Wenn etwas, das man eigentlich liebt, das einen schon seit Jahren begleitet und in das man sein ganzes Herzblut hineinsteckt, plötzlich zur Last wird, man jeglicher Lust und Inspiration beraubt wird und nur noch Druck von allen Seiten spürt, dann ist es höchste Zeit, mal kurz zurückzutreten, tief durchzuatmen und ein “Ihr könnt mich alle mal!” in die Welt hinauszubrüllen (oder wenigstens sehr laut zu denken). Ähnlich geht es Lena von Coconut & Vanilla gerade, die deswegen eine Pause vom Bloggen eingelegt hat (warum genau, das könnt ihr hier nachlesen) und auf deren Blog wir momentan zu Gast sein dürfen.
Und da sich so ein “Ihr könnt mich alle mal” besonders gut mit einem Drink in der Hand ausrufen lässt, bringen wir dir, liebe Lena, einen unserer aktuellen Lieblings-zurücklehnen-und-den-Abend-genießen-Drinks mit: einen Apple Honey Mule mit Minze. Dabei handelt es sich um eine Variation des 50er-Jahre-Cocktail-Hits Moscow Mule. Haben wir euch neugierig gemacht? Dann haben wir hier das Rezept für euch. Cheers!
Apple Honey Mule (Rezept für 1 Drink):
Zutaten
5-6 Minzblätter
3 cl Wodka
2 cl Apfel-Honig-Zimt-Sirup*
1 Spritzer Chocolate Bitters
Ginger Beer
3 dünn geschnittene Apfelspalten
Minzstängel
Eiswürfel
Zubereitung
Die Minzblätter in ein Highbowlglas oder einen Moscow-Mule-Becher geben und am Boden leicht mit einem Stößel andrücken. Wodka und Apfel-Honig-Zimt-Sirup hinzufügen; wenn zur Hand, noch einen Spritzer Chocolate Bitters dazugeben. Mit Eis auffüllen und mit einem Barlöffel kaltrühren, dann mit Ginger Beer aufgießen. Mit Apfelspalten, Minzstängel und Strohhalm servieren.
*Dafür 100 ml guten naturtrüben Apfelsaft mit 60-80 g Honig (hier müsst ihr etwas experimentieren, was Intensität und Würze angeht) und einer Zimtstange aufkochen und kalt werden lassen. Die Zimstange entfernen und den Sirup in ein Glas oder eine Flasche füllen. Im Kühlschrank hält sich der Sirup mehrere Wochen.
Der Craft-Beer-Trend reißt einfach nicht ab. Nachdem inzwischen nicht nur die großen Getränkekonzerne eigene Pale Ales auf den Markt werfen, sondern Doppelbock und Zwickerl sogar beim Discounter zu finden sind, ist es kein Wunder, dass die Craft-Beer-Welle auch auf den Kochbuchmarkt überschwappt. Eines der schönsten neuen Bücher, das Bier und Kochen miteinander verbindet, ist vor einiger Zeit bei uns eingezogen und hat uns bereits u.a. eine extrem leckere Sauerkrautpizza mit dunklem Hefeweizen im Teig beschert.
“Craft Beer Kochbuch” nennt sich das im Brandstätter Verlag erschienene Werk ganz schnörkellos. Geschrieben wurde es von Torsten Goffin und Stevan Paul, fotografiert von Daniela Haug. Zumindest Zweitgenannter sollte den geneigten Kochbuchkäufer_innen ein Begriff sein. Wer Stevan Pauls bisherige Bücher oder seinen Blog Nutriculinary kennt, ahnt, dass sich auch hinter diesem Titel ein ansprechendes und hochwertiges Buch verbirgt.
Worum gehts?
