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Es ist Freitagmittag, ein Wellness- und Wanderwochenende im Ötztal liegt vor uns. Österreichs erstes Natur- und Holzhotel erwartet uns – ein 5-Sterne-Haus, das sich ganz dem Wohnen mit und in der Natur verschrieben hat und vor ein paar Jahren zum “schönsten Ökohotel Europas” gekürt wurde. Und wir? Wir sitzen im Auto auf dem Weg von München nach Österreich und fluchen vor uns hin. Nicht etwa, weil wir keine Lust auf Spa, gutes Essen und Berge hätten, sondern weil wir bis über beide Ohren in Arbeit stecken und uns eigentlich keine Auszeit erlauben dürften. Eigentlich. Also nutze ich wenigstens die Autofahrt, um das Gröbste abzuarbeiten und schicke die letzte Mail vor dem Wochenende exakt in dem Augenblick ab, als wir in Längenfeld auf den Parkplatz des Naturhotel Waldklause abbiegen. Punktlandung.
Einatmen. Ausatmen. Achtsamkeit
Und jetzt: einatmen, ausatmen. Als hätte man’s geahnt, dass wir Entspannung dringend nötig haben, werden uns gleich bei der Ankunft ein Gläschen Sekt und das Wochenprogramm des Hotels in die Hand gedrückt, das neben geführten Wanderungen auch Yogakurse und andere Aktivitäten umfasst. Der Achtsamkeits-Workshop würde gleich beginnen, ob wir uns dafür anmelden möchten?, fragt uns der freundliche Herr an der Rezeption. Öh ja, warum nicht? Auch wenn wir uns nie so ganz mit dem Achtsamkeitskonzept anfreunden konnten, ist Runterkommen jetzt sicher nicht das Schlechteste.
Und so sitzen wir kurze Zeit später mit fünf anderen Gästen auf Yogamatten und berichten reihum wie bei den anonymen Achtsamen von unseren Beweggründen für den Besuch des Kurses. Nach einer kurzen Einführung ins Thema wird es praktisch und wir nehmen uns über eine Stunde lang Zeit, um unter Anleitung unseren Körper mit geschlossenen Augen Stück für Stück wahrzunehmen. Für manche von uns (ich blicke zum Mann) ist das alles etwas zu entspannend und ich vernehme nach kurzer Zeit ein leises Schnarchen von links. Auch ich habe nach gut einer Stunde keine Manuskripte und E-Mails mehr im Kopf. Ziel erreicht, würde ich sagen. Auch sonst eignet sich die Session bestens, um das Stresslevel am ersten Tag im Hotel runterzufahren.
Designliebe trifft Naturverbundenheit
Abschalten und genießen fällt im Naturhotel Waldklause ohnehin nicht schwer. Zwischen hochgewachsenen Tannen und Birken fügt sich das verwinkelte Holzhotel so harmonisch in ein kleines Waldstück am Ortsrand ein, dass man denken könnte, es wäre dort hineingewachsen. Wohnen mit und in der Natur steht bei dem familienbetriebenen Design- und Wellnesshotel klar im Fokus. Dass sich Designverbundenheit und Nachhaltigkeit keineswegs ausschließen, beweist die ökologische Architektur des Hotels. So wurde beim Bau des Niedrigenergiehauses auf natürliche, möglichst heimische Rohstoffe geachtet und auch viele andere Bereiche zeichnen sich durch ökologisches Bewusstsein aus.
Damit passt das Hotel perfekt zu Green Pearls, einer Reiseplattform, die “grüne Orte” wie die Waldklause sowie andere außergewöhnliche Hotels und Destinationen auf der ganzen Welt vorstellt, die eine grüne Philosophie leben und sich für Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und nachhaltiges Reisen engagieren. Wer hier aufmerksam mitliest, weiß, dass wir über Green Pearls auch schon andere traumhafte Hotels entdeckt haben, die den Nachhaltigkeitsgedanken ebenso verfolgen – zum Beispiel das Berghotel Rehlegg im Berchtesgadener Land oder das Hubertus im Allgäu.
Überall im Naturhotel gibt es etwas zu entdecken – die hohen Holzstege, die sich zwischen den Tannen um die Hauswand schlängeln, der Barfußpfad auf der Rückseite des Gebäudes, der eigene Kräutergarten, die vielen Sonnenterrassen, die zum Entspannen einladen, und natürlich: der Blick auf die umliegenden Tiroler Berge.
