Etwas Schreckliches ist passiert! Unwiderruflich und nicht wiedergutzumachen. Und auch ein bisschen peinlich: Beim Blick ins Blogarchiv mussten wir feststellen, dass wir in diesem Jahr erst EIN Burgerrezept gepostet haben. Und das schon im März. Also ganze neun Monate Burgerstille. Warum hat denn niemand was gesagt?? Wir müssen uns wohl aufrichtig bei unseren Leser_innen für unsere Nachlässigkeit in Sachen Burgerentwicklung entschuldigen. Wenn wir es genau nehmen, müssen wir uns eigentlich ganz grundsätzlich für unsere Nachlässigkeit entschuldigen. 2015 war blogtechnisch kein besonders produktives Jahr, wir haben gut ein Drittel Blogartikel weniger veröffentlicht als noch 2014 und es so im Durchschnitt auf nicht einmal einen Post pro Woche gebracht. Urgs. Zwar könnten die Monsterbeiträge zu unseren USA–Urlauben gut und gerne jeweils als drei Artikel durchgehen, aber eine gute Ausrede ist das auch nicht. Ganz nüchtern betrachtet kostet es einfach viel Zeit, den Blog aktuell zu halten. Nicht nur das Tippen der Beiträge, sondern auch das Entwickeln neuer Rezepte, diese in mehreren Durchgängen zu perfektionieren und dann auch noch halbwegs fotogen und bei Tageslicht auf den Teller zu bringen. Wenn sich das Jahr dann auch noch jobtechnisch überschlägt – inklusive Jobwechsel und diversen (Dauer-)Stressphasen -, bleiben abends oft weder Zeit noch Lust für den Blog übrig. Wir möchten uns deswegen bedanken, dass ihr uns trotzdem die Treue haltet, hier fleißig kommentiert, unsere Rezepte nachkocht oder uns mit Fragen zu Reisen löchert. Das wissen wir zu schätzen!
Und weil der letzte Burger nun schon neun Monate zurückliegt, kommt hier das Rezept für unser ultimatives Winter-Wonder-Burger-Land! Gemeinsam mit einigen anderen Foodblogger_innen haben wir letzte Woche zum Thema “Winterburger” synchrongeburgert (am besten gleich bei Instagram nach #synchronburger suchen, dort findet ihr auch die Beiträge der anderen Teilnehmer_innen) und eine vegetarische Burgervariante kreiert, die perfekt zur Jahreszeit passt. Ein nussiges Patty, fruchtiges Chutney, knackiger Rotkohl und zerfließender Camembert. Wer kann uns denn da noch böse sein?
Vegetarischer Winter-Burger mit Kürbis-Maronen-Haselnuss-Patty, Cranberry-Birnen-Chutney und Camembert (für 4 Burger):
Für 8 Brioche-Buns (nach dem Rezept von Uwe)
200 ml warmes Wasser
3 EL warme Milch
2½ EL Zucker
2 TL Trockenhefe
2 Eier
425 g Mehl Type 550
60 g Mehl Type 405
1½ TL Salz
80 g weiche Butter
Sesam oder Mohn
Für das Cranberry-Birnen-Chutney
1 daumengroßes Stück Ingwer
1 kleine rote Zwiebel
200 g Cranberries
½ Birne
1 EL Olivenöl
170 g Zucker
120 ml Wasser
1½ EL Cranberryessig (oder Rotweinessig)
1 Zimtstange
Salz, Pfeffer
Für die Patties
30 Maronen (= ca. 200 g geschält)
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
50 ml Rotwein
50 ml kräftige Gemüsebrühe
200 g Hokkaido-Kürbis
25 g gehackte Haselnüsse
1 Möhre
35 g Haferflocken
25 g Hartweizengrieß
2 EL (+ einen Teller voll zum Panieren) Semmelbrösel
Muskatnuss, Salz, Pfeffer
Außerdem
125 g Camembert
1 große rote Zwiebel
2 große Handvoll Rotkohl (in feine Streifen geschnitten)
1 EL Apfelessig (oder einen anderen Fruchtessig)
1 EL Ahornsirup
ggf. Senf
1. Für die Buns das warme Wasser, die warme Milch und den Zucker mit der Hefe in einer Schüssel vermischen. Etwa 15 Min. gehen lassen. In der Zwischenzeit ein Ei leicht aufschlagen. Die beiden Mehlsorten mit dem Salz in einer zweiten Schüssel vermischen. Die weiche Butter zufügen und die Masse mit den Fingern verkneten, bis sich kleine Krumen gebildet haben. Anschließend die Hefe-Mischung und das Ei untermischen, bis die Masse klumpt. Den Teig 10 Min. kräftig kneten, bis er seidig glänzt, dann etwa eine Stunde zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
2. Aus dem Teig acht Brötchen formen, auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und nochmals eine Stunde gehen lassen. Den Ofen auf 200°C vorheizen, eine ofenfeste Schüssel Wasser auf den Boden des Ofens stellen. Das zweite Ei mit 1 EL Wasser vermischen, die Buns damit bestreichen und mit Sesam oder Mohn bestreuen. Die Burger-Buns etwa 15 Min. im Ofen backen, bis sie goldbraun sind. Auskühlen lassen. Wenn ihr nicht alle Buns gleich verwenden möchtet, könnt ihr sie auch super einfrieren. Nach dem Auftauen sind sie noch genauso fluffig wie die frischen aus dem Ofen.
