Sich im Büro vernünftig zu ernähren, ist keine einfache Aufgabe. Auch wenn viele Kantinen beteuern, auf ausgewogene Ernährung achten zu wollen, ist es vor allem für Vegetarier_innen schwierig, dort dauerhaft glücklich zu werden. Sinnvoller erscheint da die Alternative, etwas von zu Hause mitzubringen oder vielleicht sogar im Büro zu kochen. Letzteres versuche ich regelmäßig gemeinsam mit meinen Kolleginnen, aber auch dabei gibt es einige Hindernisse zu überwinden. Die Gerichte müssen bei uns auf einer einzigen Kochplatte zubereitet werden, die Auswahl der Küchengeräte ist beschränkt und außerdem kann die Mittagspause ja auch nicht immer zwei Stunden dauern. So kommt es, dass unser übliches Mittagessen aus Salat oder Nudeln mit Pesto besteht. Soll es etwas Aufwendigeres sein, muss jemand früh genug ein Gericht aussuchen, den Einkauf koordinieren und einen Tag wählen, an dem keine Besprechungen die Mittagspause zerstören könnten.
Dementsprechend bin ich seit einiger Zeit am Tüfteln, wie das Mittagessen im Büro etwas einfacher gelöst werden kann; beispielsweise indem ich etwas von zu Hause mitbringe. Als sich kürzlich das ZDF meldete und fragte, ob ich Lust hätte, nach meinem Herbstburger noch einmal einen Beitrag für die Küchenträume in der Drehscheibe zu drehen, diesmal zum Thema gesundes, schnelles Mittagessen fürs Büro, war das ein willkommener Anlass, um nach ein paar Lösungen für mein Mittagspausendilemma zu suchen. Salat im Glas sollte es werden, denn diese Idee schlummerte schon etwas länger in meinem Kopf, und Gläser, um den Salat unbeschadet ins Büro zu bringen, haben wir ohnehin mehr als genug im Haus. Herausgekommen ist ein Antipasti-Brotsalat im Glas mit Aubergine und Paprika aus dem Ofen, Granatapfelkernen, Mozzarella und knusprigen Ciabatta-Würfeln. Wichtig ist – wie bei allen Salaten im Glas –, dass die feuchten Zutaten zuerst ins Glas geschichtet und die, die frisch und knackig bleiben sollen (z.B. Salat und Brotwürfel), ganz nach oben gepackt werden. So hält sich der ganze Salat fest verschlossen auch einige Tage im Kühlschrank.
Wie genau ich den Salat ins Glas schichte, wie man am besten einen Granatapfel entkernt und warum im Ofen gerösteter Knoblauch sich bestens für Salatdressing eignet, könnt ihr ab sofort in der ZDF-Mediathek anschauen – oder ihr schaltet morgen, am 31.03.2017 um 12:10 Uhr, die Drehscheibe im ZDF ein. So langsam verliere ich die Scheu vor der Kamera und war diesmal deutlich weniger nervös. Obwohl es sich “nur” um einen Salat handelt, bei dem sich die Zubereitungszeit wirklich in Grenzen hält, dauerte der Dreh dennoch fast einen ganzen Tag. Allerdings war das Kamerateam etwas perfektionistischer, als bei den letzten Drehs und die Küche (nein, auch diesmal nicht unsere) deutlich kleiner, sodass wir einige Male umräumen mussten. Im Beitrag selbst ist davon natürlich nichts zu sehen – ich hoffe, er gefällt euch! (Und bevor ihr fragt – nein, ich schaue beim Kochen nicht immer so verträumt durch Gläser!)
Wie sieht denn euer Mittagessen im Büro aus?