Entspannung auf zwei Etagen im Natur-Spa
Im Mittelpunkt des Hotels steht der große Natur-Spa, der sich gleich über zwei Stockwerke mit Innen- und Außenbereich erstreckt. Diese Aufteilung ist zu Beginn etwas verwirrend, gerade auch, da es zudem einen separaten textilfreien Saunaabschnitt (mit Biosauna, finnischer Sauna, Baumsauna und Kräuterdampfbad) gibt. Gut ist allerdings, dass auch außerhalb dieses Bereichs eine Sauna und ein Dampfbad genutzt werden können. Wer sich also nicht ganz entblättern möchte, hat Glück und kann auch von der großen Sauna aus einen tollen Ausblick auf die Baumwipfel rund ums Hotel genießen. Noch mehr Zeit verbringen wir allerdings im halb überdachten Sole-Whirlpool, der deutlich größer ist, als in vielen anderen Hotels und uns mit seinem salzhaltigen Wasser sehr angenehm entspannt. Auch der beheizte Außenpool sieht uns mehrmals täglich. Früh morgens um 8 Uhr haben wir ihn sogar inklusive traumhaften Ausblick auf die Berge des Ötztals ganz für uns allein.
Ausblicke bietet der ganze Spabereich sowieso in rauen Mengen, ebenso Ruhezonen und Rückzugsorte, die sich auch im restlichen Hotel finden lassen. Überall locken Liegen oder Hängematten, in denen man gemütlich den Tag zwischen Schwimmbad und Sauna verdösen kann. Nur im textilfreien Bereich sind die Liegen etwas rar, doch dafür findet man dort zwei Infrarotliegen, über die sich besonders der Mann mit seinen Rückenschmerzen freut. Wem das alles nicht genug ist, kann übrigens während des Aufenthalts (außer am Abreisetag) das direkt nebenan gelegene Erlebnisbad Aqua Dome kostenlos nutzen.
Übernachten zwischen Baumwipfeln: die Baumgartensuite
Das größte Highlight erwartet uns jedoch, als wir unser Zimmer beziehen. Entschuldigung, Suite natürlich, denn der auf 58 m² gestaltete offene Wohn- und Schlafbereich ist so groß wie unsere Münchner Wohnung. Wir haben schon viele schöne Hotelzimmer gesehen, sind aber doch etwas sprachlos, als wir die Baumgartensuite betreten und uns erst einmal fast im begehbaren Kleiderschrank verlaufen. Es riecht nach Zirbenholz, denn auch hier wurden viele Naturmaterialien verbaut. Holz, Stein und Glas, dazwischen türkisfarbene Designelemente, lassen die Suite warm und hell wirken.
Die 59 Zimmer und Suiten sind übrigens alle individuell gestaltet und Letztere unter ein bestimmtes Thema gestellt. So beschert nicht nur der herrliche Blick auf die Berge und Tannen, den man besonders gut von der frei stehenden Badewanne oder der gläsernen Dusche aus genießen kann, unserer Baumgartensuite ihren Namen, sondern vor allem die riesige dazugehörige Terrasse (80 m²!), die mit eigenem Wintergarten aufwarten kann. Ich wiederhole: ein eigener gemütlich eingerichteter Wintergarten. Auf der Terrasse. Irre!
Auch sonst lässt die Suite keine Wünsche offen. Sogar für einen eigenen Quellwasserbrunnen ist gesorgt, sodass wir unsere Getränke selbst zapfen können. Und erwähnte ich schon den Wintergarten??
Kulinarische Rundumverwöhnung auf Tiroler Art
Von der Mittagsjause mit Salatbuffet, Suppe und anderen kleineren warmen Speisen über die hausgemachten Kuchen am Nachmittag und das thematisch wechselnde 5-Gänge-Menü am Abend bis zum reichhaltigen Frühstück am nächsten Morgen wird man im Naturhotel Waldklause rundum kulinarisch verwöhnt. Das alles ist in der Naturhotel-Verwöhnpension inbegriffen, die schon am Anreisetag mit dem Mittagessen beginnt.
“Naturküche” nennt das Hotel sein kulinarisches Angebot, denn auch hier wird auf Nachhaltigkeit sowie Regionalität und eine schonende Zubereitung geachtet. Gekocht wird nach Tiroler Art – und so landen besonders am “Österreichabend” viele landestypische Spezialitäten auf dem Teller. Vom Liptauer-Topfenaufstrich geht es zum recht fleisch- und wurstlastigen Vorspeisenbuffet über. Von der Tiroler Gerstlsuppe zum Längenfelder Lachsforellenfilet mit Lauchnudeln und Walnusspesto bzw. zum Rote-Rüben-Buchweizenrisotto mit gebackener Zucchiniblüte, wenn man sich für den vegetarischen Hauptgang entschieden hat. Denn gleich drei Hauptspeisen stehen am Abend zur Auswahl, und auch für eine der Vorspeisen gibt es immer eine Alternative. Gerade mit der gebackenen Zucchiniblüte bin ich sehr zufrieden, kommt sie doch bei uns zu Hause nur selten auf den Tisch. Doch mein heimliches Highlight ist der eher unscheinbare Birnen-Buttermilch-Drink, der als Zwischengang serviert wird. Bei einem 5-Gänge-Menü gar keine schlechte Idee – vor allem, wenn er so hervorragend schmeckt. Unser Österreichabend endet mit Topfen-Nougat-Knödeln mit Vanilleeis und Beerenragout, von denen wir uns etwas mehr erhofft haben, sowie einer Käseauswahl am Buffet. So gut Letztere aussieht, es geht nichts mehr hinein.
