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In Sachen Urlaubsplanung stellt uns 2020 vor eine besondere Herausforderung. Bereits gebuchte Reisen wurden abgesagt, nach neuen Urlaubszielen nur zögerlich gesucht, zu groß ist die Unsicherheit, ob und wie man aktuell verreisen soll. Aber ganz auf Urlaub verzichten? Das muss man auch in diesem Jahr nicht. Immerhin gibt es in der Heimat und in der näheren Umgebung genügend spannende Reiseziele, die mit dem Auto gut erreichbar sind. Auch wir setzen diesen Sommer ganz auf Urlaub mit dem Auto – denn aufs Fliegen und auf lange Zugfahrten haben wir aktuell wenig Lust. Gerade wir in München befinden uns in der glücklichen Lage, dass viele schöne Ecken nur wenige Stunden entfernt sind. Der Gardasee zum Beispiel. Bereits im letzten Herbst haben wir uns ins Auto gesetzt und sind in Richtung Norditalien aufgebrochen. Allerhöchste Zeit, denn offenbar sind wir die Einzigen, die an Italiens größtem See noch nie Urlaub gemacht haben. So scheint es zumindest, denn alle haben Tipps für den Gardasee parat. Und zwar nicht nur die Münchner*innen, die aufgrund der geografischen Nähe zu Italien die Regionen rund um den See ohnehin als Naherholungsgebiet nutzen, sondern wirklich alle. Late to the game beschließen wir Ende September, dass wir endlich mitreden wollen, wenn uns mal wieder jemand Fotos des in der Sonne glitzernden Lago di Garda unter die Nase hält.
Urlaub an der Nordspitze des Gardasees: das Garda Trentino
Unser Ziel ist die Nordspitze des Gardasees; die Region Garda Trentino, um genau zu sein. Sechs Gemeinden umfasst das Gebiet, dessen Zentrum das prominenteste Städtchen Riva del Garda bildet. Vier Tage und drei Nächte verbringen wir in der Region, und haben so genügend Zeit, uns auch die kleineren Ortschaften Torbole, Arco, Canale di Tenno und Tenno anzuschauen. Gerade die nicht direkt am See gelegenen Orte erweisen sich als ideal, wenn man den Trubel rund um den See mal hinter sich lassen möchte. Dabei zeigt sich der beginnende Herbst fast immer von seiner Sonnenseite. Kein Wunder, ist das Garda Trentino doch für sein mildes mediterranes Klima bekannt und lädt so auch zu Besuchen abseits der Hochsaison ein.
Was einen im Norden des Gardasees erwartet? Ein ziemlich abwechslungsreicher Mix aus atemberaubender Landschaft, verträumten italienischen Orten, Kulinarik vom Feinsten (wie sollte es anders sein, immerhin sind wir im Land des Burratas, der Oliven, der Pizza und Pasta) und jeder Menge Dolce Vita. Die Seeoase inmitten der Alpen bietet zudem beste Voraussetzungen für Outdoor-Aktivitäten – schwimmen, wandern, klettern, kajaken, SUPen, you name it.
Wie vielseitig so ein langes Wochenende im Garda Trentino sein kann, zeigen wir euch in zwei Blogposts. In diesem nehmen wir euch mit an den See und erkunden mit Riva del Garda und Torbole zwei quirlige Orte, die nur so vor Urlaubscharme sprühen. Im zweiten Beitrag lassen wir den Lago di Garda hinter uns und erkunden das wunderschöne Umland, das nur einen Katzensprung vom See entfernt einige spannende Ausflugsziele bietet, die sich bestens miteinander verbinden lassen.
Riva del Garda – die Schöne am See
Als wir in Riva del Garda ankommen, kann sich das Wetter nicht entscheiden, wohin es will. Sonne, Nebel, dunkle Wolken, Wind. Na gut, immerhin bleibt der Regen aus und die Wettervorhersage für die nächsten Tage verspricht sommerliche Temperaturen. Natürlich geht es trotzdem erst mal an den See. Umrandet von Felswänden schlängelt sich die schöne Uferpromenade am Wasser entlang und gibt den Blick auf den majestätischen Gardasee frei. Der zeigt sich uns von seiner rauen Seite, mit aufschlagenden Wellen und umnebelten Bergen – das hat auch was.
