Was tun gegen akutes Fernweh? Essen natürlich! Und mit wem? Mit anderen Fernwehgeplagten, die sich ebenso nach Urlaub außerhalb des eigenen Landes und anderen kulinarischen Welten sehnen. Gut, dass sich Liv von Thank you for eating mit den #OishiiWeeks eine kleine Aktion ausgedacht hat, die uns und andere Blogger:innen drei Wochen lang jeden Sonntag zumindest kulinarisch durch ein Rezept oder eine Urlaubserinnerung in die Ferne – und ganz konkret nach Japan – versetzt.
In der letzten Woche drehte sich alles ums Thema “Matcha”. Wir hatten zwar kein neues Rezept für euch, dafür einige Matcha-Impressionen (und jede Menge Speichelfluss) von unserer letzten Japanreise. Bei Reiseleiterin Thank you for eating wurdet ihr mit köstlichen Matcha-Pralinen versorgt und auch unsere japanverliebten Miteisenden The hangry stories und Feines Gemüse hatten tolle Rezeptideen im Gepäck: Matcha-Kinako-Sesam Cookies und Matcha-Tiramisu. Und falls ihr noch mehr Rezepte mit Matcha sucht, findet ihr auch hier auf dem Blog einen Matcha-Mohn-Zopf, Matcha-Kokos-Pudding mit Sesam-Karamell und einen schnellen Matcha-Mandel-Latte.
#OishiiWeeks: japanische Nudeln
An diesem Sonntag stellen wir japanische Nudeln in den Mittelpunkt unserer kleinen Fernweh-Aktion. Perfekt, denn von Ramen, Soba, Udon und Co. können wir ohnehin nie genug bekommen und sie gehörten auf jeden Fall zu den kulinarischen Highlights unserer Japanreise im letzten Herbst. Noch immer läuft mir das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an die samtigen Udon denke, die sich in dem kleinen Restaurant Udon Shin in Tokio so unwiderstehlich in den Teller schmiegten. Dort wurden sie als Zaru Udon übrigens ganz schlicht und kalt mit nur wenigen Toppings serviert und in eine Soße getaucht. Die typischen dicken Nudeln findet man auf japanischen Speisekarten aber auch häufig als Bestandteil von Suppen (wie Niku Udon), Eintöpfen (zum Beispiel Nabeyaki Udon) und Pfannengerichten (wie Yaki Udon). Wir haben uns für eine lauwarme Variante entschieden, bei der die Udon mit Miso-Kürbis und -Tofu in einer würzigen Sesamsoße serviert werden.
Udon-Nudeln selbst gemacht
Höchste Zeit also, um ein paar Urlaubserinnerungen aufzufrischen und die eigenen Nudel-Skills zu erweitern. Nur vier Zutaten braucht es für selbst gemachte Udon: zwei Mehlsorten, Salz, Wasser, fertig. Der Nudelteig ist denkbar simpel und schnell gemacht. Lediglich etwas Kraft in den Armen und Beinen benötigt es. Warum? Weil der Teig geknetet, geknetet und noch mal geknetet werden will – mit Händen, Füßen und allem, was einem so zur Verfügung steht. Immerhin wird man danach mit elastischen, geschmeidigen Udon belohnt. Wichtig: Auf die Dicke kommt es an. Schneidet die Nudeln nicht zu dünn, aber auch nicht zu dick – 4 Millimeter hat sich als perfekte Dicke herausgestellt, wenn auch unsere Udon etwas ungleichmäßig geworden sind. Aber hey, erster Versuch und so. Geschmacklich waren sie jedenfalls top.
Nun sind wir auf die anderen Nudelgerichte unserer Reisetruppe gespannt. Unter #OishiiWeeks findet ihr alle Beiträge übrigens auch auf Instagram.
Basisrezept selbst gemachte Udon-Nudeln (Rezept für 3 Portionen)
Zutaten
- 15 g Salz + etwas mehr zum Salzen des Wassers
- 180 ml lauwarmes Wasser
- 300 g feines Pasta- oder Pizzamehl (Type 00) + etwas mehr zum Ausrollen
- 100 g Weizenmehl (Type 550)
Zubereitung
- Das Salz in dem lauwarmen Wasser auflösen, dann mit beiden Mehlsorten in einer Schüssel verkneten, bis sich eine feste Kugel formen lässt. Die Schüssel verschließen und mindestens 3 Stunden, besser über Nacht, im Kühlschrank ruhen lassen.
