Spargel und Erdbeeren haben nicht nur gleichzeitig Saison, sondern passen auch kulinarisch perfekt zusammen. Dieses Spargel-Ricotta-Risotto vereint knackigen grünen Spargel mit fruchtigen Erdbeeren und einer frischen Basilikumcreme zum perfekten Frühlingsgericht.
Inspiration für die Rezepte auf dem Blog finden wir an unterschiedlichen Orten. Wir wälzen Kochbücher oder Zeitschriften, scrollen durch Instagram, Pinterest und andere Foodblogs oder entdecken auf YouTube ein Video, in dem etwas Köstliches zubereitet wird. Manchmal ist der Ausgangspunkt auch einfach der Hunger auf eine bestimmte Zutat oder eine besondere Gemüsesorte, die uns auf dem Markt anlacht. Doch noch viel häufiger stolpern wir auf Reisen oder bei Restaurantbesuchen über spannende Kombinationen, die wir dann zu Hause ausprobieren müssen – so wie bei diesem Spargel-Ricotta-Risotto mit Erdbeeren und Basilikumcreme. Read more
Langsam, aber sicher wird es auch bei uns etwas weihnachtlicher. Das schlägt sich auch kulinarisch nieder. Wir tüddeln wieder länger in der Küche, der Einsatz von Zimt und Kardamom nimmt rapide zu und wir machen uns erste Gedanken über das Weihnachtsmenü. Denn auch wenn dieses Jahr alles anders ist, kleiner, reduzierter, ruhiger, heißt das nicht, dass wir beim Essen Kompromisse eingehen müssen. Auch in kleiner Runde darf an Weihnachten groß aufgefahren werden. Und wir setzen mal wieder ganz auf vegetarischen Braten, konkret auf Nussbraten mit Halloumi, vielen Kräutern und Granatapfelkernen. Read more
Schon seit mehreren Jahren landet mehrmals pro Woche der Rezepte-Newsletter der New York Times in meinem Postfach. Mal geht es um potenzielle Gerichte für die kommende Woche, mal gibt es eine Sammlung von Rezepten rund um eine saisonale Zutat. Nicht immer ist etwas Interessantes dabei, manchmal landet die Mail auch wegen Zeitmangel ungelesen im Papierkorb. Immer wieder stoße ich hier jedoch auf Ideen, die uns bereits den ein oder anderen ratlosen Abend gerettet haben. Vor einiger Zeit hat ein als Adobo betiteltes Rezept mit Blumenkohl meine Aufmerksamkeit erregt, das seitdem zum festen Bestandteil unserer Feierabendküche geworden ist. Die zunächst unscheinbare Kombination aus Gemüse, würziger Soße und Reis hat uns derart begeistert und zu riesigen Adobo-Fans gemacht, dass das Blumenkohl-Adobo nun mindestens alle zwei Wochen in der Pfanne brutzelt. Dabei handelt es sich übrigens um die vegane Variante des inoffiziellen Nationalgerichts der Philippinen, das sonst mit Hühner- und Schweinefleisch zubereitet wird. Read more
Ein tiefes Hellblau strahlt mir entgegen, wenn ich aus dem Fenster schaue. Darunter puffig weiße Wölkchen, die aussehen, als würden sie einen begleitet von einem leisen “Boioioing” zurückfedern, wenn man auf sie fiele. Ich glaube, das ist der erste Blogpost, den ich in der Luft schreibe. Gut 12.000 Meter über dem Boden, mit einem mich anknurrenden Magen und Bangen vor dem, was ich gleich als Mittagessen verkauft bekommen werde, gelüstet es mich nach einem Risotto. Etwas Frühlingshaftes und Frisches, mit grünem Kerbel, leichten Zitrusnoten und einem pochierten Ei, das sich über dem schlotzigen Risottoreis ergießt. Dafür gäbe ich jetzt viel. Während ich auf einem pappigen Cracker herumkaue und meinem Sitznachbarn beim Schnarchen lausche, liegt mein Kerbel-Zitronen-Risotto mit pochiertem Ei jedoch in weiter Ferne. Ganz bei mir ist dafür die Gewissheit, dass mich in etwa acht Stunden und in den kommenden zwei Wochen unzählige kulinarische Highlights erwarten werden. Das ist doch auch was. Und bis dahin werden es der Cracker und ich auch irgendwie überleben. Read more
