Auf den allerletzten Drücker kommt heute ein Walnuss-Rezept. Wieso? Na, Zorra lädt auf ihrem Blog zum großen Walnussevent ein und da wir ohnehin immer und ständig Walnüsse in unser Essen mogeln, möchten wir dazu natürlich auch etwas beisteuern. Überlegt haben wir uns gefüllte Auberginen mit Hummus – ein wahres Feuerwerk orientalischer Aromen, das sich ebenso gut im Frühsommer wie im Herbst auf dem Teller macht. Drei verschiedene Sorten Kräuter und fruchtiger Limettensaft sorgen für den Frischekick, getrocknete Tomaten und Feta für die salzige Substanz und dann knackt es noch so schön zwischen den Zähnen, wenn man abwechselnd auf Granatapfelkerne und gehackte Walnüsse beißt. Beim Hummus haben wir uns ein paar Tricks von Alfons Schuhbeck abgeschaut (Eiswürfel! Damit wird die Masse schön luftig!), das Rezept aber an unsere eigenen Vorlieben angepasst. Der Geheimtipp sind hier wirklich die gerösteten Sesamsamen. Damit ersetzen wir einen Teil der Tahinpaste, der Hummus bekommt dadurch ein paar Röstaromen ab und gewinnt ganz erheblich an aromatischer Tiefe. Unbedingt ausprobieren!
Hummus (Rezept für 4-6 Personen)
1 große Dose Kichererbsen, 480 g (Abtropfgewicht)
1 Knoblauchzehe
1 daumengroßes Stück Ingwer
1 EL Zitronensaft
3-4 EL Tahinpaste
2 EL angeröstete Sesamsamen
150 g Eiswürfel
2-3 EL Olivenöl
1. Die Kichererbsen abtropfen lassen. Knoblauch schälen und hacken, den Ingwer schälen und fein reiben.
2. Die Kichererbsen mit etwas Olivenöl, Ingwer und Knoblauch fein pürieren. Zitronensaft, Tahinpaste und Sesamsamen unterrühren. Dann nach und nach die Eiswürfel mit dem Pürierstab untermixen.
3. Zum Schluss das restliche Olivenöl unterrühren und alles mit Salz, Pfeffer und Tahinpaste abschmecken.
Gegrillte Auberginen mit Walnuss-Granatapfel-Kräuter-Füllung (Rezept für 4 Personen)
4 mittelgroße Auberginen
1 EL Olivenöl
1 Granatapfel
120 g getrocknete Tomaten
100 g Feta
Saft einer ½ Limette
Je eine Handvoll Minze, Petersilie, Koriander
½ Knoblauchzehe
100 g Walnüsse
1 Bund Frühlingszwiebeln
Salz, Pfeffer
1. Die Auberginen längs halbieren, mit Olivenöl bestreichen und im Ofen eine Stufe unter dem Grill für 15-20 Min. garen, bis sie weich sind. Das Fruchtfleisch aus der Mitte entfernen, sodass eine leichte Vertiefung entsteht. Das Fruchtfleisch klein schneiden und zur Seite stellen.
2. Walnusskerne in einer Pfanne anrösten und hacken. Den Granatapfel entkernen, Feta, Tomaten und Frühlingszwiebeln klein schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Die Kräuter waschen und grob hacken. Alles zusammen mit dem Auberginenfleisch und Limettensaft in einer Schüssel vermischen (einige Granatapfelkerne und ein paar Kräuter übrig lassen) und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
3. Die Füllung in die Auberginen geben, mit den restlichen Granatapfelkernen und Kräutern dekorieren und zusammen mit dem Hummus servieren.
Dazu passt Couscous, der sich super mit eventuell übrig gebliebener Gemüse-Kräuter-Masse vermischen lässt. Die Mischung eignet sich mit Joghurt oder Hummus auch hervorragend als Füllung für Pitataschen.
