Wenn wir in diesem Jahr nicht zur Grünen Soße kommen können, muss die Grüne Soße eben zu uns kommen! Das Leben in Zeiten von Corona erfordert Kreativität, und gerade jetzt ist es wichtig, kleine Unternehmen durch Bestellungen zu unterstützen, die sonst keine oder nur eingeschränkte Vertriebswege haben. In vielen Städten entstehen neue Lieferdienste für Restaurants, Craft-Bier wird mit dem Lastenrad zu uns gebracht und Schneidereien stellen auf die Produktion von Mund-Nasen-Masken um. Warum also nicht auch die sieben Grüne-Soße-Kräuter Schnittlauch, Petersilie, Borretsch, Kerbel, Pimpinelle, Sauerampfer und Kresse online bestellen, denn unser regulärer Dealer auf dem Viktualienmarkt ist aktuell nicht erreichbar. So kommen wir außerdem an den echten Frankfurter Stoff! Ursprünglich hatten eine Kollegin und ich (ebenfalls als Exilhessin auf Grüne-Soße- und Apfelweinentzug) geplant, beim Büromittagessen unsere anderen Kolleg*innen von der hessischen Spezialität zu überzeugen, doch wegen kollektivem Homeoffice fällt das zunächst einmal flach.
Also müssen wir die ganzen Kräuter selbst verbrauchen. Ein Teil wurde eingefroren, ein anderer gleich zu einer riesigen Portion Grüne Soße mit Pellkartoffeln verarbeitet und das letzte Bund servieren wir zu Pasta – das hat ja schon letztes Jahr in Form von Grüne-Soße-Pasta mit Räuchertofu wunderbar geklappt. Diesmal soll aber ein Grüne-Soße-Pesto zum Einsatz kommen. Zusammen mit Walnüssen, Parmesan und Zitrone werden aus der Siebenkräutermischung ratzfatz zwei große Gläser Pesto, die uns zum Beispiel als Pasta mit Grüne-Soße-Pesto und pochiertem Ei zum Abendessen beglücken. Wir lassen uns von den (notwendigen!) Ausgangsbeschränkungen übrigens nicht kleinkriegen und planen gerade einen virtuellen Osterbrunch mit der Familie (habt ihr schon unsere 15 Rezeptideen für das Osterfrühstück entdeckt?).
Grüne-Soße-Pesto (Rezept für 2 große Gläser)
Zutaten
- 1 Bund Frankfurter Grüne-Soße-Kräuter (etwa 200 g)
- 100 g Walnüsse
- 1 Knoblauchzehe
- 80 g Parmesan
- 50 ml Sonnenblumenöl
- 200-250 ml Olivenöl
- 1 EL Balsamicoessig
- Abrieb von 1/2 Bio-Zitrone
- etwas Zitronensaft
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Die Kräuter waschen, trocken schütteln und grob hacken. Die Walnüsse in einer Pfanne anrösten, die Knoblauchzehe schälen und grob hacken und den Parmesan nicht zu fein raspeln.
- In einem Mixer (alternativ Rührgefäß und Pürierstab nutzen) die Kräuter und die Knoblauchzehe mit dem Sonnenblumenöl grob zerkleinern (wir geben Olivenöl erst nach dem Mixen hinzu, weil es sonst durch den Rührvorgang bitter werden kann). Die Walnüsse hinzufügen und alles mixen, bis das Pesto für euch fein genug ist (wir selbst mögen es lieber etwas gröber).
- 200 ml Olivenöl, Parmesan, Balsamico und Zitronenschale unterrühren und mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Eventuell noch mehr Olivenöl hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- In sterilisierte Gläser füllen, mit einer Schicht Olivenöl bedecken und im Kühlschrank aufbewahren.
Pasta mit Grüne-Soße-Pesto und pochiertem Ei (Rezept für 2 Personen)
Zutaten
- 260 g Nudeln
- ca. 6 TL Grüne-Soße-Pesto
- 1 EL Essig
- 2 Bio-Eier
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Die Nudeln nach Packungsanweisung in einem Topf mit kochendem Salzwasser bissfest garen, dann kurz in einem Sieb abtropfen lassen.
- Währenddessen für die pochierten Eier etwa 1 l Wasser mit Essig in einem Topf zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Eier nacheinander wie folgt pochieren: Das ganze Ei für 10 Sekunden ins kochende Wasser geben, dann herausnehmen und die Temperatur runterschalten, bis das Wasser nicht mehr sprudelnd kocht. Mit einer Gabel im Wasser einen Wirbel erzeugen. Das Ei aufschlagen und vorsichtig ins Wasser gleiten lassen. Nach ca. 2½ Minuten das Ei vorsichtig herausnehmen, abtropfen lassen und mit dem anderen Ei wiederholen.
- Die noch nassen Nudeln auf zwei Teller verteilen und mit jeweils 3 TL Grüne-Soße-Pesto gut vermischen. Jeweils ein pochiertes Ei auf die Nudeln setzen, mit Salz und Pfeffer würzen und das Ei vorsichtig einschneiden.
2 Kommentare
Hallo ihr beiden, das Pesto hat wunderbar geklappt und lässt sich mit eurem Tipp gut aufbewahren. Wir haben damit einige Abendessen bestritten. Dankeschön!
19. April 2020 at 10:12Das ist ja toll – danke für deine Rückmeldung! 🙂 Schön, dass es euch geschmeckt hat.
22. April 2020 at 10:51