Am Sonntag wird das umfangreiche Menü sogar um einen Gang erweitert. Auf dem Weg zu unserem Tisch passieren wir das vielversprechende Nachtischbuffet und kommen aus dem Staunen nicht heraus. Die Auswahl ist enorm und kunstvoll dekoriert. Da ist es fast von Vorteil, dass der Ötztaler Bauernsalat nicht ganz meinen Geschmack trifft und mehr Platz für das Dessert schafft. Der Marillen-Grüntee-Eistee mit Kardamomschaum dafür umso mehr. Etwas unerwartet ist der kleine vegetarische Burger zum Hauptgang, den man nicht viel besser zusammenstellen könnte. Nur die Süßkartoffelpommes haben wohl zu lange auf ihren Einsatz gewartet und sind trocken und kalt. Zum Glück hat das Dessert nicht zu viel versprochen. Die vielen Cremes, Mousses, Macarons und Petit fours schmecken wirklich so gut wie sie aussehen.
Wer möchte, kann eine Weinbegleitung zum Menü bestellen, wir konzentrieren uns jedoch auf einzelne Stationen, die alle gut auf den jeweiligen Gang abgestimmt sind. Alle, die den Abend nicht gleich nach dem Dinner enden lassen möchten, können im Loungebereich der Lobby alpiner Livemusik lauschen oder die Nacht an der Bar einläuten. Die Barkarte enttäuscht uns allerdings ein wenig, da sie nicht über übliche Standards hinausgeht. Schade finde ich auch, dass der Waldbeer-Hugo in einem Hotel, das sich Nachhaltigkeit auf die Fahne schreibt, mit Plastikstrohhalm serviert wird – da gäbe es mittlerweile wirklich genügend Alternativen.
Frühstück with a view
Wer Glück hat – und das haben wir –, bekommt für die Zeit des Aufenthalts einen Tisch direkt an der großen Fensterfront mit herrlichem Blick ins Grüne zugewiesen. Wie am Abend ist das Servicepersonal auch morgens sehr aufmerksam und freundlich. Das umfangreiche Frühstückangebot lässt uns wunschlos glücklich in den Tag starten. Vor allem die Müsli- und Bowl-Komponenten mit reichlich Obst, Nüssen, Samen und Saaten, Joghurts, Porridge und unzähligen Toppings sind außergewöhnlich. Auch auf dem Frühstücksbuffet finden sich viele Produkte von Produzent*innen aus der Umgebung. Die Käse- und Wurstauswahl wird durch eine Vielzahl an Honigen und Marmeladen ergänzt, und ich freue mich über die vielen unterschiedlichen Brot- und Brötchensorten.
Omelett, Rührei und andere Eierspeisen lässt man sich nach eigenem Wunsch mit Gemüse, Kräuter oder Käse frisch zubereiten. Wir versuchen uns zudem daran, Saft selbst zu pressen, meinen es bei unserem Apfel-Sellerie-Gurke-Ingwer-Mix allerdings so gut mit dem Ingwer, dass er unsere Kehlen ordentlich befeuert. Macht nichts, ist sicher gesund! Wer nicht nur koffeingestärkt, sondern auch beschwingt in den Tag starten möchte, kann sich zudem an der Sektbar bedienen. Darauf verzichten wir lieber, schließlich geht es für uns nach dem Frühstück ohnehin in schwindelerregende Höhen.
Ausflugsziele im Ötztal
Dass Tirol unzählige schöne Ecken hat, konnten wir bei unseren letzten Besuchen immer wieder feststellen. Doch allein das Ötztal hat so viel zu bieten, dass es uns schwerfällt, uns nur auf ein paar Ausflugsziele zu einigen. Wer nicht nur Wellnessurlaub machen will, sondern auch an Wanderungen und anderen Outdoor-Aktivitäten Spaß hat, liegt mit dem Naturhotel Waldklause also goldrichtig.