Nach zwei mehr oder weniger erfolgreichen Testläufen mit der Tchibo-Eismaschine (hier geht es zu Teil 1 und Teil 2), war es nun an der Zeit, sich manuell an einem Sorbet zu versuchen. Hier kamen dann auch endlich die 4 Wassereisförmchen aus Silikon zum Einsatz. Diese lösten bei uns spontan einen wilden Flashback in kindliche Freibadzeiten aus, erinnern sie doch frappierend an das klebrige Lutscheis Calippo. Da im Kühlschrank noch ein Fläschchen selbst gemachter Minzsirup lungerte, war die Eissorte schnell vorgegeben: ein frisches Minz-Zitronen-Sorbet sollte es werden. Dank der vorbildlich geleisteten Vorarbeit von Frau Wu dauerte es auch keine läppischen zwei Minuten, bis die sirupartige Masse zuerst in die bunten Silikonförmchen und dann ins Eisfach ziehen durfte. Nach einem Tag und etlichen „ich-schau-mal-eben,-ob’s-schon-fest-ist“-Rufen konnten wir uns dann ans erste Probeschlecken machen. Und siehe da, das Zeug schmeckt sogar! Es hat seine sorbetartige Konsistenz behalten und ist dank etwas zu viel Zucker auch mindestens genauso süß, wie sein Vorbild aus den 80er Jahren.
Da die Formen aus Silikon sind, steht einer Wiederverwendung natürlich nichts im Wege und spülmaschinenfest sind sie zum Glück auch noch. Beim Befüllen muss man etwas aufpassen, denn die mitgelieferten Deckel sind etwas labbrig, und man sollte die Formen nicht ganz bis zum Rand füllen, wenn man eine Überschwemmung im Eisfach vermeiden will. Bei uns haute aber alles ohne Probleme hin und inzwischen sind die Formen auch komplett leer geschlürft und warten auf den nächsten Einsatz.
Minz-Zitronen-Sorbet:
1 Bund Minze
150 g Zucker
500 ml Wasser
Saft von einer Zitrone
1. Wasser mit Zucker zum Kochen bringen, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. Vom Herd nehmen. Die Minze waschen, grob hacken, zum Zuckerwasser geben und ca. 3 Std. ziehen lassen. Die Flüssigkeit pürieren und durch ein feines Sieb gießen. Bis zur Weiterverwendung im Kühlschrank abkühlen lassen.
2. Den Minzsirup mit dem Zitronensaft mischen. Falls die Mischung zu süß ist, kann sie mit Wasser gestreckt werden. Entweder in eine flache Schüssel oder in Wassereisförmchen füllen. Im Eisfach 5-6 Std. gefrieren lassen.
Das Sorbet eignet sich im Übrigen auch ganz vorzüglich für den von uns spontan in einem hellen Moment kreierten Drink „Mint Tonic“.
Mint Tonic (für 1 Glas):
2 cl Gin
1 EL Minz-Zitronen-Sorbet
6 cl Tonic Water
Eiswürfel
1 Scheibe Zitrone
Gin, Sorbet und Eiswürfel in ein Glas geben, mit Tonic Water auffüllen und mit einer Zitronenscheibe garnieren. Und dann ruckzuck ins Gin-Minz-Glück schlürfen. Cheers!
Habt ihr denn auch schon was von der aktuellen Tchibo-Themenwelt gekauft und ausprobiert?
Kooperation: Vielen Dank an Tchibo, die uns die Produkte zum Testen zur Verfügung gestellt haben. Unsere Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.
Vor einiger Zeit habe ich hier schon vom Kochzauber-Kochabend berichtet, an dem ich gemeinsam mit ein paar anderen BloggerInnen hinter die Kulissen des Berliner Start-ups schauen durfte. Im Anschluss hatten Frau Wu und ich dann die Gelegenheit, die Kochzauber-Box unter realen Bedingungen zu testen. Bisher standen wir diesen Boxen ja etwas skeptisch gegenüber, aber nach dem netten Abend in München waren wir schon ziemlich gespannt, was uns da erwarten würde. Und sich mal drei Tage keine Gedanken machen zu müssen, was gekocht werden soll, klang auch nicht ganz unattraktiv. Wir haben uns für die vegetarische „Du & Ich“-Box entschieden, die drei fleischfreie Gerichte für zwei Personen enthält. Kochzauber hält aber auch passende Angebote für Familien, sowohl mit großen als auch kleineren (1-8 Jahre) Kindern, oder fleischfressende Duos bereit. Alle Boxen gibt es zusätzlich als vegetarische, laktosefreie oder glutenfreie Variante – da sollte wirklich für (fast) alle was dabei sein. Unsere Variante ist für 39€ pro Woche erhältlich, inklusive bundesweiter Lieferung. Besonders günstig erscheint der Service auf den ersten Blick also nicht gerade, aber wir mussten feststellen, dass es durchaus seinen Reiz hat, einmal in der Woche den Einkauf direkt an die Tür geliefert zu bekommen! Weiterlesen
Angesichts der Tatsache, dass es bei uns gerade recht stressig zugeht, bin ich ziemlich erstaunt, dass wir es dennoch schaffen, so regelmäßig neue Artikel zu veröffentlichen. Ich muss allerdings gestehen, dass Sabrina derzeit auch den Hauptteil der Arbeit auf sich nimmt, während bei mir etwas die Schreibunlust grassiert. Deswegen gibt es heute auch nicht viel Rumgeplänkel, sondern stattdessen ein schnelles, sommerliches Rezept für die Erdbeerzeit.