- Nach der Ruhezeit muss der Teig intensiv bearbeitet werden, damit die Nudeln ihre typische Festigkeit erhalten und schön elastisch werden. Dazu könnt ihr den Teig beispielsweise in der Küchenmaschine auf hoher Stufe mindestens 5 Minuten kneten. Alternativ den Teig erst mit den Händen gut verkneten, dann in einen großen Plastikbeutel (ca. 6 Liter) geben. Eine zweite Tüte so über die Öffnung der anderen stülpen, dass der Teig nicht herausquellen kann). Dann auf den Boden legen und einige Zeit gründlich mit den Füßen bearbeiten. Wenn er platt ist, herausnehmen, vierfach falten und wieder von vorne beginnen. Das noch zweimal wiederholen. Anschließend den Teig etwa 20 Minuten ruhen lassen.
- Auf dem Herd einen großen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Eine Arbeitsfläche großzügig mit Mehl (Type 00) bestäuben und den Teig etwa 4 mm dick zu einem Rechteck ausrollen. Mit noch etwas Mehl bestäuben und zur Mitte hin von beiden Seiten einklappen, sodass er dreilagig vor euch liegt. Erneut mit etwas Mehl bestäuben. Mit einem großen Messer in 4 mm breite Nudeln schneiden und auf eine bemehlte Oberfläche legen. Die Nudeln anschließend sofort im nicht zu stark sprudelnden Wasser in 10-12 Minuten gar kochen. Ruhig zwischendurch probieren, ob schon die richtige Konsistenz erreicht ist. Die Udon anschließend unter kaltem Wasser abspülen, um die überschüssige Stärke zu entfernen.
Udon-Nudeln mit Miso-Kürbis und Sesamsoße (Rezept für 3 Portionen)
Zutaten
- 120 g Räuchertofu
- 400 g geschälter Butternut-Kürbis
- 5,5 TL Sojasoße
- 2 EL helle Misopaste
- 3 EL Reisessig
- 2 TL Reissirup (oder 1,5 TL Agavensirup)
- 1,5 TL Sesamöl
- 1 TL geriebener frischer Ingwer
- 70 g helle ungeschälte Sesamsamen
- 6 EL Mirin
- 2 Frühlingszwiebeln
- ca. 700 g frische Udon-Nudeln (entspricht der Menge aus dem Basisrezept oben)
- 1 TL dunkle oder helle Sesamsamen
Zubereitung
- Den Ofen auf 200° C vorheizen. Den Tofu und den Kürbis in etwa 0,5 cm dicke Würfel schneiden. In einer Schüssel 1,5 EL Sojasoße, 1,5 EL Misopaste, 1,5 EL Reisessig sowie Reissirup, Sesamöl und Ingwer gründlich verrühren. Die Kürbis- und Tofuwürfel hinzugeben und alles miteinander vermischen.
- Die Mischung auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und ca. 25 Minuten auf mittlerer Schiene des Ofens rösten. Zwischendurch immer mal wieder wenden. Bis zur Verwendung warm halten.
- Die ungeschälten Sesamsamen in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten und ein wenig abkühlen lassen. Zusammen mit 4 EL Sojasoße, 1/2 EL Misopaste, 1,5 EL Reisessig sowie Mirin und 4 EL Wasser in einen Mixer geben und fein pürieren. Bis zur Verwendung zur Seite stellen.
- Die Frühlingszwiebeln in sehr feine Ringe schneiden. Die gegarten Nudeln ggf. noch mal kurz in warmes Wasser geben – es reicht, wenn sie lauwarm sind. Die Udon in einer Schüssel mit der Sesamsoße vermischen, dann auf drei Teller verteilen. Die Kürbis-Tofu-Mischung darübergeben und mit Frühlingszwiebeln sowie schwarzem Sesam bestreut servieren.
1 Kommentar
[…] Konsistenz haben. Es gibt sie fertig gegart und vakumiert im Asia-Regal des Supermarktes. Oder man macht sie selbst – das ist nicht schwer, erfordert aber ordentlich Knetarbeit. Ich habe es mir bequem gemacht […]
27. Januar 2024 at 7:30