Nach der Feiertagsvöllerei der vergangenen Wochen, die mal mehr, mal weniger Käse, Zucker und Alkohol sowie aufwendige Kocheskapaden beinhaltete, kehrt hier im Januar wieder etwas Ruhe ein. Statt Ausschlafen sind frühes Aufstehen und (oft vergebliches) Hoffen auf die Pünktlichkeit der Münchner S-Bahn angesagt. Auch in der Küche darf es am Jahresanfang wieder schneller und unkomplizierter zugehen. Und wenn ein ganz einfaches Gericht es dann noch schafft, einen bunten Hauch Fernweh in den grauen deutschen Winter zu bringen, umso besser! Unser orientalischer Milchreis duftet und schmeckt nach Zimt und Kardamom, wird mit Datteln und Dattelsirup (ein letztes Überbleibsel aus Tel Aviv) gesüßt und von knackigen Pistazien gekrönt. Das Ganze funktioniert natürlich auch als Nachtisch, doch bei uns kommt Milchreis immer als vollwertige Mahlzeit auf den Tisch. Read more
Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, befinden wir uns gerade in den USA auf großer Ostküstentour. Gestern sind wir in Boston angekommen, haben ein tolles Konzert besucht und jetzt noch zwei Tage Zeit, die Stadt zu erkunden, bevor es weiter durch Neuengland geht. Während uns Carina letzte Woche ein wenig New York auf den Teller holte, hält diese Woche die liebe Ylva hier die Stellung, deren großartiger Blog Der Klang von Zuckerwatte hier ja schön öfter zur Sprache kam. Von ihr haben wir nicht nur die Sache mit den pochierten Eiern gelernt, sondern auch mehr als nur ein japanisches Rezept stibitzt. Während des Foodbloggercamps im vergangenen März durften wir bei ihr übernachten und freuen uns immer wieder, wenn wir sie auch außerhalb von Twitter, Instagram und Co. persönlich treffen dürfen. Im Sommer waren Ylva und ihr Mann auf der anderen Seite des Globus unterwegs, und dank des beneidenswerten Reiseziels Hawaii passt sie perfekt in unser amerikanisches Themen-Special. Denn auch wenn man es leicht vergisst, die Inseln sind ein Bundesstaat der USA. Allerdings mit einer ganz eigenen kulinarischen Tradition, die stark vom lokalen Nahrungsangebot beeinflusst wurde. Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, schaut euch unbedingt mal Ylvas tolle Artikel zur Reise an! Wir freuen uns auf jeden Fall, euch durch Ylvas Beitrag eine ganz andere Seite der amerikanischen Küche präsentieren zu können und Steffen ist schon ganz heiß darauf, das Loco Moco nach unserer Rückkehr auszuprobieren.
Aloha! Heute freue ich mich riesig bei zweien meiner Lieblingsblogger Gast sein zu dürfen! Sabrina und Steffen von feed me up before you go-go machen gerade die USA unsicher und ich soll die beiden heute würdig vertreten. „USA kulinarisch“ lautet derzeit das Motto auf ihrem Blog. Tja … die vereinigten Staaten sind groß! Es ist ein weiter Weg von der kalifornischen Westküste bis zur Ostküste, vom Norden Alaskas bis in den Süden runter nach Alabama, über die Rocky Mountains und den Mississippi … Und nochmals sechs Stunden mit dem Flugzeug muss man auf sich nehmen, um von der Westküste zum südlichsten Punkt der USA zu gelangen: den hawaiianischen Inseln. Und die haben kulinarisch einiges drauf!
Der Reiseführer warnt sagt: “Es ist unmöglich nach Hawaii zu reisen und dort nicht zuzunehmen.” Recht hat er, bietet das Land doch so unglaublich viel an kulinarischen Köstlichkeiten: rauchiges Barbecue, fangfrisches Seafood und tropische Früchte ziehen in ihren Bann und lassen fast zu schnell vergessen, dass man vor dem Urlaub noch wie im Wahn versucht hat, seinen Waschbrettbauch zu optimieren. Neben dem konstanten Mix aus westlicher und südostasiatischer Küche bezaubert Hawaii auch mit ein paar Traditionsgerichten, wie zum Beispiel Poke (roher, gewürfelter Fisch in Marinade), Kalua Pork (eine Art pulled Pork, traditionell in der Erdgrube gegart) oder Laulau (in Taroblättern gedämpftes Fleisch).