Der Titel verspricht ein Craft-Beer-Kochbuch, also Rezepte nicht nur zum, sondern auch mit Bier; nicht nur Foodpairing, sondern eben auch Bier in der Soße, Bier im Teig und Bier im Nachtisch. Denn bisher, so die Autoren im Vorwort, sei der Verbindung von Essen und Bier noch viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Dementsprechend will das Buch auch Grundlagenforschung betreiben und präsentiert auf den 240 Seiten nicht nur 44 Rezepte, sondern auch massig Infos zum weiteren Themenfeld. So wird z.B. erklärt, welche Regeln beim Foodpairing mit Bier hilfreich sind, ohne dabei dogmatisch zu werden. Das Buch möchte Anstöße geben und die Leser_innen auffordern, die spannende Welt des internationalen Craft-Beer-Booms zu entdecken.
Beim ersten Durchblättern fallen die vielen Fotos und das dicke, matte, griffige Papier auf, das für eine robuste, zum Thema passende Haptik sorgt. Auch das recht dunkel gehaltene Layout stimmt gut in die Thematik des Buchs ein. Ein nettes Gimmick ist übrigens im Einband in Form eines Bierdeckels versteckt. Nun aber zum Inhalt: Die ersten 20 Seiten beschäftigen sich mit den Grundlagen des Brauens, der Geschichte des Kulturguts Bier von Ägypten bis Brooklyn und des Hopfens, aber auch mit der Wahl des richtigen Glases (hier liegt der Fokus auf dem Angebot von Spiegelau, über deren Gläser wir ja auch schon berichtet haben) und mit dem Thema Foodpairing. Damit ist klar, dass sich das Buch nicht nur an Expert_innen richtet, sondern auch Leser_innen abholt, die Bier bisher nur im Sonderangebot gekauft haben. Für interessierte Laien oder gar Hobbybrauer_innen dürften die Kapitel, in denen Bier auf Essen trifft, wohl den größten Neuigkeitswert bieten. Da allerdings alle Texte von Torsten Goffin interessant und kenntnisreich verfasst wurden, sind alle Exkurse auch für diejenigen spannend, die schon etwas Vorwissen mitbringen und können vielleicht sogar der Auffrischung des eigenen Wissens dienen. Im Hauptteil des Buchs wechseln sich Rezepte, Infoseiten zu den wichtigsten Bierstilen und Reportagen zu 15 verschiedenen Brauereien ab. Letztere porträtieren zum einen Größen der Szene, die man auch aus anderen Büchern kennt, wie Schneider, Ale-Mania, Sierra Nevada oder de Molen, aber auch unbekanntere Bier-Aficionados, wie Feral aus Australien, BRLO aus Berlin oder Vormann aus Hagen-Dahl, werden auf jeweils sechs Seiten in Text und Bild vorgestellt. Ähnlich wie im “Craft-Bier-Buch” von Sylvia Kopp erfährt man viel über die jeweiligen Eigenheiten der Brauereien, und zumindest bei mir ist die Liste der zu probierenden Biere wieder einmal um dutzende Flaschen und Dosen gewachsen.
Die Rezepte sind in fünf Kategorien unterteilt: Vorspeisen, Fisch, Fleisch, Klassische Bierküche und Desserts. Wer genau aufgepasst hat, dem sollte aufgefallen sein, dass ein Kapitel mit vegetarischen Rezepten ausbleibt. Damit wären wir auch schon beim für uns größten Kritikpunkt, denn für nicht-fleischessende Haushalte ist das Buch nicht uneingeschränkt geeignet. Auch bei den kleineren Gerichten liegt der Fokus auf Fleisch und Fisch, was 2016 in der Tat etwas schade ist und wo ich mir von Stevan Paul etwas mehr Mut gewünscht hätte. Wer allerdings nicht auf Fleisch und Fisch verzichtet, der findet hier tolle Gerichte, die zwar oft das Klischee deftiger Wirtshausküche bedienen, aber gerade im Fisch-Kapitel auch sanftere Töne anschlagen. Man merkt außerdem, dass dies nicht Stevan Pauls erstes Kochbuch ist, denn die Rezepte sind logisch aufgebaut, unbekanntere Zutaten oder Zubereitungsmethoden werden erklärt und alte Klassiker mit ungewöhnlicheren Zutaten aufgefrischt (das Schnitzel kommt z.B. vom Hirsch und wird mit einer Kartoffel-Zitronen-Gremolata verfeinert). Neben der wirklich sehr leckeren Sauerkrautpizzahaben wir auch den Cheeseburger mit Bierzwiebeln probiert, der uns ebenfalls ziemlich gut geschmeckt hat.
