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München rühmt sich zwar gerne damit, die nördlichste Stadt Italiens zu sein, aber wenn wir ehrlich sind, fehlt zum echten Mittelmeer-Feeling noch ein wenig. Da kann auch die renaturierte Isar nicht viel ausrichten. Um wenigstens temporär für mediterranes Lebensgefühl zu sorgen, hat unser Lieblingsgin Ende Juni zum zweiten Mal die MedTransfers-Reihe nach Deutschland geholt und München in eine sommerliche Genusslandschaft verwandelt. Beim Food-Pairing-Festival von Gin Mare im Cross am Rande des englischen Gartens trafen jeweils fünf Restaurants und Bartender aufeinander, um zu zeigen, welche Speisen und Drinks perfekt mit dem spanischen Gin harmonieren. Dank viel Sonne, blau-weißer Deko, großartigem Essen und ebenso guten Drinks konnten wir uns so zumindest für einen Tag in den Süden träumen und etwas Urlaubsgefühl aufkommen lassen.
Spanische Arbequina-Olive trifft türkischen Thymian: Das Aroma des Mittelmeers
Bevor die eigentliche Party am späten Nachmittag begann, hatten wir die Möglichkeit, einiges Neues über den Gin Mare zu lernen, der inzwischen in über 80 Ländern erhältlich ist. Die Zutaten dieser Erfolgsgeschichte repräsentieren dabei den gesamten Mittelmeerraum, sie kommen nämlich nicht nur aus Spanien, sondern auch aus Italien, Griechenland und der Türkei. Interessant ist auch, dass die vier Key-Botanicals – spanische Arbequina-Oliven, Thymian aus Griechenland, Basilikum aus Italien und Rosmarin aus der Türkei –, die für das mediterrane Aroma des Gins sorgen, nicht gemeinsam verarbeitet werden. Stattdessen werden sie wie auch die fünf weiteren Botanicals (Wacholder, Koriander, Kardamom, Orange und Zitrone) einzeln mazeriert und destilliert. Aus den neun Grundspirits wird ein Blend hergestellt, der dann als Gin Mare in der Flasche landet. Dabei kommt es natürlich auf das richtige Verhältnis an, denn einzeln riechen und schmecken diese Gin-Basics irre intensiv und teilweise etwas gewöhnungsbedürftig. Da ist es spannend zu sehen, wie stark beispielsweise die Olive ihren Geschmack abgibt. 25 Kilo Früchte werden dafür samt Kernen zerdrückt, die am Ende für 90 Liter Gin reichen. Das Verfahren sorgt dafür, dass die einzelnen Zutaten im fertigen Gin immer noch gut erschmeckbar sind und somit Cocktails eine ganz eigene würzige Note verleihen (wie zum Beispiel unserem Gin Tonic mit Melone und Gurke).
Von Handkästatar 2.0 bis Secreto Ibérico: Food-Pairings mit Gin Mare
Diese komplexe Würzigkeit ist es auch, die den Gin Mare für das Food-Pairing prädestiniert. Um zu zeigen, dass auch im deutschsprachigen Raum großes Potenzial für die Kombination mit den mediterranen Botanicals besteht, haben sich fünf Restaurants, Spitzenköche und Bartender bemüht, für die MedTransfers das ideale Pairing aus Speisen und Drinks zu finden. An einzelnen Ständen wie in einer Markthalle lockten sie mit ungewöhnlichen Zutaten und kreativen Zusammenführungen.
Bevor schließlich die ersten Partygäste eintrafen, ging es für uns mit einem kleinen Workshop los, bei dem wir selbst Hand anlegen durften und uns mit den Köchen und Bartendern der einzelnen Genussstationen näher austauschen konnten. Die Wahl der ersten Station fiel uns nicht schwer: vegetarisches Angebot UND aus Hessen – natürlich starteten wir bei Blumen aus Frankfurt, die uns mit ihrem Teller zurück in die hessische Kindheit katapultierten und gleich auch unseren kulinarischen Favoriten der Party präsentierten. Die moderne Interpretation von Handkäs mit Musik war derart genial, dass wir auf jeden Fall bald versuchen werden, eine Variante zu Hause nachzukochen. Die Basis bildete ein Handkästatar, das mit Traubenöl und Essig mariniert war. Dazu gesellten sich mit Kümmel vermischte Schwarzbrotbrösel, Schnittlauchblüten, Rettich, stark eingekochter Apfelsaft und angeröstetes Sauerteigbrot (direkt vor Ort auf einem kleinen Grill auf der Terrasse zubereitet). Kööööstlich! Unsere Aufgabe bestand zwar in erster Linie aus dem Zusammenfügen der Zutaten im richtigen Verhältnis und dem Anrichten auf dem Teller, aber dank schwarzer Handschuhe kamen wir uns höchst professionell vor. Der dazugehörige Cocktail Crocus & Allium kombinierte Gin Mare recht gewagt mit Tomatenwasser, Wassermelonensaft, Tonic und Bronzefenchel. Dank einer Prise Salz kein alltäglicher Drink, aber eine gute Ergänzung zu den derben hessischen Aromen von Handkäse und Kümmel.
