Da ist es nun, das neue Jahr, und ist eigentlich schon voll im Gange. Doch entgegen der Annahme, dass sich so ein jungfräuliches Jahr wie ein leeres Blatt Papier blitzschnell mit frischen Ideen und kreativen Gedanken befüllen lässt, herrscht hier nur verschlafenes Gähnen im Kopf. Vielleicht ist es die dicke Schneedecke, die die guten Einfälle seit Wochen begräbt oder die ersten Präsymptome der Frühjahrsmüdigkeit – von Inspiration jedenfalls keine Spur. Das gilt auch und ganz besonders fürs Kochen, mit dem wir in den ersten Januarwochen sicherlich keinen Innovationspreis gewinnen. Es wird auf Altbewährtes zurückgegriffen, auf Gerichte, die hier im Haus ein Schattendasein fristen und eigentlich nur bei akutem Zeitmangel oder Inspirationsnotfällen in die Küche gelassen werden. Oder wir klammern uns pedantisch an Rezepte aus viel zu lange ungeblätterten Kochbüchern – doch simpel muss es sein, darf bloß nicht überfordern. Eine Suppe klingt machbar, mit Wintergemüse wie Pastinaken, etwas Kurkuma und darin schmelzendem Gruyère, so wie sie bei Nigel Slater zu finden ist. Und dann kommt sie, die Unfähigkeit, sich eins zu eins an Rezepte zu halten, denn ein kleines Topping könnte die Pastinakensuppe ja schon vertragen. Uns kommen vor Ewigkeiten gepostete Rezepte in den Sinn, wir klauen uns die Gremolata von damals und ergänzen sie um knusprige Pastinakenchips. Vielleicht ist das ja schon ein erster Schritt heraus aus dem Inspirationsloch, vielleicht taut eine wärmende Suppe auch endlich die Gedanken auf. Und falls die Ideen immer noch nicht sprudeln wollen, fragen wir Julia einfach mal, ob sie uns ihre Karten leiht.
Pastinakensuppe mit Gruyère, Nuss-Zitronen-Gremolata und Pastinakenchips (für ca. 3 Personen):
4 mittelgroße Pastinaken (ca. 540 g)
2 Schalotten
1 EL Olivenöl
50 g Butter
1 Knoblauchzehe
2 TL Mehl
1/4 TL getrocknete Chiliflocken
1/2 TL Kurkuma
1 l Gemüsebrühe
120 ml Sahne
2-3 TL Senf
100 g Gruyère, gewürfelt
Salz, Pfeffer
Für die Gremolata
15 g Haselnüsse
1/2 Knoblauchzehe
1 Handvoll Petersilie
1 TL abgeriebene Zitronenschale
Salz
1. Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Die Pastinaken schälen. Von zwei Pastinaken jeweils das hintere Viertel abschneiden und diese in feine Scheiben schneiden. Die Scheiben auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen, Olivenöl darüberträufeln, etwas salzen und im Ofen etwa 10-15 Minuten kross backen (zwischendurch ruhig mal wenden), dann zur Seite stellen. In der Zwischenzeit die restlichen Pastinaken in grobe Stücke scheiden. Die Schalotten schälen und ebenfalls grob hacken.
2. Die Butter in einem großen Topf schmelzen lassen und die Schalotten darin 2 Minuten andünsten. Die Pastinakenstücke dazugeben. Den Knoblauch schälen, mit dem Messerrücken flach drücken, in den Topf geben und alles bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel etwa 6-8 Minuten anschwitzen, bis das Gemüse leicht gebräunt ist. Mehl, Chiliflocken und Kurkuma in den Topf geben, unterrühren und kurz mitdünsten. Nun alles mit Gemüsebrühe ablöschen und zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren und die Suppe etwa 20 Minuten leicht vor sich hin köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist.
3. In der Zwischenzeit für die Gremolata die Nüsse mittelfein hacken. Den Knoblauch schälen und sehr klein würfeln. Die Petersilie abbrausen, abtropfen lassen und fein hacken. Alles mit der abgeriebenen Zitronenschale mischen und mit Salz würzen. Zur Seite stellen.
4. Mit einem Pürierstab durch die fertig geköchelte Suppe gehen und bearbeiten, bis ein cremiges Püree entsteht. Die Sahne und den Senf dazugeben, gut unterrühren und die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken. Falls euch die Konsistenz zu dickflüssig ist, könnt ihr die Suppe mit etwas Gemüsebrühe oder Sahne verlängern. Die Gruyèrewürfel auf Suppenteller verteilen und darüber die warme Suppe gießen. Je eine Portion Gremolata auf die Suppe setzen und mit Pastinakenchips bestreuen.
7 Kommentare
Ich hatte eher gegen Ende des letzten Jahres meinen kreativen Durchhänger. Gerade habe ich so viele Ideen, was ich alles kochen und backen will, nur fehlt die Zeit. Wird bei euch sicherlich auch bald wieder besser 😉
22. Januar 2017 at 20:20LG Melli
Ja, es gibt einfach so Phasen. Ich weiß ja auch, dass sie wieder gehen und die Lust aufs kreative Kochen zurückkommt, aber zur Zeit hängen wir am Herd noch immer ein bisschen durch. 😉
24. Januar 2017 at 20:12Ihr Lieben,
22. Januar 2017 at 20:30der Februar steht vor der Tür und da werden die Karten wieder gezückt 😉 Aber ihr braucht die Karten gar nicht, das sieht man doch an dieser wunderbaren Suppe! So ein schönes Rezept und so eine tolle Farbe, vielleicht müssen die Tage einfach nur wieder etwas länger werden, damit kommt die Lust aufs Kochen bestimmt wieder.
Liebe Grüße!
Julia
Oh, sehr gut – ich bin gespannt, nach was die Karten diesmal verlangen. 🙂 Ich hoffe ja, dass die Lust aufs Kochen noch vor den langen Tagen zurückkehrt, denn die fühlen sich gerade noch ganz schön weit entfernt an, buhuu.
24. Januar 2017 at 20:22Hört sich sehr lecker an! Ich mag solche ausgefallenen Suppen ja total gern. Ausprobiert habe ich auch schon mal eine Cappuccino-Suppe mit Maronen gemacht. Die hat auch sehr gut geschmeckt.
30. Januar 2017 at 13:28Vielen Dank! Ja, das geht mir auch so – die Cappuccino-Suppe würde ich auch sofort probieren! 🙂
3. Februar 2017 at 8:00[…] Auf den Winter stimmst du dich am besten mit einem cremigen Pastinaken-Süppchen ein. Sabrina und Steffen kredenzen eine besonders raffinierte Version mit Zitronen-Gremolata und Pastinakenchips. Zum Rezept […]
6. November 2017 at 14:15