Auf der gegenüberliegenden Seeseite entdecken wir die pastellfarbenen Hausfassaden an der Piazza Catena, die so typisch sind für Riva del Garda. Dort wollen wir hin! Entlang des Wassers bahnen wir uns den Weg in Richtung Altstadt und somit durch die geschichtsträchtige Vergangenheit Rivas, die sich an vielen Ecken architektonisch bemerkbar macht. Vorbei geht es an der vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammenden Festung Rocca, die heute das Stadtmuseum beherbergt, und den davorliegenden Fischerbooten bis zur Piazza III Novembre. Dort ist ordentlich was los. Deutsches Stimmengewirr, auf Hochglanz polierte alte Autos – direkt vor dem Torre Apponale am alten Hafen findet ein großes Oldtimer-Treffen statt.
Mit Blick von oben auf die Altstadt
Wir nutzen die Gelegenheit, dem Trubel zu entschwinden und uns gleichzeitig einen Überblick zu verschaffen. Es geht hoch hinaus, ganze 34 Meter auf die Turmspitze des Torre Apponale, dem Wahrzeichen Rivas. 2 € Eintritt und 165 Stufen später schauen wir auf den zweitgrößten Ort am Gardasee und noch viel weiter. Der Blick von hier oben ist atemberaubend, und zum ersten Mal bekommen wir ein Gefühl für die Dimensionen des über 50 Kilometer langen Sees. Der 360-Grad-Blick über das Städtchen kommt zudem ganz gelegen, hilft er doch prima bei der Orientierung. Der azurblaue See zur Linken, die malerische Altstadt zur Rechten, wir können uns kaum losreißen von der wunderbaren Aussicht, die wir uns am späten Nachmittag nicht einmal mit anderen Menschen teilen müssen.
Doch die Gässchen der Altstadt rufen. Und die erkundet man am besten mit einem Eis in der Hand – wie auch sonst?! Mit cremigem Gelato bewaffnet lassen wir uns ziellos durch die schmalen Gassen treiben, bewundern die verwinkelten Häuser und hübschen Fassaden, blicken neugierig in die vielen Geschäfte und Restaurants, die sich langsam für den Abendbesuch fein machen, und freuen uns über die milden Temperaturen im Herbst. Man merkt, dass sich die Hochsaison dem Ende zuneigt. Es sind zwar noch einige Besucher*innen in Riva unterwegs, doch überfüllt ist die Kleinstadt nicht.
Zurück am alten Hafen genießen wir noch ein Weilchen das Bergpanorama und entdecken in der Ferne die in den Felsen geschlagene alte Ponale-Straße. Doch den berühmten Wander- und Radweg heben wir uns für einen anderen Tag auf.
Riva del Garda kulinarisch
Das beste Eis der Stadt: Eta Beta
Schlendert man durch die Altstadt von Riva del Garda, kommt man an zahlreichen Eisdielen vorbei. Doch wir wollen wissen, wo es das beste Eis der Stadt gibt. Wie aus der Pistole geschossen antworten die netten Damen vom Tourismusverband Garda Trentino: Eta Beta! Und die müssen es schließlich wissen. Ob wir den eher unscheinbaren kleinen Laden auch ohne ihre Empfehlung entdeckt hätten? Wahrscheinlich nicht. Umso mehr freuen wir uns über die gigantische Auswahl und das supercremige Eis. Neben den Klassikern findet man hier auch einige ungewöhnlichere Sorten. Bei uns landen Splash #6 mit buttrigem Keks, Salzkaramell, Lakritz, das intensiv nach Salmiak schmeckt, und Ricotta-Honig-Walnuss in der superguten Waffel. 5,50 € für vier große köstliche Kugeln – absolut fair! Direkt daneben liegt Busàt, eine Craft-Bier-Bar, die ziemlich spannend aussieht. Die merken wir uns für den nächsten Besuch. Gelateria Eta Beta // Via Disciplini, 14, Riva del Garda.