Jedes Rezept wird durch eine (sehr gelungene) zweigeteilte Bierempfehlung ergänzt. Zum einen werden ganz allgemeine Stile oder Geschmackstypen empfohlen, zum anderen gibt es immer auch “die besondere Empfehlung” mit ein oder zwei Bieren, die perfekt zum Gericht passen. Glücklicherweise sind die Autoren dabei auf dem Teppich geblieben und haben nicht nur Raritäten ausgewählt, sondern empfehlen größtenteils gut erhältliche Biere.
Fazit
Ein rundum gelungenes und durchdachtes Buch in schöner Optik, das nicht einfach auf der Craft-Beer-Welle mitsurft, sondern diese vielmehr voranbringt. Einzig ein wenig mehr Rücksicht auf vegetarische Craft-Beer-Fans hätten wir uns gewünscht. 4 von 5 Bierdeckeln.
Gründe, Bier zu trinken, gibt es ja eine ganze Menge. Zuletzt würden mir da beispielsweise die immer noch anhaltende Freude über den neuen Star-Wars-Film (schon gesehen? Ich bin ja trotz der offensichtlichen Parallelen zu Episode IV-VI ziemlich zufrieden) oder der Frust nach einem nicht ganz so produktiven Tag am Schreibtisch (ich versuche gerade, innerhalb von sechs Wochen auf eine dreistellige Seitenzahl der Doktorarbeit zu kommen) einfallen. Beides verlangt jedenfalls nach nicht ganz alltäglichen Bieren, und ich glaube, dass Bier da immer noch ziemlich unterschätzt wird. Bier gilt mehr als Alltagsgetränk, von dem man eine Menge trinkt, ohne groß darüber nachzudenken, was man gerade in sich hineinschüttet. Eher selten wird sich bewusst für eine besondere Flasche entschieden. Dabei bietet es sich doch bei der Vielzahl an außergewöhnlichen Craft-Bieren an, zum Abendessen mit Freunden mal keine Flasche Wein auf den Tisch zu stellen, sondern einige Flaschen besonderes (und zum Menü passendes) Bier. Read more
Etwas Schreckliches ist passiert! Unwiderruflich und nicht wiedergutzumachen. Und auch ein bisschen peinlich: Beim Blick ins Blogarchiv mussten wir feststellen, dass wir in diesem Jahr erst EIN Burgerrezept gepostet haben. Und das schon im März. Also ganze neun Monate Burgerstille. Warum hat denn niemand was gesagt?? Wir müssen uns wohl aufrichtig bei unseren Leser_innen für unsere Nachlässigkeit in Sachen Burgerentwicklung entschuldigen. Wenn wir es genau nehmen, müssen wir uns eigentlich ganz grundsätzlich für unsere Nachlässigkeit entschuldigen. 2015 war blogtechnisch kein besonders produktives Jahr, wir haben gut ein Drittel Blogartikel weniger veröffentlicht als noch 2014 und es so im Durchschnitt auf nicht einmal einen Post pro Woche gebracht. Urgs. Zwar könnten die Monsterbeiträge zu unseren USA–Urlauben gut und gerne jeweils als dreiArtikel durchgehen, aber eine gute Ausrede ist das auch nicht. Ganz nüchtern betrachtet kostet es einfach viel Zeit, den Blog aktuell zu halten. Nicht nur das Tippen der Beiträge, sondern auch das Entwickeln neuer Rezepte, diese in mehreren Durchgängen zu perfektionieren und dann auch noch halbwegs fotogen und bei Tageslicht auf den Teller zu bringen. Wenn sich das Jahr dann auch noch jobtechnisch überschlägt – inklusive Jobwechsel und diversen (Dauer-)Stressphasen -, bleiben abends oft weder Zeit noch Lust für den Blog übrig. Wir möchten uns deswegen bedanken, dass ihr uns trotzdem die Treue haltet, hier fleißig kommentiert, unsere Rezepte nachkocht oder uns mit Fragen zu Reisen löchert. Das wissen wir zu schätzen!