Und dann wäre da noch Loco Moco. Das hawaiianische „Plate Lunch“ schlechthin könnte man als Abwandlung eines Burgers bezeichnen, nur dass die Basis kein Brötchen ist, sondern aus zwei Kellen Reis besteht und der leckere Patty mit einem Spiegelei getoppt wird. Obendrauf kommt schlussendlich noch eine gute Kelle Bratensauce und macht das Ganze zum wohl (Achtung, Untertreibung!) hässlichsten Burger der Welt. Überwindet man aber den ersten Schockmoment in Anbetracht dieses einfarbigen Etwas auf dem Teller und nimmt einen Happen, weiß man wieder, warum Hawaii für seine Kochkünste bekannt ist. Soulfood der Meisterklasse! Und wer trotz alledem immer noch der Meinung ist, dass das Auge mitessen muss, der kann seinen Blick in der Zwischenzeit ja auf den Strand mit dem kristallklaren, türkisblauen Wasser, den rauschenden Palmen und den lecker aussehenden Surfer(inne)n richten, während man den bezaubernden Klängen einer Ukulele lauscht.
Meine Version des Loco Moco habe ich mit einem selbst gewolften Rinder-Patty gemacht und in Ermangelung einer Bratensauce mit einer frisch einreduzierten Rotweinsauce mit Johannisbeergelee übergossen. Letzteres ist zwar nicht unbedingt typisch hawaiianisch, aber deshalb nicht weniger lecker. Und apropos hawaiianisch: Mit das beste Loco Moco von Hawaii gibt es übrigens bei Ted’s Bakery am Sunset Beach an der Nordküste von Oahu. Wer davon auf wundersame Weise nicht satt werden sollte, kann sich danach noch ein Stück der köstlichen Chocolate Haupia Cream Pie gönnen und auf die Foodiewolke Nummer sieben schweben … Sagt mir aber nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt, wenn die Badehose danach nicht mehr passt!
Liebe Sabrina, lieber Steffen, ich wünsche Euch eine ganz tolle Zeit auf Eurer Reise und hoffe, die hawaiianische Version des Burgers ist genau nach Eurem Geschmack! Aloha und bis hoffentlich ganz bald!
Loco Moco (für 2 Portionen):
250 g Rindfleisch aus der Querrippe, entweder direkt beim Fleischer gewolft oder am Stück zum
selber wolfen
2,5 g Salz
150 g Klebereis
1 EL Reisessig
2 Eier Für die Sauce:
1 kleine Zwiebel oder Schalotte, geschält und gehackt
1 EL Butter
2 EL Zucker
50 ml Madeira
4-5 EL Johannisbeergelee oder Preiselbeermarmelade
400 ml fruchtiger Rotwein (ich: Cabernet Sauvignon)
kalte Butter zum Abbinden
eventuell 1 EL Mehl zum Eindicken
Zubereitung:
Für die Sauce die Zwiebel in der Butter auf niedriger bis mittlerer Stufe glasig dünsten, bis es angenehm süßlich aus dem Topf duftet. Den Zucker und den Madeira dazugeben und warten, bis sich die Alkoholwolke verzogen hat. Das Gelee bzw. die Marmelade unterrühren und mit dem Rotwein aufgießen. Aufkochen und dann auf niedriger bis mittlerer Temperatur langsam mindestens auf die Hälfte, wenn nicht gar auf ein Drittel einreduzieren lassen.
Pürieren, durch ein Sieb streichen und in kleinen Stückchen kalte Butter nach und nach einrühren, bis die Sauce leicht andickt. Abschmecken. Wem die Sauce noch zu flüssig ist, kann mit Mehl weiterhelfen und sie damit nach Belieben eindicken. Die Sauce bei niedriger Hitzezufuhr warm halten. Wer noch kein fertiges Hackfleisch hat, verfährt wie hier (auf die Salzmenge achten und anpassen!) und beginnt damit am besten vor der Sauce. Wer schon fertiges Hackfleisch hat, vermischt es mit dem Salz. Aus dem Hack zwei Pattys formen. Den Reis nach Packungsanweisung (noch besser im Reiskocher) garen. Mit Salz und, wer mag, mit dem Reisessig würzen.
Eine Pfanne erhitzen, etwas Öl hineingeben und die Pattys von beiden Seiten bis zum gewünschten Gargrad braten. Die Pattys herausnehmen, auf einem Teller beiseitestellen und die Eier in die Pfanne schlagen. Bei nicht zu heißer Temperatur zu Spiegeleiern mit flüssigem Eigelb braten. Den Reis auf zwei Tellern verteilen, je einen Patty darauf setzen und diesen mit einem Spiegelei krönen. Je ein bis zwei Kellen Sauce darübergießen und heiß servieren.