Pizza und Craft-Bier: L’Ora
An unserem ersten Abend in Italien muss es ganz klischeehaft Pizza sein. Im L’Ora, direkt am Hafen, soll es besonders gute geben. Auf den ersten Blick wirkt das große Restaurant etwas ungemütlich – das Licht ist zu hell, die Einrichtung kühl –, doch der Service ist sehr freundlich und die Karte verspricht u. a. hausgemachte Holzofenpizzen sowie eine ordentliche Auswahl an lokalem Bier. Wäre es draußen nicht schon stockfinster, könnten wir den direkten Blick auf die Marina genießen. Als Vorspeise teilen wir uns eine kleine regionale Käseplatte, die mit Marmelade und Feigen-Senf-Soße serviert wird (15 €) und Lust auf weitere Produkte aus der Region macht. Dann kommen die riesigen Pizzen. Aus dem wirklich umfangreichen Pizzaangebot, das mit einigen ungewöhnlichen Kombinationen überrascht, haben wir uns für eine Rocchetta mit Tomaten, Mozzarella, Radicchio, geräuchertem Scamorza und Rucola sowie eine Pizza mit scharfer Salami, Artischocken, Burrata und Basilikum entschieden, die farblich die italienische Landesflagge nicht besser repräsentieren könnte (9,40 € und 12,50 €). Superguter Teig, knusprig und gleichzeitig mit lockerem Rand. Wenn das kulinarisch hier am Gardasee so weitergeht, werden unsere Hosen nach vier Tagen ordentlich spannen. L’Ora // Viale Rovereto, 101, Riva del Garda.
Kulinarisches Herbstevent: Garda con Gusto
Wer sich einen umfassenden Überblick über die Kulinarik verschaffen will, die das Garda Trentino zu bieten hat, sollte im späten Herbst an den Gardasee reisen. Jedes Jahr Ende Oktober/Anfang November findet in Riva del Garda das dreitägige Genussfestival “Garda con Gusto” statt, bei dem lokale Produzent*innen und Restaurants traditionelle Gerichte neu interpretieren und regionale sowie saisonale Köstlichkeiten auf die Teller bringen. Coronabedingt ist es aktuell noch unsicher, ob das Event auch in diesem Jahr stattfinden kann – für 2021 sollte man sich die Veranstaltung aber auf jeden Fall im Kalender eintragen.
Wandern in Riva del Garda: die Ponale
Wir können das Garda Trentino nicht verlassen, ohne einen Teil des berühmtesten Wander- und Radwegs der Gegend gelaufen zu sein: Die alte Ponale-Straße, die bei Riva del Garda am nordwestlichen Ufer des Sees in den Fels geschlagen wurde. Die im 19. Jahrhundert erbaute Straße, die das Ledrotal mit dem Gardasee verband, ist heute durch moderne Autotunnel ersetzt worden und deswegen seit einigen Jahren nur noch zu Fuß oder per Rad zugänglich. Von Riva aus läuft man über die Piazza Catena aus dem Ort hinaus, bis man nach einigen Metern auf die alte Sentiero del Ponale trifft. Hier sind wir nicht alleine unterwegs, gerade auf den ersten Kilometern, bevor es bergauf nach Pregasina geht, herrscht auch im September noch viel Betrieb.
Egal, der Ausblick ist trotzdem gewaltig, und wir können die Ostseite des Sees bewundern, an der wir am Tag zuvor den Busatte Tempesta entlanggewandert sind. Insgesamt sind es 6,2 Kilometer und 470 Höhenmeter bis nach Pregasina, bei denen man durch acht Tunnel kommt und am Berg immer wieder die Reste der alten Festungen sieht, die den Gardasee früher vor feindlichen Armeen schützen sollten. Der Ponale-Wanderweg wurde erst 2004 restauriert und ist somit sehr angenehm zu gehen. Man kann sich also voll und ganz auf das konzentrieren, wofür die Ponale berühmt ist: das traumhafte Panorama, das nach jeder Kurve und jedem Tunnel anders wirkt.
Wenn ihr wie wir mit dem Auto anreist, könnt ihr übrigens ganz zentral auf dem großen Parkplatz neben der Touristeninformation an der Via Filzi parken. Von dort aus ist alles im Ort gut zu erlaufen.