Und weil der letzte Burger nun schon neun Monate zurückliegt, kommt hier das Rezept für unser ultimatives Winter-Wonder-Burger-Land! Gemeinsam mit einigen anderen Foodblogger_innen haben wir letzte Woche zum Thema “Winterburger” synchrongeburgert (am besten gleich bei Instagram nach #synchronburger suchen, dort findet ihr auch die Beiträge der anderen Teilnehmer_innen) und eine vegetarische Burgervariante kreiert, die perfekt zur Jahreszeit passt. Ein nussiges Patty, fruchtiges Chutney, knackiger Rotkohl und zerfließender Camembert. Wer kann uns denn da noch böse sein?
Vegetarischer Winter-Burger mit Kürbis-Maronen-Haselnuss-Patty, Cranberry-Birnen-Chutney und Camembert (für 4 Burger):
200 ml warmes Wasser
3 EL warme Milch
2½ EL Zucker
2 TL Trockenhefe
2 Eier
425 g Mehl Type 550
60 g Mehl Type 405
1½ TL Salz
80 g weiche Butter
Sesam oder Mohn
Für das Cranberry-Birnen-Chutney
1 daumengroßes Stück Ingwer
1 kleine rote Zwiebel
200 g Cranberries
½ Birne
1 EL Olivenöl
170 g Zucker
120 ml Wasser
1½ EL Cranberryessig (oder Rotweinessig)
1 Zimtstange
Salz, Pfeffer
Für die Patties
30 Maronen (= ca. 200 g geschält)
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
50 ml Rotwein
50 ml kräftige Gemüsebrühe
200 g Hokkaido-Kürbis
25 g gehackte Haselnüsse
1 Möhre
35 g Haferflocken
25 g Hartweizengrieß
2 EL (+ einen Teller voll zum Panieren) Semmelbrösel
Muskatnuss, Salz, Pfeffer
Außerdem
125 g Camembert
1 große rote Zwiebel
2 große Handvoll Rotkohl (in feine Streifen geschnitten)
1 EL Apfelessig (oder einen anderen Fruchtessig)
1 EL Ahornsirup
ggf. Senf
1. Für die Buns das warme Wasser, die warme Milch und den Zucker mit der Hefe in einer Schüssel vermischen. Etwa 15 Min. gehen lassen. In der Zwischenzeit ein Ei leicht aufschlagen. Die beiden Mehlsorten mit dem Salz in einer zweiten Schüssel vermischen. Die weiche Butter zufügen und die Masse mit den Fingern verkneten, bis sich kleine Krumen gebildet haben. Anschließend die Hefe-Mischung und das Ei untermischen, bis die Masse klumpt. Den Teig 10 Min. kräftig kneten, bis er seidig glänzt, dann etwa eine Stunde zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
2. Aus dem Teig acht Brötchen formen, auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und nochmals eine Stunde gehen lassen. Den Ofen auf 200°C vorheizen, eine ofenfeste Schüssel Wasser auf den Boden des Ofens stellen. Das zweite Ei mit 1 EL Wasser vermischen, die Buns damit bestreichen und mit Sesam oder Mohn bestreuen. Die Burger-Buns etwa 15 Min. im Ofen backen, bis sie goldbraun sind. Auskühlen lassen. Wenn ihr nicht alle Buns gleich verwenden möchtet, könnt ihr sie auch super einfrieren. Nach dem Auftauen sind sie noch genauso fluffig wie die frischen aus dem Ofen.
