Je älter ich werde, desto weniger Geduld kann ich aufbringen. Das gilt sowohl für meine Mitmenschen als auch für kleine Fitzelarbeiten, denen ich mich früher stundenlang widmen konnte, ohne dabei gleich Gewaltfantasien zu entwickeln. Eierfärben zum Beispiel. Das hat zur Folge, dass wir Ostern schon seit vielen Jahren ohne selbst gefärbte Eier auskommen müssen. Und das finde ich ziemlich blöd! Denn ich habe es geliebt, die Kühlschranktür nach den Ostertagen zu öffnen und darin viele bunte hart gekochte Eier vorzufinden, die wir mal eben zum Frühstück, zur Brotzeit oder als Snack zwischendurch vernaschen konnten.
Da sich meine Lust aufs Eierbemalen auch in diesem Jahr in Grenzen hält, habe ich mir etwas anderes einfallen lassen. Pickled Eggs sind die Lösung – die eingelegten Eier bescheren uns nicht nur einen Kühlschrank voller verzehrfertiger und teilweise sogar bunter Eier, sie sind auch noch viel würziger als ihre österlichen Pendants und im Nu vorbereitet. Deshalb fermentieren hier gleich zwei große Gläser mit Eiern vor sich hin und entwickeln dabei ganz unterschiedliche Aromen. Chili, Fenchelsamen und Senfkörner sorgen in einem Glas für ordentlich Würze, das andere lässt sich ganz von Roter Bete und Anis einlullen und bringt schicke pinke Eier hervor – eine Portion Dill habe ich beiden spendiert. Auf Ostereier kann ich in diesem Jahr also gut verzichten!
Zweierlei eingelegte Eier mit Dill, Chili und Roter Bete (Rezept für zwei 1-Liter-Gläser mit je 7 Eiern)
Zutaten für Glas 1 mit Chili und Fenchel
- 7 Bio-Eier, hart gekocht und gepellt
- 1 Schalotte, fein geschnitten
- 1 fingerkuppengroßes Stück Chili, in Ringe geschnitten
- 3 Dillzweige
- 260 ml Wasser
- 240 ml Weißweinessig
- 60 g Zucker
- 1 EL Salz
- 2 TL Pfefferkörner
- 1/2 TL Fenchelsamen
- 1 TL Senfkörner
- 2 Lorbeerblätter
Zubereitung
- Die gekochten und gepellten Eier zusammen mit Schalotte, Chili und Dillzweigen in ein steriles, gut verschließbares 1-Liter-Glas geben.
- Wasser und Weißweinessig zusammen mit den restlichen Zutaten in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Etwa 5 Minuten köcheln lassen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Vom Herd nehmen und kurz abkühlen lassen.
- Die warme Flüssigkeit zu den Eiern ins Glas gießen, etwas abkühlen lassen und gut verschließen. Die Eier 3 bis 5 Tage ziehen lassen – je länger sie ziehen, desto intensiver schmecken sie. Im Kühlschrank halten sich die Eier im Glas mindestens 10 Tage frisch.
Zutaten für Glas 2 mit roter Bete
- 7 Bio-Eier, hart gekocht und gepellt
- 1 Schalotte, fein geschnitten
- 1/2 Rote Bete, geschält und in Scheiben geschnitten
- 3 Dillzweige
- 260 ml Wasser
- 240 ml Weißweinessig
- 60 g Zucker
- 1 EL Salz
- 2 TL Pfefferkörner
- 2 Lorbeerblätter
- 3 Sternanis
Zubereitung
- Die gekochten und gepellten Eier zusammen mit Schalotte, Roter Bete und Dillzweigen in ein steriles, gut verschließbares 1-Liter-Glas geben.
- Wasser und Weißweinessig zusammen mit den restlichen Zutaten in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Etwa 5 Minuten köcheln lassen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Vom Herd nehmen und kurz abkühlen lassen.
- Die warme Flüssigkeit zu den Eiern ins Glas gießen, etwas abkühlen lassen und gut verschließen. Die Eier 3 bis 5 Tage ziehen lassen – je länger sie ziehen, desto intensiver schmecken sie. Im Kühlschrank halten sich die Eier im Glas mindestens 10 Tage frisch.
2 Kommentare
Nachdem ich in England pickled eggs zum ersten Mal probiert habe und sie mir unerwarteterweiße sehr gut geschmeckt haben, wollte ich es unbedingt selbst zubereiten (da es diese in Deutschland nicht wirklich gibt).
Ich mache die helle Pickled eggs Variante heute zum zweiten Mal. Das Rezept ist super!
16. Dezember 2020 at 9:48Für Weihnachten mache ich nun beide Varianten.
Eine Frage habe ich, können die Eier auch nach Ablauf der ersten 10 Tagen noch gegessen werden? Im Normalfall können die ja länger im Glas bleiben oder?
Lieben Dank & viele Grüße
Lili
Hallo Lili, wie schön! 🙂 Wir lieben Pickled Eggs auch in allen Varianten. Ja, ich schätze auch, dass sich die Eier noch einige Zeit länger frisch halten. Unsere waren nach 10 Tagen ohnehin aufgegessen, daher können wir hier nicht aus eigener Erfahrung sprechen, aber ein paar Tage mehr sind sicher kein Problem.
16. Dezember 2020 at 11:55