Etwas offensichtlicher als die Verbindung von Mittelmeerstrand und Mainufer erschien dagegen das Gericht, das sich die Küche des Ösch Noir aus Donaueschingen überlegt hatte. Färöer-Lachs und Austern wurden in einem Gurken-Basilikum-Sud serviert und mit spanischer Chorizo getoppt. Der begleitende zitruslastige Amalfi Basil Gin Tonic griff einige Aromen des Gins auf und ergänzte den frischen Teller perfekt.
Dass Gin Mare super mit Fisch und Meeresfrüchten harmoniert, zeigte sich auch am Stand der Berliner vom Tulus Lotrek. Die sehr reduziert mit Wacholder und Holunder angemachte Jakobsmuschel konnte ihren Geschmack voll entfalten. Dafür war hier der Drink deutlich komplexer, denn der Amonti Mare stellte dem Gin noch Barbadillo, trockenen Sherry, Thymian, Verjus und Zitrone zur Seite, die die herben Aromen des Gin Mare gut unterstützten.
Noch kräftiger ging es in dieser Hinsicht allerdings bei den Vertretern aus München zu, dem Mural. Hier hatten die Köche mit Rehbraten eine auf den ersten Blick sehr ungewöhnliche Idee fürs Pairing und landeten damit einen kulinarischen Volltreffer. Die Kombination aus würzigem Fleisch, fruchtiger Soße, mit Haselnuss gefüllter Kirsche und einem sehr herben Natural Martini (mit Grapefruit Bitters, Natural Wine und Kräuteröl) passte perfekt – vielleicht, weil sich die Kräuter des Gins so gut mit Wild verstehen.
Der Gewinner auf der Drinkseite war für uns jedoch eine Clover-Club-Variante, die sich Jonas Hauke, Sommelier im Hamburger Restaurant Haebel, zum mit Rosmarinhonig, Malzbier und Gin marinierten Secreto Ibérico überlegt hatte. Zum Restaurant gehört seit neuestem eine kleine Weinbar mit ultrareduzierter Cocktailkarte – nur einen monatlich wechselnden Drink hat die Bar im Angebot. Kein Problem, solange dieser so gut schmeckt wie der New Clover Club. Sommerlich frisch, fruchtig und trotzdem leicht herb – für uns der perfekte Sommeraperitif! Gleich mehrmals landete der Drink an diesem Nachmittag in unseren Gläsern. Zum Glück hat uns Jonas das Rezept verraten, das wir hier mit euch teilen dürfen.
New Clover Club – ein fruchtig-sommerlicher Aperitif mit Gin (Rezept für 1 Coupeglas)
Nach einem Rezept von Jonas Hauke, Restaurant Haebel, Hamburg
Zutaten
- 5 cl Gin Mare
- 3 cl Sanddornsaft (gibt es im Bioladen oder Reformhaus)
- 2 cl Rosmarinhonig*
- 80 ml weißer Pet Nat (naturtrüber, flaschenvergorener Bio-Schaumwein)
- 1 kleiner Rosmarinzweig für die Deko
Zubereitung
Alle Zutaten bis auf den Pet Nat und den Rosmarinzweig auf Eis shaken, einfach in ein vorgekühltes Glas abseihen und mit Pet Nat aufgießen. Garniert mit einem kleinen Zweig Rosmarin servieren.
*Für den Rosmarinhonig 80 g Honig mit 2 Zweigen frischem Rosmarin in einem Topf für 20 Minuten bei leichter Hitze simmern lassen und anschließend durch ein Sieb gießen. Reicht für 4 Drinks.
Tschüss, MedTransfers – hoffentlich bis zum nächsten Jahr!
Als die große MedTransfers-Party mit DJ und gut 200 Gästen gegen 17 Uhr eröffnet wurde, hatten wir uns bereits einmal durch alle Stationen der anwesenden Restaurants probiert und unsere festen und flüssigen Favoriten gekürt. So konnten wir den Abend herrlich entspannt genießen und es uns mit unseren Lieblingsdrinks in der Hand – wahlweise auf den bequemen Liegestühlen oder auf der Rückbank des niedlichen Gin-Mare-Busses – gemütlich machen, ab und zu noch einen weiteren Teller holen und uns in netter Gesellschaft über die gelungenen Gin-Pairings austauschen. Mit etwas Glück kommen uns die MedTransfers vielleicht auch nächstes Jahr wieder in München besuchen – wir wären auf jeden Fall dabei!
Werbung: Vielen Dank an Gin Mare, die diesen Beitrag unterstützt haben. Unsere Meinung bleibt davon unberührt – in den Gin haben wir uns vor vielen Jahren ganz von allein verliebt.
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