3. Für das Chutney den Ingwer schälen und fein würfeln. Die Zwiebel häuten und in feine Ringe oder Stücke schneiden. Die Cranberries waschen, die Birnenhälfte schälen und in Stückchen schneiden. Das Öl in einen Topf geben und erhitzen. Darin Ingwer und Zwiebel anschwitzen, dann Cranberries hinzufügen und kurz mitbraten. Zucker, Wasser, Essig und Zimtstange dazugeben und alles gut verrühren. Bei niedriger Hitze in ca. 15 Min. zu einer eingedickten Soße einkochen. Nach der Hälfte der Einkochzeit die Birnenstückchen unterrühren. Die Zimtstange herausnehmen und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
4. Für die Patties den Backofen auf 200°C vorheizen. Die Maronen an der Oberseite kreuzweise einschneiden, auf ein Backblech legen und im vorgeheizten Backofen ca. 15-20 Min. rösten, bis sich die eingeschnittenen Spitzen öffnen und leicht nach außen biegen. Noch heiß schälen, dabei verdorbene oder steinharte Exemplare aussortieren (in der Mengenangabe sind schon ca. 20% berücksichtigt).
5. Zwiebel und Knoblauch schälen, die Zwiebel fein würfeln und den Knoblauch hacken. Reichlich Olivenöl in einen kleinen Topf geben und Zwiebeln und Knoblauch bei mittlerer Hitze einige Minuten braten, bis sie Farbe angenommen haben. Mit ½ TL Salz bestreuen, mit Rotwein und Gemüsebrühe ablöschen. Etwa 10 Min. bei kleiner Hitze köcheln lassen, bis die Flüssigkeit leicht sämig eingekocht ist. Währenddessen den Kürbis waschen, entkernen und mitsamt der Schale grob reiben. Die Kürbisraspel zum eingekochten Zwiebelsud geben, die Hitze wieder etwas erhöhen und unter Rühren ca. 5 Min. weich kochen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
6. Die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Die Möhre schälen und grob raspeln. Die geschälten Maronen hacken. Alles zusammen mit Haferflocken, Hartweizengrieß und Semmelbröseln in eine Schüssel geben und mit den Händen gut durchkneten. Kräftig mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren – kalt lassen sich die Patties besser formen.
7. Jetzt den Camembert mit einem scharfen Messer in vier runde Scheiben schneiden (das funktioniert am besten, wenn der Käse flach aufliegt). Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden und den Rotkohl in einer Schüssel mit Apfelessig und Ahornsirup vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen.
8. Aus der Patty-Masse vier Patties in Größe der Burgerbrötchen formen, in einem Teller mit Semmelbröseln von allen Seiten panieren und vorsichtig abklopfen In einer beschichteten Pfanne ordentlich Olivenöl erhitzen. Die Patties von jeder Seite ca. 3-4 Min. anbraten. Nach dem Wenden mit einer Scheibe Camembert belegen und die Pfanne mit einem Deckel schließen, damit der Käse besser schmelzen kann.
9. Die Burgerbrötchen aufschneiden, ggf. anrösten. Die untere Hälfte mit Chutney bestreichen, auf die obere Hälfte, je nach persönlichem Geschmack, etwas süßen oder scharfen Senf geben. Dann das Patty mit dem Käse auflegen, darauf noch ein wenig Chutney verteilen und mit Rotkohl und Zwiebelringen abschließen. Guten Appetit!
Ich weiß nicht, ob es euch auch so geht, aber bei uns ist das Kochen stark von den Jahreszeiten beeinflusst. Zum einen versuchen wir, möglichst saisonal einzukaufen (ohne dabei zu dogmatisch zu sein), was uns im Herbst z.B. wöchentlich Kürbisgerichte beschert, weil wir so viel wie möglich mitnehmen möchten, bis die Zeit der gelb-orangen Knubbelgewächse wieder vorbei ist. Zum anderen passen bestimmte Gerichte einfach nicht zu gewissen Temperaturen. Bei 35°C einen dampfenden, deftigen Eintopf zusammenzurühren, gehört nicht gerade zu den attraktivsten Vorstellungen. Gleichzeitig locken mich leichte, frische Salate auch nicht in die Küche, wenn draußen grauer Himmel und Schneematsch dominieren. Ein Gericht, das deswegen bei uns nur in der kälteren Jahreshälfte das Licht der Welt erblickt, sind diese Polenta-Pommes nach einem Rezept von Pete Evans. Es ist einfach nicht besonders angenehm, bei sommerlichen Temperaturen zu frittieren (einzige Ausnahme: die berühmten Freibad-Pommes – aber da muss man ja zum Glück nicht selbst ran …), daher bietet ein kühler Herbsttag, an dem morgens schon der erste Raureif an den Blättern nagt, die ideale Voraussetzung für die knusprigen Polenta-Sticks. Dabei sind die Pommes erstaunlich luftig, und zusammen mit den selbst gemachten Soßen kommt sogar etwas Mittelmeerfeeling auf. So lässt sich auch die Vorstellung leichter ertragen, dass der nächste Sommer noch mehrere Monate entfernt ist (nein, wir sind wahrlich keine Wintermenschen!).