Bis heute bekomme ich noch von meiner Mutter und Großmutter erzählt, dass die roten Früchte als Kleinkind eine meiner Lieblingsspeisen gewesen seien. Wahrscheinlich hat es mir einfach viel Spaß gemacht, mich und andere mit Fruchtsaft einzusauen. Dem Alter entsprechend haperte es auch mit der Aussprache, weshalb ich aus dem komplizierten Wort mit den vielen Rs einfach „Ebben“ kreierte. Ist ja irgendwie auch knackiger und lässt sich einfacher durch Haus und Garten krakeelen. Zum Glück muss ich heute nicht mehr rumschreien (und Sabrina damit auf die Nerven gehen), wenn mir der Sinn nach „Ebben“ steht und kann mir einfach selbst eine Schale besorgen. Zusammen mit Eis, Milch und Bananen wird daraus dann ein köstlicher Milchshake, der mich auch mit Stress und schlechtem Wetter versöhnt.
Erdbeer-Banane-Milchshake (für 4 Personen):
500 g Erdbeeren
1 Banane
3-4 Kugeln Erbeereis
250-300 ml Milch
¼ TL Vanilleextrakt oder das Mark einer halben Vanilleschote
1. Die Erbeeren waschen und jeweils den Strunk entfernen. Die Banane schälen.
2. Alle Zutaten in einen Mixer geben und zu einer glatten Masse pürieren. Wenn die Masse noch zu flüssig erscheint, kann noch etwas mehr Milch hinzugefügt werden.
3. Die Erdbeer-Banane-Milkshakes sofort servieren und sich glücklich schlürfen.
Ende Mai durften wir unseren ersten Kochkurs besuchen. Wir hatten schon öfter mal darüber nachgedacht, an einem Kurs teilzunehmen, und als sich nun eine ganz besondere Gelegenheit ankündigte, freuten wir uns schon Tage vorher wie kleine Kinder darauf. Ein Spargelkochkurs bei Sternekoch Bernd Werner sollte es sein, dazu noch in der Siemens cookingLounge hoch oben in der Allianz Arena. Ja, ihr habt richtig gelesen, wir durften in der Allianz Arena kochen. Auch für ausgewiesene nicht-Fußball-Fans wie uns war das schon etwas ganz Besonderes – so einen Ausblick hat man beim Kochen nicht unbedingt alle Tage.
Dementsprechend waren wir nach unserer Ankunft in der riesigen Lounge (die traurigerweise größer ist als unsere gesamte Wohnung …) auch erst einmal ausgiebig damit beschäftigt, die Kinnladen nach unten klappen zu lassen, Fotos zu schießen und selbige sofort über Twitter zu verbreiten. Weiterlesen
Seit gestern dringen plötzlich neben Rasenmähergeräuschen auch Grilldüfte durch die weit geöffneten Fenster in unsere Wohnung. Das ist zum einen schön, da die dazugehörigen sommerlichen Temperaturen mehr als überfällig waren, zum anderen aber stimmt uns das auch ein klein wenig traurig, da wir so jedes Mal aufs Neue vor Augen bzw. unter die Nase gehalten bekommen, dass wir weder einen Rasen besitzen, der gemäht werden könnte, noch einen Garten, der zu ausschweifenden Grillabenden einladen würde. Immerhin dürfen wir einen Balkon unser Eigen nennen, und darauf gegrillt haben wir auch schon. Einmal. Mit jeder Menge Rauch und einer Wohnung, die (gefühlt) auch noch zwei Wochen später danach gerochen hat. Eine Wiederholung ist so bald also nicht in Aussicht.
