Wenn das Leben dich vor schwierige Entscheidungen stellt, mach Zitronen-Himbeer-Tarte mit Baiser! Die nimmt einem diese zwar nicht ab, beschäftigt einen aber für eine ganze Weile und fokussiert den überforderten Kopf erst mal auf die wichtigen Fragen: Wie macht man noch mal Mürbeteig? Wie schaffe ich es, nicht das gesamte Lemon Curd für die Füllung sofort aufzufuttern? Und ist es nicht eigentlich viel zu warm fürs Backen? Außerdem setzt der Kuchen ohne Ende Glücksgefühle frei, wenn die Messerspitze zum ersten Mal durch die glatt gestrichene Zitronencreme gleitet und man wenig später die butterweiche Symbiose von Zitrone und Himbeere am Gaumen spürt.
Schwierig wird es, wenn man das letzte Stück Zitronentarte auf dem Teller hat. Dann schweifen die Gedanken langsam wieder ab und man fragt sich, ob man den Abschied von etwas Liebgewonnenem wirklich auf sich nehmen will, wenn schon der letzte Bissen einer – zugegeben hervorragenden – Tarte Wehmut mich sich bringt. Vielleicht ist eine weitere Tarte nötig, um Klarheit zu gewinnen. Vielleicht sind wir aber auch einfach nur verfressen.
Falls ihr euch gerade genauso schlecht entscheiden könnt, hier noch ein paar sommerliche Kuchenoptionen: Ingwer-Limetten-Kuchen mit gerösteten Kokoschips, Johannisbeerkuchen mit Baiser, Brombeertorte mit Cassis und Zitronenkuchen mit Glasur.
Zitronen-Himbeer-Tarte mit Baiser (Rezept für eine Form mit 20 x 25 cm oder 25 cm ø)
Zutaten für den Teig
- 120 g kalte Butter + etwas mehr fürs Einfetten der Form
- 180 g Mehl
- 25 g gemahlene Mandeln
- 55 g Zucker
- 1 Bio-Eigelb
- Abrieb von einer 1/2 Bio-Zitrone
- 1 Prise Salz
Zutaten für die Himbeercreme
- 300 g Himbeeren (TK oder frisch – wir haben TK-Himbeeren verwendet)
- 40 g Zucker
Zutaten für die Zitronencreme
- 125 ml Zitronensaft (entspricht dem Saft von etwa 3 Zitronen)
- 130 g Zucker
- 3 Bio-Eier
- 150 g Butter
- Abrieb von 1 Bio-Zitrone
Zutaten für das Baiser
- 1 Bio-Eiweiß
- 1 Prise Salz
- 40 g gesiebter Puderzucker
Weitere Zutaten
- etwa 100 g frische Himbeeren
- 1 Stück weiße Schokolade (optional)
Zubereitung
- Für den Boden die kalte Butter in Stücke schneiden. Dann alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit den Händen zu einem homogenen Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und abgedeckt für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
- In der Zwischenzeit die Himbeer- und die Zitronencreme zubereiten. Für die Himbeercreme die Himbeeren mit dem Zucker in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze etwa 8-10 Minuten einkochen lassen, sodass die Früchte zerfallen. Die Himbeercreme danach kalt stellen.
- Für die Zitronencreme den Zitronensaft mit dem Zucker in einem Topf erhitzen, bis sich der Zucker gelöst hat. Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Die Eier in einer Schüssel verquirlen, etwas von der lauwarmen Zitronensaftmischung dazugeben und verrühren. Dann alles zurück zur restlichen Zitronenmischung in den Topf geben und leicht erwärmen. Dabei kontinuierlich rühren, bis die Masse fester wird. Die Butter und den Zitronenabrieb dazugeben und weiterrühren, bis eine dickliche Masse entstanden ist.
- Den Ofen auf 200 °C vorheizen. Die Tarteform gut mit Butter einfetten. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche etwas größer als die Form ausrollen, dann vorsichtig in die Tarteform heben. Den Teig an den Rändern hochdrücken und gleichmäßig in der Form verteilen. Den Boden mit einer Gabel einige Male einstechen. Mit Backpapier abdecken und mit Hülsenfrüchten o. Ä. zum Blindbacken beschweren. Auf mittlerer Schiene des Ofens etwa 12 Minuten backen. Das Backpapier mit den Hülsenfrüchten entfernen und weitere 5-7 Minuten backen. Die Form aus dem Ofen nehmen.
- Nun erst die Himbeercreme auf dem Boden verteilen, dann die Zitronencreme gleichmäßig darübergeben und glatt streichen. Den Ofen auf 100 °C runterschalten und die Tarte weitere 12-15 Minuten backen, bis der Rand goldbraun ist. Nach dem Backen die Tarte in der Form abkühlen lassen, dann für einige Stunden in den Kühlschrank stellen.
- Vor dem Servieren die Baisermasse vorbereiten. Dazu Eiweiß und Salz in einer Schüssel mit dem Mixer aufschlagen, bis das Eiweiß steif wird, dann den Puderzucker nach und nach einrieseln lassen und weiterschlagen, bis eine feste, glänzende Masse entstanden ist. Das Baiser in eine Spritztüte mit Tülle füllen und die Tarte mit dem Baiser betupfen. Mit einem Bunsenbrenner den Eischnee leicht anflämmen – wer keinen Bunsenbrenner hat, schaltet den Ofen auf Grillfunktion und stellt die Tarte noch einmal kurz in den vorgeheizten Ofen direkt unter den Grill.
- Die Zwischenräume mit den Himbeeren verzieren und ggf. noch etwas weiße Schokolade über die Tarte raspeln. Im Kühlschrank hält sich die Tarte mindestens drei Tage frisch – länger wird sie vermutlich ohnehin bei niemandem überleben.
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