Wer auf dem hessischen Land aufwächst, wird quasi mit Apfelwein großgezogen. Noch vor dem ersten und vermutlich erinnerungsträchtigen Kontakt im Glas im zarten Teenageralter wird man – teilweise schon als Kind (ich vermute einen hessischen Initiationsritus dahinter) – mehr oder weniger subtil an den süß-herben Geschmack gewöhnt. Denn keine Feier auf dem Dorf – zumindest war das in den 90ern so – findet ohne Apfelweinkuchen statt. Tatsächlich kenne ich niemanden aus meiner Heimat, der oder die nichts mit Apfelwein anfangen kann, dagegen Unzählige, die nicht aus Hessen stammen und allein beim Gedanken an diese “Apfelplörre” Schweißperlen auf der Stirn produzieren.
Saisonal schmeckt’s besser: Apfelkuchen
Um euch, liebe Nicht-Hessinnen und -Hessen, also ganz vorsichtig an die Großartigkeit von Apfelwein heranzuführen, widme ich die Sonderausgabe der Aktion “Saisonal schmeckt’s besser”, in der ausnahmsweise mal kein Gemüse im Vordergrund steht, dem Kuchen meiner Jugend: Apfelweintorte. Zugegeben, der Kuchen ist schon etwas in die Jahre gekommen, aber das Rezept ist immer noch bombastisch gut und wurde von uns und unseren Familien Dutzende Male bis zum Zerfleddern (ja, es existiert tatsächlich noch in handgeschriebener Form) gebacken.
Solltet ihr gerade zum ersten Mal vom Foodblogger-Saisonkalender “Saisonal schmeckt’s besser” hören, hier die Kurzform: Jeden Monat präsentiert eine Vielzahl an Foodblogger_innen Rezepte mit Gemüsesorten, die im jeweiligen Monat gerade Saison haben und überall gut erhältlich sind. Dabei entstehen Rezepte wie Blumenkohlsalat mit Kichererbsen, Radieschen, Dill und Avocadodressing, Pastinakenkuchen mit Pekannuss, Orange und Anis oder Rote-Bete-Ravioli mit Ziegenkäse in Thymianbutter.
Und falls ihr doch noch nicht dazu bereit seid, euch mit Apfelwein anzufreunden, haben unsere 18 Bloggerkolleg_innen zum Glück noch viele leckere Apfelkuchen in sämtlichen Varianten für euch. Alle Rezepte der teilnehmenden Foodblogs haben wir unten für euch aufgelistet.
Apfelweinkuchen (Rezept für eine Springform 24 cm Ø)
Zutaten für den Teig
- 260 g Mehl (Type 405) + etwas mehr zum Ausrollen
- 1,5 TL Backpulver
- 125 g Zucker
- 1 Bio-Ei
- 125 g kalte Butter, in Würfel geschnitten + etwas mehr zum Einfetten
- 1-2 EL Semmelbrösel
Zutaten für die Apfelweinfüllung
- 1 kg Äpfel
- 2 Pck. Vanillepuddingpulver
- 750 ml Apfelwein
- 4 TL Zucker
- 1 TL gemahlener Zimt
Weitere Zutaten
- 400 g kalte Sahne
- 1 Pck. Vanillezucker
- etwas gemahlener Zimt
Zubereitung
- Für den Teig Mehl, Backpulver, Zucker, Ei und Butter in eine Schüssel geben und mit den Knethaken des Handrührers oder mit den Händen zu einem glatten Teig verarbeiten. Falls der Teig zu klebrig sein sollte, noch etwas Mehl unterkneten. Den Teig abgedeckt ca. 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Springform mit etwas Butter einfetten und mit Semmelbrösel ausstreuen.
- Den kühlen Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 8 cm größer als die Springform ausrollen, vorsichtig in die Form heben und den Rand hochziehen.
- Für die Füllung die Äpfel schälen, achteln, vom Kerngehäuse befreien und in kleine Stücke schneiden. In einem großen Topf einen Pudding aus Vanillepuddingpulver, Apfelwein, Zucker und Zimt nach Packungsanweisung zubereiten. Die Apfelstückchen in den noch warmen Pudding rühren. Die Füllung in die Form geben und auf mittlerer Schiene des Ofens ca. 1 Stunde backen.
- Nach dem Backen den Kuchen erst im ausgeschalteten Ofen 1 Stunde stehen lassen, dann rausnehmen, abkühlen lassen und einige Stunden (oder über Nacht) im Kühlschrank auskühlen lassen.
- Die kalte Sahne in einem hohen Gefäß steif schlagen und den Vanillezucker einrieseln lassen. Die Sahne locker auf dem Kuchen verteilen und mit etwas Zimt bestreut servieren.