Das heißt aber noch lange nicht, dass wir uns deswegen jeglichem Grillgut entsagen. Die (vegetarischen) Würstchen und Gemüsespieße fühlen sich auch in unserer Grillpfanne ganz wohl, und zum draußen Essen eignet sich unser Balkon dann doch allemal. Fast noch toller als das, was auf dem Grill landet, finde ich ja meistens die Speisen drumherum. Leckere Dips, selbst gebackenes Brot und vor allem frische Salate. Einer, der sich für laue (Grill-)Sommernächte geradezu aufdrängt, ist diese deutsch-italienische Variante eines Kartoffelsalats. Dafür werden große Mengen Gemüse mit viel Öl und frischen Kräutern im Ofen geschmort, bevor es dann in der Schüssel zum Showdown mit Vanilletomaten und Kartoffelstückchen kommt.
Antipasti-Kartoffelsalat mit Vanilletomaten (Rezept für 3 bis 4 Personen):
1 kg Kartoffeln
250 g Minipaprika
1 kleine Zucchini
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Ein paar Zweige frischen Rosmarin
250 g Kirschtomaten
5-8 EL Ingwer-Zitronen-Olivenöl
1 TL brauner Zucker
etwas frisches Vanillemark
1 Handvoll Basilikum
2 Handvoll Rucola
½ Kugel Mozzarella
5-7 EL Joghurt
3-4 EL Balsamico-Feigen-Condiment (oder eine andere gute Balsamico-Creme)
Meersalz, Pfeffer
1. Die Kartoffeln waschen und in leicht gesalzenem Wasser gar kochen. Abgießen, unter kalten Wasser abschrecken und ausdampfen lassen. Schälen und in Scheiben schneiden. Natürlich kann man auch kleine Frühkartoffeln verwenden. In diesem Fall die Knollen einfach vor dem Garen halbieren und mit der Schale verwenden.
2. Den Ofen auf 220°C vorheizen. Paprika waschen, entkernen und in große Stücke schneiden. Zwiebel schälen und in halbe Ringe schneiden. Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Zucchini waschen und ebenfalls in Scheiben schneiden. Das Gemüse in eine Auflaufform geben, mit Salz, Pfeffer und einer Prise braunem Zucker würzen und mit 4-5 EL Ingwer-Zitronen-Olivenöl beträufeln. Alles mit ein paar Zweigen frischen Rosmarin vermischen und für ca. 40 Min. in den Ofen stellen.
3. Die Tomaten waschen und halbieren. Mit der Schnittfläche nach oben in eine Auflaufform legen, mit etwas Salz, Pfeffer und braunem Zucker bestreuen. Etwas Vanille darüber geben und mit dem restlichen Ingwer-Zitronen-Olivenöl beträufeln. Im Ofen ca. 30 Min. bei 220°C schmoren lassen.
4. Wenn man die Tomaten aus dem Ofen geholt hat, den Grill des Backofens anstellen und das Gemüse noch einmal direkt unter den Grill stellen. Solange im Ofen lassen, bis das Gemüse leicht angeröstet ist und ein paar leckere Röstaromen entstanden sind.
5. Den Basilikum waschen, trocken schütteln und grob hacken. Den Rucola waschen und trocknen, den Mozarella fein würfeln. Für das Dressing den Joghurt mit dem Balsamico-Condiment, Salz und Pfeffer verrühren. In einer großen Schüssel oder auf einer großen Platte die Kartoffeln mit Gemüse, Käse, Rucola, Basilikum und Dressing vermischen, nochmals abschmecken und 15 Min. ziehen lassen.
Na, habt ihr jetzt auch mehr Lust auf die Beilage als auf (Soja-)Steak & Co. bekommen? Ach was, macht am besten gleich eine riesige Schüssel davon und lasst das Grillgut einfach weg. Als schnöde Beilage ist dieser sommerliche Kartoffelsalat ohnehin fast zu schade.
