Zwischen die nervenaufreibenden, aber immerhin letzten Projekte des Jahres und noch ungeklärte Weihnachtsverhältnisse funkt nun also eine dicke Ladung Viren. Den Mann haben sie schon eingenommen, auch der Kater schwächelt (zwei kranke Männer im Haus, ihr wisst, was das bedeutet …), ich hätschle und tätschle, aus gebotener Ferne natürlich, ziehe mich nachts auf das Sofa zurück und am Tag in die Küche. Besonders weihnachtlich ist das alles nicht gerade, dementsprechend spärlich fallen auch die Weihnachtsplätzchen aus, die in diesem Jahr dann wohl nicht den Weg auf den Blog finden. Dafür gibt es ja zum Glück das Rezeptearchiv mit Keksen, die auch in diesem Winter sicher noch einmal schmecken: zum Beispiel die Pistazien-Baiser-Plätzchen (unser all time favorite), die Schoko-Pekannuss-Cookies mit Banane nach Ottolenghi, die uns letztes Jahr das Weihnachtsfest versüßt haben, oder die bunten Spiralkekse im Willy-Wonka-Stil, die trotz ihres Alters dank Pinterest gerade zu unverhofftem Ruhm gelangen.

Stattdessen trage ich Mini-Baumkuchen mit Kokos aus der Küche – kleine Allroundtalente, die mehr als nur vier Wochen im Jahr volle Aufmerksamkeit verdient haben. Als Dessert zu Weihnachten oder Silvester funktionieren die Baumküchlein mit weißer und dunkler Schokolade ebenso gut wie zum gemütlichen Kaffeeumtrunk zwischen den Jahren. Und natürlich auch einfach so als kleine Überraschung oder als Genesungsbeschleuniger. Gleichzeitig sind sie ein echter Entschleuniger, denn das Auftragen der Schichten um Schichten hat schon fast etwas Meditatives. Noch dazu lassen sich die kleinen Baumkuchen gut vorbereiten und bleiben locker zwei bis drei Tage weich und frisch. Nun hoffe ich ganz stark, dass sich irgendwo in ihnen sogar ein kleiner Immun-Booster versteckt, der uns alle schnupfen- und wehwehchenfrei in die Weihnachtstage spazieren lässt.

Zutaten

• das Mark von 1 Vanilleschote
• 6 Bio-Eier
• 125 g weiche Butter + etwas mehr zum Einfetten der Form
• 125 g Zucker
• 80 g Mehl
• 40 g Speisestärke
• 1 Prise Salz
• 2 EL Amaretto
• 40 g Marzipanrohmasse
• 15 g Puderzucker
• 1/2 TL Zimt
• 1 EL Johannisbeergelee (oder ein anderer Gelee)
• 170 g weiße Kuvertüre, gehackt
• 170 g Vollmilchkuvertüre, gehackt
• 1,5 EL Kokosflocken

Zubereitung

1. Den Backofen auf 250° C vorheizen. Eine Springform (∅ 23 cm) mit Backpapier auslegen und die Ränder mit etwas Butter einfetten. Die Eier trennen. Butter, Zucker und Vanillemark in einer Schüssel cremig rühren. Das Eigelb nach und nach unterrühren. Das Mehl und die Speisestärke in einer Schüssel vermischen und unter den Butter-Zucker-Mix rühren. Das Eiweiß mit dem Salz in einer weiteren Schüssel steif schlagen und vorsichtig unter den Teig heben.
2. Ca. 4 EL Teig in die Springform geben und auf dem Boden glatt streichen. 2-3 Minuten auf mittlerer Schiene des Ofens goldbraun backen. Dann weitere 3 EL Teig darauf verteilen, glatt streichen und 2 Minuten backen. Darauf wieder 3 EL Teig glatt streichen, backen und so weiter verfahren, bis der Teig aufgebraucht ist. Nach dem Backen der letzten Schicht den Teig abkühlen lassen, dann vorsichtig aus der Form lösen.
3. Die Oberfläche mehrfach mit einer Gabel oder einem Zahnstocher einstechen und mit Amaretto beträufeln. In der Zwischenzeit Marzipan, Puderzucker und Zimt in einer Schüssel verkneten und etwa 3 mm dick ausrollen. Mit einem runden Ausstecher (∅ 4 bis 4,5 cm) je nach Größe 16 bis 20 Kreise aus dem Kuchenteig ausstechen und je zwei Kuchenkreise aufeinandersetzen. Aus der ausgerollten Marzipanmasse je nach Anzahl der Kuchentürmchen 8 bis 10 Kreise mit dem gleichen Durchmesser ausstechen. Die Kuchentürmchen mit etwas Gelee bestreichen und mit jeweils einem Marzipankreis bedecken. Die kleinen Baumkuchen ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
4. Erst die weiße Kuvertüre im Wasserbad zum Schmelzen bringen, danach separat die dunkle. Die Baumkuchen auf ein Kuchengitter setzen, darunter am besten etwas Backpapier auslegen. Die Hälfte vorsichtig mit einem Löffel oder Pinsel mit weißer Kuvertüre überziehen, die andere Hälfte mit dunkler Schokolade. Kurz etwas trocknen lassen, dann die Oberflächen an einer Stelle mit etwas Kokosflocken bestreuen. Vollständig getrocknet lassen sich die Baumkuchen luftdicht verpackt einige Tage aufbewahren.