Wenn ich ein Gericht heiraten dürfte, wäre es dieses! Eventuell habe ich das schon zu anderen gesagt (zu ihm ganz bestimmt und auch bei ihm war es Liebe auf den ersten Bissen). Doch diesmal meine ich es ernst! Merkwürdigerweise sind es fast immer Salate, in die ich mich phasenweise festbeiße – am liebsten gleich mehrmals die Woche. Kennengelernt haben wir uns vor etwa neun Monaten in Boston. Im völlig zu Recht gehypten asiatischen Indie-Diner Myers + Chang stand er vor mir, ein kleiner unschuldiger Traum in Hellgrün, der eine wahre Geschmacksexplosion auslöste: Edamame, Fenchel, Sellerie, Petersilie, kandierte Zitrone, schwarzer Sesam. Wumms! Auch wenn die einzelnen Zutaten auf den ersten Blick vielleicht nicht wahnsinnig außergewöhnlich erscheinen, schmeckt deren Kombination so anders und überraschend, dass uns das kleine Wunderwerk der amerikanischen Köchin und Pâtissière Joanne Chang seitdem nicht mehr aus dem Kopf ging. Wie es der Zufall wollte, reisten wir drei Wochen durch die USA, ohne zu wissen, dass wir das Rezept des Edamame-Salats längst in der Tasche hatten. Bereits am Morgen vor dem Besuch im Myers + Chang hatte uns eine Mandel-Brioche im ebenfalls von Joanne Chang geführten Café Flour derart begeistert, dass wir gleich das passende Buch mitnahmen, um schließlich erst zu Hause festzustellen, dass das Rezept des besagten Salats sich auch darin befindet. Ein Glückstreffer! Umso mehr hoffen wir, dass die Euphorie für diesen asiatisch angehauchten Salat auch auf euch überspringen wird. Verheiratet ist er jetzt allerdings schon.
Edamame-Fenchel-Salat mit Sellerie und kandierten Zitronen (für 4 Personen als Vorspeise oder 2 Personen als Hauptspeise):
Für das Dressing*
(*Natürlich könnt ihr auch gleich die doppelte Menge vom Dressing zubereiten, es hält sich verschlossen im Kühlschrank mindestens zwei Wochen)
1 Bio-Zitrone
100 g Zucker
200 ml Wasser
30 ml Reisessig
25 ml Sojasoße
1 EL Zucker
1/2 EL Sesamöl
Einige Spritzer Tabasco (oder eine andere Hot Sauce)
Salz, Pfeffer
1. Die Zitrone waschen, dann mit Schale in möglichst dünne Scheiben schneiden. Die Zitronenscheiben, Zucker und Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und bei niedriger Hitze ca. 1 Stunde ohne Deckel simmern lassen. Dabei ab und an umrühren. Die Zitronenscheiben sollten am Ende leicht glasig sein. Anschließend im Sirup erkalten lassen und alles bis zur Zubereitung des Dressings im Kühlschrank aufbewahren.
2. Die restlichen Zutaten miteinander verrühren, dann die kandierten Zitronen klein schneiden, inkl. des Großteils des gelierten Sirups hinzugeben und gut verrühren. Nach Geschmack mit Tabasco, Salz und Pfeffer würzen. Wer es süßer mag, gibt noch den Rest des Sirups hinzu.
Für den Salat
300 g TK-Edamame
1 große Fenchelknolle
6 Stangen Sellerie
2 Schalotten
1 Handvoll Petersilie
2 TL Sesamsamen
1. Die Edamame in Salzwasser ca. 5 Minuten kochen, dann mit kaltem Wasser abschrecken und aus der Schote lösen. Den Fenchel waschen, vierteln, vom Strunk befreien und in dünne Streifen schneiden. Den Sellerie ebenfalls waschen, dünn schneiden, dann die Schalotten schälen, halbieren und ebenso verfahren. Die Petersilie waschen, trocken schütteln und grob hacken. Den Sesam in einer Pfanne ohne Öl kurz anrösten.