Mit dem Alter ändert sich ja bekanntlich auch der Geschmack, man wird aufgeschlossener, die Summe dessen, was einem gefällt, wird irgendwie breiter. Sei es nun Musik, Essen oder eben Getränke. So bin ich mir beispielsweise nicht sicher, ob ich vor 10-15 Jahren einen fies rauchigen Single Malt Whisky wirklich zu schätzen gewusst hätte. Inzwischen bin ich aber auf dem besten Weg, mich einmal durch die schottische Destillerienlandschaft zu trinken, und auf dem Regal im Flur sind eigentlich immer 2-3 Flaschen zu finden. Besonders haben es mir die torfigen (Sabrina sagt „nach Gülle stinkenden“) Whiskys der Insel Islay angetan. Ihr könnt euch also vorstellen, dass ich ganz schön aus dem Häuschen geriet, als ich letzte Woche die Einladung erhielt, ein Pre-Tasting von Ardbeg, einer der sechs Brennereien der Atlantikinsel, zu besuchen. Vorgestellt wurde die jährliche limitierte Edition, die pünktlich zum Abschluss des Whiskyfestivals auf Islay erscheint. Und limitiert meint hier wirklich limitiert. Und zwar „am-1.-Juni-vor-dem-verschlossenen-Laden-warten“-limitiert. Noch ein Grund mehr also, sich über eine Testmöglichkeit zu freuen.
Bevor wir uns aber im schummrigen Licht der Bar Gabányi (da würde ich im Übrigen auch gerne noch einmal hin und ordentlich versacken) auf den Ardbog (bog = Torf) getauften Schatz stürzen durften, gab es noch einmal die Gelegenheit, sich durch das restliche Ardbeg-Programm zu kosten. Hier hatte es mir besonders der Corryvreckan angetan, den ich bis dahin noch nicht kannte und der mit höllischen 57,1% Fassstärke angerauscht kommt. Sobald man etwas Wasser hinzugibt, entfaltet er aber ein unglaublich tiefschichtiges Aroma, wird sehr voluminös und endet mit ordentlich Rauch und einer guten Pfeffernote. Würde ich wieder trinken, auch wenn er mit über 60€ leider etwas außerhalb meines üblichen Whiskybudgets liegt.
Dann aber der große Moment, ein Tablett mit dem noch nicht erhältlichen Ardbog wurde herumgereicht und alle vertieften erst einmal ihre Nase im Glas. Für Außenstehende muss so ein Tasting schon merkwürdig aussehen … Der erste Eindruck beim Geruch: Das ist mein Whisky! Ich liebe Karamell und hier kommen einem ganze Berge davon aus dem Glas entgegengeströmt. Nach Rücksprache mit Claudia von Dinner um 8 einigten wir uns auf gesalzenes Buttertoffee. Geradezu zum Reinbeißen! Wenn man genauer nachriecht, kommen mineralische Gerüche hervor. Laut unserem Vortester findet man darin auch Lavendel, den konnte ich aber nicht entdecken. Was fast völlig fehlt, ist der Islay-typische Rauch. Und das bei einem Whisky, der den Torf im Namen trägt! Dann der erste Schluck und auch hier fällt zuerst die schwache Rauchnote auf. Wo andere Islays einen glauben lassen, in Holzkohle gebissen zu haben, regiert hier eine fruchtige Süße. Der Whisky kommt ohne Kühlfilterung mit ordentlichen 52,1% in die Flasche, das lässt also noch reichlich Platz für eigene Experimente mit Wasser. Gut gefiel mir dabei, dass die breite und vielfältige Würze auch verdünnt nicht verloren geht und der goldene Whisky wirklich lange im Mund nachhallt. Wie sich das Glas leert, so füllt sich die Aromenpalette, bis zum Schluss wirklich ein leicht fleischiger Geschmack auftaucht. Iberoschinken sagt die Verkostungsnotiz dazu. Als Michael, der Ardbeg-Ambassador, erneut mit der Flasche rumgeht, lasse ich mir das Glas gerne ein zweites Mal füllen – wer weiß, ob ich noch einmal in die Situation kommen werde, diese vorzügliche Whisky-Kreation probieren zu dürfen.