Das Saisonkalender-Special im Oktober: Apfelkuchen und -gebäck in allen Varianten
Kleiner Kuriositätenladen – Tarte aux Pommes | Apfeltarte, 4x anders
Möhreneck – Gedeckter Apfelkuchen
trickytine – Ruck-zuck-Apfelkuchen mit Quarkfüllung
Küchenlatein – Apfel-Karamell-Kuchen aus der Kastenform
Ina Is(s)t – Apfel-Zimt-Schnecken mit Zuckerguss
Jankes*Soulfood – Apfel-Schichtkuchen
Ye Olde Kitchen – Feine Apfeltarte
Delicious Stories – Apfeltarte à la Pumpkin Spice
S-küche – Torta di Mele
Lebkuchennest – Apfelbuchteln mit Apfel-Gewürz-Sauce und Zimtsahne
moey’s kitchen – Rustikale Apfel-Galette mit Ahornsirup-Sahne
Wunderbrunnen – Apfelkuchen vom Blech mit Mandelkruste
Schlemmerkatze – Südtiroler Apfelstrudel
Herbs & Chocolate – Apfelstrudel mit karamellisierten Nüssen
Madam Rote Rübe – Apfel-Quark-Tarte mit Pistazien
pastasciutta.de – Apfel-Plissee
Emilies Treats – Apfelmus-Apfel-Tarte mit feinem Mürbeteigboden (glutenfrei)
Münchner Küche – Apfel-Mandel-Kuchen
11 Kommentare
[…] Feed me up before you go-go – Apfelweinkuchen […]
7. Oktober 2018 at 8:01[…] mit Mandelkruste Schlemmerkatze – Südtiroler Apfelstrudel Feed me up before you go-go – Apfelweinkuchen Emilies Treats – Apfelmus-Apfel-Tarte mit feinem Mürbeteigboden (glutenfrei) […]
7. Oktober 2018 at 8:06[…] Lebkuchennest: Apfelbuchteln mit Apfel-Gewürzsauce und Zimtsahne || Feed me up before you go-go: Apfelweinkuchen || moey’s kitchen: Rustikale Apfel-Galette mit Ahornsirup-Sahne || Wunderbrunnen: Apfelkuchen vom […]
7. Oktober 2018 at 9:40Was für ein Kuchen! Ich nehm mir den jetzt echt vor zu backen, den Apfelwein könnte ich ja zur Not durch Apfelsaft ersetzen, nicht wahr? Ist dann zwar nicht ganz hessisch, aber das nehmt ihr mir doch bestimmt nicht übel 😉
7. Oktober 2018 at 17:02Liebe Grüße!
Julia
Das freut mich, liebe Julia! Falls du hier in der Apfelweinmangelregion keinen findest, nimm lieber Cidre statt Apfelsaft. Der Kuchen funktioniert sicher auch mit Saft, allerdings geht dann die leicht herbe Säure flöten, die gerade im Kuchen richtig, richtig gut ist. Trust me! 😉
7. Oktober 2018 at 17:22Liebe Sabrina,
8. Oktober 2018 at 9:00bei uns war dieser Kuchen mit Apfelsaft üblich, wenn mit Wein, dann nahmen wir nur einen geringen Teil als leckeren Kitzel davon zum Apfelsaft. Ich weiß also aus Erfahrung, wie köstlich dieser Kuchen ist. Ehrlich gesagt, ich liebe ihn. Kein Wunder, dass diese bewährten Kuchen seit vielen Jahren so beliebt sind.
Liebe Grüße
Sigrid
Ach, gut zu wissen, dass der Kuchen auch mit Apfelsaft schmeckt, liebe Sigrid! 🙂 Ich mag den herben Weingeschmack so gerne, aber hier in Bayern sitzen wir nicht gerade an der besten Apfelweinquelle.
10. Oktober 2018 at 17:53Der Kuchen sieht supergut aus – so richtig saftig und lecker 🙂 Davon würde ich gern ein Stück probieren zum Frühstück!
9. Oktober 2018 at 8:35Liebe Grüße,
Ela
Danke, liebe Ela! Oha, zum Frühstück wäre ich dann doch vorsichtig, im Kuchen ist ordentlich Wumms. 😀
10. Oktober 2018 at 17:54[…] Feed me up before you go-go – Apfelweinkuchen […]
14. Oktober 2018 at 12:27[…] I didn’t fully document the process, but I compared a few recipes and found them all fairly similar. I followed this recipe, for those of you who can read German at least well enough to do the same… https://feedmeupbeforeyougogo.de/2018/10/07/apfelweinkuchen-rezept/ […]
3. März 2020 at 21:25