Torbole sul Garda – das quirlige Outdoor-Paradies
Von Riva nach Torbole sul Garda ist es nur ein Katzensprung. Kaum hat man das Forte San Nicoló im Süden Rivas hinter sich gelassen, ist man fast schon in dem lebendigen Örtchen am Nordende des Gardasees angelangt. Hier herrscht auch Ende September noch ordentlich Urlaubsstimmung, und die vielen Wassersportanbieter ziehen ein junges Publikum an. Torboles zuverlässige Brise sorgt dafür, dass sich der Ort als perfekter Ausgangspunkt für Wassersportaktivitäten aller Art eignet. Sogar das spanische Olympiateam im Windsurfen erspähen wir beim Training. Kein Wunder also, dass sich an jeder Ecke des kleinen Orts Surfschulen und -shops tummeln. Aber nicht nur Surfer*innen und Segler*innen kommen in Torbole auf ihre Kosten. Von hier aus starten auch einige Wanderwege in die umliegenden Berge oder am See entlang.
Stand-up-Paddeling auf dem Gardasee
Ein großer Bereich des Strands in Torbole ist Aktivitäten wie Surfen, SUPen und Segeln vorbehalten. Auch wir wollen uns aufs Board schwingen oder es zumindest versuchen. Zum Glück strahlt die Sonne und die Wassertemperatur des Gardasees ist Ende September recht angenehm. Das von uns angesteuerte Vasco Renna Windsurf Center verleiht alle möglichen Arten von Wassersportgeräten, doch wir versuchen es nicht gleich mit Surfen, sondern entscheiden uns fürs Stand-up-Paddeling. Denn der Umgang mit dem SUP lässt sich auch für Grobmotoriker*innen wie uns an einem Vormittag erlernen. Dennoch braucht es trotz fachkundiger Einführung durch einen Mitarbeiter ein Weilchen, bis wir mit dem Board zurechtkommen, und die ersten Versuche enden schon nach wenigen Metern im Wasser – auf dem wackeligen Brett das Gleichgewicht zu halten, ist tatsächlich gar nicht so einfach. Gerade der Moment des Aufstehens ist am schwierigsten. Von den Knien auf die Füße zu kommen, ohne gleich wieder ins Wasser zu fallen – puh!
Egal, das Wasser ist angenehm warm und auch ohne Neoprenanzug gut auszuhalten. Irgendwann klappt es aber ganz gut und wir paddeln schneller als gedacht immer weiter vom Ufer weg, dorthin wo auf dem See nur ab und an Boote und Windsurfer*innen ihre Runden drehen. Genauso schnell geht es dann wieder zurück an Land und über den steinigen Ein- und Ausstieg (Wasserschuhe sind hier praktisch). Natürlich bietet die Surfschule auch Umkleiden, Schließfächer für Wertsachen und Duschmöglichkeiten, sodass einem trockenen Nachmittag nichts im Wege steht. Das war sicherlich nicht unser letzter Kontakt mit einem SUP-Board und irgendwie würde uns so ein Surfcamp am Gardasee ja doch ein wenig reizen … Vasco Renna Windsurf Center // Parco Pavese, 9, Torbole sul Garda. SUP-Boards inklusive Paddel und Schwimmweste (ist übrigens Pflicht) gibt es bereits für 15 € pro Stunde zu mieten.
Torbole kulinarisch
Eisverliebt: La Bottega del Gelato
In Italien schlechtes Eis zu bekommen, scheint grundsätzlich schwierig zu sein, doch die kleine Eisdiele Bottega del Gelato am Rande von Torbole macht ihren Job wirklich besonders gut. Neben den Standards gibt es auch ausgefallene Sorten, dank derer es gleich um uns geschehen ist. Griechischer Joghurt mit Sesam, weiße Schokolade mit Himbeere und Zitrone-Meringue halten glücklicherweise auch in der Waffel, was sie versprechen. Auch über 2,50 € für zwei große Kugeln lässt sich nicht meckern. Praktischerweise liegt der Laden nur wenige Schritte von der kleinen Restaurantmeile am Seeufer entfernt und zudem direkt an der Haltestelle des Busses, der uns nach einer Wanderung (siehe unten) zurück nach Torbole bringt. La Bottega del Gelato // Via Lungolago Conca d’Oro, 5, Torbole.