Bild: Ardbeg
Wie steht ihr denn zu Whisky? Habt ihr jetzt auch Lust auf den Ardbog bekommen? Dann solltet ihr schnell den nächstgelegenen Whiskyladen suchen und in Erfahrung bringen, ob dort am 1. Juni (im Übrigen als Ardbog Day vermarktet und für das große Event in Frankfurt kann man sich auch noch anmelden) auch eine Lieferung Ardbog eintrifft. Und dann heißt es wohl leider zeitig aufstehen, denn die Erfahrung mit den limitierten Editionen der letzten Jahre zeigt, dass die Vorräte meist noch am selben Tag oder auch schon kurz nach Ladenöffnung ausverkauft sind. Die Marketingabteilung leistet da wirklich ganze Arbeit. Ach ja, ein gefüllter Geldbeutel wäre auch nicht schlecht, denn die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 69,95 € für 0,7l.
Vielen Dank an Tobias von Moët Hennessy für die Einladung zur Whisky-Verkostung. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.
Der Mai ist im Mutterland des Burgers traditionell der National Burger Month. Das darf an diesem Blog natürlich nicht unbemerkt vorübergehen, und so gibt es zum hoffentlich bald kommenden Beginn der Grillsaison ein neues Rezept für das beste Fast Food der Welt. Inspiration kam diesmal von einer TV-Show, die seit einiger Zeit in den USA auf dem Travel Channel läuft. In „Burger Land“ reist Hamburgerexperte (hallo Traumjob!) George Motz kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten, immer auf der Suche nach den besten Burgern des Landes. Die dritte Folge führte ihn nach New Orleans, wo er neben französisch angehauchten Burgern auch dem Mushroom Burger im „Port of Call“ begegnete. Die Leute standen Schlange vor der Tür und auch ich habe auf dem Sofa zu sabbern begonnen. Wirklich, ich musste mich beherrschen, nicht sofort einen Flug in die Südstaaten zu buchen. Die Kombination aus geschmorten Pilzen und frisch geriebenem Cheddar war so verlockend, dass klar war: das muss nachgekocht werden!
Unsere Version hat mit den der spanischen Küche entlehnten Knoblauch-Sherry-Pilzen und einer Knoblauchmayonnaise einen mediterranen Dreh erhalten, und eine vegetarische Option gab es natürlich auch. Wobei „Option“ diesem Gemüseburgermonster eigentlich nicht gerecht wird, denn laut Frau Wu war es der beste selbst gemachte Burger ever. Das lag mit Sicherheit auch an den Hamburgerbrötchen, für die ich endlich ein gutes Rezept gefunden habe. Nicht zu aufwendig, fein im Geschmack, luftig, aber doch fest genug, um die Füllung zu halten – die wird es bei uns bestimmt noch öfter geben. Ihr merkt schon, wir sprechen hier definitiv von Burgern, die eines Festmonats würdig sind, und allein der Gedanke daran lässt den Speichel schon wieder laufen. Also, heizt den Grill oder die Pfanne an, lasst die Küchenmaschine rotieren und kocht bzw. bratet euch glücklich!
Veggie vs. meat
(Vegetarische) Burger mit Sherry-Pilzen, Cheddar und Rucola (für je 2 vegetarische und fleischige Hamburger):
Hamburger-Buns nach dem Rezept von Bonjour Alsace
Die Buns nach dem Rezept von Bonjour Alsace zubereiten, aber nur vier Brötchen aus dem Teig formen.
Gegrillte Paprika
1 rote Paprika
3-4 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Die Paprika schälen, vierteln, von den Kernen befreien und die Viertel noch einmal halbieren. Zusammen mit 3-4 EL Olivenöl in eine kleine Auflaufform setzen, mit Salz und Pfeffer bestreuen und bei 220°C für 30-40 Min. in den Backofen schieben. Zwischendurch mal wenden. Aus dem Ofen holen, wenn sie schön weich sind und die Schale leicht schwarz geworden ist.
