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Frustessen: Bärlauch-Brezen-Knödel mit Zitronen-Pilz-Ragout

Bärlauch-Brezen-Knödel mit Zitronen-Pilz-Ragout Rezept

Tage, an denen man mit der aktuellen Krisensituation nicht so gut zurechtkommt, werden übrigens nicht besser, wenn man eine komplette Portion Bärlauchknödelteig in den Mülleimer werfen muss und nebenbei auch noch das schöne japanische Messer zerstört hat. Haben wir für euch getestet, ist nicht zu empfehlen! Aber der Reihe nach: Da sich in unmittelbarer Entfernung von unserer Wohnung ein kleines Bärlauchfeld befindet und unser täglicher Spaziergang fast immer daran vorbeiführt, stehen bei uns aktuell Rezepte mit Bärlauch hoch im Kurs: Bärlauchpesto, Bärlauchpizza, Bärlauch-Weißwein-Suppe – alles durchgespielt in den letzten Wochen. Ein neues Rezept musste also her: Brezenknödel mit Bärlauch, dazu ein Zitronen-Pilz-Ragout.

So weit, so gut. Der Bärlauch wurde gesammelt und gehackt, die drei Tage alten Brezen eingeweicht, der Käse geraspelt und die Masse verknetet. Die geformten Knödel hielten perfekt, erste Verkostungen der rohen Masse ließen uns das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und dann der Schock: Beim Spülen des japanischen Messers fiel der Blick auf die Klinge, in der eine nicht allzu kleine Lücke klaffte. Nach einem ersten Moment der Trauer setzte plötzlich die Erkenntnis ein, dass das Stück Klinge ja irgendwo gelandet sein muss. Natürlich kam nur die Knödelmasse infrage. Hektisches Suchen nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen blieb erfolglos, und langsam wurde uns klar, dass unser Abendessen nicht aus Bärlauch-Brezen-Knödeln bestehen würde. Die Vorstellung von einem Stück der superscharfen Messerklinge im Verdauungstrakt sorgte für massive Appetitlosigkeit, und so landete also die ganze Knödelmasse im Müll.

Eine Woche später dann der zweite Versuch – immerhin wissen wir ja schon, dass die Knödelmasse gut zusammenhält. Das tut sie zum Glück auch diesmal, und die Bärlauchknödel mit zitronigem Pilzragout schmecken mindestens so gut wie erhofft – und trösten ein klein wenig über den Verlust des arschteuren Messers hinweg.

Bärlauch-Brezen-Knödel mit Zitronen-Pilz-Ragout Rezept

Bärlauch-Brezen-Knödel mit Zitronen-Pilz-Ragout (Rezept für 4 Personen):

Zutaten für die Bärlauchknödel

  • 300 g (ca. 4 Stück) Laugenbrezen (2-3 Tage alt)
  • 150 ml warme Milch
  • 150 g kräftiger Bergkäse oder Gruyère
  • 50 g Walnüsse
  • 1 kleine Zwiebel
  • 200 g Bärlauch
  • 1 EL Olivenöl
  • 2 Bio-Eier
  • 4-5 EL Semmelbrösel
  • etwas Speisestärke
  • Salz, Pfeffer

Zutaten für das Zitronen-Pilz-Ragout

  • 1 kg Champignons (oder andere Pilze)
  • 2 Zwiebeln
  • 2 kleine Bio-Zitronen
  • 6 Halme Schnittlauch
  • 1 EL Butter
  • 200 ml Sahne
  • 150 ml Gemüsebrühe
  • 1 TL Speisestärke (optional)
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung

  1. Die Brezen klein würfeln und in einer Schüssel mit der warmen Milch vermischen. Den Käse grob raspeln. Die Walnüsse in einer Pfanne anrösten und fein hacken. Die Zwiebel schälen und sehr fein würfeln. Den Bärlauch gründlich waschen, trocknen und in feine Streifen schneiden.
  2. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig anschwitzen, dann den Bärlauch dazugeben und zusammenfallen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen und ein wenig abkühlen lassen.
  3. Alle Zutaten außer der Speisestärke mit den eingeweichten Brezen vermischen und mit den Händen zu einer homogenen Masse verkneten. Noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken und zugedeckt ca. 30 Minuten quellen lassen.
  4. In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Aus der Masse 8 Knödel formen und diese dabei richtig fest zusammenpressen. Etwas Speisestärke auf einen Teller geben und die Knödel einzeln darin wälzen, danach etwas abklopfen. Die Knödel ins kochende Wasser geben und sobald sie an der Wasseroberfläche schwimmen, die Herdplatte ausschalten und noch 10 Minuten ziehen lassen.
  5. Währenddessen das Zitronen-Pilz-Ragout zubereiten: Die Pilze putzen und vierteln  bzw. in passende Stücke schneiden. Die Zwiebeln schälen und würfeln. Die Schale der Zitronen fein abreiben, dann den Saft auspressen. Den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.
  6. Die Butter in einer Pfanne schmelzen und die Zwiebeln bei mittlerer Hitze glasig anschwitzen. Die Temperatur erhöhen, dann die Pilze hinzufügen und anrösten. Die Sahne und die Gemüsebrühe hinzufügen, die Hitze runterschalten und 5-10 Minuten etwas einköcheln lassen.
  7. Die Hälfte der abgeriebenen Zitronenschale und 2/3 vom Zitronensaft hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer – und je nach Geschmack mit etwas mehr Zitronensaft – abschmecken. Wer das Ragout etwas dickflüssiger mag, kann die Speisestärke mit etwas Soße in einer Schüssel verrühren, in die Pfanne geben und alles noch einmal aufkochen lassen.
  8. Die Bärlauchknödel mit dem Pilzragout servieren und mit der restlichen Zitronenschale und dem Schnittlauch bestreuen.

Tipp: Aus übrig gebliebenen Knödeln lässt sich am nächsten Tag hervorragendes Knödel-Gröstl machen. Dazu die Knödel mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden und in einer Pfanne mit etwas Öl von beiden Seiten knusprig anbraten. Dann z. B. Eier in die Pfanne schlagen, die Knödelscheiben darin wenden und kurz bevor das Rührei richtig stockt, etwas gewürfelten Feta dazugeben und alles mit Salz und Pfeffer würzen.

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4 Kommentare

  • Reply Tamara Humpert

    Hallo!
    Sehr leckere Knödel, aber für mich: wozu dient das wälzen in Stärke? Denn die geht ja direkt ins heiße Wasser. Danke!

    16. April 2023 at 18:33
    • Reply Sabrina

      Hi Tamara, das Wälzen in Stärke lässt die Knödel besser zusammenhalten. Du kannst den Schritt aber auch weglassen, wenn die Knödel ohnehin schon fest sind und gut halten, deshalb haben wir’s im Rezept auch als optional angegeben.
      Viele Grüße und viel Spaß beim Knödeln
      Sabrina

      16. April 2023 at 19:47
  • Reply Birr Joerg

    Eine Frage, 200 Gramm Bärlauch? Der Brezenknödel schmeckt nur noch nach Bärlauch und erschlägt die Soße geschmacklich. 40-60 Gramm reichen vollkommen, wie ich durch probieren herausgefunden habe.

    30. April 2023 at 13:23
    • Reply Steffen

      Für uns pasen 200 g Bärlauch prima. Ist natürlich Geschmackssache und hängt auch davon ab, wie jung und intensiv der Bärlauch ist. Wenn dir 60 Gramm gereicht haben, ist das doch wunderbar.

      2. Mai 2023 at 9:51

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