Welches Gericht steht bei euch denn gerade hoch im Kurs?
Polenta-Pommes mit Aioli und Tomaten-Apfel-Ketchup (für 4 Personen):
Für die Polenta:
20 g Butter
225 g Polenta
100 g fein geriebener Parmesan
ca. 1 l Pflanzenöl
75 g Mehl
Eine Handvoll frische Petersilie
Salz, Pfeffer
1. Für die Polenta 1,5 l Wasser mit der Butter in einem Topf erhitzen, bis es ganz leicht köchelt. 225 g Polentagrieß unter ständigem Rühren ins Wasser geben und die Masse dann 6-8 Min. bei niedriger Hitze garen. Der Brei sollte sich am Ende leicht vom Topfrand lösen. Vom Herd nehmen und 50 g geriebenen Parmesan unterrühren sowie mit Salz und Pfeffer würzen.
2. Eine Auflaufform (ca. 20 x 30 cm) mit Alufolie auslegen, die Polenta einfüllen und glatt streichen. Ca. 1 Std. lang vollständig auskühlen lassen. In der Zwischenzeit die Soßen zubereiten.
3. Die feste Polentamasse auf ein Schneidebrett stürzen, die Alufolie entfernen und in ca. 5 x 2 cm große Pommes schneiden.
4. Das Öl in einer Fritteuse oder einem Topf auf 180°C erhitzen (als Test einen Holzkochlöffel in den Topf halten, wenn das Öl Blasen wirft, ist die passende Temperatur erreicht). Das Mehl und die restlichen 75 g Polentagrieß in einer Schüssel vermengen und die Polentapommes vorsichtig darin wenden. Anschließend portionsweise im heißen Öl 2-3 Min. goldgelb ausbacken und danach auf Küchenpapier abtropfen lassen.
5. Die Petersilie waschen und fein hacken und gemeinsam mit dem restlichen Parmesan über die fertigen Pommes streuen. Sofort mit den beiden Soßen servieren.
Für die Aioli:
2 Knoblauchzehen
30 ml gutes Olivenöl
4 frische Eigelbe
1 TL Dijonsenf oder süßen Senf (je nach Vorliebe)
1 EL Zitronensaft
170 ml Pflanzenöl
Salz, Pfeffer
1. Den Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden. Einen ordentlichen Schuss Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und den Knoblauch darin anrösten, bis er leicht angebräunt ist. Die Knoblauchscheiben aus der Pfanne holen, das Öl aufbewahren und abkühlen lassen.
2. Eigelbe, Knoblauchscheiben, Senf, Zitronensaft und eine Prise Salz in einen hohen Becher geben und mit dem Stabmixer durchpürieren. Das Pflanzenöl mit dem Olivenöl aus der Pfanne mischen. Dann bei laufendem Mixer das Öl in einem dünnen stetigen Strahl hinzugießen, dabei den Mixer ganz langsam nach oben ziehen. Wenn eine cremige Emulsion entstanden ist, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Für den Tomaten-Apfel-Ketchup:
1 große Zwiebel
3 Knoblauchzehen
6 Zweige Thymian
3 Zweige Rosmarin
1 grüner Apfel
500 g Tomaten
4 EL Tomatenmark
180 ml passierte Tomaten
1 EL Balsamicoessig
Olivenöl
Salz, Pfeffer, Zucker
1. Die Zwiebel schälen und fein würfeln, den Knoblauch schälen und fein hacken, Thymian und Rosmarin ebenfalls fein hacken. Den Apfel mit Schale grob reiben. Die Tomaten in grobe Stücke schneiden.
2. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch und Kräuter darin bei mittlerer Hitze anschwitzen, bis sie Farbe angenommen haben. Dann Tomaten und Apfel hinzufügen und einige Minuten einköcheln lassen. Anschließend Tomatenmark, passierte Tomaten und Balsamicoessig hinzufügen, aufkochen lassen und dann bei niedriger Hitze ca. 20 Min. einkochen lassen.
3. Die Soße etwas abkühlen lassen, mit dem Stabmixer fein pürieren und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Wenn der Ketchup besonders fein sein soll, abschließend noch durch ein Sieb passieren. In saubere Gläser füllen und im Kühlschrank aufbewahren (hält sich ca. 1-2 Wochen).
Klingelingeling … “Ja???” [spooky Stimme]: “Was ist dein Lieblings-Horror-Drink?” [fieses Lachen]. So in etwa fängt einer unserer Lieblingshorrorfilme an, mit dem in den 90ern das Teenage-Slasher-Genre wiederbelebt wurde. Leider scheint man mit dem Alter schreckhafter zu werden, denn unsere Vorliebe (und Toleranzgrenze) für gruselige und eklige Filme hat inzwischen deutlich nachgelassen. Irgendwie kommen wir nicht mehr so gut damit klar, wenn bleiche Kinder aus Brunnenlöchern oder Fernsehern kriechen, Geister nette Familien, die frisch in ein neues Haus gezogen sind, terrorisieren oder kannibalistische Zombieclans im Hinterland Gruppen von StudentInnen niedermetzeln. Traurig eigentlich, denn früher haben wir diese Schocker geliebt. Aber vielleicht ist Halloween ja eine gute Gelegenheit, seine Angst zu überwinden und ein paar cineastische Lücken zu schließen (aus dieser Liste fehlt uns nämlich noch einiges).
Und ich habe auch schon eine Idee, wie so ein Abend viel angenehmer verlaufen könnte: Mit ein paar ordentlichen Cocktails trinken wir uns die Monster schön, und gut schlafen können werden wir danach ganz sicher auch. Thematisch passend sollten die Getränke jedoch schon sein. Und was könnte angemessener sein, als ein Drink, der seine Inspiration aus einem DER Klassiker des Genres bezieht? Die Jungs, die den wunderschönen Mason Shaker designt haben, hatten die bahnbrechende Erkenntnis, dass “Redrum”, die prägende Zeile aus The Shining, sich als Cocktailname bestens eignen könnte. Davon inspiriert haben wir auf die Schnelle eine eigene Variante zusammengeschüttelt: “Spice up your RedRum” mit ganz viel würzigem Winteraroma und blutrotem Cranberrysaft. Trinkt sich weg wie nix, und wenn es auf dem Bildschirm wieder ganz besonders gruselig wird, tut man schnell so, als müsse man ganz dringend in die Küche, um neue Drinks zu mixen.
Und was ist DEIN Lieblings-Horror-Cocktail … äh, Film??? [fieses Lachen]
Für den Cocktail Rum, Zitronensaft und Sirup mit Eis in einen Shaker geben. Etwa 10 Sekunden kräftig shaken und dann in einen Tumbler auf Eis abgießen. Den Cranberrysaft über die Unterseite eines Löffels vorsichtig ins Glas gießen. Mit einer Zimtstange garniert servieren.
*Für den Sirup 100 g Zucker und 100 ml Wasser zusammen in einem Topf erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. 4 große Zweige Rosmarin, 2 Zimtstangen und 6 Kapseln Kardamom hinzugeben und abgedeckt eine Stunde lang ziehen lassen. Anschließend durch ein Sieb abgießen und den Sirup in eine Flasche füllen. Im Kühlschrank aufbewahren, dort ist er wochenlang haltbar.