Knoblauchmayonnaise
100 ml neutrales Pflanzenöl
50 ml kalte Milch
1 TL Zitronensaft
½ Knoblauchzehe
1-2 TL süßer Senf
Salz, Pfeffer
1. Die Milch zusammen mit dem Zitronensaft und etwas Pfeffer in ein hohes Rührgefäß geben. Die Zutaten mit einem Stabmixer verrühren. Weiterrühren und das Öl in einem dünnen Strahl dazugeben, währenddessen den Mixer leicht schräg halten. Normalerweise sollte sich jetzt schon eine feste Mayonnaise bilden, wenn das nicht der Fall ist, einfach weiterrühren, es kann manchmal auch etwas länger dauern.
2. Wenn die Masse die gewünschte Konsistenz erreicht hat, die Knoblauchzehe hacken und kurz untermixen. Den süßen Senf unterrühren und mit Salz abschmecken.
Sherry-Knoblauch-Pilze
300 g Pilze (z.B. braune Champignons)
3 Knoblauchzehen
5 EL Sherry
2 EL Zitronensaft
4 EL Olivenöl
Die Pilze in Scheiben schneiden und den Knoblauch fein würfeln. In einem kleinen Topf das Öl erhitzen und die Pilze unter ständigem Rühren anbraten, bis sie leicht angebräunt sind. Den Knoblauch dazugeben, kurz mitbraten und mit Sherry und Zitronensaft ablöschen. Bei niedriger Hitze 3-5 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Panierte Auberginen
½ dicke Aubergine
Salz
Mehl
1 Ei
Paniermehl
Olivenöl
1. Die halbe Aubergine in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und mit Salz bestreuen. Warten bis Wasser austritt und das dann mit einem Küchentuch abtupfen.
2. Drei tiefe Teller zum Panieren bereitstellen. In den ersten Teller etwas Mehl geben, in den zweiten ein verquirltes Ei und in den dritten Semmelbrösel. Die Auberginenscheiben der Reihe nach von beiden Seiten durch die drei Teller ziehen und zur Seite stellen.
3. In einer Pfanne reichlich Olivenöl erhitzen – es sollte den Boden mind. 0,5 Zentimeter bedecken – und die Auberginenscheiben von jeder Seite goldbraun ausbacken.
Ihr merkt schon, Fast Food ist das nicht gerade, man muss schon etwas Zeit einplanen, wenn man in den Genuss dieser köstlichen Burger kommen will. Die Brötchen kann man aber auch gut schon mittags backen und dann bis zum Abend stehen lassen, und auch die gegrillte Paprika und die Mayonnaise lassen sich gut vorbereiten. Wenn es ans Eingemachte geht, sollten Brötchen, Mayonnaise, Pilze und Paprika schon fertig bereitstehen. Die Auberginen sollten paniert sein und der Cheddar gerieben. Dann kann es losgehen:
1. Tomaten waschen, den Strunk entfernen und in dünne Scheiben schneiden. Rucola waschen und trocken schleudern. Zur Seite stellen.
2. Die Brötchen aufschneiden und entweder im Ofen oder auf dem Grill kurz anrösten. Beide Brötchenhälften mit der Mayonnaise und ggf. etwas Ketchup bestreichen, auf die obere Hälfte Tomatenscheiben und Rucola legen.
3. Das Rindfleisch mit der Hand oder einer Hamburgerpresse in zwei Patties formen und von beiden Seiten leicht salzen und pfeffern. In einer Pfanne oder auf dem Grill von beiden Seiten anbraten. Das Fleisch nicht ganz durchbraten – die Mitte sollte noch rosa sein. Eine ausführlichere Anleitung findet ihr hier.
4. Für die vegetarischen Burger in einer zweiten Pfanne die Auberginenscheiben wie oben beschrieben ausbacken. Die Pilze noch einmal heiß werden lassen.
5. Zum Anrichten die Rindfleischpatties bzw. für den vegetarischen Burger die Auberginenscheiben und die Paprika auf die untere Brötchenhälfte legen, eine Handvoll Cheddar darauf verteilen und einen großen Löffel Pilze auf den geriebenen Käse setzen. Am besten kurz andrücken, damit der Käse zu schmelzen beginnt. Die obere Brötchenhälfte mit den Tomaten und dem Rucola auflegen und sofort reinbeißen.
Wer will, kann natürlich die beiden Versionen auch kombinieren, also Paprika und/oder Auberginen zum Rindfleischburger hinzufügen. Vorausgesetzt, man bekommt das Monster dann noch in den Mund …