Die restliche Sauce kann man übrigens gut in Gläsern im Kühlschrank lagern, sollte sie aber dennoch rasch aufbrauchen. Sie passt auch gut zu einer Portion Bandnudeln, pochierten Eiern oder einem Sonntagsbraten.
Liebe Ylva, herzlichen Dank, dass du uns auf einen kleinen Ausflug nach Hawaii mitgenommen hast und für das tolle Rezept! Wir sehen schon, Hawaii muss wohl auch ganz dringend von uns bereist werden …
Habt ihr euch je darüber Gedanken gemacht, welche kulinarische Köstlichkeit ihr auffahren würdet, falls plötzlich ein Mitglied der englischen Königsfamilie vor eurer Tür stünde? Nein?? Ich auch nicht! Brauche ich auch gar nicht mehr, denn ich weiß jetzt bestens Bescheid über das royale Essverhalten. Mit doppelt gebackenem Ziegenkäse-Soufflé, Waldpilz-Tartelettes und Lemon-Curd-Törtchen kann man bei den königlichen Hoheiten ordentlich Eindruck schinden. In ihrem im Callwey Verlag erschienenen Buch “Königlich und Köstlich” gibt Carolyn Robbs, ihrerseits ehemalige Küchenchefin der königlichen Familie, Einblicke in die englische Palastküche und verrät, mit welchen Gerichten man sich die Gunst der Queen erkochen kann. Ihren rund 80 Rezepten, darunter u.a. Häppchen, Sommer- und Wintergerichte, süße Versuchungen, Kuchen und Kekse, sind hübsche Blumenarrangements der ehemaligen Hoffloristin Sarah Champier zur Seite gestellt – man muss ja schließlich auch auf Dekoebene bestens vorbereitet sein, wenn die Queen zum Kaffee anklopft!
Die abwechslungsreichen und überraschend unenglischen Rezepte sind gespickt mit persönlichen Erinnerungen Robbs und kleinen Anekdoten, die auch auf den Rahmen verweisen, in dem das Gericht präsentiert wurde. Darüber hinaus verraten kleine handgeschriebene Lobkärtchen der Royals z.B., dass Prince Charles offensichtlich ein großer Fan von pochiertem Ei auf Stampfkartoffeln ist (und er eine ganz schön krakelige Kinderschrift hat). Toll inszeniert und fotografiert sind die Gerichte obendrauf, sodass man als “Normalsterbliche” schon mal ins Sinnieren kommt, wie bequem es wäre, eine Hofköchin in Rufbereitschaft zu haben. Im Vergleich zu den schönen, modernen Food-Fotos wirken die Aufmacherfotos dagegen etwas lahm und antiquiert.
Die Auswahl der Rezepte kann durchweg überzeugen, die Gerichte sind raffiniert, gehoben (aber nie abgehoben) und auch ohne Dienstboten gut zu Hause umsetzbar. Dass es im Hause Windsor dann auch mal Fingerfood sein darf, überrascht dann schon ein wenig, im positivsten Sinne natürlich. Vor allem die kleinen Kräuter-Parmesan-Risotto-Bällchen haben es uns gleich beim ersten Durchblättern angetan. Die knusprigen Bällchen eignen sich auch hervorragend für die Verarbeitung von Risottoresten. Kein Wunder also, dass es diese edle Upcycling-Variante schon bald auf unsere Teller geschafft hat. Und das Resultat: unfassbar lecker! Aber wie sollte auch etwas, das jede Menge Butter, Crème fraîche, Parmesan und (!) Mozzarella enthält und dann auch noch frittiert wird, nicht schmecken? Diese harmlos aussehenden Bällchen haben es also ordentlich in sich!
Kräuter-Parmesan-Risotto-Bällchen (für ca. 25-30 Stück):
500 ml Gemüsebrühe
3 Schalotten
1 Knoblauchzehe
1 kleine Stange Lauch
2 EL Olivenöl
30 g Butter
200 g Risottoreis
150 ml Weißwein
50 g Parmesan
30 g Crème fraîche
1 Handvoll Basilikumblätter
Ein paar Blätter Rucola
5 Stängel Schnittlauch
125 g Büffelmozzarella
Etwas Mehl
Salz, Pfeffer
2 Eier
150 g Semmelbrösel
1 l Sonnenblumenöl
1. Die Brühe in einem Topf zum Kochen bringen. Schalotten und Knoblauch schälen und beides fein hacken. Den Lauch waschen, die harten Blätterteile entfernen und den Rest in dünne Ringe schneiden. In einer Pfanne Olivenöl und Butter erhitzen und darin Lauch, Schalotten und Knoblauch glasig dünsten.