Antipasti-Brotsalat im Glas (für ein 950-ml-Glas):
Für das Ofengemüse
1 kleine Paprika
1 halbe Aubergine (ca. 130 g)
3 EL Olivenöl
1 TL getrocknete italienische Kräuter
½ TL Salz
1 Prise Pfeffer
2 Knoblauchzehen
Für die Brotwürfel
70 g Ciabatta
1 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Für das Dressing
Saft einer halben Zitrone
2 EL Balsamico Bianco Condiment
1 TL Honig
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Außerdem
2 EL Pinienkerne
4 getrocknete Tomaten
50 g Mozzarella
eine Handvoll Romanasalat oder anderer Blattsalat
10 Blätter Basilikum
2 EL Granatapfelkerne
1. Den Ofen auf Grillfunktion vorheizen. Paprika und Aubergine waschen. Die Paprika halbieren, Kerne und Stil entfernen und in ca. 2 cm breite Streifen schneiden. Die halbe Aubergine längs in dünne Scheiben schneiden und die Streifen noch einmal längs halbieren. Olivenöl, Kräuter, Salz und Pfeffer verrühren. Das Gemüse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben. Die Knoblauchzehen ungeschält mit der flachen Seite eines Messers andrücken und dazugeben. Das Gemüse mit der Öl-Kräuter-Mischung beträufeln und in der oberen Ofenhälfte ca. 20-30 Minuten garen, bis das Gemüse weich und gut gebräunt ist. Das Gemüse rausnehmen und zur Seite stellen, den Ofen aber eingeschaltet lassen.
2. Das Ciabatta in 1×1 cm große Würfel schneiden, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben, das Olivenöl darüberträufeln und gut mit dem Brot vermischen. Das Brot salzen und pfeffern und ca. 10 Minuten im Ofen unter dem Grill backen, bis das Brot gebräunt und kross ist.
3. Für das Dressing die Schale von einer der im Ofen gegarten Knoblauchzehen abziehen und den weichen Knoblauch mit einer Gabel zu einem feinen Mus zerdrücken. Den Knoblauch zusammen mit Zitronensaft, Balsamico und Honig in eine Schüssel geben und gründlich verrühren. Das Olivenöl unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
4. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Die Tomaten in dünne Streifen schneiden. Den Mozzarella mittelfein würfeln. Den Salat waschen und in mundgerechte Stücke zerteilen. Das Basilikum waschen und trocken schütteln.
5. Den Salat in folgender Reihenfolge in ein Glas schichten: Dressing, Paprika und Auberginen, Mozzarella, getrocknete Tomaten, Granatapfelkerne, Pinienkerne, Salat, Basilikum, Brotwürfel. Das Glas luftdicht verschließen und im Kühlschrank aufbewahren.
6. Vor dem Essen das Glas etwas schütteln und dann in eine Schüssel oder auf einen Teller geben – ggf. nochmals etwas vermischen, damit sich das Dressing gut verteilt. Luftdicht verschlossen hält sich der Salat im Glas 3-4 Tage im Kühlschrank.
6 Kommentare
Brotsalat ist schon ne tolle Sache. Bringt Ihr mir jede Woche einen zur Mittagspause vorbei? ?
30. März 2017 at 17:03Öhhhm, hust. Wenn wir uns wöchentlich abwechseln, können wir darüber reden. 😉
1. April 2017 at 22:38Richtig telegen, der Steffen! 😉
30. März 2017 at 19:16Das Rezept klingt sehr verlockend. Ich werde in Zukunft wohl häufiger mal meine Bento-Box zuhause lassen und stattdessen das Mason Jar einpacken.
Höhö, danke! 😉 Schön, dass es dir gefällt! Gegen die Bento-Box hätte ich auch nichts (die fehlt hier nämlich noch). Solange nehme ich mit dem Mason Jar vorlieb, das klappt nämlich auch ganz wunderbar.
1. April 2017 at 22:40Boa ober-lecker!!! Ich liebe solch schnellen Ideen im Glas, die auch noch super hübsch anzusehen sind.
Danke für die top Inspo!
Liebst,
2. April 2017 at 9:12Ulrike
Wie schön, das freut uns, vielen Dank! 🙂 Ich bin auch immer auf der Suche nach Ideen fürs Mittagessen, die sich gut und nicht allzu kompliziert vorbereiten lassen.
4. April 2017 at 9:57