Ein schneller, einfacher Rührkuchen, der bestens in die Vorweihnachtszeit passt: Rotweinkuchen mit Glühweinglasur. Supersaftig, voller Gewürze und mit schmelzenden Schokostückchen im Teig.

Glühwein und wir – es ist kompliziert. Wenn sich Anfang Dezember die Nachfragen häufen, ob wir Lust hätten, uns mit anderen “auf einen Glühwein oder zwei” auf dem Weihnachtsmarkt zu treffen, sprudeln wir nicht gerade vor Freude über. Lauwarme klebrig-süße Plörre, die meist aus fragwürdig gespülten Tassen und mit Kopfschmerzen am nächsten Tag daherkommt, ist so gar nicht unser Ding. Klassischer roter Glühwein geht schon mal gar nicht – wenn es sich nicht vermeiden lässt, ist die Schmerzgrenze bei einer Tasse weißem Glühwein erreicht, doch eher lassen wir uns zu einem heißen Cider oder gestachelten Bier überreden. Wird uns Glühwein aber in gebackener Form vorgesetzt, sieht die Sache gaaanz anders aus. Plötzlich wissen wir die Kombination aus trockenem Rotwein und allerlei Gewürzen sehr zu schätzen. Etwas Zimt, ein paar Orangen, ein Hauch Nelke und Sternanis, mit Glück noch eine leicht scharfe Ingwernote – das passt doch wunderbar zu Kuchen! Wieso also gibt es auf Weihnachtsmärkten nicht mehr Stände, die Glühweinkuchen anbieten?! Unsere diesjährige Dosis Glühwein verpassen wir uns deswegen einfach selbst in Form eines saftigen Rotweinkuchens mit Glühweinglasur, denn den doppelten Schwips kann man in der Vorweihnachtszeit schon mal gebrauchen.

Zu Gast im kulinarischen Adventskalender

Apropos Vorweihnachtszeit: Während viele in den ersten Dezemberwochen nicht auf ihren Glühwein verzichten wollen, gehört für uns der Adventskalender zum absoluten Pflichtprogramm. Nicht nur zu Hause öffnen wir täglich mehrere Türchen (ja, wir sind gierig), sondern auch virtuell, denn zorras kulinarischer Adventskalender begleitet uns schon seit vielen Jahren durch die Weihnachtszeit und wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr wieder ein Türchen füllen dürfen – diesmal mit unserem saftigen Rotweinkuchen mit Glühweinglasur.

Falls ihr den kulinarischen Adventskalender von Kochtopf noch nicht kennt, klickt euch doch mal durch die vergangenen und noch kommenden Türchen, denn wer aufmerksam mitliest, kann dabei auch diesmal wieder viele tolle Preise gewinnen.

Ein Klassiker zur Weihnachtszeit: Rotweinkuchen, aber mit doppeltem Schwips

Grundlage für unser doppelt beschwipstes Gebäck ist ein klassischer Rotweinkuchen. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter ihn schon in meiner Kindheit regelmäßig gebacken hat und ich trotz des geringen Alters immer probieren durfte. Der Alkohol verfliegt ja beim Backen, hieß es, und sie kam schließlich nicht auf die törichte Idee, auch der Glasur einen alkoholischen Kick zu verpassen. Als Basis habe ich das seit Jahrzehnten erprobte Rotweinkuchen-Rezept aus dem Buch Basic Baking* herangezogen und dem Kuchen noch etwas mehr Zimt und Schokolade spendiert. Richtig weihnachtlich wird das Ganze durch die Glasur. Dafür setzt man einen selbst gemachten Glühwein auf und lässt ihn einkochen. Am besten macht ihr gleich die dreifache Menge des Glühweins, so könnt ihr einen Teil für die Glasur verwenden und den Rest nebenher beim Backen genüsslich süffeln. Tatsächlich schmeckt die selbst gemachte Version so gut, dass ich fast meine Glühweinaversion über Bord werfe – kein Vergleich zum pappigen Weihnachtsmarktgesöff.

Gut zum Süffeln nebenher und zum Verschenken an Weihnachten eignen sich übrigens auch selbst gemachter Baileys mit Karamell, ein cremiger Gebrannte-Mandel-Likör, Bratapfelpunsch oder Eierlikör mit weißer Schokolade.

Rotweinkuchen mit Glühweinglasur (Rezept für 1 Gugelhupfform)

Zutaten für den Teig

• 100 g Zartbitterschokolade
• 4 Eier
• 200 g weiche Butter + etwas mehr zum Einfetten
• 180 g Zucker
• 250 g Mehl
• 1/2 Pck. Backpulver
• 2 TL Zimt
• 4 TL Kakaopulver
• 125 ml trockener Rotwein

Zutaten für die Glasur

• 120 ml trockener Rotwein
• 1 TL Zucker
• 2 Scheiben Bio-Orange
• 1 Stück Ingwer (etwa 1 cm), in Scheiben geschnitten
• 1 Zimtstange
• 2 Nelken
• 1 Sternanis
• 150 g Puderzucker, gesiebt

Zutaten für die Deko

• 15 g Mandeln, grob gehackt
• 1 EL Gojibeeren
• 3 Sternanis (optional, nur zur Deko)

Zubereitung

1. Für den Teig die Schokolade mit einem Messer in grobe Stücke schneiden. Die Eier trennen. Das Eiweiß in einer großen Schüssel mit dem Rührgerät steif schlagen und in den Kühlschrank stellen.
2. Den Backofen auf 160 °C (Umluft) vorheizen. Eine Gugelhupfform mit etwas Butter einfetten. Butter und Zucker in einer zweiten großen Schüssel verrühren, bis die Masse cremig ist. Die Eigelbe nacheinander unter die Buttermischung rühren.
3. Das Mehl mit Backpulver, Zimt und Kakao in einer mittelgroßen Schüssel mischen und abwechselnd mit dem Rotwein unter die Buttermasse rühren. Ein Drittel des Eischnees unterschlagen, den Rest vorsichtig unterheben. Die Schokoladenstücke ebenfalls unterheben.
4. Den Teig in die Form füllen und glatt streichen. Auf der mittleren Schiene des Ofens etwa 50-60 Minuten backen, bis an einem mittig eingestochenen Stäbchen kein Teig mehr haften bleibt. Den Kuchen kurz in der Form abkühlen lassen, dann vorsichtig auf ein Kuchengitter stürzen und vollständig auskühlen lassen.
5. Für die Glasur Wein, Zucker, Orangen- und Ingwerscheiben, Zimt, Nelken und Sternanis in einem kleinen Topf zum Kochen bringen. Die Hitze reduzieren und unter gelegentlichem Rühren in ca. 10 Minuten auf etwa die Hälfte einkochen lassen. Orangen, Ingwer, Zimt, Nelken und Sternanis entfernen.
6. Den Puderzucker erst mit 3 EL des Glühweins in einer mittelgroßen Schüssel zu einer dicklichen Glasur glatt rühren, dann nach Belieben mehr Glühwein zufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Den Kuchen mit der Glühweinglasur überziehen und mit gehackten Mandeln, Gojibeeren und optional Anissternen dekorieren.

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