2. Den Risottoreis hinzufügen, kurz anbraten, dann mit Wein ablöschen und unter ständigem Rühren kochen. Nach und nach Gemüsebrühe hinzufügen, bis diese verdampft und der Reis al dente ist. Parmesan reiben und zusammen mit Crème fraîche unter den Reis rühren. Kurz abkühlen lassen.
3. Basilikumblätter, Rucola und Schnittlauch waschen, trocken schütteln und grob hacken. Dann unter die Reismischung rühren. Den Reis komplett auskühlen lassen.
4. Den Mozzarella in 25-30 Stücke zupfen. Sobald der Reis kalt ist, daraus kleine Bällchen formen und in die Mitte jeweils ein Stück Mozzarella drücken.
5. Zum Panieren das Mehl mit Salz und Pfeffer würzen, die Eier mit Salz verquirlen. Jedes Bällchen zunächst in Mehl, dann in Ei und zuletzt in den Semmelbröseln wenden, dann kalt stellen.
6. Das Sonnenblumenöl in einem großen Topf erhitzen. Die Bällchen darin goldgelb und knusprig frittieren, auf Küchenpapier abtropfen lassen und sofort servieren.
Fazit
Wer schon immer mal wissen wollte, womit sich die englische Königsfamilie die royalen Wampen vollschlägt und sowieso einen Hang zu Royalkitsch hat, wird mit diesem Buch rundum zufrieden sein. Aber auch Nicht-Royalisten kann das Buch durch abwechslungsreiche, anspruchsvolle, aber trotzdem bodenständige (nicht nur englische) Küche überzeugen. Die speichelflussanregenden Food-Fotos tun ihr Übriges und sichern dem Buch einen festen Platz in unserem Kochbuchregal. 4 von 5 Krönchen.
Erinnert ihr euch auch an bestimmte Gerichte aus eurer Kindheit, die ihr speziell dann bekommen habt, wenn ihr krank im Bett lagt? Milchreis ist so ein Gericht für mich. Und klare Suppe mit Reiseinlage. Und obwohl Milchreis durchaus auch an anderen Tagen bei uns auf den Tisch kam, hat er mir verschnupft und fiebrig im Bett liegend immer am besten geschmeckt.
Für die “Kindheitserinnerungen” der letzten PAMK-Runde haben wir uns jedoch eine Version des Klassikers überlegt, die ganz und gar nicht faul im Bett liegt, sondern mächtig auf Party aus ist. Auf dem Herd treffen die unschuldig weißen Körner auf DEN 80er-Jahre-Drink schlechthin: Piña Colada. Als Kind durfte ich an dem tropischen Cocktail natürlich noch nicht nippen, war aber alleine schon von dessen Präsentation immer hin und weg: zwei Strohhalme, mit halber Ananas und sonstigem Obstmix am Rand oder am Spieß, mit Schirmchen, Glitzerwedel und allem, was der Barkeeper sonst noch hinter der Theke finden konnte, manchmal sogar mit Wunderkerze, herrlich! Und wenn ich im Spanienurlaub mal eine alkoholfreie Version bestellen durfte, war das natürlich das Größte!
Also dann, pimp my Milchreis!
Piña-Colada-Milchreis (für 2 Personen):
250 g Milchreis
500 ml Milch
500 ml Kokosmilch
30 g Kokoschips
100 g getrocknete Ananas
30 g brauner Zucker
1 Prise Salz
etwas Vanille
1. Die Kokoschips im Backofen bei 160°C ca. 5-7 Min. anrösten, bis die Chips leicht gebräunt sind.
2. Milch, Kokosmilch und eine Prise Salz zusammen in einen Topf geben, den Milchreis dazuschütten und alles zum Kochen bringen. Sobald die Milch kocht, auf mittlere Stufe runterschalten, die restlichen Zutaten dazugeben und unter ständigem Rühren etwa 20 Min. kochen, bis die Milch verkocht und der Reis gar ist. Alles auf einen Teller geben und sich fröhlich in die 80er löffeln.
Ein toller Nebeneffekt dieses Milchreises ist, dass man sich während der Zubereitung mal eben den besten Raumduft ever in die Küche holt: Die Kokoschips im Backofen verströmen ein derartiges Barcadi Feeling, dass man sich sofort auf der nächsten Südseeinsel wähnt. Mhhh, diesen Geruch hätte ich jetzt gerne jeden Tag!
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