2. Bis auf den Sesam alles in einer Schüssel vermengen, das Dressing darübergießen, gut durchmischen und sofort mit Sesamsamen betreut servieren.
13 Kommentare
Ah, ein kulinarisches Souvenir, das find ich super! Der Salat klingt einfach großartig, da ist alles drinnen, was ich mag. Somit wandert er direkt auf die Nachkochliste, ich freu mich schon drauf 🙂
12. Februar 2016 at 20:28Liebe Grüße!
Julia
Das sind doch immer die schönsten Souvenire. 🙂 Ging mir ganz genauso, umso mehr hab ich mich gefreut, als ich das Rezept im Buch entdeckt habe. Bin gespannt, ob er dich ebenso begeistern kann.
14. Februar 2016 at 11:00Ich liebe Edamame und freue mich immer über neue Rezepte mit den kleinen leckeren Bohnen 🙂
Viele Grüße,
15. Februar 2016 at 13:14-Swetlana
Das geht mir genauso, liebe Swetlana. Edamame sind für mich auch die ersten Bohnen, die mir schmecken und von denen ich nicht genug bekommen kann.
16. Februar 2016 at 16:12Die Farbe… hach! Sieht einfach genial aus, dieser Salat!!
15. Februar 2016 at 14:53Liebe Grüße,
Ela
Ja, oder? Kann mich auch nicht sattsehen an dem Grün 🙂
16. Februar 2016 at 16:13Und warum war ich zur Hochzeit nicht eingeladen? 😉
Der Salat sieht ja wohl traumhaft aus, glaube ich sofort dass er euch umgehauen hat. Den probiere ich auf alle Fälle auch mal. Habt ihr einen Tipp wo ihr eure Edamame immer kauft?
Liebste Grüße
16. Februar 2016 at 16:07Ines
Hehe, tut mir leid, war im allerkleinsten Kreis. 😉 Ja, probier mal, bin gespannt, ob er dich ebenfalls umhaut. Edamame kaufen wir immer tiefgekühlt in Asia-Shops – haben wir bisher in fast jedem Asia-Laden gefunden, z.B. am Bahnhof, in der Lindwurmstraße oder am Rosenheimer Platz.
16. Februar 2016 at 16:16Mhh sieht sehr lecker aus, da würde ich am liebsten eine Schüssel zum MIttagessen bestellen;)
24. März 2016 at 9:47Liebe Grüsse,
Krisi
Danke, das ging uns ehrlich gesagt auch so. 😉
25. März 2016 at 16:52Wow, der sieht wirklich toll aus!
16. Januar 2017 at 13:10Du schreibst möglichst dünne Scheiben, wie dünn? Ich kann mit dem Hobel auch Millimeter-dünne Scheiben machen. Ist das sinnvoll? Könnte man den Prozess des Kleinschneidens nicht auch als Erstes vornehmen oder ist das Schlechter? Danke! Liebe Grüße aus Kiel von Marja
Danke, Marja! Die Zitrone würde ich in etwa 2-3 mm dünne Scheiben schneiden. Dünner würde ich nicht gehen, da die Zitronen beim Einkochen ziemlich zerfallen und du so ggf. gar keine festeren Stückchen im Dressing hättest. Gute Frage mit dem Kleinschneiden – haben wir so noch nicht probiert. Auch hier denke ich aber, dass es den Zitronen beim Einkochen mehr Halt gibt, wenn sie noch nicht klein geschnitten sind. Wenn du’s ausprobierst, gib gerne Bescheid. 🙂
16. Januar 2017 at 13:52Viele Grüße
Steffen
[…] Tausendsassa! Er passt genauso gut auf vegetarische Pizza wie in winterliche Suppen und sommerliche Salate. Auch bei der Zubereitung ist die helle Knolle mit dem buschigen, feinen grün flexibel, denn sie […]
15. Februar 2021 at 7:25