Als meine Kollegin letztens in den Urlaub fuhr, hat sie uns netterweise ihre Kiste vom Kartoffelkombinat überlassen. Dahinter verbirgt sich nicht einfach eine normale Abo-Gemüse-Kiste, sondern vielmehr die Teilhaberschaft an einer Obst- und Gemüse-Genossenschaft. Das bedeutet, dass man keine feste Menge an Obst und Gemüse bekommt, sondern sich der Anteil vielmehr an den Ernteerträgen orientiert. Dementsprechend ist der Inhalt der Kiste noch stärker saisonal ausgerichtet als bei anderen Anbietern und wir hatten plötzlich eine große Menge Rote Bete zu verarbeiten (anscheinend war die Ernte besonders gut verlaufen).
Wir mögen Rote Bete zwar sehr, verwenden die erdigen Knollen aber eher in Maßen. Nachdem wir also unser Standard-Pastarezept gekocht und Flammkuchen damit belegt hatten (auch sehr zu empfehlen!), war unser Hunger auf Rote Bete vorerst gestillt. In weiser Voraussicht, dass dieser jedoch bald wiederkommen würde, haben wir kurzerhand eingekocht. Dieses Relish ist der perfekte Begleiter durch den Winter; es lässt sich z.B. wunderbar mit Käse auf einer Scheibe Brot kombinieren, für einen winterlichen Burger verwenden oder mit angebratenem Nusstofu in eine kleine Vorspeise verwandeln. Wer kein Fan von Roter Bete ist, sollte das Relish dennoch probieren, denn der erdige Geschmack wird durch die Apfel- und Tomatenaromen gut im Zaum gehalten.
Rote-Bete-Relish (für ca. 1 l Relish):
500 g gekochte und geschälte Rote Bete
3 kleine Äpfel (ca. 350-400 g)
130 g Zucker
150 ml Apfelessig
100 ml Apfelsaft
3 EL Tomatenmark
2 EL Balsamicoessig
1. Die Rote Bete grob raspeln (dabei am besten Handschuhe anziehen!). Die Äpfel waschen und ebenfalls bis auf das Kerngehäuse raspeln. Äpfel und Rote Bete zusammen mit den restlichen Zutaten in einen Topf geben, verrühren, aufkochen und ca. 20-30 Min. bei mittlerer Hitze einkochen lassen. Die Masse sollte schön angedickt sein.
2. Die Rote-Bete-Apfel-Mischung noch heiß in sterilisierte Gläser füllen, Deckel zudrehen, umdrehen und 5 Min. auf dem Kopf stehen lassen. Anschließend abkühlen lassen und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren.
Es gibt Dinge, von denen man gar nicht ahnt, dass man sie braucht. Craft-Beer-Gläser stehen auf dieser Liste bei den meisten Leuten vermutlich ganz weit oben. So auch bei uns. Wenn man nicht direkt die Flasche ansetzen möchte, gibt es in München z.B. eigentlich nur drei Varianten, sein Bier zu trinken: aus dem typischen 0,5-l-Lagerglas fürs Helle, dem hohen Weizen- oder Weißbierglas und natürlich dem Bierkrug (nur echt in der 1-l-Ausfertigung). Höchstens in einer spezialisierten Bar wie dem Tap-House trifft man auch mal auf ein besonderes Tasting-Glas. Doch der Craft-Beer-Boom schafft neue Wünsche, und die Frage, ob ein tiefschwarzes Imperial Stout eigentlich aus dem gleichen Glas getrunken werden sollte wie ein klares, fruchtiges IPA, wird plötzlich virulent. So ist es nicht verwunderlich, dass ein globaler Konzern wie der Glashersteller Spiegelau die Zeichen der Zeit erkannt und sein Sortiment um drei Gläser erweitert hat. Wie es dazu kam, worin die Unterschiede zwischen einem Witbier aus der Flasche und aus einem Spiegelau-Glas bestehen und was ein Rollrand ist, durften wir vor einiger Zeit zusammen mit einigen anderen Food- und BierbloggerInnen ausführlich erfahren (und ertrinken). Read more
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