Mittagstisch mit Seeblick: Casa Beust
Hinter den Surfschulen reihen sich direkt am Wasser einige Restaurants und Cafés, die schon aufgrund der Lage punkten können. In der historischen Casa Beust, wo wir am Mittag haltmachen, sitzen wir an einem Tisch keine drei Meter vom Kai entfernt und können so nicht nur den See und die vorbeiflanierenden Urlauber*innen, sondern auch viele Möwen, Enten und Spatzen beobachten. Dieses Ambiente schreit nach Spritz (4 €). Das sehen die anderen Gäste um uns herum genauso. Zum Glück fällt er nicht allzu groß und somit perfekt zur Begleitung am Mittag aus.
Die Speisekarte konzentriert sich auf traditionelle Gerichte aus der Region, insbesondere auf Fischspezialitäten. Toll ist, dass Speisen mit lokalem Bezug und regionalen Zutaten extra auf der Karte markiert sind. Das erleichtert uns die Auswahl. Auch die vegetarischen Gerichte klingen verlockend, und so teilen wir uns als Vorspeise mit Ricotta und Birne gefüllte Fiocchetti (10 €), die herrlich nach Urlaub schmecken. Die Pizza bianca mit Nüssen, Mozzarella und Rucola (10 €) fällt deutlich größer aus als erwartet. Geschmacklich super, nur der Boden könnte etwas knuspriger sein, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Steffen hat sich für einen Barsch in Salbeibutter (17 €) entschieden und schwärmt von knuspriger Haut und saftigem Fleisch. Rundum glücklich und mit leichtem Glimmer machen wir uns auf zur Wanderung. Casa Beust // Via Benaco, 15, Torbole.
Fine Dining am See: La Terrazza
Am Abend führt uns der Hunger zurück an die Uferpromenade. Ganz in Weiß und rundum verglast bietet La Terrazza freien Blick auf den See und gleichzeitig dessen ganze Vielfalt auf dem Teller. Fischgerichte stehen in dem gehobenen Restaurant im Fokus. Logisch, wenn der Weg vom See in die Küche so kurz ist wie hier. La Terrazza gehört zu einer Reihe Restaurants, die im Spätsommer, Herbst und Winter spezielle Menüs anbieten, die auf saisonalen Produkten aus der Region basieren. Eine weitere Besonderheit ist das siebengängige Fischmenü (59 €), das einmal durch den See führt und Gänge wie geräucherte Sardine mit Auberginencreme und Saiblingstatar mit Gazpacho beinhaltet. Ein vegetarisches Pendant gibt es offiziell zwar nicht, doch die Küche stellt gerne ein reduziertes vegetarisches 4-Gänge-Menü (39 €) zusammen, das zum Beispiel gefüllte Zucchiniblüten oder einen regionalen Käseteller mit Senf- und Fruchtsoßen umfasst. Letzterer ist zwar köstlich, fällt aber für den finalen Gang eines Menüs viel zu groß aus und ist somit leider nicht zu bewältigen. Dazu gibt es Weißwein aus der Region und im Anschluss einen kleinen Verdauungsspaziergang am See. La Terrazza // Via Benaco, 24, Torbole.
Wandern mit schönstem Panorama: Busatte Tempesta
Auch Wanderliebhaber*innen kommen in und um Torbole voll auf ihre Kosten. Wir entscheiden uns für eine Wanderung, bei der wir in kurzer Zeit ordentlich ins Schwitzen geraten und mit traumhaften Ausblicken über den Lago di Garda belohnt werden. Den Panoramawanderweg in Richtung Tempesta beginnt man am besten auf dem Panoramaparkplatz etwas oberhalb von Torbole, wo wir unser Auto unter Olivenbäumen für 1 € pro Stunde abstellen. Es gibt zwar noch einen Parkplatz weiter oben, aber wir nehmen den steilen Anstieg lieber am Anfang als am Ende der Wanderung auf uns. Denn zunächst geht es 20 Minuten steil den Berg hinauf, immer in Richtung Aventura Parque Busatte. Dort angekommen folgen wir den Schildern des Wanderwegs Sentiero panoramico Busatte Tempesta, der sich den Berghang entlangschlängelt. Zunächst noch durch den Wald, doch bald lichtet sich die Vegetation und wir bekommen alle paar Meter ein unglaubliches Panorama auf den See, Torbole und Riva del Garda geboten.