Der höchste Wasserfall Tirols: Stuibenfall
Bei schönstem Wetter machen wir uns auf zum Stuibenfall, dem höchsten Wasserfall Tirols. Vom Parkplatz Ötzidorf aus führt der Weg vorbei am idyllisch rauschenden Horlachbach, bis wir schließlich in der Ferne den ersten Blick auf den Stuibenfall erhaschen können, der selbst von Weitem imposant zwischen Tannen und Kiefern 150 Meter in die Tiefe kracht. Steil geht es weiter hinauf, und wir benötigen einige Zeit für die Strecke, nicht nur weil es bergauf bei der Hitze schweißtreibend ist, sondern auch, weil wir alle paar Meter stehenbleiben müssen, um das Panorama zu bestaunen. Doch das ist nur der Anfang. 720 Stufen der 80 Meter langen Hängetreppe stehen uns noch bevor, die sich endlos neben dem Wasserfall den Berg hochziehen. Meine Höhenangst und ich müssen kurz schlucken, und am liebsten würde ich mich auf halbem Weg einfach auf die Treppe legen, denn es wackelt ganz schön ordentlich. Doch für den finalen Ausblick hat es sich gelohnt.
Das von Kindern bis Senior*innen bunt gemischte Wanderpublikum zeigt, dass die Wanderung mit durchschnittlicher Kondition gut machbar ist. Wer es aufregender mag, kann sich am Fuß des Wasserfalls für 19 € Klettergeschirr mieten und den Stuibenfall über den gut ausgebauten Klettersteig erklimmen, der zum Schluss sogar direkt über den Wasserfall führt. Wir schauen uns das Spektakel lieber von einer der Aussichtsplattformen an und laufen noch fünf Minuten zur Einkehr, wo wir uns mit Naturradler und Käsespätzle für den Rückweg hinab stärken. Nach gut drei Stunden kommen wir wieder am Auto an und freuen uns auf eine Runde im Pool, bevor das Abendessen ruft.
Wanderung im Hochötz
Vor der Heimreise wollen wir das gute Wetter nutzen und noch weiter die Berglandschaft des Ötztals erkunden. Dazu steigen wir in Ötz in die Acherkogelbahn (18,50 € pro Person) und fahren mit einer ordentlich im Wind schaukelnden Gondel bis auf 2020 Meter den Berg hinauf. Oben angekommen werden wir gleich von einer Herde Kühe begrüßt, die am Berghang döst. Wir entscheiden uns für den Besinnungsweg Hochoetz, eine sechs Kilometer lange Wanderung, die als aussichtsreicher Rundwanderweg angepriesen wird. Auf dem steilen Anstieg des ersten Teils begleiten uns verschiedene Skulpturen, danach geht es auf einem schmalen, steinigen Weg am Berghang entlang, der uns mit wunderschönen Ausblicken aufs Ötztal belohnt. Sogar ein Hermelin huscht vor uns über den Weg.
Über die verfallene “alte Bielefelder Hütte” geht es zurück zur Bergstation, wo schon die Kühe auf uns warten und beschmust werden wollen. Generell lohnt sich die Fahrt nach oben, denn neben unserer Strecke gibt es zahlreiche weitere Wanderwege in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, die alle gut ausgeschildert sind, und auch an Einkehrmöglichkeiten mangelt es nicht.
Rundweg um den Piburger See
Schon vom Hochoetz aus können wir einen Blick auf den Piburger See erhaschen, der furchtbar idyllisch zwischen Bergwänden und Wäldern liegt. Der einzige Naturbadesee im Ötztal ist gleichzeitig einer der wärmsten Badeseen Tirols, doch angesichts der inzwischen aufziehenden Wolken beschränken wir uns auf eine kurze sechs Kilometer lange Runde um den See. Wir parken (kostenpflichtig) in Piburg, von wo aus es bergab in Richtung Ufer geht. Dort führt uns der Rundweg links um den See, zunächst fast querfeldein über Wurzeln und Steine durch den bis ans Ufer reichenden Wald zum Seebad und Gasthaus am anderen Ende des Sees. Von dort aus geht es auf dem kinderwagentauglich ausgebauten Teil des Weges zurück zum Ausgangspunkt. Auf den letzten Metern erwischt uns der Regen doch noch, aber bis zum Parkplatz haben wir es zum Glück nicht mehr weit.
Das war schön, liebes Ötztal, liebes Naturhotel Waldklause! Zufrieden und erholt brechen wir wieder nach München auf – dort wartet schließlich eine volle To-do-Liste.
Naturhotel Waldklause
Unterlängenfeld 190
6444 Längenfeld
Tirol, Österreich
Doppelzimmer ab 175 € pro Person/Nacht, Suiten ab 195 € pro Person/Nacht, inklusive vollem Kulinarikprogramm.
Hinweis: Vielen Dank an das Naturhotel Waldklause und Green Pearls, die uns zum Aufenthalt eingeladen haben. Unsere Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.
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