf dem Herd zum Schmelzen bringen. Kurz etwas abkühlen lassen, dann in einer zweiten großen Schüssel zusammen mit dem Ei mit einem Handrührer cremig schlagen. Braunen Zucker, Dulce de leche, Milch und Vanilleextrakt einrühren. Die Mehlmischung nach und nach dazugeben und alles vorsichtig verrühren.
3. Den Teig jeweils zu ¾ in die Donut-Formen füllen und im Ofen auf mittlerer Schiene ca. 15 Min. backen, bis kein Teig mehr bei der Stäbchenprobe kleben bleibt. Aus dem Ofen nehmen und die Donuts in der Form etwas abkühlen lassen. Dann auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
4. Für die Glasur die Mandelblättchen in einer Pfanne anrösten. Den braunen Zucker mit der Butter in einem kleinen Topf karamellisieren lassen. Dulce de leche und Milch hinzufügen, gut verrühren und kurz aufkochen lassen. Den Puderzucker einrieseln lassen und gut verrühren. Die obere Seite der Donuts kopfüber in die Glasur tunken und auf ein Kuchengitter setzen. Danach sofort mit den Mandelblättchen bestreuen. Die Glasur fest werden lassen und sich dann auf die Donuts stürzen!
Welche Formen nehmt ihr zum Backen von Donuts? Ich habe zum ersten Mal eine Silikonform verwendet und war ganz begeistert, wie einfach sich die Donuts herauslösen lassen.
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