Einen Teil des Weges legt man über Treppen zurück, die direkt an der Felswand entlangführen. 400 Stufen sind es, die wir in dieser Laufrichtung vor allem nach unten steigen. Von den Plattformen zwischen den Stufen genießen wir immer wieder den überwältigenden Ausblick über den nördlichen Teil des azurblau glitzernden Sees. Nach 1,5 Stunden erreichen wir das Ende des eigentlichen Wanderwegs und könnten nun nach links oben abbiegen und oberhalb des bisher genutzten Weges und dann auf dem Panoramaweg wieder zurück zum Aventura Parque Busatte wandern (wer dort oben sein Auto geparkt hat, sollte diese Option nutzen). Wir laufen dagegen etwa 30 Minuten den Berg hinab nach Tempesta. Unten an der Straße geht es nach rechts, bis wir auf die Bushaltestelle treffen, von wo aus etwa einmal pro Stunde ein Bus nach Torbole fährt (die Zeitangaben für die Haltestelle in Google Maps inklusive Verspätung des Busses sind übrigens verlässlich). Zurück in Torbole spuckt uns der Bus direkt vor der Eisdiele La Bottega del Gelato aus. Wie praktisch! Das Eis haben wir uns nach der Wanderung in der italienischen Nachmittagssonne auch redlich verdient.
Übernachten im Garda Trentino: Park Hotel Il Vigneto
Wer etwas ruhiger und abseits der üblichen Touripfade übernachten möchte, findet in Arco den perfekten Ausgangspunkt für einen Besuch am Gardasee und der Region. Das kleine Örtchen liegt zwar nicht direkt am See, ist aber nur eine kurze Autofahrt von Riva del Garda entfernt. Uns ist die Lage im Hinterland ganz recht, denn hier geht es deutlich beschaulicher zu, und Arco entpuppt sich als hübscher Ort mit einigen Sehenswürdigkeiten. Wir übernachten im Park Hotel Il Vigneto, einem 4-Sterne-Hotel am Rande von Arco, das mit geräumigen Zimmern, einem großen Pool und äußerst freundlichem Personal punkten kann. Das Zimmer kommt zwar ohne viel Chichi aus, ist aber modern und sauber und bietet einen Balkon mit Blick auf den Pool und die umliegenden Berge. Begrüßt werden wir außerdem mit einer Flasche Rotwein aus eigenem Anbau und einem großen Teller Obst.
Auch das Frühstück kann überzeugen. Neben einer ordentlichen Auswahl an Brot und hausgemachtem Gebäck wie Kuchen, Strudel und Windbeutel freuen wir uns besonders über das sehr gute Rührei und die feine Käseplatte aus der Region, die Fertigprodukte wie Pancakes, Waffeln und ein eher schwaches Müslisortiment wieder wettmachen. Übernachten kann man hier ab 115 € pro Doppelzimmer inklusive Frühstück. Park Hotel Il Vigneto // Viale Rovereto, 56, Arco.
Weitere Empfehlungen für den Gardasee und die Region Garda Trentino findet ihr hier: Im Schatten des Gardasees: Sehenswertes und Kulinarisches in Arco, Canale und Tenno.
Hinweis: Vielen Dank an den Garda Trentino Tourismusverband für die Einladung in die wunderschöne Region! Unsere Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt – der Gardasee, die vielen schönen Orte und das supergute Essen haben uns ganz von allein begeistert.
2 Kommentare
Euer Artikel kam wie gerufen! Ich hab ihn am Sonntag auf der Fahrt an den Gardasee verschlungen und gestern waren wir gleich das Etabeta-Eis testen….köstlich! Am Donnerstag wollen wir nach Nago-Torbole, da werden wir die andere Eisdiele besuchen. Danke!!
29. Juli 2020 at 11:24Grüße aus Riva,
Dani
Oh, hervorragend! Hab eine tolle Zeit am Gardasee und iss ein Eis für uns mit. 😉
30. Juli 2020 at 22:26