3. Für das Chutney den Ingwer schälen und fein würfeln. Die Zwiebel häuten und in feine Ringe oder Stücke schneiden. Die Cranberries waschen, die Birnenhälfte schälen und in Stückchen schneiden. Das Öl in einen Topf geben und erhitzen. Darin Ingwer und Zwiebel anschwitzen, dann Cranberries hinzufügen und kurz mitbraten. Zucker, Wasser, Essig und Zimtstange dazugeben und alles gut verrühren. Bei niedriger Hitze in ca. 15 Min. zu einer eingedickten Soße einkochen. Nach der Hälfte der Einkochzeit die Birnenstückchen unterrühren. Die Zimtstange herausnehmen und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
4. Für die Patties den Backofen auf 200°C vorheizen. Die Maronen an der Oberseite kreuzweise einschneiden, auf ein Backblech legen und im vorgeheizten Backofen ca. 15-20 Min. rösten, bis sich die eingeschnittenen Spitzen öffnen und leicht nach außen biegen. Noch heiß schälen, dabei verdorbene oder steinharte Exemplare aussortieren (in der Mengenangabe sind schon ca. 20% berücksichtigt).
5. Zwiebel und Knoblauch schälen, die Zwiebel fein würfeln und den Knoblauch hacken. Reichlich Olivenöl in einen kleinen Topf geben und Zwiebeln und Knoblauch bei mittlerer Hitze einige Minuten braten, bis sie Farbe angenommen haben. Mit ½ TL Salz bestreuen, mit Rotwein und Gemüsebrühe ablöschen. Etwa 10 Min. bei kleiner Hitze köcheln lassen, bis die Flüssigkeit leicht sämig eingekocht ist. Währenddessen den Kürbis waschen, entkernen und mitsamt der Schale grob reiben. Die Kürbisraspel zum eingekochten Zwiebelsud geben, die Hitze wieder etwas erhöhen und unter Rühren ca. 5 Min. weich kochen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
6. Die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Die Möhre schälen und grob raspeln. Die geschälten Maronen hacken. Alles zusammen mit Haferflocken, Hartweizengrieß und Semmelbröseln in eine Schüssel geben und mit den Händen gut durchkneten. Kräftig mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren – kalt lassen sich die Patties besser formen.
7. Jetzt den Camembert mit einem scharfen Messer in vier runde Scheiben schneiden (das funktioniert am besten, wenn der Käse flach aufliegt). Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden und den Rotkohl in einer Schüssel mit Apfelessig und Ahornsirup vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen.
8. Aus der Patty-Masse vier Patties in Größe der Burgerbrötchen formen, in einem Teller mit Semmelbröseln von allen Seiten panieren und vorsichtig abklopfen In einer beschichteten Pfanne ordentlich Olivenöl erhitzen. Die Patties von jeder Seite ca. 3-4 Min. anbraten. Nach dem Wenden mit einer Scheibe Camembert belegen und die Pfanne mit einem Deckel schließen, damit der Käse besser schmelzen kann.
9. Die Burgerbrötchen aufschneiden, ggf. anrösten. Die untere Hälfte mit Chutney bestreichen, auf die obere Hälfte, je nach persönlichem Geschmack, etwas süßen oder scharfen Senf geben. Dann das Patty mit dem Käse auflegen, darauf noch ein wenig Chutney verteilen und mit Rotkohl und Zwiebelringen abschließen. Guten Appetit!
7 Kommentare
Ach, wie könnte man euch bei diesem tollen Rezept noch böse sein?
27. Dezember 2015 at 13:06Ich kann das voll gut nachvollziehen, das Essen im Hellen zu kochen und zu fotografieren ist um diese Jahreszeit gar nicht so einfach. Aber eure Ergebisse lassen sich immer sehen und machen mich leicht neidisch. 😉
Puuh, dann haben wir ja Glück gehabt. 😉 Und vielen Dank, das freut uns sehr zu hören!
2. Januar 2016 at 8:56Also wenn so ein Burger dabei rauskommt, dann ist doch schnell verziehen oder? Außerdem braucht man ja auch gute Vorsätze für 2016 ;).
27. Dezember 2015 at 17:50LG, Ines
Hehe, sehr gut! Oh ja, hier wieder etwas regelmäßiger zu posten, ist auf jeden Fall ein Vorsatz (auch wenn ich Vorsätze eigentlich blöd finde).
2. Januar 2016 at 8:57Da sich sonst die Blogs mit Burgern überschlagen haben, fiel das nicht weiter auf, wenn die Trendsetter sich etwas zurückhalten. 😉
Schön herbst-winterlich dafür, Euer aktueller Burger. Gefällt mir supergut!
29. Dezember 2015 at 23:13Hehe, dann ist ja gut! 😉 Schön, dass dir unser Winterburger gefällt!
2. Januar 2016 at 9:00[…] au Chocolat von Caro liebt Cupcakes. Herzhafter geht es da bei Feed me up before you go go zu: ein vegetarischer Winterburger mit Kürbis-Maronen-Haselnuss-Patty… Nomnom, mir läuft mal wieder das Wasser im Munde […]
3. Januar 2016 at 14:09